Syrien: Medizinische Grundversorgung und humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung



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Transkript:

Syrien: Medizinische Grundversorgung und humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung MSF Médecins Sans Frontières Schweiz Kanzleistr. 126, Postfach 1942, 8026 Zürich Kontaktperson: Wanda Arnet 044 385 94 40, wanda.arnet@geneva.msf.org Postscheckkonto: 12-100-2 Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 1 -

Überblick Syrien: Medizinische Grundversorgung und humanitäre Hilfe für syrische Flüchtlinge Organisation Médecins Sans Frontières Schweiz, Kanzleistr. 126, Postfach 1942, 8026 Zürich Kontaktperson: Amélie Gottier, 044 385 94 49, amelie.gottier@geneva.msf.org Postscheckkonto: 12-100-2 Lokale Partnerorgani sationen Land, begünstigte Regionen & Zielgruppen Projektziele Aktivitäten Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen Schweiz (MSF) übernimmt die alleinige Verantwortung für diese medizinischen Nothilfeprogramme. Die Nothilfeprogramme erfolgen in enger Abstimmung mit den Behörden der Nachbarländer Syriens und in Zusammenarbeit mit zahlreichen in der Region tätigen Organisationen wie dem UN- Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR). Die in Syrien laufenden MSF-Programme werden ohne Bewilligung der Regierung in Damaskus durchgeführt, da die Behörden trotz des hohen Bedarfs und wiederholter Forderungen unsererseits jegliche externe Hilfe zurückweisen. Libanon - Verschiedene Orte in der Bekaa-Ebene (im Osten des Landes), wo sich fast 280'000 Flüchtlinge befinden: Baalbek, Aarsal, Hermel El Marj, Majdal und Anjar; zudem Tripoli im Norden des Libanon. Irak Verwaltungsbezirk Dahuk in der autonomen Region Kurdistan (KRG) im Norden Iraks, wo 2012 das Flüchtlingslager Domiz errichtet wurde, das nun fast 50'000 Flüchtlinge beherbergt. Das Transitlager Kandala, nahe der syrischen Grenze gelegen, bietet momentan Unterkünfte für nahezu 15'000 Menschen, die erst vor Kurzem aus Syrien geflüchtet sind. Syrien Verwaltungsbezirk Al Hassakeh; der genaue Standort wird aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Der Verwaltungsbezirk zählt 3 Millionen Einwohner 240 000 davon profitieren vom MSF-Projekt. Nothilfemassnahmen und medizinische sowie humanitäre Hilfe für die syrischen Flüchtlinge im Libanon und im Irak Medizinische Nothilfe für die Zivilbevölkerung Syriens Ausbau der medizinischen Versorgung in der zentral gelegenen Bekaa-Ebene und in Tripoli (Libanon), wo der Bedarf besonders hoch ist, wie auch im Flüchtlingslager Domiz und im erst kürzlich errichteten Transitlager Kandala (Irak) Medizinische Grundversorgung für syrische Flüchtlinge im Libanon und in der autonomen Region Kurdistan (KRG), sowie für die libanesische Bevölkerung: Sprechstunden, Behandlung akuter und chronischer Krankheiten (Asthma, Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen), Gesundheitsversorgung von schwangeren Frauen und Müttern, psychologische Betreuung, Präventionsarbeit und Impfungen Unterstützung des Gesundheitswesens im Verwaltungsbezirk Al-Hassaka in Syrien, mit einem besonderen Fokus auf medizinische Hilfe für Mütter und Kinder. Verteilung von Hilfsgütern: Kochutensilien, Kunststoffplanen, Decken, Kanister usw. Organisation der Lobbyarbeit nationaler und internationaler Schlüsselakteure, um sicherzustellen, dass Vertriebene und neu angekommene Flüchtlinge angemessen medizinisch versorgt werden Projektbudget 13 380 306 CHF für 2014 (mit Vorbehalt, kann sich je