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ll7 U"J)Lil Fil ~on~r;<;/ :(). - ) 0 9 0/';; C]OVI I') Öffentliche Sitzung "Tierische Produktion und Futtermittel" Rationsgestaltung nach praecaecal verdaulichen Aminosäuren: Effekte auf Mast- und Schlachtleistung von Schweinen Freitag, Mechthild, (Fachhochschule Südwestfalen); Höschen, Michael: Für Erhaltung und Leistung ist der Monogastrier auf die Zufuhr von Aminosäuren angewiesen. Die notwendige Höhe der Aminosäurezufuhr wird maßgeblich durch die intestinale Abbaubarkeit der Proteinquelle und die Absorptionrate der Aminosäuren bestimmt. Diese variieren erheblich zwischen Proteinquellen, bedingt durch antinutritive Substanzen (Proteaseinhibitoren, Tannine, etc.) in den eingesetzten Futtermitteln und technologische Prozesse (druck-/thermische Verfahren) während der Verarbeitung. Eine unzureichende Versorgung mit verdaulichen Aminosäuren reduziert bei gleicher Brutto-Lysinversorgung Tageszunahmen und Futterverwertung von Mastschweinen. Diese Effekte sind bei ad libitum Fütterung besonders ausgeprägt (Rademacher, 1995). Zur besseren Abschätzung der notwendigen Aminosäurezufuhr wird daher die Verdaulichkeit der Aminosäuren bei der Optimierung von Rationen für Schweine zugrunde gelegt (GfE, 2005). Intestinaler Abbau der Aminosäuren sowie Resorption sind bis zum Ende des Dünndarms beendet (Zebrowska, 1973). Daher wird bei der Bewertung der Proteinverdaulichkeit die Höhe der Resorption bis zum Eintritt des Darmchymus in das Caecum zugrunde gelegt. Die scheinbare Verdaulichkeit der Aminosäuren wird durch die Differenz zwischen mit dem Futter aufgenommenen Aminosäuren und den Aminosäuregehalten im Darmchymus am Ende des Ileums bestimmt (Jansman et al., 2000). In diesem Konzept wird die Verdaulichkeit der Aminosäuren jedoch um den Gehalt an endogenen Aminosäuren unterschätzt, der zwischen Proteinquellen stark variieren kann (Rademacher et al., 2001) und damit eine präzise Aussage über den Umfang des verfügbaren Anteils an Aminosäuren aus dem Futtermittel erschwert (Susenbeth, 2004). Die Berücksichtigung der endogenen Ausscheidungen, ausgedrückt als praecaecale Verdaulichkeit, erhöht daher die Genauigkeit der Aminosäureversorgung beim Schwein. Zur besseren Abschätzung der optimalen Proteinversorgung werden in der Schweinefütterung Rationen künftig unter Berücksichtigung der standardisierten praecaecalen Verdaulichkeit von Aminosäuren optimiert (GfE, 2005). In einem Feldversuch wurden die Effekte einer entsprechenden Optimierung bei Einsatz von Eiweißkomponenten mit geringer praecaecaler Verdaulichkeit auf Mast- und Schlachtleistung in der konventionellen Schweinemast überprüft. Material und Methoden Der Versuch umfasste den Zeitraum von Juni bis Oktober 2004. Achtzig Ferkel (BHZP, aus einem Betrieb) wurden nach Geschlecht getrennt in Gruppen zu 10 Tieren eingeteilt und in drei Phasen mit einer Ration aus Weizen, Gerste, Rapsextraktionsschrot, Sojaextraktionsschrot und Erbsen in variierenden Zusammensetzungen gefüttert. Die Grundration war in allen Gruppen jeweils gleich und im Energie/Nährstoff-Verhältnis für Tageszunahmen von 750g ausgelegt (DLG 2002); Unterschiede bestanden hinsichtlich der Versorgung mit den vier erstlimitierenden Aminosäuren, die in der Kontrollgruppe (K, n=40) nach dem Bedarf an Bruttoaminosäuren (DLG 2002), in der Versuchsgruppe (V, n=40) nach standardisiert praecaecal verdaulichen Aminosäuren (Degussa 2004) optimiert wurde (Tab 1 und 2). 202

