Stand der Einführung in Deutschland



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Transkript:

HIS-Workshop Studiengebühren am 3./4. Juli 2006 in Hannover Stand der Einführung in Deutschland Vergleich der Ländermodelle Fatma Ebcinoğlu

Fragen Welche Länder führen wann Studiengebühren ein? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen den hierbei gewählten Modellen? Ist eine gemeinsame Linie erkennbar? 3. Juli 2006 2

Überblick Stand der Einführung Einführende Länder Termine Studierendenanteile Vergleich der Ländermodelle Gebührenhöhe Befreiungstatbestände Darlehenskonditionen Verwendung und Verteilung der Studiengebühren 3. Juli 2006 3

Stand der Einführung Gebührenländer Bundesland Niedersachsen Baden- Württemberg Bayern Landeshochschulgebührengesetz Nordrhein- Westfalen Hamburg Saarland Hessen Beschluss Dez. 2005 Dez. 2005 Mai 2006 Mrz. 2006 Juni 2006 Mrz. 2006 Mai 2006 Gegenstand NHG Studienfinanzierungsgesetz Bayerisches Hochschulgesetz HFGG (StBAG) Gesetzentwurf Gesetzentwurf* * Bislang noch nicht in den hessischen Landtag eingebracht Erhebung ab WS 2006/07 bzw. SS 2007 SS 2007 SS 2007 WS 2006/07 bzw. SS 2007 SS 2007 WS 2007/08 WS 2007/08 3. Juli 2006 4

Stand der Einführung Studierendenanteile Studierendenanteile der Bundesländer Quelle: Stat. Bundesamt (2006) BE BB HB MV RP SN ST SH TH BW HH HE NI SL NW BY 3. Juli 2006 5

Stand der Einführung Studierendenanteile Gebührenmodelle und Studierendenanteile WS 2007/08 13% 31% 24% Keine Gebühren 500 /Sem. 0-500 /Sem. 100-500 /Sem. 32% 3. Juli 2006 6

Vergleich der Ländermodelle Sieben Länder Sieben Modelle? Gebührenhöhe Befreiungstatbestände Darlehenskonditionen Verwendung und Verteilung der Studiengebühren 3. Juli 2006 7

Vergleich der Ländermodelle Gebührenhöhe Einheitlich 500 /Sem. Hamburg Baden-Württemberg Niedersachsen Saarland (300 /1.+2. Sem.) Hessen (Grundstudienbeitrag) Differenziert Bis zu 500 /Sem: Bayern Nordrhein-Westfalen Über 500 /Sem: Hessen (Höherer Grundstudienbeitrag für Nicht-EU-Ausländer) 3. Juli 2006 8

Vergleich der Ländermodelle Gebührenhöhe Einer Differenzierung der Studiengebühren steht wenn überhaupt nur ein relativ geringer Spielraum zur Verfügung. 3. Juli 2006 9

Vergleich der Ländermodelle Soziale Befreiungstatbestände Bundesland Niedersachsen Baden- Württemberg Bayern Nordrhein- Westfalen Hamburg Saarland Hessen Kind/Familie Kind < 14 J. Pflege naher Angehöriger Kind < 8 J. Familie (3 stud. Kinder) Kind < 10 J. Kind mit Behinderung Familie (3 Kinder) Kind gem. BAföG ( 3 Sem.) Kind < 14 J. Kind < 10 J. Kind < 14 J. ( 6 Sem.) Pflege naher Angehöriger Behinderung Bedürftigkeit Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein Indirekt über Darlehenskond. Nein Nein Nein 3. Juli 2006 10

Vergleich der Ländermodelle Darlehen Darlehensangebote der Länder Zur Finanzierung der Studiengebühren Ohne Bonitätsprüfung/ elternunabhängig Mit Verzinsung Rückzahlung nach Karenzzeit Kappungsgrenze für BAföG-Empfänger 3. Juli 2006 11