nach Lage vor Ort verändern) Aktuelle Finanzierung Projektdauer Um die Unabhängigkeit und Neutralität der MSF-Einsätze in einem so schwierigen Kontext zu gewährleisten, hat die Organisation beschlossen, für die Einsätze zugunsten der syrischen Bevölkerung auf keinerlei staatliche Mittel zurückzugreifen. MSF ist deshalb für die Deckung des Projektbedarfs vollständig von den Spenden privater Gönner abhängig. Der erste Nothilfeeinsatz von MSF im Rahmen der syrischen Krise begann im November 2011. Seither wurden die Teams und Aktivitäten beträchtlich aufgestockt. MSF wird die Projekte so lange wie nötig weiterführen. Diese Projektbeschreibung deckt die im 2014 zu erwartenden Aktivitäten ab. Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 2 -

Detailinformationen 1. Organisation Médecins Sans Frontières Schweiz, Kanzleistr. 126, Postfach 1942, 8026 Zürich Kontaktperson: Wanda Arnet, 044 385 94 40, wanda.arnet@geneva.msf.org Postscheckkonto: 12-100-2 2. Lokale Partnerorganisationen MSF Schweiz übernimmt die alleinige Verantwortung für diese medizinischen Nothilfeprogramme vor Ort. Die Nothilfeprogramme erfolgen in enger Abstimmung mit den Behörden der Nachbarländer Syriens und in Zusammenarbeit mit zahlreichen in der Region tätigen Organisationen wie dem UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR). Die in Syrien laufenden MSF-Programme werden ohne Bewilligung der Regierung in Damaskus durchgeführt, da die Behörden trotz des hohen Bedarfs und wiederholter Forderungen unsererseits jegliche externe Hilfe zurückweisen. 3. Land, begünstigte Regionen & Zielgruppe Libanon Verschiedene Orte in der Bekaa-Ebene (im Osten des Landes), wo sich fast 280'000 Flüchtlinge befinden: Baalbek, Aarsal, Hermel El Marj, Majdal und Anjar; zudem Tripoli im Norden des Libanon. Irak Verwaltungsbezirk Dahuk in der autonomen Region Kurdistan (KRG) im Norden Iraks, wo 2012 das Flüchtlingslager Domiz errichtet wurde, das nun fast 50'000 Flüchtlinge beherbergt. Das Transitlager Kandala, nahe der syrischen Grenze gelegen, bietet momentan Unterkünfte für nahezu 15'000 Menschen, die erst vor Kurzem aus Syrien geflüchtet sind. Syrien Verwaltungsbezirk Al Hassakeh; der genaue Standort wird aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Der Verwaltungsbezirk zählt 3 Millionen Einwohner 240'000 davon profitieren vom MSF-Projekt. 4. Detaillierte Projektinformationen a) Kontext: SYRIEN: Zusammenstösse und unsichere Lage siegen über humanitäre Hilfe Nach fast drei Jahren politischer und gesellschaftlicher Unruhen befindet sich Syrien mitten in einem tiefgreifenden Konflikt, der vermutlich nicht so bald enden wird. Im Land stehen sich zahlreiche Interessengruppen gegenüber, was besonders die syrische Bevölkerung zu spüren bekommt. Die politische und sozioökonomische Krise führte zu einer starken Verschlechterung der Lebensbedingungen (Nahrungsmittelknappheit, Wasser- und Stromausfälle und extreme Gewaltausbrüche) und zum Zusammenbruch des vorher gut funktionierenden Gesundheitswesens. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die in Grossbritannien ansässig ist, sind seit dem Beginn des Konfliktes im März 2011 bereits mehr als 140'000 Opfer zu beklagen. 