Software Engineering Organisation von Softwareentwicklungsprojekten Die Inhalte der Vorlesung wurden primär auf Basis der jeweils angegebenen Literatur erstellt. Darüber hinaus finden sich ausgewählte Beispiele zur Softwareentwicklung aus dem Bereich der Telekommunikation. 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 1
Inhaltsübersicht Qualifikationen und Spezialisierung Personalmotivation Management (by) - Prinzipien Teambildung im Kontext eines Softwareprojektes 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 2
Qualifikationen und Spezialisierung Die größten Probleme bei unserer Arbeit sind keine technologischen Probleme, sondern soziologische Probleme?... Quelle - Tom DeMarco, Timothy Lister im Buch Peopleware (1987) 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 3
Allgemeine Qualifikationen für SW-Mitarbeiter Fähigkeit zum Abstrahieren Sprachliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeit Teamfähigkeit für konstruktive und kooperative Beiträge Wille zum lebenslangen Lernen Intellektuelle Flexibilität und Mobilität Kreativität zum finden neuer Lösungen Hohe Belastbarkeit z.b. Bereitschaft für Überstunden Beherrschen der englischen Sprache (80% der Informationen!) Unter Verwendung von: Balzert, H.: Lehrbuch der Softwaretechnik, S. 237, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Berlin, 1998 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 4
Faktoren bei der Personlauswahl Erfahrung im Anwendungsbereich Fachliche Orientierung Plattformerfahrung bei systemnaher Programmierung Programmiersprachenerfahrung bei kurzfristig angelegten Projekten Problemlösungskompetenz wichtig für Softwaretechniken Ausbildung und Studium verliert bei Erfahrenen an Bedeutung Kommunikationsfähigkeit mündlich und schriftlich Anpassungsvermögen Hinweis auf Lernfähigkeit Einstellung Bereitschaft neues ggf. zu erlernen Persönlichkeit Kooperationsfähigkeit im Team und zum Kunden Unter Verwendung von: Sommerville, I.: Software Engineering, S. 640, Pearson Studium Addison-Wesley, München, 2007 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 5
Spezialisierung in der Softwareentwicklung In Anlehnung an: Balzert, H.: Lehrbuch der Softwaretechnik, S. 143, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Berlin, 1998 (bearbeitet durch Faustmann, G.: Software Engineering, FHW Berlin, Fachbereich II) 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 6
Vertikale vs. horizontale Spezialisierung Vorherrschend ist heutzutage die vertikale Spezialisierung. - + weniger Spezialisierungsgebiete als bei horizontaler Spezialisierung - -unterschiedliche Qualifikationen bei einem Spezialisten notwendig - -Jede Tätigkeit wird nur selten durchgeführt - -Gefahr, dass auf einer Ebene die Produktteile nicht zusammenpassen Die horizontale Spezialisierung besitzt folgende Eigenschaften: - + Volle Nutzung der Qualifikationen - + Gleiche Tätigkeiten in kurzen Zeitabständen - + Höhere Chancen der Wiederverwendung vorhandener Komponenten - + Höhere Chance auf dem Stand der Technik zu bleiben - -Gefahr, dass zwischen den Ebenen das Produkt nicht zusammenpasst - -Mehr Spezialisierungsgebiete als bei vertikaler Spezialisierung In Anlehnung an: Balzert, H.: Lehrbuch der Softwaretechnik, S. 144, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Berlin, 1998 (bearbeitet durch Faustmann, G.: Software Engineering, FHW Berlin, Fachbereich II) 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 7
Rollen (Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten) Software-Technik-Rollen - Systemanalytiker - Software-Architekt - Programmierer - Qualitätssicherer - Software-Ergonom - Anwendungsspezialist - Software-Manager Projektmanagement-Rollen - Projektmanager - Projektleiter - Rechtsverantwortlicher - Projektadministrator (auch Projektbüro) In Anlehnung an: Balzert, H.: Lehrbuch der Softwaretechnik, S. 144, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Berlin, 1998 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 8
Personalmotivation 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 9
Hierarchie menschlicher Bedürfnisse Quelle: Sommerville, I.: Software Engineering, S. 641, Pearson Studium Addison-Wesley, München, 2007 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 10
Wie Spitzenmanager führen 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 11
