Voraussetzungen und Leistungen im Entschädigungsfall

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Hessisches Ausführungsgesetz zum Tiergesundheitsgesetz (HAGTierGesG) Hessisches Ausführungsgesetz zum Tiergesundheitsgesetz (HAGTierGesG) 2)

Transkript:

Voraussetzungen und Leistungen im Entschädigungsfall Gemeinsame Veranstaltung der Veterinärämter der Kreise Kleve, Wesel, Viersen, Krefeld, Duisburg, Oberhausen, Mülheim a. d. Ruhr, Essen, Düsseldorf, Mönchengladbach und Neuss mit der Landwirtschaftskammer - Tierseuchenkasse - NRW 04.12.2018, Messe Kalkar - Dr. Birgit Kaeppel -

Was ist die Tierseuchenkasse? ein nicht rechtsfähiges Sondervermögen der Landwirtschaftskammer NRW Hauptaufgabe: Die finanziellen Belastungen durch Tierseuchen zu mildern / erträglich zu machen Die Tierseuchenkasse ist keine Versicherung!! 2

Rechtsgrundlagen Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) Ausführungsgesetz zum Tiergesundheitsgesetz und zum Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz Durchführungsverordnung 3

Aufgaben der Tierseuchenkasse nach dem Tiergesundheitsgesetz A. Beitragserhebung Festsetzung von Beiträgen i.d.r. durch die Gremien der TSK, Veröffentlichung als Satzung oder durch Rechtsverordnung der Länder B. Leistungsgewährung (Entschädigungen/Beihilfen) C. weitere Aufgaben: Adressdatenpflege HIT Rücklagen bilden, Sanierungsprogramme bearbeiten, Kofinanzierungsmaßnahmen (EU) bearbeiten, Verwaltungsaufgaben (Haushalt, Vermögensanlage) u.a. 4

Aufgaben der Tierseuchenkasse nach dem Tiergesundheitsgesetz Entschädigung: Pflichtleistung ( 20 TierGesG) Finanzierung: 50 % Landesgelder + 50 % Beitragsgelder (ggf. EU-Kofinanzierung) Was wird entschädigt? der gemeine Wert der Tiere zum Zeitpunkt der Tötung, (ohne Steuern!) Kosten der Tötung/Schlachtung Kosten der Tierkörperbeseitigung 5

Aufgaben der Tierseuchenkasse nach dem Tiergesundheitsgesetz zu den Entschädigungsleistungen zählen z. B. nicht: - Kosten der Reinigung, Desinfektion und Desinsektion - Kosten der Blutprobenennahme und Untersuchungskosten zur Seuchenaufhebung bzw. zur Früherkennung - Kosten der Futtermittelentsorgung, Entsorgung von Milch oder anderen Produkten sowie die Erstattung der Produktwerte Diese Kosten können als Beihilfen von der TSK gezahlt werden. 6

Kosten BHV 1-Bekämpfung in NRW Ab Juni 2017 bis heute: Tötungsanordnung: Tierwert: Schlachterlöse: ca. 5000 Rinder (in 38 Betrieben) ca. 5.790.000 Euro ca. 3.042.000 Euro Auszahlung TSK: ca. 3.290.000 Euro Rinderkasse NRW ca. 19.000 Betriebe mit ca. 1,4 Mio. gemeldeten Rindern 7

Aufgaben der Tierseuchenkasse nach Landesrecht Beihilfen: sind freiwillige Leistungen der Tierseuchenkasse geregelt in den landesrechtlichen Vorschriften (Ausführungsgesetzen, nicht im Tiergesundheitsgesetz) werden von den Gremien der Tierseuchenkassen beschlossen kontrolliert durch Landesregelungen und besonders durch die Vorgaben der EU (Freistellung/Notifizierung) das Land kann sich an der Finanzierung beteiligen übernimmt die TSK die Beihilfen nicht, zahlt der Landwirt 8

Aufgaben der Tierseuchenkasse nach dem Tiergesundheitsgesetz nicht entschädigungs- und beihilfefähig sind z. B.: Wirtschafts- bzw. Vermarktungshilfen Leistungen zu Ertragsverlusten (bei Wiederaufstallungsverbot) Ausfall von Pachten oder sonstigen Vertragsleistungen Dies sind Ertragsschäden, die privatrechtlich durch Versicherungen abgesichert werden können. 9

Allgemeine Hinweise Beihilfen können nur gezahlt werden, wenn die Beiträge der Tierartenkasse dies erlauben und die EU-KOM diese genehmigt. Die Tierhalter haben ab Ende 2018 jährlich einen Generalantrag vor Erhalt von Beihilfen zu stellen. Jeder Tierhalter hat zu versichern, dass er KMU-Betrieb und kein Betrieb in Schwierigkeiten ist, darüber hinaus darf der Betrieb keine Rückforderungsanordnung der EU unterliegen. 10