Tab 1: Zusammensetzung der Futterrationen im Mastverlauf Zusammensetzung 30-40 kg 40-70 kg 70-120 kg Gerste % 40,0 13,3 40,0 Weizen % 23,4 54,4 35,2 Erbsen % 15,7 17,4 14,0 Sojaextraktionsschrot % 9,7 3,8 3,7 Rapsextraktionsschrot % 8,0 8,0 4,0 Vormischung % 3,0 2,7 3,2 (inkl. synthetischer AS) Tab 2: Nährstoffgehalte der Rationen Nährstoffe 30-40 kg 40-70 kg 70-120 kg K V K V K V Energie / kg MJ ME 13,2 13,2 13,4 13,4 13,2 13,2 Rohprotein % 18,5 18,5 16,4 16,6 14,8 15,0 Lysin % 1,05 1,07 0,93 0,98 0,84 0,84 Methionin % 0,29 0,32 0,24 0,33 0,22 0,27 Meth+Cys % 0,63 0,66 0,56 0,65 0,50 0,56 Threonin % 0,68 0,72 0,56 0,70 0,50 0,60 Tryptophan % 0,21 0,21 0,18 0,18 0,16 0,16 v. Lysin % 0,89 0,91 0,82 0,87 0,74 0,74 v. Methionin % 0,25 0,29 0,21 0,30 0,19 0,24 v. Meth+Cys % 0,51 0,55 0,46 0,54 0,41 0,46 v. Threonin % 0,54 0,58 0,45 0,58 0,40 0,50 v. Tryptophan % 0,16 0,16 0,15 0,15 0,13 0,13 Calcium % 0,64 0,64 0,65 0,65 0,66 0,66 v. Phosphor % 0,29 0,29 0,31 0,31 0,31 0,31 Das granulierte Futter wurde gruppenweise einmal täglich über einen Trockenfutterautomaten mit fünf Fressplätzen verabreicht. Bis zu einem durchschnittlichen Gruppengewicht von 85kg wurde ad libitum gefüttert, anschließend rationiert pair-fed, um eine Verfettung zu vermeiden. Futterreste wurden einmal wöchentlich zurück gewogen. Die Schlachtung der Tiere erfolgte individuell bei ca. 120 kg Lebendgewicht. Ermittelt wurden individuell Tageszunahmen, Masttage bis zum Erreichen des angestrebten Mastendgewichts, Schlachtgewicht, Speckmaß und Fleischmaß (Auto-FOM). Die Futteraufnahme wurde pro Gruppe erhoben. Die Datenauswertung erfolgte mittels einfaktorieller Varianzanalyse (SPSS). 203

Ergebnisse Ein Tier der Versuchsgruppe und zwei Tiere der Kontrollgruppe schieden während des Versuchs aus. Die gruppenweise aufgenommenen Futtermengen wurden um diese Tiere korrigiert. Mastleistung Zu Beginn des Versuchs hatte die Kontrollgruppe ein durchschnittliches Gewicht von 30,3 ± 2,1kg und die Versuchsgruppe von 30,6 ± 2,3kg (Tab. 3). Tab. 3: Gewichtsentwicklung, Tageszunahmen (TZ) und Futteraufwand pro kg Zuwachs (FVW) während der Mast 30-40 kg 40-70 kg 70-120 kg 30-120 kg K V K V K V K V LM kg 30,3 30,6 38,9 38,9 73,4 72,3 (Beginn) ±2,1 ±2,3 ± 3,1 ±3,5 ± 6,1 ±7,2 TZ 9 633,8 592,0 821,1 798,4 839,2 805,0 808,6* 778,1 ±126,2 ±151,6 ±96,4 ±126,1 ± 85,8 ±93,2 ± 58,1 ±77,4 FVW 2,18 2,20 2,36 2,25 2,73 2,74 2,52 2,50 ±0,21 ±0,19 ±0,28 ±0,19 ±0,24 ±0,37 ±0,18 ±0,16 * p=0,055 Die durchschnittlichen Tageszunahmen betrugen 793g. Insgesamt waren die Tageszunahmen in der Kontrollgruppe in drei Abteilen höher als der Durchschnitt; bei der Versuchsgruppe