4,25 Millionen Menschen wurden intern vertrieben, und 2.5 Millionen suchten Zuflucht in einem der Nachbarländer. Da noch immer keine Lösung des Konfliktes in Sicht ist, werden diese Zahlen im Laufe des Jahres 2014 aller Voraussicht nach weiter steigen. Schon früh setzte das syrische Regime jegliche medizinische und humanitäre Hilfe, die nicht unter Regierungskontrolle stand, mit Rebellenaktivitäten gleich. Von den 91 öffentlichen Spitälern des Landes wurden 22 Prozent beschädigt und 38 Prozent ganz zerstört (Quelle: offizielle syrische Statistiken - September 2013). Die verbreiteten Angriffe auf medizinische Einrichtungen sowie auf das medizinische Personal haben den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen weiter erschwert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte, dass Ausbrüche von Hepatitis, Typhus, Cholera oder Ruhr in Syrien und in den Nachbarländern unvermeidlich seien. Ebenso steigen aufgrund des zerstörten Gesundheitssystems im Land und der wachsenden Zahl von Vertriebenen die Fälle von Masern und anderen Infektionskrankheiten wie beispielsweise Polio. Seit Beginn des Syrien-Konflikts hat MSF die syrische Regierung immer wieder aufgefordert, der Organisation offiziell Zugang zu gewähren, um im ganzen Land Hilfe Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 3 -

leisten zu können. Bis heute wurde diese Genehmigung jedoch verweigert. Deshalb haben die MSF-Teams seitdem in bestimmten, von der Opposition kontrollierten Gebieten im Untergrund gearbeitet. Es gelang ihnen auch, Spitäler in den von der Regierung kontrollierten Gebieten mit medizinischem Material zu versorgen. Aufgrund der unsicheren Lage, der heftigen Kämpfe und der administrativen Hindernisse gestaltet sich unsere Arbeit extrem schwierig. LIBANON: Lebensbedingungen für Flüchtlinge verschlechtern sich Der Libanon hat als kleinstes Nachbarland Syriens die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Nach neuesten Schätzungen des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) vom März 2014 leben im Libanon inzwischen über 994 000 Flüchtlinge. Immer noch überqueren jeden Monat Tausende die Grenze zum Libanon. Die libanesische Bevölkerung hat sich sehr darum bemüht, den syrischen Flüchtlingen beizustehen. Heute stösst das Land im Bezug auf Flüchtlingshilfe jedoch an seine Grenzen. Die Regionen des Libanon, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben, zählen selbst zu den ärmsten Gebieten des Landes. Da im Libanon keine offiziellen Flüchtlingslager für syrische Flüchtlinge aufgebaut wurden, entstanden viele inoffizielle Siedlungen, vor allem in den Grenzregionen der Bekaa-Ebene und in der Gegend um Tripoli (Nord-Libanon). Da immer neue Flüchtlinge ankommen, verschlechtern sich die Lebensbedingungen laufend. Viele Familien leben in Rohbauten, Garagen, Kellerräumen und ungeeigneten Massenunterkünften ohne Strom, fliessendes Wasser oder Heizung. Vor allem in den Wintermonaten, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, ist die Lage prekär. Zudem drohen durch die schlechten hygienischen Bedingungen und die unzureichende Wasserversorgung zunehmend Epidemien. In der Bekaa-Ebene musste MSF zum Beispiel eine Zunahme von Durchfall- und Atemwegserkrankungen feststellen. Die allgemeine Verschlechterung der Lebensbedingungen für die Flüchtlinge wurde in einer Umfrage deutlich, die MSF im Dezember 2012 durchgeführt und im Februar 2013 veröffentlicht hat. Dabei stellten sich folgende wichtige Versorgungslücken heraus: der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, allen voran die stationäre Versorgung, die Behandlung chronischer Krankheiten und die vorgeburtliche Betreuung von Schwangeren. Der wachsende Flüchtlingsstrom und die fehlenden Gelder zur Bewältigung dieser Krise zwangen das UNHCR und seine Partnerorganisationen jedoch, die humanitäre Hilfe insbesondere