Beihilfen - BHV 1 Kostenübernahme Diagnostika + Laborkosten für die jährlichen Regeluntersuchungen nach BHV 1-Verordnung Blutproben 1 x jährlich, TMP 2 x jährlich in Risikogebieten mit BHV1-Verdachtsfällen oder Ausbrüchen für zusätzliche Untersuchungen nach Anordnung Blutproben 2 x jährlich, TMP 4 x jährlich für die max. 4 mal jährliche Blutuntersuchung in Fresser- Aufzuchtbetrieben nach Stichprobenschlüssel für die freiwillige Untersuchung von Mastrindern innerhalb von 7 Tagen nach Einstallung 11

Beihilfen - BHV 1 Beihilfe zu den Kosten der Probenentnahme für die max. 4 mal jährliche Blutuntersuchung in Fresser- Aufzuchtbetrieben nach Stichprobenschlüssel für die freiwillige Untersuchung von Mastrindern innerhalb von 7 Tagen nach Einstallung Höhe der Beihilfe: 4 Euro / Blutprobe Keine Beihilfe für die Probenentnahme von Zuchtrindern 12

Voraussetzungen für den Erhalt einer Beihilfe oder/und einer Entschädigung: Die Zahlung von Leistungen der Tierseuchenkasse an den Tierhalter ist an die Einhaltung der Rechtsvorgaben gebunden, wie: Registrierung als Rinderhalter (HIT-Anmeldung) fristgerechte Pflege der HIT Daten (Tierbewegungen) Nachmeldepflicht 15.02. (Bestandserweiterungen durch Zukauf) fristgerechte Beitragszahlung Einhaltung tierseuchenrechtlicher Bestimmungen (Kennzeichnung, Untersuchungspflicht, Biosicherheit u. a.) Fristgerechte Antragsstellung 13

Landesrecht NRW 14 AGTierGesG TierNebG NRW Meldepflicht hier Rinder und Schweine: Die Meldung ist bis spätestens zum 31. Januar eines Jahres schriftlich abzugeben (Ausnahme: Rinder). Für Rinder übernimmt die Tierseuchenkasse die Bestandszahlen zum Stichtag 1.1. aus der HIT-Datenbank. Es ist unerheblich zu welchem Zweck die Tiere gehalten werden. Neu gegründete Tierbestände sind immer unverzüglich der Tierseuchenkasse schriftlich zu melden. 14

Landesrecht NRW 1 Abs. 4 TierG DVO NRW Nachmeldepflicht 15. Februar wenn der Tierbestand am 15.02. > 100 Schweine, > 50 Rinder, > 50 Pferde, > 50 Schafe oder Ziegen oder > 50 Stück Gehegewild ist, und sich der Tierbestand durch Zugänge aus anderen Betrieben seit dem 01.01. um mehr als 10 % erhöht hat (Geburten sind ausgenommen). Die erforderliche Nachmeldung hat bis zum 28. Februar des Beitragsjahres auch für Rinder schriftlich zu erfolgen. 15

Voraussetzungen für den Erhalt einer Beihilfe oder/und einer Entschädigung: Die Zahlung von Leistungen der Tierseuchenkasse an den Tierhalter ist an die Einhaltung der Rechtsvorgaben gebunden, wie: Registrierung als Rinderhalter (HIT-Anmeldung) fristgerechte Pflege der HIT Daten (Tierbewegungen) Nachmeldepflicht 15.02. (Bestandserweiterungen durch Zukauf) fristgerechte Beitragszahlung Einhaltung tierseuchenrechtlicher Bestimmungen (Kennzeichnung, Untersuchungspflicht, Biosicherheit u. a.) Fristgerechte Antragsstellung 16

Voraussetzungen für den Erhalt einer Beihilfe oder/und einer Entschädigung: Die Zahlung von Leistungen der Tierseuchenkasse an den Tierhalter ist an die Einhaltung der Rechtsvorgaben gebunden, wie: Registrierung als Rinderhalter (HIT-Anmeldung) fristgerechte Pflege der HIT Daten (Tierbewegungen) Nachmeldepflicht 15.02. (Bestandserweiterungen durch Zukauf) fristgerechte Beitragszahlung Einhaltung tierseuchenrechtlicher Bestimmungen (Kennzeichnung, Untersuchungspflicht, Biosicherheit u. a.) Fristgerechte Antragsstellung 17

Voraussetzungen für den Erhalt einer Beihilfe oder/und einer Entschädigung: 3 TierGesG: Allgemeine Pflichten des Tierhalters Wer Vieh oder Fische hält, hat zur Vorbeugung von Tierseuchen und zu deren Bekämpfung 1. dafür Sorge zu tragen, dass Tierseuchen weder in seinen Bestand eingeschleppt noch aus seinem Bestand verschleppt werden. 2. sich im Hinblick auf die Übertragbarkeit anzeigepflichtiger Tierseuchen bei den vom ihm gehaltenen Tieren sachkundig zu machen, 3. Vorbereitungen zur Umsetzung von Maßnahme zu treffen, die von ihm beim Ausbruch einer Tierseuche nach den für die Tierseuche maßgeblichen Rechtsvorschriften durchzuführen sind. 18

