Ergebnisse der Befragung der TU Kaiserslautern zum Thema Familiengerechte Hochschule Durchführung und Organisation: Lehrgebiet Stadtsoziologie; Jun.-Prof. Dr. Annette Spellerberg; Dipl.-Soz. Jonas Grauel TU Kaiserslautern, Pfaffenbergstraße 95, 67663 Kaiserslautern
Art der Befragung und Rücklauf Personalisierte Online-Befragung, ergänzende schriftliche Befragung von Mitarbeitern ohne E-Mail (3 Antwortende) Versand an 2385 E-Mail-Adressen Beteiligung: n = 642 Ausschöpfungsquote: 27% Auswertbare Daten (mehr als zwei Fragen beantwortet): n = 570
Geschlecht Alter 52% 48% 45% 27% 28% 0% männlich weiblich unter 20 Jahre 20-30 Jahre 31-40 Jahre über 40 Jahre n = 550 n = 560
Art der Beschäftigung 56% 47% 43% 44% 11% als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Professor/in im nichtwissenschaftlichen Bereich befristet beschäftigt unbefristet beschäftigt n = 562 n = 558
Pflegebedürftige Angehörige Wer übernimmt die Pflege? 94% ich selbst 23 * Partner/in 17 Verwandte/ Bekannte Institution/en (Pflegedienst, Pflegeheim) 8 8 6% Sonstige 6 ja nein * Sechs Befragte bewältigen die Pflege Ihres/Ihrer Angehörigen alleine n = 535 n = 33
Ist der Bedarf an Betreuung Ihres/Ihrer Angehörigen gedeckt? Zufriedenheit mit Betreuungsregelung 16 13 9 7 5 6 ja teils/teils nein n = 28 ja teils/teils nein n = 28 Durchschnittlicher täglicher Zeitaufwand von pflegenden Bediensteten für die Betreuung von Angehörigen: 2,7 Stunden (n = 23)
Bedienstete mit und ohne Kindern 43% 57% davon Befragte mit Kind/ern, die betreut werden müssen 61% Befragte mit Kindern, die keine Betreuung mehr benötigen 39% kein Kind ein oder mehrere Kinder n = 565 n = 316
Anzahl der Kinder 51% 35% 10% 4% 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 oder mehr Kinder n = 321
Alter der Kinder (1/2) 35% 23% 17% 12% 12% unter 3 3 bis 6 7 bis 12 13 bis 18 über 18 Jahre n = 582 Kinder, Angaben von 317 Befragten
Alter der Kinder (2/2) 1. Kind 13% 14% 21% 16% 36% n = 317 2. Kind 12% 12% 26% 18% 32% n = 207 3. Kind 13% 4% 27% 18% 38% n = 45 4. Kind 8% 23% 15% 54% n = 13 unter 3 3 bis 6 7 bis 12 13 bis 18 Über 18 Jahre n = 317
Mit wem leben Sie gegenwärtig zusammen? Befragte mit Kindern mit (Ehe-) Partner/in 88% mit Kind/ern 65% mit Eltern/ Schwiegereltern 5% alleine 3% mit anderen Personen 2% n = 319
Wer übernimmt die Kinderbetreuung? (Ehe-)Partner/in ** 42% 81% ich selbst n.s. 42% 55% Institution/en (Kindergarten, Hort, Schule etc.) n.s. 47% 51% Verwandte/ Bekannte ** Mein/e Kind/er benötigen keine Betreuung mehr ** 6% 15% 22% 39% weiblich männlich Tagesmutter/ Kinderfrau n.s. ** signifikant auf 1%-Niveau; n.s. nicht signifikant Babysitter n.s. 2% 2% Sonstige n.s. 6% 5% 9% 12% Sonstige Nennungen: Ex-Frau (n=6) Großeltern (n=3) Au-Pair (n=1) Nachbarn (n=1) n = 222
Aufteilung der Kindererziehung in der Partnerschaft ** männlich weiblich 63% 65% 35% 34% 0% 3% überwiegend ich etwa zu gleichen Teilen ich und mein/e (Ehe-)Partner/in überwiegend mein/e (Ehe-) Partner/in n = 80 ** signifikant auf 1%-Niveau
Ist Ihr Bedarf an Kinderbetreuung gedeckt? n.s. Zufriedenheit mit den Betreuungsregelungen n.s. männlich weiblich männlich weiblich 50% 44% 37% 46% 42% 41% 51% 44% 14% 10% 14% 8% ja teils/teils nein ja teils/teils nein n = 180 n = 179 n.s. nicht signifikant