im Rahmen der Gesundheitsversorgung zurückzufahren. Der Zugang zu weiterführenden Behandlungen und zu sicheren Geburten im Spital, aber auch die Arzneimittelversorgung bei chronischen Krankheiten wird deshalb immer schwieriger. IRAK: Flüchtlingslager Domiz überbelegt Seit Juni 2011 überqueren syrische Flüchtlinge die Grenze in den Irak. Im Januar 2014 wurde der Grenzübergang zwischen Syrien und der autonomen Region Kurdistan (Irak), der im 2013 mehrere Monate lang geschlossen blieb, wieder geöffnet. Mehr als 2'500 Syrier haben seither die Grenze überschritten, wofür sie einen Fluss überqueren mussten. Aus diesem Grund ist dieser Grenzübergang eher wenig frequentiert. Nach Informationen des UNHCR sind im Irak derzeit fast 213 000 syrische Flüchtlinge registriert (Stand Januar 2014). Erwartet wird, dass diese Zahl im Laufe der nächsten Monate weiter ansteigen wird. Am Anfang wurden die syrischen Flüchtlinge sehr wohlwollend von der irakischen Bevölkerung empfangen. Inzwischen sind jedoch die Ressourcen erschöpft und die Koordinierung wird immer schwieriger, so dass die Unterstützung nachlässt. Die meisten Flüchtlinge haben im Verwaltungsbezirk Dohuk Aufnahme gefunden, mehrheitlich in dem im April 2012 errichteten Flüchtlingslager Domiz. Mit einer Bevölkerung von über 50 000 Flüchtlingen ist in Domiz die volle Kapazitätsauslastung mehr als erreicht. Aus diesem Grund wurden zwei neue Lager eröffnet in den Verwaltungsbezirken Dohuk und Erbil. Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 4 -

Durchfall- und Atemwegserkrankungen sind in Domiz die häufigste Todesursache, aber auch im Bereich der psychischen Beschwerden und der psychosozialen Probleme besteht Handlungsbedarf. Angesichts des von Gewalttaten und Traumata geprägten Kontexts, dem die syrischen Flüchtlinge permanent ausgesetzt sind, ist dies nicht weiter überraschend. Kandala wurde als Transitlager für neu eintreffende Flüchtlinge aus Syrien konzipiert, die auf ihre Überführung in permanente Lager warten müssen. Wegen der zeitweiligen Grenzschliessung und aufgrund von Sicherheitsbedenken musste die Eröffnung des Transitlagers Kandala immer wieder verschoben werden. Seit Kurzem ist das Lager nun geöffnet und MSF-Teams gewährleisten Flüchtlingen dort eine medizinische Grundversorgung. b) Zielsetzungen des Projekts Allgemeine Zielsetzung: Nothilfe und medizinische/humanitäre Hilfe für die syrischen Flüchtlinge im Libanon und im Irak Medizinische Nothilfe für die Zivilbevölkerung Syriens Spezielle Ziele: Ausbau der medizinischen Versorgung in der zentral gelegenen Bekaa-Ebene und in Tripoli (Libanon), wo der Bedarf besonders hoch ist, wie auch im Flüchtlingslager Domiz und im erst kürzlich errichteten Transitlager Kandala (Irak) Medizinische Grundversorgung für syrische Flüchtlinge im Libanon und in der autonomen Region Kurdistan (KRG), sowie für die libanesische Bevölkerung: Sprechstunden, Behandlung akuter und chronischer Krankheiten (Asthma, Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen), Gesundheitsversorgung von schwangeren Frauen und Müttern, psychologische Betreuung, Präventionsarbeit und Impfungen Unterstützung des Gesundheitswesens im Verwaltungsbezirk Al Hassakeh in Syrien, mit einem besonderen Fokus auf medizinische Hilfe für Mütter und Kinder. Verteilung von Hilfsgütern: Kochutensilien, Kunststoffplanen, Decken, Kanister usw. Organisation der Lobbyarbeit nationaler und internationaler Schlüsselakteure, um sicherzustellen, dass Vertriebene und neu angekommene Flüchtlinge angemessen medizinisch