Allgemeine Beschreibung der Hilfeform Das stationäre Clearing ist ein spezielles Angebot für Mutter-Kind-Paare, die besondere fachliche Unterstützung und eine enge Begleitung benötigen (durch Gewalterfahrung, Verwahrlosung oder unsichere Bindungserfahrung). Dieses Angebot richtet sich an junge Mütter mit ihren Kindern, die für einen Zeitraum von maximal 3 Monaten in der Perspektivklärungsgruppe zusammen aufgenommen werden. Das Ziel ist es, in diesem Zeitraum zu klären, ob die Ressourcen der jungen Mutter ausreichen, zusammen mit dem Kind eine nachfolgende Maßnahme beginnen zu können, wie zum Beispiel Mutter-Kind-Gruppe, eigene Wohnung mit SPFH o.ä. Dem Clearing können als niederschwelliges Angebot Fachleistungsstunden vorgeschaltet werden. Eine engmaschige Betreuung und Begleitung machen eine Prognose in kurzer Zeit möglich. Diese Art der Klärung bietet die Möglichkeit, eine Bindung mit ihrem Kind aufbauen zu können, ohne den Druck einer größeren Gruppe zu erleben. Es wird immer nur eine junge Mutter in der Gruppe aufgenommen. Stellt sich heraus, dass die Ressourcen der Mutter nicht ausreichen, oder die Mutter die Gruppe verlässt, ist das Kind in der Säuglingsgruppe in seiner gewohnten Umgebung aufgehoben, bis eine Vermittlung in eine Pflege- oder Adoptionsfamilie stattfinden kann. Grundleistungen Stationäre Maßnahme mit 24 Stunden Betreuung für Mutter und Kind pädagogische und familientherapeutische Diagnostik und Dokumentation Zeitschiene erstellen Klärung und Entwicklung von Lebensperspektiven mit und ohne Kind Reflexionsgespräche Ressourcenorientierte systemische Beratung Förderung der Erziehungskompetenz Förderangebote für die Kinder Elterntraining Gesetzliche Grundlage 27 in Verbindung mit 34 SGB VIII 19 SGBVIII für Jugendliche ab 14 Jahren als Gemeinsame Wohnform für Mütter/Väter und Kinder.Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform bzw. für junge volljährige entsprechend 41 SGBV III als Hilfe für junge Volljährige Zielgruppe/Indikation Wenn die Ressourcen der jungen Mutter nicht einschätzbar sind oder die Fähigkeit in einer Gruppe zu leben in der Biographie eher gering waren, bietet das Angebot die Möglichkeit, durch eine engmaschige Begleitung eine Empfehlung bezüglich einer Anschlussmaßnahme geben zu können. Eine Aufnahme im Clearing kann nicht erfolgen bei: gravierender körperlicher oder geistiger Behinderung der Mutter akuter Suchtproblematik der Mutter bei Frauen im Methadonprogramm nehmen wir nur den Säugling stationär auf und betreuen die Mutter ambulant Seite 1 von 5
Ziele Versorgung und Betreuung von Mutter und Kind Klärung der Ressourcen der Mutter und Empfehlung für eine geeignete nachfolgende Maßnahme Familienarbeit und Elterntraining (Pflege, Ernährung, Förderung, Umgang, Bindungsangebote etc.) Orientierung von Mutter und Kind durch einen geregelten Tagesablauf und Rituale Arbeit an einer realistischen, individuellen Perspektive im Hinblick auf die Bedürfnisse und Ressourcen von Mutter und Kind Anzahl der Plätze 1 Platz für ein Mutter-Kind-Paar Personalschlüssel Sozialpädagogische Fachkraft im Tagdienst Betreuungsschlüssel: 1:1 Mitarbeiterqualifikation Pädagogische Fachkräfte, i.d.r. Fachhochschul- oder Universitäts-Ausbildung Raum/Lage Infrastruktur Erste Etage eines freistehenden Hauses mit großem Außengelände in ruhiger Lage 1 Zimmer für das Mutter-Kind-Paar Spielzimmer Küche Badezimmer 2 Balkone Ruhezimmer Besprechungsraum Betriebserlaubnis Die aktuelle Betriebserlaubnis ist zum 01.08.2005 durch den Landschaftsverband Rheinland erteilt worden. Entgelt Das Leistungsentgelt ist mit dem örtlich zuständigen Jugendamt ausgehandelt und liegt uns vor. Seite 2 von 5