Vertragsarbeitszeit und tatsächliche Arbeitszeit nach Angabe der Befragten bis 10 Stunden bis 19,5 Stunden 20 bis 39 Stunden 40 und mehr Stunden Gesamt bis 10 Stunden 33% 17% 8% 42% 100% bis 19,5 Stunden 1% 43% 35% 20% 100% 20 bis 39 Stunden 2% 0% 30% 67% 100% n = 493
Bedienstete, die länger als ihre Vertragsarbeitszeit arbeiten 86% 36% im wissenschaftlichen Bereich im nichtwissenschaftlichen Bereich n = 493
Verhältnis zwischen Beruf und Familie Warum finden Sie das Verhältnis von Beruf und Familie nicht gut ausbalanciert? 64% 36% ich würde gerne weniger arbeiten ich würde gerne mehr arbeiten 11% 54% sonstiges 35% gut ausbalanciert nicht gut ausbalanciert n = 310 n = 103
Warum finden Sie das Verhältnis zwischen Beruf und Familie nicht gut ausbalanciert? Ausgewählte Antworten im Originalton: Flexible Arbeitszeiten gewünscht (n=9): Arbeitszeitregelungen sind zu unflexibel!!! Ich würde gerne flexibler arbeiten. Arbeit und Familie schwer vereinbar (n=6): Meine Frau beschwert sich über meine 60+ Stundenwoche. Müsste mehr arbeiten, um Anschluss zu halten diese Zeit fehlt mir dann für meine Kinder. Telearbeit gewünscht (n=3): Ich würde gerne Tele- bzw. Heimarbeit machen, die auch als Arbeitszeit anerkannt wird. Lange Fahrzeiten (n=3): Betreuungsangebot für Kinder an der Uni nicht stark genug ausgebaut - zu viel Zeit mit Fahren vertan Überstundenabbau gewünscht (n=2): Ich möchte gern meine Überstunden reduzieren. Sonstige Begründungen: Ich würde gerne mein Kind zur Arbeit mitnehmen aber das geht nicht ohne weiteres. Prinzipielles Problem von Hochschullehrern. Keine Nachmittagsbetreuung, keine Hausaufgabenbetreuung.
Unterstützung durch Vorgesetzte hinsichtlich Vereinbarkeit von Beruf und Familie Toleranz gegenüber Ausfällen bei Krankheit eines Kindes n.s. 86% 93% Toleranz gegenüber Zeitwünschen n.s. 85% 91% Unterstützung hinsichtlich flexibler Arbeitszeiten ** 67% 88% Beratung bzgl. des weiteren beruflichen Fortkommens * 30% 48% nichtwissenschaftlicher Bereich wissenschaftlicher Bereich n = 133 bis 154 * signifikant auf 5%-Niveau; ** signifikant auf 1%-Niveau; n.s. nicht signifikant
Sollte die Möglichkeit bestehen, Kinder offiziell an den Arbeitsplatz mitzubringen? Halten Sie es für erforderlich, auf dem Campus einen Kindergarten /eine Kinderkrippe einzurichten? 72% 72% 28% 28% ja nein ja nein n = 516 n = 490
Sollte das Betreuungsangebot für schulpflichtige Kinder verbessert werden? Nachmittagsbetreuung n.s. 59% 71% 69% Mittagessen * Ferienbetreuung ** 46% 49% 49% 43% 61% 60% Nein n.s. Sonstiges n.s. 8% 9% 7% 3% 4% 3% Befragte mit Kindern, die keine Betreuung mehr benötigen Befragte mit mindestens einem Kind, das Betreuung benötigt Befragte ohne Kind n = 533 * signifikant auf 5%-Niveau; ** signifikant auf 1%-Niveau; n.s. nicht signifikant
Sollte das Betreuungsangebot für schulpflichtige Kinder verbessert werden? - Ausgewählte Antworten im Originalton Kinderbetreuungseinrichtung, die keinen Urlaub macht und somit nicht komplett schließen für ein paar Wochen. Wenn man Kinder in unterschiedlichen Einrichtungen hat und diese nacheinander 3 Wochen schließen, hat man ein Problem, wenn beide Eltern arbeiten. Betreuung zuhause, wenn z.b. Kinder krank, Sportangebote, Musik machen (Instrument lernen, singen) Hort mit pädagogischem Konzept und Hausaufgabenhilfe. Schulen müssen wie in Frankreich ganztägig sein. Dafür ist aber nicht die TU zuständig. Das müssen die organisieren, die dies am effizientesten machen können: die Schulen selbst.
