._."'._'-~~l. E, I ~JC. "...~. :::r ',. '.",) I. 2 4. MilZ ZOlO EC) I. Landgericht Frankfurt am Main ) ) IM NAMEN DES VOLKES URTEIL



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Transkript:

Landgericht Frankfurt am Main Az. 2-03 07/10 Laut Protkoll verkündet am 18.3.10 Peter, JA'e Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle._."'._'-~~l,._,._. _. ' ~, h.. E, I ~JC. "...~. :::r ',. '.", I,"'. 2 4. MilZ ZOlO EC I F.;.:dy~s~;j\..:' \..;: _. I Lampmann Dehn &. f.~5enbt!urn l, I IM NAMEN DES VOLKES URTEIL In dem einstweiligen Verfilgungsverfahren Uncle Sam GmbH, vertreten durch den Geschäftsfilhrer _ ~A.achener Str. 1053-1055, 50858 Köln, (prozessbevollmächtigter: - Verfilgungsklägerin - -. gegen - Verfilgungs beklagte - (Prozess bevollmächtigter:

\, hat das Landgericht Frankfurt am Main - 3. Zivilkammer - durch Vorsitzenden Richter am Landgericht Dr. Kurth, Richterin am Landgericht Holuschek und. Richterin am Landgericht Butscher aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 18.3.2010 für R ~ c h t erkannt: Der BescWliss - einstweilige VerfUgung - vom 12.1.2010 wird bestätigt. J Die VerfUgungs beklagte hat die weiteren Kosten des Eilverfiilirens zu tragen. Tatbestand: Die VerfUgungsklägerin (nachfolgend Klägerin ist Inhaberin der beim DPMA. unter Nr. 2004517 (BI..35 d. A. eingetragenen Wortmarke "SAM" für die.. Warenklasse 25 (Bekleidungsstücke, Schuhwaren, Kopfbedeckungen. Die Marke wird von der Klägerinzur Kennzeichnung von Bekleidungsstückenintensiv genutzt.. Die VerfUgungsbeklagte (nachfolgend Beklagte betreibt u. a. auf der Verkaufsplattform ebay unter dem Account ~ einen Intemetshop und bietet über diesen auch Bekleidungsstücke zum Verkauf an. So bot sie unter der Artikelnurnmer GM!laeine Hose unter der Bezeichnung, Damen Jeans SAM.' an. Auf das Angebot gemäß Anlage ASt I (BI. 34 d. A. und B 2 (BI. 72 d. A. wird Bezug genommen. Die Klägerin erlangte von dem Angebot am 27.11.2009 Kenntnis. ljnter dem 15.12.2009 mahnte sie die Beklagte mit anwaltlichem Schreiben ab. Die Beklagte 2

.."/. wies durch ebenfalls anwaltliches Schreiben die Abmahnung der K1ä~erinzurück, insbesondere wegen Fehlens.einer ordnungsgem1ißen Vollmacht. Die Kammer hat - auf den klägerischen Antrag vom 8.1.2010 - es dei:' Beklagten im Wege einer einstweiligen Verfügung - Beschluss ~ vom 12.1.2010 (BI. 49 f. d. A. untersagt, im geschäftlichen Verkehr Hosen unter der Bezeichnun.g,,_ "Damen Jeans SAM ' anzubieten, wenn dies wie aus der Anlage ASt I ersichtlich geschieht. Hiergegen richtet sich der Widerspruch der Beklagten. Die Klägerin ist der Ansicht, das Angebot der Beklagten verletze ihre Markenrechte gemäß ~ 14 TINr. 1bzw. Nr. 2 MarkenG. Die Klägerin beantragt, die einstweilige Verfügung - Beschluss - vom 12.1.2010 zu bestätigen. Die Beklagte beantragt, die einstweilige Verfügung - Beschluss - vom 12.1.2010 aufzuheben und den Antrag auf ihren Erlass zurückzuweisen. Die Beklagte ist der Ansicht, es liege kein Verstoß gegen das Markemecht vor. Sie habe eindeutig und unmissverständlich eine Hose der Firma verkauft. Deswegen könne keiner auf die Idee kommen, dass die Hose ein Produkt der Klägerin sei. Die Artikelbezeichnung "SAM" könne auch nicht als Zweitmarke angesehen werden. Die Bezeichnung "SAM" stamme von der Herstellerin, der Firma Sie selbst habe keinen Beitra.g zu der Bezeichnung geliefert. Sie sei deswegen nicht Dritter im Sinne des Markengesetzes. Zudem existierten im Internet unzählige On1inean~ebote, die alle den Begriff "SAM" enthielten, ohne dass jemand auf die Idee käme, dass es sich um Artikel der Klägerin handele. 3