versorgt werden c) Für 2014 geplante Aktivitäten SYRIEN: Gesundheitsversorgung im Verwaltungsbezirk Al Hassakeh Auch wenn es im Verwaltungsbezirk Al Hassakeh nicht im gleichen Ausmass zu Gewalttaten gekommen ist wie in anderen Regionen Syriens, sind die medizinischen und humanitären Bedürfnisse doch enorm. Der Bedarf an medizinischem Personal in den öffentlichen Gesundheitseinrichtungen scheint weitgehend gedeckt, doch es herrscht akuter Mangel an Medikamenten und medizinischen Geräten, so dass auch hier der Zugang der Bevölkerung zur Gesundheitsversorgung eingeschränkt ist. Als eine der wenigen internationalen Organisationen, die direkt im Verwaltungsbezirk Al Hassakeh tätig sind, bietet MSF der Bevölkerung medizinische Versorgung an. Als einzige Organisation unterstützt MSF auch die Flüchtlinge, die die Grenze zur KRG überqueren. Aktivitäten in Syrien: Die medizinischen und humanitären Aktivitäten von MSF konzentrieren sich auf die folgenden vier Bereiche: Hilfe zur Verbesserung der Mutter und Kind Gesundheit in drei Städten im Al Hassakeh Verwaltungsbezirk: Die Hilfe schliesst u.a. vor- und nachgeburtliche Untersuchungen, die Etablierung eines Überweisungssystems, die Ausstattung eines Geburts- und eines Operationssaales, die Weiterbildung des lokale Personals und die Verteilung von Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 5 -

Medikamenten der Kinderheilkunde ein. Hilfe zur Versorgung von Verletzten: An einem der von MSF unterstützten Standorte im Al Hassakeh Verwaltungsbezirk können Verletzte chirurgisch versorgt werden. Medizinische und humanitäre Hilfe für die vertriebenen und zurückgekehrten Syrer an der syrisch-irakischen Grenze: Die medizinische Hilfe für die Vertriebenen wird auch über mobile Kliniken sichergestellt. Falls notwendig, werden Nahrungs- und Hilfsgüter verteilt. Die Lage wird beobachtet, um auf allfällige neue Bedürfnisse reagieren zu können. Unterstützung in der Durchführung einer Polio Impfkampagne: Die Gesundheitszentren werden in der Durchführung einer Polio (Kinderlähmung) Impfkampagne sowohl logistisch als auch durch Personal unterstützt. LIBANON: Gesundheitsversorgung in der Bekaa-Ebene und in Tripoli Mit Ausnahme einiger weniger anderer Akteure bleibt MSF die einzige Organisation, die im Libanon kostenlose primäre Gesundheitsversorgung einschliesslich der Behandlung chronischer Krankheiten anbietet. Unsere geographisch verstreuten Standorte ermöglichen es uns, die wichtigsten Bevölkerungsgruppen zu erreichen, indem wir unsere Unterstützung auf folgende Zielgruppen fokussieren: syrische Flüchtlinge (unabhängig von ihrem Registrierungsstatus), Palästinenser, palästinensische Flüchtlinge aus Syrien, libanesische Rückkehrer und in diesem Gebiet ansässige, besonders gefährdete libanesische Bevölkerungsgruppen. Die Vielfalt unserer Einsatzziele erfordert eine absolute Neutralität bei der Hilfe für die Flüchtlinge und gefährdeten Bevölkerungsgruppen, unabhängig von jeder ethnischen und religiösen Zugehörigkeit. In der Bekaa-Ebene wird MSF an vier Standorten Projekte durchführen (Baalbek, Majdal Anjar, Aarsal und Hermel). Die Standorte wurden aufgrund folgender Kriterien bestimmt: hohe Konzentration syrischer Flüchtlinge und libanesischer Rückkehrer keine internationalen medizinischen Organisationen im Gebiet beschränkter Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen für syrische Flüchtlinge und anfällige libanesische Bevölkerungsgruppen Nähe zur syrischen Grenze Die von MSF angebotene Gesundheitsversorgung gliedert sich