Bundesrechtliche Vorgaben 18 TierGesG: Entfallen der Entschädigung (1) Der Anspruch auf Entschädigung entfällt, wenn der Tierhalter oder sein Vertreter im Zusammenhang mit dem die Entschädigung auslösenden Fall 1. schuldhaft a) eine Vorschrift dieses Gesetzes oder eine Vorschrift eines unmittelbar geltenden Rechtsaktes der Europäischen Gemeinschaft oder der Europäischen Union im Anwendungsbereich dieses Gesetzes, [ ] c) eine Vorschrift des Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetzes oder eines unmittelbar geltenden Rechtsaktes der Europäischen Gemeinschaft oder der Europäischen Union auf dem Gebiet der tierischen Nebenprodukte, d) eine Vorschrift einer nach einem der in Buchstabe a, b oder c bezeichneten Bestimmungen erlassenen Rechtsverordnung oder e) eine Maßnahme, die nach einem der in Buchstabe a, b oder c bezeichneten Bestimmungen oder einer nach Buchstabe d genannten Rechtsverordnung angeordnet worden ist, nicht, nicht ordnungsgemäß oder nicht vollständig befolgt oder nicht befolgt hat. 19

Bundesrechtliche Vorgaben 19 TierGesG: Teilweise Entschädigung Die Entschädigung kann in den Fällen des 18 Absatz 1 Satz 1 und 2 und Absatz 3 teilweise gewährt werden, wenn die Schuld gering ist oder die Versagung der Entschädigung für den Tierhalter eine unbillige Härte bedeuten würde. 20

Voraussetzungen für den Erhalt einer Beihilfe oder/und einer Entschädigung: dabei gilt: Wenn das Nichteinhalten von Rechtsvorschriften oder Fehlverhalten z.b. bei der Biosicherheit grundsätzlich dazu geeignet sind zu einer Seucheneinschleppung zu führen, dann kann dies zur Versagung der Leistung führen! Die TSK bzw. das Veterinäramt muss nicht beweisen, dass dies die tatsächliche Ursache für den Seuchenausbruch war! 21

Voraussetzungen für den Erhalt einer Beihilfe oder/und einer Entschädigung: Die Zahlung von Leistungen der Tierseuchenkasse an den Tierhalter ist an die Einhaltung der Rechtsvorgaben gebunden, wie: Registrierung als Rinderhalter (HIT-Anmeldung) fristgerechte Pflege der HIT Daten (Tierbewegungen) Nachmeldepflicht 15.02. (Bestandserweiterungen durch Zukauf) fristgerechte Beitragszahlung Einhaltung tierseuchenrechtlicher Bestimmungen (Kennzeichnung, Untersuchungspflicht, Biosicherheit u. a.) Fristgerechte Antragsstellung Entschädigung 30 Tage Beihilfe 12 Monate 22

Abwicklung im Entschädigungsfall Seuchenfeststellung und Seuchenbekämpfung durch die zuständige Veterinärbehörde Einleitung des Entschädigungsverfahrens durch die Kreisordnungsbehörde (KOB); (AGTierGesG TierNebG NRW) Diese veranlasst die erforderliche Schätzungen und Ermittlungen Der Tierhalter hat die notwendigen Unterlagen zur Verfügung zustellen (Bestandsregister, Einkaufsbelege, Schlachtabrechnungen, u.a.) Schätzgutachten zur Ermittlung des gemeinen Wertes der Tiere 23

Abwicklung im Entschädigungsfall Der Entschädigungsantrag ist innerhalb von 30 Tagen - an die KOB zu richten. Die KOB leitet den vollständigen Entschädigungsantrag an die TSK weiter. Prüfung des Entschädigungsantrages durch TSK 24

Abwicklung im Entschädigungsfall Mitteilung des VAs zu Einhaltung der tierseuchenrechtlichen Vorgaben 18 Abs.1 Satz 1 TierGesG Prüfung der Melde- und Beitragspflicht 18 Abs. 3 Nr. 1 + 2 TierGesG Voraussetzungen erfüllt? ja nein nein Anhörung Stellungnahme TH Verstoß schuldhaft? Prüfung: des Schätzgutachtens, der Stallkarten, der Einkaufsbelege, u.a. Kosten der Tötung Kosten der Tierkörperbeseitigung ja Leistungskürzung ja Prüfung: geringe Schuld oder unbillige Härte Ablehnung der Entschädigung 25

Abwicklung im Entschädigungsfall Prüfung: des Schätzgutachtens, der Stallkarten, der Einkaufsbelege, u.a. Kosten der Tötung Kosten der Tierkörperbeseitigung Festsetzung der Entschädigung 21 AGTierGesG TierNebG NRW schriftlicher Bescheid + Auszahlung an Tierhalter 26

Entschädigungsleistung Festsetzung der Entschädigung Erfolgt durch die Tierseuchenkasse ( 6 AGTierGesG TierNeb G NRW) Aufgrund der Niederschrift über die Schätzung (Ergebnis der Schätzung = Gutachten und damit Grundlage für Entscheidung der TSK) Nur die Entscheidung der Tierseuchenkasse ist ein anfechtbarer Verwaltungsakt i.s. der Verwaltungsgerichtsordnung 27

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 28