traf dies nur in einem Abteil zu. Diese Differenz wird auch in den Masttagen deutlich, die in der Kontrollgruppe durchschnittlich 115,3 ± 8,4 Tage und in der Versuchgruppe 117,2 ± 0,2 Tage betrug (n. s.). Futteraufnahme und Futterverwertung differierten nicht zwischen den Gruppen. Schlachtleistungen Da die Aminosäureversorgung das Fleischbildungsvermögen wiederspiegelt, wurden auch Fleisch- und Speckmaß der Schlachtkörper erhoben (Tab. 4). T a b. 4 S c hl ac ht Igewlc. ht e, FI elsc h - un d S >gec k ma ß e der Gruppen Kontrolle Versuch Schlachtgewicht kg 97,8 ± 4,0 95,7 ± 4,5* Fleischmaß mm 67,2 ± 4,6 65,8 ± 4,5 Speckmaß mm 17,2 ± 2,8 17,4 ± 2,9 *p<0,05 Aufgrund des höheren Schlachtgewichts war das Fleischmaß der Kontrolltiere geringfügig höher als das der Versuchstiere (n.s.). Das Speckmaß unterschied sich zwischen den Gruppen nicht. Diskussion Bei Verwendung von Rohstoffen mit geringer Verdaulichkeit des Rohproteins ist die Versorgung mit standardisiert praecaecal verdaulichen Aminosäuren nach Untersuchungen von Rademacher (1995) nicht gewährleistet, wenn die Ration nach Brutto-Aminosäuren (DLG 2002) optimiert wird. Eine Zulage synthetischer Aminosäuren bis zur Bedarfgrenze an praecaecal verdaulichen Aminosäuren ließe also eine Verbesserung des Proteinansatzes bei Mastschweinen, ausgedrückt in schnellerem Wachstum und erhöhtem Fleischanteil erwarten. Dieses konnte in dem vorliegenden Feldversuch nicht bestätigt werden. Weder Tageszunahmen noch Futteraufwand pro kg Zuwachs wurden durch die Verbesserung der Aminosäureversorgung beeinflusst, obwohl die Ration ein kalkuliertes Defizit an verdaulichen Aminosäuren aufwies (Degussa 2004). Gleiches gilt für das Fleischbildungsvermögen, ausgedrückt im Fleischmaß des Schlachtkörpers. Offensichtlich stellte auch für die Kontrollgruppe die Aminosäureversorgung keinen leistungsbegrenzenden 204

Faktor dar. Dies wird deutlich bei Betrachtung der durchschnittlichen Tageszunahmen von 793g, obwohl die Ration im Energie / Nährstoffverhältnis für Tageszunahmen von 750g optimiert war. Möglicherweise sind die in den Empfehlungen der DLG (2002) enthaltenen Sicherheitszuschläge in der Protein- und Aminosäureversorgung so hoch, dass auch bei Proteinkomponenten mit geringer Verdaulichkeit die Aminosäureversorgung nicht limitierend ist. Bei Optimierung von Schweinemastrationen nach standardisiert praecaecal verdaulichen Aminosäuren sollte daher die Höhe der Protein- und Aminosäureversorgung nochmals überprüft werden. Anmerkung: Die Autoren danken der Degussa AG. für finanzielle und der Fa. Agravis für technische Unterstützung. Literatur Jansman A J. M., Rademacher M., Sauer W.G., 2000: Standardisierte ileale Aminosäureverdaulichkeit erhöht die Präzision der Rationsformulierung, Kraftfutter 5, S. 200-209 Rademacher M., 1995: Untersuchungen zur Einbeziehung des Konzeptes der praecaecalen Aminosäureverdaulichkeit in die Rationsgestaltung von Mastschweinen, Inauguraldissertation, Agrarwissenschaftliche Fakultät der Ghrisitan-Albrechts-Universität Kiel, SS. 103 Rademacher M., Sauer W.G., Jansman AJ.M., 2001: Standardisierte ileale Verdaulichkeit von Aminosäuren für Schweine, Degussa Feed Additives Hanau, S 3-15 Susenbeth A., 2004: Nährstoffversorgung präzisieren - Berücksichtigung der Verfügbarkeit von Aminosäuren beim Schwein, Kraftfutter 6, S. 186-190 Zebrowska T., 1973: Digestion and absorption of nitrogenous compounds in the large intestine of pigs, Rocz. Nauk. Roln. B-95, S. 85-90 205