in folgende Bereiche: Primäre Gesundheitsversorgung, inklusive ambulante Versorgung, reproduktive Gesundheit, Impfungen für Kinder, Behandlung chronischer Krankheiten und Behandlung psychischer Beschwerden Geburtshilfe: Laut einer Untersuchung gibt es grosse Lücken in der reproduktiven Gesundheit, vor allem beim Zugang zu sicheren Geburten. Deshalb soll Anfang 2014 eine Entbindungsstation in Aarsal aufgebaut werden. An anderen Standorten soll der Zugang zu sicheren Entbindungsmöglichkeiten mittels eines Gutscheinsystems gewährleistet werden. In Tripoli wird MSF folgende Leistungen anbieten: Primäre Gesundheitsversorgung, inklusive ambulante Versorgung, reproduktive Gesundheit, Impfungen für Kinder, Behandlung chronischer Krankheiten und psychischer Beschwerden In den bereits existierenden Gesundheitseinrichtungen von Jabal Mohsen, Bab al- Tabbaneh und Dar al-zahraa wird MSF seine medizinischen Aktivitäten verstärken. Angesichts der allgemeinen Sicherheitslage und der Spannungen zwischen den Konfliktparteien in Tripoli ist unsere Anwesenheit an diesen Orten strategisch besonders wichtig. Das medizinische Personal von MSF besucht täglich die Gesundheitseinrichtung von Jabal Mohsen und stellt Notvorräte zur Verfügung. MSF unterstützt zudem die Notfallabteilung im öffentlichen Spital von Tripoli mit medizinischem Material. Unterstützung in der medizinischen Nothilfe für Opfer bewaffneter Gewalttaten Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 6 -

IRAK: Gesundheitsversorgung in der Provinz Dohuk und im Transitlager Kandala Da sich immer noch keine Lösung für ein Ende des Konflikts und zur Verbesserung der Gesamtsituation der Flüchtlinge abzeichnet, wird sich MSF auch 2014 weiter im Flüchtlingslager Domiz engagieren. Der Einsatz in Domiz wird 2014 ähnliche Aktivitäten umfassen wie 2013. MSF konzentriert sich zudem auf eine Verbesserung der Nothilfe in drei Bereichen: reproduktive Gesundheit, Behandlung schwerer psychischer Störungen und weiterführende Betreuung von Patienten, die an andere Einrichtungen überwiesen wurden. Im Lager Domiz wird MSF folgende Leistungen anbieten: ambulante Sprechstunden in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsdirektion in Dahuk Stabilisierung und Überweisung der Notfälle und ausgewählter Fälle Bereitstellung von Medikamenten und von medizinischen Geräten Psychologische Versorgung in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsdirektion Unterstützung der reproduktiven Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsdirektion Informations- und Schulungsmassnahmen Aktivitäten zur Krankheitsprävention in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsdirektion, darunter auch Aktivitäten zur Förderung von Gesundheit und Hygiene sowie Trinkwasser- und Sanitärüberwachung Vorbereitung auf Notfallsituationen Im Transitlager Kandala wird MSF eine medizinische Grundversorgung für die syrischen Flüchtlinge gewährleisten, die darauf warten, auf die permanenten Lager verteilt zu werden. Diese Versorgung umfasst auch eine Klinik zur primären Gesundheitsversorgung, inklusive ambulante Sprechstunden, reproduktive Gesundheit, psychologische Betreuung, Bereitstellen von Medikamenten für chronisch Kranke und die Stabilisierung und Überweisung von Patienten zu weiterführenden Behandlungen. d) Wichtige Ergebnisse und Aktivitäten 2013 Syrien Von Juni 2012 bis Februar 2014 hielten Teams der verschiedenen MSF-Sektionen in Syrien insgesamt mehr als 143 000 Sprechstunden ab, darunter über 49 000 Notfallberatungen und 94 398 