Würden Sie einen Babysitterservice der TU (z.b. von StudentInnen) für Notfälle oder zeitliche Engpässe nutzen? - Befragte mit Kindern unter 12 Jahren 71% 29% ja nein n = 157
Welche Maßnahmen sehen Sie als geeignet zur Verbesserung der Vereinbarkeit an? Wickelmöglichkeiten 89% Stillraum 83% Spielgeräte auf dem Campus 78% Spielecke für Kinder in der Mensa 69% Spielecke für Kinder in der Bibliothek 27% n = 157
Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit Ausgewählte Antworten im Originalton Besseres Betreuungsangebot (n=11) Ganztägige Kinderbetreuung. Mit Spielecken und Spielgeräten ist es sicherlich nicht getan, Kinder brauchen Aufsicht und Anleitung. Vorschläge zur Infrastruktur (n=3) Ausreichende Anzahl Eltern-Kindparkplätze an Mensa und Bibliothek. Aufzug in Mensa fehlt; Kinderwagen kann nicht mitgenommen werden. Ganzheitliches Konzept (n=4) Obige Vorschläge sind zu punktuell für eine Verbesserung, es bedarf eines ganzheitlichen Konzeptes! Auf keinen Fall bloß eine Ecke zum Abschieben einrichten! Spielecken in Arbeitsplatznähe (n=4) Auch Spielecken/Aufenthaltsräume in Gebäudeteilen der TU. Weitere Verbesserungsmaßnahmen Familienfreundliche Atmosphäre. Krankheit eines Kindes als anerkannter Grund für Promovierende, nicht bei Prüfungen zu erscheinen. Austausch zwischen Mitarbeitern mit Kindern - kurzfristige gegenseitige Hilfe. Ich wollte hier stillen ich wurde an den Seminarraum verwiesen!!!
Welche Möglichkeiten würden Sie gerne in Anspruch nehmen? Befragte mit/ohne Kindern Geschlecht Freistellungsphase für Pflegende ** 27% 29% 46% ** 25% 40% (Alternierende) Telearbeit ** 21% 29% 37% ** 25% 38% Zielvereinbarungen für den Karriereverlauf ** 13% 28% 39% n.s. 27% 34% Zielvereinbarungen für den Wiedereintritt in das Berufsleben ** 16% 19% 44% ** 24% 36% freiere Arbeitszeit- Regelung n.s. 19% 20% 20% ** 16% 25% ** signifikant auf 1%-Niveau; n.s. nicht signifikant Befragte mit Kindern, die keine Betreuung mehr benötigen Befragte mit mindestens einem Kind, das Betreuung benötigt kein Kind n = 516 männlich weiblich
Können Sie sich vorstellen, ein (weiteres) Kind zu bekommen? Alle Befragten Befragte mit/ohne Kindern ** ja nein 100% 76% 57% 65% 43% 24% 35% 0% ja nein Befragte ohne Kind n = 435 Befragte mit mindestens einem Kind, das Betreuung benötigt Befragte mit Kindern, die keine Betreuung mehr benötigen ** signifikant auf 1%-Niveau
Können Sie sich vorstellen, ein weiteres Kind zu bekommen? Ausgewählte Antworten im Originalton Ja, falls Nein, weil die Betreuung gesichert ist (n=21) mehrere Faktoren passen, u.a. auch der Wiedereinstieg ins Berufsleben und die Kinderbetreuung eine realistische Möglichkeit bestehen würde, auch als Alleinerziehende den Beruf/wiss. Karriere weiterzuverfolgen, und ein Kind nicht den Ausstieg wahrscheinlich machen würde. Sicherer Arbeitsplatz (n=11) Festeinstellung - Sicherung berufl. Zukunft. Ohne Bedingung (n=4) Ohne falls - auf jeden Fall! Familienplanung abgeschlossen (n=91) ich schon zu alt bin Finanziell nicht möglich (n=10) unsichere wirtschaftliche Situation, keine Möglichkeit, in die Zukunft zu planen, Armutsrisiko. Zeitlich nicht möglich (n=8) Nicht genug Zeit für ein zweites Kind. Nicht mit dem Beruf vereinbar (n=8) Familie und Beruf in der Wissenschaft nicht vereinbar sind (keine Stellenvergabe an Frauen, die bereits Kind(er) haben).