Wirkung eines Phytobiotikums bei Ferkeln Richter, Gerhard, (Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, Jena OT Remderoda); Heller, Elke; Hartung, Horst; Bargholz, Jürgen Sehr umstritten ist in der Wissenschaft und Praxis die Verwendung der phytogenen Substanzen. Obwohl pharmakologische Wirkungen von Heil- und Gewürzpflanzen bei Mensch und Tier seit Jahrhunderten bekannt sind (Schöne, 2002), werden oft bei Präparaten für die Tierfütterung die Zusammensetzungen nicht offen gelegt und übertriebene, positive Wirkungen dem Praktiker suggeriert. Die Anzahl der Publikationen ist stark steigend (Alert u. a., 2002; Dedl und Elssenwenger, 2000; Gollnisch und Halle, 2001; Gollnisch und Berk, 2002; Hagemann, 2002; Hebeier u. a., 2000; Jones, 2001; Kamel, 2000; Kluth u. a., 2002; Schuhmacher u. a., 2002; Wald u. a., 2002; Weber u. a., 2002; Westendarp, 2001; Wetscherek, 2002). Es besteht ein dringender Bedarf an Untersuchungen, um einen effizienten Einsatz zu ermöglichen. Bisher gibt es zu wenig wissenschaftliche Untersuchungen zum Einsatz dieser Substanzen. Folgende Wirkungsmechanismen werden diskutiert: geschmacksverbessernder und appetitanregender Effekt durch Stimulation der Geschmacksrezeptoren Sekretion von körpereigenen Verdauungsenzymen stimulieren bakteriostatische, antimikrobielle oder bakterizide Aktivitäten Stärkung des Immunsystems Aktivierung des Stoffwechsels entzündungshemmende Wirkung antioxidative Wirkung. Die wichtigsten Wirkstoffgruppen der phytogenen Substanzen sind: ätherische Öle Alkaloide Bitterstoffe Gerbstoffe Schleimstoffe Flavonoide Glykoside Saponine. Ziel der Fütterungsversuche war die Testung des natürlichen pflanzlichen Produktes "WG Ropa-Pulver 7,5 %" und dessen Einfluss auf die zootechnischen Leistungen und den Gesundheitsstatus von Ferkeln. Material und Methode In zwei Versuchen mit 72 Börgen im Alter von 28-70 Tagen in Flatdeck-Haltung mit Spalten boden wurde das pflanzliche Produkt "WG-ROPA-Pulver 7,5 %" eingesetzt. ROPA wird aus Oregano (Origanum vulgare L.) gewonnen und enthält als Hauptbestandteile Thymol und Carvacrol. ROPA war im Ferkelstarter (5. und 6. Lebenswoche) 1 g und im Ferkelaufzuchtfutter (7. - 10. Lebenswoche) 0,5 g/kg Mischfutter enthalten. Die Ferkel der Kontrollgruppe erhielten keinen "Leistungsförderer" ins Futter. In der zweiphasigen Aufzucht bekamen die Ferkel in der 5. und 6. Lebenswoche ein pelletiertes Ferkelstarter- und von der 7. - 10. Lebenswoche ein pelletiertes Ferkelaufzuchtfutter ad libitum (Tab. 1 und 2). Die Analysendaten des Mischfutters ergaben keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Gruppen. 206