ambulante Sprechstunden. In diesem Zeitraum wurden von MSF-Teams zudem 6 895 Operationen durchgeführt und 1 962 Geburten begleitet. In Syrien unterstützt MSF 53 Spitäler und 79 Gesundheitsposten mit medizinischem Material, Nahrungsmitteln und den wichtigsten Hilfsgütern. Im Libanon und in Irak hielt MSF Schweiz im Verlauf des Jahres 2013 die folgende Anzahl an Sprechstunden ab: Libanon: primäre Gesundheitsversorgung, reproduktive Gesundheit, nicht übertragbare Krankheiten, mentale Gesundheit Irak: Flüchtlingslager Domiz: primäre Gesundheitsversorgung, reproduktive Gesundheit, nicht übertragbare Krankheiten, mentale Gesundheit 100 058 143 685 Total 243 743 e) Massnahmen zur Aufrechterhaltung von Nachhaltigkeit und Einfluss des Projekts Eine gute Koordinierung und enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren ist für eine effektive Unterstützung der syrischen Bevölkerung unerlässlich. Im Libanon nimmt MSF auf regionaler Ebene an institutionenübergreifenden Sitzungen teil, um zu vermeiden, dass mehrere Akteure die gleichen Aufgaben übernehmen. Gleichzeitig Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 7 -

werden auf regionaler Ebene regelmässige Kontakte mit den lokalen Behörden sowie mit politischen und religiösen Gruppen gepflegt, um der Organisation den Zugang zu den Einsatzgebieten zu sichern und eine möglichst zuverlässige Analyse der Sicherheitslage gewährleisten zu können. Im Irak arbeitet MSF eng mit der Gesundheitsdirektion in Dahuk zusammen, damit alle Ressourcen und Kapazitäten gebündelt werden können. 2014 soll diese Partnerschaft eine formelle Grundlage erhalten. f) Risikobewertung und eventuell auftretende Probleme Um auch 2014 in Syrien und in den Nachbarländern arbeiten zu können, müssen die MSF- Teams zahlreiche Voraussetzungen erfüllen und mit unkontrollierbaren Faktoren fertig werden: Syrien: In Syrien ist das Risiko für MSF-Teams besonders hoch, ins Kreuzfeuer bewaffneter Gruppen zu geraten oder zur Zielscheibe für Einschüchterungsversuche, Gewalttaten und Missbrauch zu werden; besonders in bestimmten von der Opposition kontrollierten Gebieten. Anfang Jahr wurden fünf MSF-Mitarbeiter in Syrien entführt. MSF schloss daraufhin ein Krankenhaus und zwei medizinische Zentren im betroffenen Gebiet. Nach viermonatiger Geiselhaft sind die MSF-Mitarbeiter nun wieder in Freiheit. MSF ist froh über ihre sichere Heimkehr und verurteilt gleichzeitig die Entführung, deren langfristiges Opfer die auf medizinische Hilfe angewiesene syrische Bevölkerung sein wird. Irak: Aufgrund des starken Zustroms syrischer Flüchtlinge in den letzten Jahren haben die Kapazität und Motivation innerhalb der libanesischen Gesellschaft zur Unterstützung der Flüchtlinge stark abgenommen. Deshalb wird die Arbeit von MSF zugunsten syrischer Flüchtlinge im Libanon in der nächsten Zeit voraussichtlich weniger Unterstützung und Akzeptanz erfahren, was die Umsetzung der von MSF gesetzten Ziele erschweren dürfte. Libanon: Da es im Libanon keine offiziellen Flüchtlingslager gibt, leben die syrischen Flüchtlinge im ganzen Land verteilt. Es ist deshalb eine grosse logistische Herausforderung für die MSF-Teams, den am meisten gefährdeten Menschen die nötige Hilfe zukommen zu lassen. Die Aufgabe wird durch die (wachsenden) Spannungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen im Libanon weiter erschwert. g) Ausblick MSF ist im Jahr 2014 mit der Herausforderung konfrontiert, ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen den vom Personal eingegangenen Risiken und der möglichen positiven Auswirkung der medizinischen Hilfe auf die syrische Bevölkerung. Aufgrund dieser Umstände muss MSF die Risiken laufend neu analysieren und die Massnahmen entsprechend anpassen, um den Teams wie auch den Patienten eine möglichst sichere Umgebung bieten zu können. 