Sind Sie zufrieden mit den Informationsangeboten der TU zu Familienfragen? 71% 24% 5% ja nein kenne ich nicht n = 460
Studierendenbefragung, Mai 2007 Studierendenbefragung Personalisierte Online-Befragung Versand an 6892 E-Mail-Adressen Beteiligung: n = 260 Ausschöpfungsquote: 3,8% nur 14 Befragte mit Kindern quantitative Auswertungen der Fragen nur an Studierende mit Kindern nicht möglich
Studierendenbefragung, Mai 2007 Studierende - Demographie 59% männlich, 41% weiblich Semester: 1.-4. Semester (25%) 5.-9. Semester (40%) 10. Semester oder höher (35%) Mittleres Alter: 24 Jahre 50% sind erwerbstätig, mittlere Arbeitszeit pro Woche: 11 Stunden 5% haben Kinder
Studierendenbefragung, Mai 2007 Für wie gut halten Sie Studium und Kind(er) vereinbar? 78% 19% 2% gut vereinbar mit viel Energie und Organisationsgeschick vereinbar n = 241 kaum oder nicht vereinbar
Studierendenbefragung, Mai 2007 Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Bereiche, die eine Vereinbarkeit von Studium und Kind verbessern könnten? garantierter Platz in einer Kindertagesstätte ab 0 Jahre 67% Finanzielle Förderung 60% Flexible Prüfungstermine 35% E-Learning 24% Halbtagspraktika (bei verdoppelter Länge) Vorlesungen und Seminare nur vormittags 18% 17% Vorlesungen und Seminare auch abends Garantierter Platz im Wohnheim 8% 10% n = 242
Studierendenbefragung, Mai 2007 Können Sie sich vorstellen, während des Studiums ein Kind zu bekommen? Sind Sie zufrieden mit den Informationsangeboten der TU zu Familienfragen? 94% 73% 27% 4% 1% ja nein ja nein kenne ich nicht n = 222 n = 232
Studierendenbefragung, Mai 2007 Antworten aus der Studierendenbefragung im Originalton Halten Sie es derzeit für möglich, Ihr Studium in der Regelstudienzeit zu beenden? Nein, weil Die Erziehung unter der Studienbelastung leiden würde. Als Chemiker muss im Fall einer Schwangerschaft bei Praktika pausiert werden. Mit einem Kind verfügt man nicht über so viel Zeit zum Lernen als ohne. Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Bereiche, die eine Vereinbarkeit von Studium und Kind verbessern könnten? Sonstiges: KiTa für studentische Bedürfnisse, die UniKita hat mein Kind nicht aufgenommen Wenn Sie uns zum Thema Studieren mit Kind noch etwas mitteilen möchten, so können Sie dies hier tun: Meiner Meinung nach ist eine Kindertagesstätte das A und O. Ist Ihr Bedarf an Kinderbetreuung grundsätzlich gedeckt? Nur teilweise, weil Wenn die Tagesmutter krank ist muss ich zu hause bleiben. Es fehlt an Finanzen und Einrichtungen, um ein Kind während dem Studium zu bekommen. Man könnte auch Räume einrichten mit `nem Pädagogen der aufpasst, so dass die Kinder sich nicht zu schnell langweilen und man trotzdem an Nachmittagsterminen teilnehmen kann.
Mai 2007 Fazit Über die Hälfte der Befragten mit Kindern unter 18 Jahren haben weiteren Betreuungsbedarf und sind nur teilweise mit ihrer Situation zufrieden. Bei Bediensteten mit pflegebedürftigen Angehörigen liegt der Anteil nur leicht darunter. Das größte Anliegen ist die Erweiterung von Betreuungsmöglichkeiten mehr als 70% aller Befragten halten die Einrichtung eines Kindergartens/ Krippe auf dem Campus für erforderlich. Auf ebenso hohes Interesse stößt ein Babysitter-Service sowie die Möglichkeit, Kinder an den Arbeitsplatz mitzubringen. Auch flexiblere Arbeitszeiten oder Telearbeit sind für einen vergleichsweise hohen Anteil der Bediensteten von Interesse. Dies trifft vor allem für Frauen zu. Studierende halten einen garantierten Kita-Platz sowie finanzielle Förderung für die am besten geeigneten Maßnahmen, um die Vereinbarkeit von Kind und Studium zu erhöhen.