Auslandsniederlassung



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Transkript:

LEKTION 13 1 Auslandsniederlassung Die Direktinvestition ist die weitreichendste Form unternehmerischer Tätigkeit im Ausland. Auch deutsche Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Auslandsaktivitäten massiv verstärkt. Die Ziele einer Auslandsinvestition können ganz unterschiedlich sein und müssen gründlich analysiert und gegen mögliche Risiken abgewogen werden. New York City, World Trade Center

LEKTION 13 2 ÜBUNG 1: Der folgende Schüttelkasten nennt eine Reihe von Gründen, aus denen Unternehmen im Ausland investieren. Überlegen Sie, weshalb Firmen sich gerade für die Reformländer Mittel- und Osteuropas entscheiden. Ordnen Sie die Gründe in der Tabelle nach den Kategorien sehr wichtig, wichtig und weniger wichtig. weniger Bürokratie, bzw. Verwaltungsaufwand geringere Umweltauflagen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Vorleistungsproduktion im Ausland niedrigere Arbeitskosten längere Arbeitszeiten hohe Kaufkraft der Einwohner Existenz von neuen interessanten Märkten räumliche Nähe zu den heimischen Märkten niedrigere Produktionskosten sehr wichtig wichtig weniger wichtig

LEKTION 13 3 ÜBUNG 2: Vergleichen Sie nun Ihr Ergebnis von Übung 1 mit der folgenden Graphik, die auf einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft basiert. Wo liegen Unterschiede? Deutsche Unternehmen: Warum sie in Osteuropa investieren Motive auf einer Skala zwischen 4 = sehr große Bedeutung und 0 = keine Bedeutung 0 1 2 3 4 Erschließung neuer Märkte Sicherung möglicher Märkte 3,2 3,1 Niedrigere Arbeitskosten 2,8 Sicherung und Pflege bestehender Märkte 2,7 Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Vorleistungsproduktion 2,1 in Osteuropa Niedrigere Steuern 1,5 Längere Arbeitszeiten 1,4 Überwindung von Importschranken 1,4 Bessere Einkaufs- und Beschaffungsmöglichkeiten Längere Maschinenlaufzeiten Weniger Verwaltungsaufwand 1,3 1,2 1,2 Geringere Umweltauflagen 0,7 D 3761 Globus Quelle: iw

LEKTION 13 4 Investitionen in die Zukunft Deutsche Unternehmen investieren vor allem deshalb in den Reformländern Mittel- und Osteuropas, weil sie dort interessante neue Märkte sehen. Man denke an den Bedarf an Maschinen für die Modernisierung von Fabriken oder die verstärkte Nachfrage nach Konsumartikeln. Viele Unternehmer erhoffen sich trotz komplizierterer Rahmenbedingungen gute Geschäfte. Natürlich sind die Arbeitskosten ein bedeutender Faktor, aber sie sind nicht mehr der wichtigste. Was die Nachbarländer Deutschland für Investitionen besonders interessant macht, ist die Kombination von niedrigen Arbeitskosten und der räumlichen Nähe zum heimischen Markt. So errichten viele Unternehmen Produktionsstätten in Polen und Tschechien und liefern die Erzeugnisse als Vor- oder Endprodukte nach Deutschland. Seit dem Ende des kalten Krieges investieren immer mehr ausländische Unternehmen in Mittel- und Osteuropa, vor allem in Ungarn, Tschechien und Polen. Zwischen 1989 und 1995 flossen rund 12,8 Milliarden Mark an Direktinvestitionen nach Osteuropa. 1995 allein waren es 4,3 Milliarden DM, das ist fast dreimal soviel wie beispielsweise in Asien. ÜBUNG 3: Bitte sehen Sie sich noch einmal die Graphik und den Text Investitionen in die Zukunft an und entscheiden dann, ob die folgenden Aussage richtig oder falsch sind. richtig falsch 1. Deutsche Unternehmer investieren vor allem wegen der neuen Märkte in Osteuropa. 2. Nach einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft setzen die Unternehmer das Erschließen neuer Märkte an die erste Stelle. 3. Maschinen für die Modernisierung kauft man allerdings meist in Asien. 4. Man ist sicher, daß Konsumgüter in Osteuropa sehr stark nachgefragt werden. 5. Auch die Rahmenbedingungen in den Reformländern sind heute nicht mehr schwieriger als die in Westeuropa. 6. Niedrige Arbeitskosten sind besonders wichtig, der Transportweg spielt eine nebengeordnete Rolle. 7. Ungarn, Tschechien und Rumänien sind die Hauptzielländer der Auslandsinvestoren. 8. Zwischen 1989 und 1995 investierte man 12,8 Millionen DM in Osteuropa.