', Zur Ergänzung des Sach. und Streitstandes wird auf die zwischen den Parteien gewechselten Schriftsätze Bezug genommen, Entscheidungsgründe: Auf den Widerspruch der Beklagten war die einstweilige VerfUgung auf ihre Rechtmäßigkeit zu überprüfen. Dies fuhrte zu ihrer Bestätigung, Der Verfügungsgrund der Eilbedürftigkeit ist gegeben. Die Klägerin erlangte am 27.11.2009 Kenntnis von dem Angebot und reichte am 8.1.2010 -und damit zeitnah - ihren Antrag auf Erlass der einstweiligen VerfUgung bei Gericht ein. Es ist auch ein VerfUgungsanspruch gegeben. Der Klägerin steht der geltend gemachte Unterlassungsanspruch gemäß ~ 14 V und II Nr, 1 MarkenG zu. Die Klägerin ist Inhaberin der am 3.5.1991 angemeldeten und am 27.9.1991 eingetragenen Wortmarke "SAM". Die Marke ist unter anderem für Bekleidung eingetragen. Die Beklagte hat die Rechte an dieser Marke verletzt, indem sie im Internet die Hose, Damen Jeans SAMzurn Verkauf angeboten hat. Dabei bleiben die Angaben" ' außer Betracht, da es sich insoweit um rein beschreibende Angaben handelt, denen die angesprochenen Funktion beimessen. Auch die Bezeichnung, Verkehrskreise keine herkunftshinweisende Damen Jeans SAM" nehmen die angesprochenen Verkehrskreise nicht als zusammengesetztes Zeichell wahr. Vielmehr handelt es,'sich bei,, <. bei "Damen Jeans" uni. die Bezeichnung ' erkennbar um den Hersteller und des Produkts. In dieser K<JOstel1ation nimmt der Verkehr die weitere Bezeichnung "SAM" als Kennzeiclmung des Modells durch die Firma - und damit herkunftshinweisend - wahr (vgl. OLO Frankfurt am Main, Beschluss vom 7.10.2009, Az. 6 W 145/09. 4

".,. ";,,-~' Der Beklagte ist auch als Händler passiv legitimiert. Indem er das Produkt unter der angegriffenen Bezeichnung anbietet, benutzt er diese Bezeichnung und verwirklicht damit alle Tatbestandsmerkmale des 9 14 II Nr. I MarkenG (vgl. OLO Frankfurt am Main, a. a. 0.. Insofern kann die Beklagte sich mcht darauf berufen, dass die Bezeichnung nicht von ihr stamme und sie nicht Dritter im Sinne des Markengesetzes sei. Soweit die Beklagte einwendet, dass es unzählige weitere Angebote mit der Bezeichilung "SAM" im Internet gebe, so steht dies auch den Rechten der Klägerin nicht entgegen. Soweit die Beklagte eine mangelhafte Abmahnung rügt, hat dies keinen Einfluss auf den hier geltend gemachten Unterlassungsanspruch. Eine ordnungsgemäße Abmahnung ist nicht AnspruchsvorauSsetzung eines Unterlassungsanspruchs. Es besteht auch die für den Unterlassungsanspruch notwendige. Wiederholungsgefahr. Diese ist durch die erstmalige Rechtsverletzung indiziert und durch die Beklagte nicht durch Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung ausgeräumt worden. Die Entscheidung über die Androhung eines Ordnungsmittels beruht auf 9 890 J ZPO. Die Entscheidung über die Kosten beruht auf 991 I ZPO. Dr. Kurth Holuschek Butscher