Vergleich der Ländermodelle - Darlehen Bundesland Niedersachsen Baden- Württemberg Bayern Nordrhein- Westfalen Hamburg Saarland Hessen Berechtigte Alter < 35 bei Studienaufn. < 35 Alter < 40 BAföG-Berechtigte Alter < 60 Alter < 35 bei Studienaufn. < 40 bei Studienaufn. < 35 Kappung 15.000 15.000 15.000 10.000 17.000 15.000 17.000 Karenz 18 Mon. EK-Grenze BAföG+100 BAföG+100 850c ZPO BAföG BAföG+100 BAföG+100 BAföG+100 3. Juli 2006 12

Vergleich der Ländermodelle - Darlehen Bundesland Niedersachsen Baden- Württemberg Bayern Nordrhein- Westfalen Hamburg Saarland Hessen Berechtigte Alter < 35 bei Studienaufn. < 35 Alter < 40 BAföG-Berechtigte Alter < 60 Alter < 35 bei Studienaufn. < 40 bei Studienaufn. < 35 Kappung 15.000 15.000 15.000 10.000 17.000 15.000 17.000 Karenz 18 Mon. EK-Grenze BAföG+100 BAföG+100 850c ZPO BAföG BAföG+100 BAföG+100 BAföG+100 3. Juli 2006 13

Vergleich der Ländermodelle - Darlehen Kappungsgrenze 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 A B C D Gebührendarlehen BAfög-Darlehen 3. Juli 2006 14

Vergleich der Ländermodelle - Darlehen Ausfallkosten Zahlungsausfälle aufgrund geringen Einkommens Schuldenerlass aufgrund Kappungsgrenze rel. gering: HH, HE Ø: NI, BW, BY, SL rel. hoch: NW Nettoeinnahmen der Hochschulen unterschiedlich! 3. Juli 2006 15

Vergleich der Ländermodelle Einnahmen Basiskalkulation + Potentielle Einnahmen: Stud. x Gebühren - Befreiungen: Stud. x Gebühren - Verwaltungsaufwand - Ausfallsicherung/-kosten Nettoeinnahmen 3. Juli 2006 16

Vergleich der Ländermodelle Verwendung Wofür sollen/ dürfen/ müssen die Einnahmen verwendet werden? Verbesserung von Lehre und Studienbedingungen Personalmaßnahmen? Bauliche Maßnahmen? Wer entscheidet? Vorgaben des Landes Hochschulleitung/ Satzung Rolle der Studierenden 3. Juli 2006 17

Vergleich der Ländermodelle Verwendung Personaleinstellungen kapazitätswirksam? Baden-Württemberg: Die aus den Studiengebühren finanzierten Maßnahmen bleiben bei der Ermittlung der Aufnahmekapazität außer Betracht ( 4 Abs.2 Landeshochschulgebührengesetz) Bayern: Zur Sicherstellung der Verbesserung der Studienbedingungen bleiben die aus Studienbeiträgen finanzierten Verbesserungen der personellen oder sächlichen Ausstattung bei der Ermittlung der Aufnahmekapazität außer Betracht (Art. 71 Abs. 3 Bayerisches Hochschulgesetz) Niedersachsen: Das wissenschaftliche, künstlerische und sonstige Lehrpersonal, das aus den Studienbeiträgen nach 11 Abs. 1 S. 1 NHG finanziert wird, bleibt bei der Berechnung des Lehrangebots unberücksichtigt ( 9 S. 3 Niedersächsisches Hochschulzulassungsgesetz) 3. Juli 2006 18

Vergleich der Ländermodelle Verteilung Verhältnis Zentrale - Fakultäten? Kenngrößen der Verteilung? Studierendenzahlen (RSZ, Absolventen) Studienplatzkosten? Quersubventionierung? Wer entscheidet? Vorgaben des Landes Hochschulleitung/ Satzung Rolle der Studierenden 3. Juli 2006 19

Fazit Einführung bereits relativ weit vorangeschritten Gewisser Rahmen wird eingehalten 500 / Sem. Befreiungsmöglichkeiten Darlehen Wesentliche Modellunterschiede Entscheidungsspielraum der Hochschulen Sozialverträglichkeitsmaßnahmen (Kappungsgrenze BAföG-Empfänger) 3. Juli 2006 20

HIS-Workshop Studiengebühren am 3./4. Juli 2006 in Hannover Stand der Einführung in Deutschland Vergleich der Ländermodelle Fatma Ebcinoglu