LEKTION 13 5 Der Weg ins Ausland Auch weltweit gesehen und nicht nur auf die Reformländer Mittel- und Osteuropas beschränkt, haben deutsche Unternehmen in den vergangenen 10 Jahren ihre Auslandsaktivitäten massiv verstärkt. Das sieht man nicht nur an den Exporterfolgen, sondern zunehmend auch an den Investitionen und der Zahl der Mitarbeiter im Ausland. Während 1985 nur rund 1,8 Millionen Arbeitnehmer in deutschen Firmen im Ausland arbeiteten, waren es nur 10 Jahre später bereits 2,6 Millionen. Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) hat rund 6.000 Unternehmen gefragt, warum sie im Ausland investieren. Natürlich spielen die niedrigeren Arbeitskosten eine Rolle, aber auch die Nähe zum (Auslands-)Markt, das Wechselkursrisiko, die Höhe der Steuern und Abgaben beeinflussen die Entscheidung für oder gegen Auslandsinvestitionen. Auch eventuell existierende bürokratische Hürden lassen viele Unternehmer über die Grenzen hinweg nach vielleicht günstigeren Standorten Auschau halten. Vertrieb und Niederlassung dienen in erster Linie der Stärkung des Auslandsabsatzes, wohingegen Kundendienst und Service im Ausland vor allem garantieren sollen, daß die Auslandskunden auch nach dem Kauf deutscher Waren einen Ansprech- und Kontaktpartner haben. ÜBUNG 4: Im folgenden Diagramm sehen Sie die Prozentzahlen für die am häufigsten genannten Gründe für eine Auslandsinvestition. Überlegen Sie, welche Gründe das waren und ergänzen Sie das Diagramm. Arbeitskosten Steuern und Abgaben Bürokratische Hürden Wechselkursrisiko 62% Sonstiges 5 5 7 21%

LEKTION 13 6 Das Diagramm Warum sie in Osteuropa investieren (S. 139) verwendet, wie auch in der Sprache der Journalisten üblich, viele Substantive. In der Umgangssprache würden die meisten Deutschen aber eher einen Nebensatz mit einer Struktur im Infinitiv Passiv verwenden. Beispiel: Erschließung neuer Märkte Neue Märkte sollen erschlossen werden ÜBUNG 5: Formen Sie die folgenden Ausdrücke nach dem Beispiel um. 1. Sicherung möglicher Märkte 2. Senkung der Arbeitskosten 3. Sicherung bestehender Märkte 4. Pflege bestehender Märkte 5. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit 6. Verlängerung der Arbeitszeit 7. Überwindung von Importschranken 8. Verbesserung der Beschaffungsmöglichkeiten 9. Verlängerung der Maschinenlaufzeiten 10. Reduzierung des Verwaltungsaufwands 11. Reduzierung der Umweltauflagen

LEKTION 13 7 Lexikon Joint-Venture oder Gemeinschaftsunternehmen Joint-Ventures sind Gemeinschaftsunternehmen, die jeweils von mindestens einem inländischen und einem ausländischen Partnerunternehmen gegründet werden. Beide Gründungsunternehmen müssen sich am Kapital beteiligen. Rechtlich und wirtschaftlich bleiben die Partnerunternehmen jedoch selbständig. In der Regel sind Gemeinschaftsunternehmen langfristig angelegte Formen der Zusammenarbeit. Typisch für ein Joint-Venture ist, daß die Partnerunternehmen sich mit ihrem Know-How ergänzen, d.h. daß jedes der beteiligten Unternehmen über Fähigkeiten oder Kenntnisse verfügt, die bei dem anderen nicht vorliegen; das können z. B. Kapital, Patente, Produktionsanlagen, Kontakte u.ä. sein. In Joint-Ventures verbinden sich internationale Unternehmen häufig mit einem Partner. Auf diese Weise werden entweder ausländische Märkte erschlossen, oder es kann auch ein passiver Technologietransfer in Märkte vorgenommen werden, in denen das Unternehmen nicht selber aktiv werden will. So haben sich Joint-Ventures bei der Internationalisierung von Unternehmen auch in osteuropäischen Staaten zu beliebten Instrumenten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit entwickelt. Lohnveredelung als Form internationaler Zusammenarbeit Von Lohnveredelung spricht man, wenn Materialien ins Ausland geliefert werden, die dann im Lohnauftrag fertiggestellt werden. So könnte zum Beispiel ein deutsches Unternehmen hochwertige Stoffe und Knopfrohlinge nach Polen schicken, die dann dort zusammengenäht und wieder zurückgeschickt werden. Direktinvestition Die Direktinvestition ist eine Form der Auslandsinvestition. Dabei transferiert ein privates Unternehmen Kapital in ein anderes Land mit dem Ziel, dort Immobilien zu erwerben, Betriebsstätten oder Tochterunternehmen zu errichten, ausländische Unternehmen zu kaufen oder sich an ihnen in einer Form zu beteiligen, daß sie entscheidenden Einfluß auf die Unternehmenspolitik des erworbenen Unternehmens gewinnen. Wie beim Joint-Venture sucht auch eine Direktinvestition u.a. die Steuervorteile im Ausland, die Möglichkeit der Vorproduktion, geringere Umweltauflagen, die Erschließung oder Erhaltung von Absatzmärkten.

