Bedeutung des E-Governments für die Versicherungswirtschaft

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Transkript:

Bedeutung des E-Governments für die Versicherungswirtschaft Werner Schmidt, LVM Versicherung Fachkonferenz Föderales E-Government am 13. Dezember 2012 DIHK Deutscher Industrie und Handelskammertag

2 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft sind Erwerbsquelle für 216.400 Arbeitnehmer. Insgesamt arbeiten im Versicherungssektor 561.600 Menschen (sozialversicherungspflichtige Angestellte und selbständige Vermittler). Die 470 Mitgliedsunternehmen des GDV repräsentieren über 97% des Erstversicherungsmarktes in Deutschland sind mit Kapitalanlagen von 1.256 Mrd. EUR führende Kapitalgeber für langfristige Investitionen. bieten durch 452 Millionen Versicherungsverträge Bürgern und Unternehmen umfassenden Risikoschutz und Vorsorge. generierten 2010 in der Erstversicherung insgesamt 178,9 Mrd. EUR an Beiträgen und zahlten 187,2 Mrd. EUR an Leistungen aus.

3 Ausgangslage: Prozesse in den VU ändern sich Ausgangslage 1 Die meisten Versicherer befinden sich in einer Phase, in der die Anpassung in der Kundenkommunikation durch verschiedenste Zugangskanäle gelöst werden muss, die Optimierung der eigenen Prozesslandschaft und die Definition der eigenen Fertigungstiefe in einem engen Zusammenhang stehen. 2 Die regulatorischen Anforderungen an Unternehmen nehmen immer mehr zu. Standardisierte E-Government Prozesse helfen bei deren Umsetzung und Abwicklung. 3 Standardisierte Lösungen wiederum erlauben eine industrielle Fertigung, andererseits aber auch eine VU-individuelle Entscheidung über die zu wählenden Kommunikations- und Geschäftsprozesse. Schlussfolgerungen Zentrale, standardisierte E-Government Lösungen unterstützen die Bewältigung der zunehmenden Anforderungen, Komplexität und Vernetzung mit den Behörden aus Sicht der VUs. Veränderungen in Gesetzen erfolgen in immer kürzeren Abständen, mit immer größeren Auswirkungen und der Aufwand der Umsetzung nimmt permanent zu. Die Versicherungsbranche benötigt Lösungen, die eine reibungslose und möglichst einfache Umsetzung dieser Anforderungen ermöglicht. Und dieses in den Bereichen E-Government und E-Business!

4 Lösungsunterstützung für E-Government und E-Business durch das GDV-Branchennetz Das seit 1993 bestehende Branchennetz ist ein geschlossenes Netz mit festen, eigenen IP-Adressen der Kommunikationspartner Verbindungsherstellung erfolgt über festen, direkten Anschluss beim Kommunikationspartner Autorisierte Kommunikationspartner können über das GDV-Branchennetz zentral Nachrichten übertragen Kommunikationspartner sind sicher und vertraulich innerhalb des Branchennetzes untereinander authentifiziert Kommunikation erfolgt ausschließlich über das BSI-zertifizierte GDV-Branchennetz Weiterentwicklung zu einer Trusted German Insurance Cloud (TGIC) mit Zertifizierung durch das BSI

5 Das GDV-Branchennetz GDV- Branchennetz Nutzungszahlen / Transaktionen: 120 Mio. Transaktionen p.a. Riester-Rente = 37,5 Mio. p.a. KFZ-eVB = 65,8 Mio. etc.

6 Aufgaben Handlungsfelder der TGIC Zentrale Normierungs- bzw. Normenkontrollinstanz, wie seitens Dritter erarbeitete, Normen in die Fach- und Servicearchitektur einbezogen werden. Standards Infrastruktur Provider einer modernen IT-Infrastruktur bzw. IT-Komponenten insbesondere unter dem Aspekt der Hochsicherheit Entwickler und Betreiber von Services in den Bereichen E-Government und E-Business (sicher, effizient, verlässlich) Services IT- Sicherheit Bereitgestellt wird eine moderne vom BSI zertifizierte Kommunikationsinfrastruktur der deutschen Versicherungswirtschaft* * Darüber hinaus agiert der Verband als zentrale Lobbyinstanz zur Sicherstellung der Hochsicherheit in der IT im Hinblick auf die Versicherungswirtschaft als kritische Infrastruktur (siehe auch LKRZV GmbH)

