Biogas Wie geht denn das?



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Transkript:

Biogas Wie geht denn das? Natürliche Energiegewinnung Arthur Wellinger Co-Geschäftsleiter Verastaltung KoFo 4. November 2011 Wer sind wir? B-CH ging im März 2011 aus dem Biogas Forum, BiomassEnergie und Ökostrom Schweiz hervor Umfasst Biogasproduzenten - aus der Landwirtschaft - aus Industrie und Gewerbe Ist auch ein professionelles Gefäss für Hersteller, Planer und Energieversorger (Gas, Strom) Arbeitet mit dem Verband Biofuel zusammen (gegenseitige Mitgliedschaft) Hat enge Verknüpfung mit dem VKS-ASIC sowie dem Kompost Forum/IG Anlagen Die 3 Verbände betreiben zusammen die ARGE Inspektorat Verastaltung KoFo 4. November 2011 1

Die Haupttätigkeiten sind: Information und Beratung Aus- und Weiterbildung Qualitätssicherung Wahrung der Interessen der Anlagenbetreiber in den Kantonen und beim Bund Vertretung im europäischen Biogasverband (Präsidentschaft) mit Büro in Brüssel Verastaltung KoFo 4. November 2011 Biogasproduktion: 4 Der geschlossene Kreislauf Quelle: Edelmann 2

Bitte ohne Luft 5 Der anaerobe Abbau 6 Verflüssigung Fermentation, Säurebildung Methan Bildung VFA sind C1 bis C5 Säuren: C1: Ameisensäure C2: Essigsäure C3: Propionsäure C4: Buttersäure C5: Valeriansäure 3

Biogas so alt wie die Welt 7 Anaerobe Bakterien gehörten zu den ältesten Organismen als die Welt noch ohne Sauerstoff war (Archea) Anaerobe Bakterien können alle Substrate abbauen Ausnahme ist Lignin (Holz) Die Energie der Substrate bleibt zu 85% im Biogas und geht damit nicht verloren. Der Abbau und damit die Gärdauer in einem Fermenter hängt wesentlich ab von der - Temperatur im Fermenter - Zusammensetzung der Substrate - Abbaugeschwindigkeit 8 Die Gärtemperatur Psychrophile Vergärung < 25 C Mesophile Vergärung 28-45 C Thermophile Vergärung 50-57 C 4

Zusammensetzung der Substrate 9 Substrate Abbaurate Fett* 85-99 % Hemicellulose 60-80% Proteine 40-60% Cellulose 30 60% Lignin 0% Abbaugeschwindigkeit Fett Proteine Hemicellulose Cellulose *Kohlewasserstoffe wie Glycerin Co-Vergärung 10 Als Co-Vergärung bezeichnet man das parallele Vergären mehrerer Substrate. Begehrt sind Abfälle welche: Leicht abbaubar sind Viel Gas bringen Entsorgungsgebühren bringen Keine Hemm- und Fremdstoffe aufweisen 5

Co-Substrate 11 Die begehrtesten Produkte sind: Fett (Speisefett, Flotate) Glycerin, Serum Gemüseabfälle Lebensmittelabfälle Treber Milchprodukte Brot, Teig, etc. Schlachtabfälle sind ebenfalls gute Gasproduzenten, aber: Achtung neue VTNP für kleine lw. Anlagen uninteressant! Die industriellen Anwendungen 12 Die Biogasproduktion beschränkt sich nicht auf Grüngut und landwirtschaftliche Abfälle Aufbereitug von Abwasser aus Industrie Abwasser aus dem Haushalt nach Trennung Stabilisierung von Klärschlamm Abbau der organischen Fraktion im Haushaltabfall (mechanisch-biologische Abfallbehandlung) Teil von sog. Bioraffinerien (EtOH und biol. Chemikalien) 6

Gibt es genug organisches Material? 13 Kampf ums Grüngut Wo bleibt das organische Material für die Bauern? ARA s machen Dumpingpreise Höhere KEV für reine Hofdünger 14 Stellungnahme Biomasse Schweiz für KEV Novellierung vom 1.3.2012 * *erlaubt sind Ernterückstände und Zwischenfrüchte 7

Biogas ist eine top erneuerbare Energie 15 Prozessenergie braucht nur rund 10-15% des produzierten Biogases Der Wirkungsgrad der Umwandlung ist hoch: - 30 to 42% electrisch - 30 to 55%thermisch Die Anschlusskosten sind vernünftig Biogas kann über den Tag gespeichert werden und liefert Spitzen oder Regelenergie Allerdings muss die Wärme genutzt werden können sonst speist man es besser ins Erdgasnetz ein Gärgut als Dünger und Bodenverbesserer 16 ( ) ( ) Quelle: Qualitätsrichtlinie 2010 für Kompost und Gärgut 8

Gärgut als Dünger und Bodenverbesserer 17 Quelle: Qualitätsrichtlinie 2010 für Kompost und Gärgut 18 Vergärung und Kompostierung sind Partner nicht Konkurrenten! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 9