LEKTION 13 8 Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich über eventuelle Zielländer zu informieren. Nachfolgend finden Sie Ausschnitte aus einem Informationsblatt der Deutsch- Tschechischen Handelskammer (Text A) und eine Anzeige der tschechischen Firma Malex, die für Investoren wirbt (Text B). Text A Sieben Jahre nach der samtenen Revolution ist der tschechischen Wirtschaft die Transformation von einer zentral gesteuerten Planwirtschaft zu einer freien Marktwirtschaft fast vollständig gelungen. Ehemals enteignetes Vermögen wurde weitgehend restituiert. Bei der großen Privatisierung lösten entweder tschechische Bürger zuvor erworbene Privatisierungscoupons gegen Aktien ehemaliger Staatsbetriebe ein, oder einheimische bzw. ausländische Investoren erwarben Anteile an diesen Unternehmen. Die Privatisierung gilt heute als praktisch abgeschlossen. Die Zukunftsaussichten der tschechischen Wirtschaft gelten als gut. Positive Faktoren sind nicht nur die geographische Lage, eine akzeptable Infrastruktur, eine stabile innenpolitische Situation, ein guter technischer Ausbildungsstand, der ein hohes Fertigungsniveau gewährleistet, eine geringe Inflation, und auch relativ geringe Löhne (Industriedurchschnitt 1996 ca. DM 570 pro Monat). Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, daß ausländische Investoren gegenüber inländischen Investoren nicht benachteiligt werden. Auch wenn die spektakuläre Gründerzeit einer Konsolidierungsphase gewichen, und noch viel im Bereich Steuern oder Verwaltung zu tun ist, bleibt die Tschechische Republik ein hochinteressanter Partner für die deutsche Geschäftswelt. Text B Suchen Sie Chancen in Tschechien? Herzlich Willkommen in Tschechien! Unsere junge Firma liegt in Böhmen, nicht weit von der bundesdeutschen Grenze entfernt, und diese Nähe einer Produktionsstätte zu ihrem heimischen Markt wäre doch ein Riesenvorteil; und das bei inzwischen guten Straßen! Entfliehen Sie den hohen Lohnnebenkosten! Verlagern Sie Ihren Betrieb nach Böhmen, denn hier müssen Sie nicht mit ca. 82% Lohnnebenkosten wie in Deutschland rechnen. Nutzen Sie den Lohnkostenvorteil bei uns! Wir sind ein privatisierter ehemaliger Staatsbetrieb, der sich auf bienenwachsbehandelte Möbel spezialisiert hat. Diese arbeitsintensiven Erzeugnisse können wir noch zu interessanten Preisen herstellen. Wie Sie sehen, ist Tschechien ein attraktiver Standort. Stellen auch Sie umweltfreundliche Möbel her? Haben wir Ihr Interesse geweckt?

LEKTION 13 9 ÜBUNG 6: Lesen Sie Text A und Text B. Überprüfen Sie dann, welche der folgenden Argumente nur in Text A, welche nur in Text B, und welche in beiden Texten vorkommen A B A und B 1. Verwirklichung der freien Marktwirtschaft 2. Durchschnittsverdienste der Arbeitnehmer 3. Einschätzung der wirtschaftlichen Gesamtsituation 4. Ein Produkt, das man am Standort Tschechien zu einem attraktiven Preis herstellen kann 5. Lohnnebenkosten 6. politische Lage im Land 7. Attraktivität des Standortes 8. Qualität der Infrastruktur

LEKTION 13 10 LÖSUNGEN ÜBUNG 3 1=r 2=r 3=f 4=r 5=f 6=f 7=f 8=f ÜBUNG 4 62% = Arbeitskosten 21% = Steuern und Abgabenlast 7% = bürokratische Hürden 5% = Wechselkursrisiko ÜBUNG 5 1) Mögliche Märkte sollen gesichert werden. 2) Arbeitskosten sollen gesenkt werden. 3) Bestehende Märkte sollen gesichert werden. 4) Bestehende Märkte sollen gepflegt werden. 5) Die Wettbewerbsfähigkeit soll gestärkt werden. 6) Die Arbeitszeit soll verlängert werden. 7) Die Importschranken sollen überwunden werden. 8) Die Beschaffungsmöglichkeiten sollen verbessert werden. 9) Die Maschinenlaufzeiten sollen verlängert werden. 10) Der Verwaltungsaufwand soll reduziert werden. 11) Die Umweltauflagen sollen reduziert werden. ÜBUNG 6 1 = Text A 2 = Text A und B 3 = Text A 4 = Text B 5 = Text B 6 = Text A 7 = Text A und B 8 = Text A und B