5. Budget und Finanzierung in CHF a) Budget für 2014 Gesamtkosten: 13 380 306 CHF(siehe Anhang 2, Budget). b) Finanzierung Um die Unabhängigkeit und Neutralität der Einsätze in einer geostrategisch so sensiblen Region zu gewährleisten, hat die Organisation beschlossen, für die Einsätze zugunsten der syrischen Bevölkerung auf keinerlei staatliche Mittel zurückzugreifen. Gegenwärtig wartet MSF auf die Antwort verschiedener privater Gönner. 6. Umsetzung und Überwachung Der Projektleiter vor Ort ist auch verantwortlich für die Umsetzung der Aktivitäten. Jeden Monat werden Berichte erstellt, die die Lage, die Fortschritte und die Herausforderungen vor Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 8 -

Ort beschreiben und die an das Koordinierungsteam sowie an die medizinische Einsatzzentrale in Genf geschickt werden. Der Einsatzleiter überwacht den Fortschritt der Projekte vor Ort (monatliche Besuche) und beurteilt die aufgetretenen Probleme. Vertreter der medizinischen Einsatzzentrale vom Hauptsitz in Genf treffen sich alle 6 Monate vor Ort, um das Projekt als Ganzes zu überprüfen. Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 9 -

Anhang 1: Karte von Syrien und seinen Nachbarstaaten?? Other MSF Sections MSF OCG activities? Potential new MSF MSF OCG = MSF Schweiz Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 10 -

Anhang 2: Anfangsbudget für 2014 Posten LIBANON (Tripoli und Bekaa-Ebene) IRAK (Lager Domiz und Kandala) SYRIEN Expatriierte und nationales Personal (Löhne, inklusive Reisespesen, Versicherung, Tagesgelder, Kost und Logis) Bürokosten (Miete, Kommunikation, Versicherung, Büroausstattung) Medizinisches Material (Medikamente, therapeutische Zusatznahrung) 2'683 415 2'007 502 685 885 563 662 188 850 166 909 2 460 310 735 760 399 750 Logistik & Sanitäres (nicht-medizinische Artikel) 318 235 145 717 65 153 Transport und Lagerung (Fahrzeugwartung, Benzin, nationale und internationale Transporte, Lagerung) 39 369 173 187 56 642 Berater und Experten 638 337 220 806 85 560 Verwaltungskosten (15 Prozent) 1'005 499 520 773 218 985 Gesamtsumme in CHF 7'708 827 3'992 595 1'678 884 Gesamtsumme in CHF für alle drei Länder 13'380 306 Hinweis: Da sich die Lage vor Ort laufend ändert, gelten diese Zahlen nur unter Vorbehalt. MSF orientiert die Nothilfe am Bedarf der Bevölkerung, so dass eventuell zusätzliche Tätigkeiten hinzukommen, je nach Lage. Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 11 -

Anhang 3: Fotos von den Projekten Notfallabteilung eines MSF-Spitals im Norden Syriens. In diesem Spital wurden bis April 2013 601 Geburten begleitet sowie 15 000 Sprechstunden und 446 Operationen durchgeführt. Wichtigste Tätigkeiten im Spital sind derzeit die Geburtshilfe und die chirurgischen Eingriffe. Anna Surinyach / MSF Syrische Flüchtlinge überqueren die Grenze zwischen Syrien und dem kurdischen Teil Iraks. Als Lasttiere dienen oft Esel. Diala Ghassan/MSF Syrische Familien haben in einem Rohbau in Al Marj, Libanon, Zuflucht gefunden. Sozialarbeiter von MSF sprechen mit den Familien, um ihre Bedürfnisse abzuklären und Kranke und Verletzte gegebenenfalls in eine MSF-Klinik zu überweisen. Aurelie Lachant/MSF Humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung - 12 -