Management (by) - Prinzipien 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 12
Management (by) - Prinzipien Quelle: www.4managers.de powered by ILTIS GmbH. D-72108 Rottenburg 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 13
Management (by) - Prinzipien by objectives Aus Unternehmenszielen werden Ziele der einzelnen Bereiche und Abteilungen abgeleitet. Führungskräfte geben Mitarbeitern operationale Ziele vor. by results Ergebnisse werden vorgegeben, gemessen und kontrolliert. Abteilungen konzentrieren sich auf wenige, möglichst quantifizierbare Entscheidungsmaximen. by delegation Aufgaben und Befugnisse werden soweit wie möglich an die Mitarbeiter übertragen. Damit verbunden sind geeignete Kontrollen. by participation Starke Betonung der Mitarbeiterbeteiligung an den sie betreffenden Zielentscheidungen. Unter Verwendung von: Faustmann, G.: Vorlesung Software Engineering, FHW Berlin Fachbereich II 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 14
Management (by) - Prinzipien by alternatives Für jedes Problem werden Alternativen entwickelt. Nach Bewertung der Alternativen wird Entscheidung gefällt. Formalisiert in der SW-Technik durch das Spiral-Modell. by exception Normalfälle werden von unteren Ebenen selbständig bearbeitet. In Ausnahmefällen werden Vorgesetzte zu Entscheidungen hinzugezogen. by motivation Manager erkennen Bedürfnisse, Interessen, Einstellungen und persönliche Ziele der Mitarbeiter und verbinden sie mit den Unternehmenszielen und betrieblichen Erfordernissen Unter Verwendung von: Faustmann, G.: Vorlesung Software Engineering, FHW Berlin Fachbereich II 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 15
Teambildung 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 16
Teambildung I Fördernde Faktoren zum Aufbau erfolgreicher Teams sind: Gemeinsames Ziel des Teams Erfolge und Anerkennung Elitegefühl Einzigartigkeit jedes einzelnen Mitglieds Gelebter Qualitätskult Vielfalt der Teamzusammensetzung Vorgabe einer Strategie, aber keine Vorgabe der Umsetzungstaktik Erhalt erfolgreicher Teams ( never change a winning team ) Unter Verwendung von: Faustmann, G.: Vorlesung Software Engineering, FHW Berlin Fachbereich II 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 17
Teambildung II Hemmende Faktoren in der Führung von Teams sind: Kontrolle statt Vertrauen (Dokumenten-)Bürokratie Räumliche Trennung der Teammitglieder Mitarbeit in mehreren Teams Scheintermine die nicht einhaltbar sind Überbordende Kommunikation (Email-Terror) Unter Verwendung von: Faustmann, G.: Vorlesung Software Engineering, FHW Berlin Fachbereich II 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 18
Übung 5-1 Ein Team soll ein Projekt bearbeiten. Das Management beschließt die folgenden Maßnahmen für die Zusammenarbeit: - Das Projekt wird in kleine Teile mit definierten Ergebnissen gegliedert. - Jedes Teilergebnis wird genau kontrolliert und geprüft. - Der Ablauf des Projekts wird durch das Management bestimmt. - Alle Mitarbeiter des Projekts bekommen Büros auf einem Flur. - Tagesberichte über den Projektfortschritt werden eingeführt. - Die Vorgabe für das Team ist, das beste Produkt im Markt zu entwickeln, auch wenn dies etwas länger dauern sollte. - Ist das Team erfolgreich, werden die Mitarbeiter auf andere Projekte verteilt, um diese zu fördern. - Einige Topleute, die in anderen Projekten zur Zeit gute Arbeit liefern, werden in das Projektteam eingebaut. Sie sollen 30 Prozent ihrer Arbeitszeit in dem neuen Projekt mitarbeiten. Welche Maßnahmen fördern und welche verhindern die Bildung eines guten Teams? Unter Verwendung von: Faustmann, G.: Vorlesung Software Engineering, FHW Berlin Fachbereich II 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 19
Übung 5-2 Im Rahmen eines neu aufgesetzten Projektes soll eine Teambildungsmaßnahme durchgeführt werden. In welcher Form und mit welchen Zielen würden Sie diese Veranstaltung durchführen, begründen Sie Ihre Vorschläge? Berücksichtigen Sie folgende Aspekte: - Zeitdauer und Ort - Art und Inhalte der Agenda - Umgang mit Störungen - Sicherung der Ergebnisse - Form der Vorbereitung - Moderation und Diskussion - Rahmenbedingungen (z.b. Mittagessen) - Kostenrahmen und Darstellung der Mehrwerte 01.04.2011 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 20