Gestaltung der Gruppenatmosphäre und des Wohnumfeldes Kindgerecht ausgestattete Wohn- und Schlafräume Sichtbare Raumaufteilung sowohl im Spiel- als auch in den Schlafzimmern Eine wohnliche und geordnete Atmosphäre trägt dazu bei, dass sich die Kinder beruhigen und gut entwickeln können alltägliche Versorgung Individuell nach Bedarf Freizeitgestaltung Einmal wöchentlich Einmal wöchentlich Nach Bedarf Die Kinder werden gemäß ihrem Schlaf-Wachrhythmus individuell gefüttert und versorgt Die Versorgung der älteren Kinder und der jungen Frau erfolgt aus der Großküche des Hermann-Josef-Hauses Unterstützung der jungen Mütter beim Wickeln, Baden, Wiegen etc. des Kindes Spielgruppe Lesestunde Einzelförderung Musikangebot Spiele im Außengelände Medizinische Versorgung Einübung lebenspraktischer Fertigkeiten Bei Krankenhausaufenthalt Bei Bedarf Gesundheitliche Eingangsdiagnostik durch den Kinderarzt Gesundheitskontrollen U-Untersuchungen u. allgemeine Kontrollen Sicherstellung notwendiger Therapien und Medikamentenvergabe Körperpflege Krankenhausbesuche Dokumentation Einbeziehung externer Helfer Betreuung spezieller medizinischer Bedürfnisse: Monitor, Sondernahrung, Sauerstoff, Frühchen, Entzugskinder Die jungen Frauen werden gemäß ihrer Fähigkeiten miteinbezogen in: Versorgung und Ernährung des Kindes Hilfe im Haushalt Die Verantwortung für ihr Zimmer liegt bei der jungen Mutter. Seite 3 von 5
Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und des Sozialverhaltens Mehrmals wöchentlich Einzelkontakte Spiel- und Förderstunden Akzeptanz der Tagesstruktur und der Regeln der Gruppe Tagesstruktur: Aufstehzeiten, Mahlzeiten, Ruhezeiten, Kurse, Rituale, Schlaf- Wachrhytmus Einüben von Umgangsformen miteinander Verlässlichkeit und Verbindlichkeit erleben und leben Entwicklungsdiagnostik, Erziehungsplanung, Hilfeplanung Nach 6 Wochen Einmal monatlich Nach 2 Monaten und bei Beendigung der Maßnahme Nach Bedarf Auf Anfrage/Nach Bedarf Aufnahmegespräch mit Auftragsklärung und Festlegung der vorläufigen Ziele Pädagogische Eingangs- und Verlaufsdiagnostik und deren Dokumentation 6-Wochen-Bericht Erziehungsplanung Hilfeplangespräche Reflexionsgespräche bei Rückführung oder Vermittlung Sachstandsbericht Helferkonferenzen oder Krisengespräche Systemische Familienarbeit Bei Bedarf Wöchentlich Einmalig Die Mutter wird in die Verantwortung genommen Arbeit mit der Herkunftsfamilie Der Umgang ist situationsbezogen, lösungsorientiert und gegebenenfalls direktiv Arbeit an Generationsgrenzen, Wertschätzung Ressourcenorientiertheit Genogrammarbeit Erhöhung der Erziehungskompetenz durch Elterntraining Seite 4 von 5
Qualitätssicherung durch ein QM-System, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 Konzeptentwicklung Jährlich und bei Bedarf Überprüfung und Weiterentwicklung der bestehenden Konzepte Entwicklung neuer Konzepte aufgrund neuer Anforderungen aus Bedarfsveränderungen Verschriftlichung von Konzepten Teambesprechungen und systemische Beratung Teamentwicklung Wöchentlich Zweimal einen Vormittag Regelmäßig Teambesprechung und systemische Beratung Teamtage Supervision Mitarbeiterqualifikation Regelmäßig Interne und externe Fortbildungen Dokumentation und Überprüfung von Prozessen und Leistungen Jährlich Zweimal jährlich Kontinuierlich Transparenz durch Prozessdokumentation gemäß der Qualitätsnorm Interne und Externe Audits Selbst-Evaluationen Qualitätsdialog gemäß 78 KJHG Seite 5 von 5