7 BSI-Zertifizierung der TGIC beantragt

8 Aktuelle operative Handlungsfelder Betreuung und Weiterentwicklung von neuen Verfahren mit sicherer und effizienter Internet- und Cloud-Technologie, u. a. E-Government Riester-Zulagenverfahren BaFin-Meldeverfahren (Solvency II) Regelmäßige Weiterbildung der Versicherungsvermittler Vernetztes Kfz Meldeverfahren FATCA gegenüber Finanzverwaltung Meldeverfahren Kirchensteuer gegenüber Finanzverwaltung E-Business Schadenservice spartenübergreifend Rechtsanwaltskommunikation (ejustice) SEPA als Teil der Wertschöpfungskette (z. B. Forderungsmanagement) Vermittlerkommunikation

9 LKRZV Krisenreaktionszentrum für IT-Sicherheit der deutschen Versicherungswirtschaft

10 Zwischenfazit Die Unterstützung der Bundesregierung bei der Gestaltung einer digitalen Raumordnung ist ein wichtiges Anliegen der Versicherungswirtschaft Sicherheit und Datenschutz stehen neben dem Effizienzgewinn für alle Kommunikationspartner an oberster Stelle Die konsequente Weiterentwicklung des Branchennetzes zu Trusted German Insurance Cloud als Basis für sichere E-Government-Verfahren Mit dem LKRZV hat die Versicherungswirtschaft eine Vorreiterrolle beim Thema IT-Sicherheit eingenommen Wir haben schon viel erreicht.

11 ABER

12 Probleme bei der Umsetzung von E-Government-Verfahren Über 10.000 Meldepflichten der deutschen Unternehmen an die Verwaltung Bürokratiekosten der Wirtschaft von etwa 50 Milliarden Euro pro Jahr Kosten auf Seiten der Verwaltung ebenfalls hoch (aber unbekannt) Heterogene Meldewege und systeme Redundante Datenfelder in den einzelnen Meldungen Meldepflichten unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland Rechtsunsicherheit bei Unternehmen 12

13 Und die Kunden der Versicherungswirtschaft kommunizieren über alle Wege (Telefon, Mail, Portale etc.) verlangen schnelle Antworten auf Anfragen wollen einfache Bedienung möchten keine komplizierten Rahmenbedingungen erwarten Sicherheit, aber bequeme Handhabung sind es gewohnt

14 Beispiel: neuer Personalausweis Kooperation mit der Politik Pilotierung in Kooperation mit dem GDV und sechs Versicherungsunternehmen seit Projektbeginn GDV als Kooperationsmitglied Partnerforum für den neuen Personalausweis des BMI Einsatz in der Versicherungswirtschaft Registrierungs- und Login-Prozesse in geschützten Portalen (z. B. Maklerportal) Antragsprozess Bestandsprozesse (Änderung von Adress-, Bank-, Vertragsdaten) Schadenmeldungen

15 Beispiel: neuer Personalausweis 17,5 Millionen Ausweise wurden bislang ausgegeben, davon nur 30% mit aktivierter eid-funktion: 5,25 Millionen digital nutzbare Ausweise Komplizierte Installation der App, Aktualisierung, Zusammenspiel Browser Keine Lösung für mobile Geräte Hoher Preis von Lesegeräten Geringe Anzahl und Verfügbarkeit von Anwendungen Die Nutzung des npa müsste deutlich vereinfacht werden Unsere Kunden nutzen den npa (noch) nicht!

16 Beispiel: De-Mail Kooperation mit der Politik Begleitung des Projektes und des Gesetzgebungsverfahrens von Anbeginn Pilotierung in Kooperation über den GDV in vier Versicherungsunternehmen Einsatz in der Versicherungswirtschaft Versicherungsnehmer (z. B. Beitragsrechnung, Policen) Anspruchsteller (z. B. Schadenmeldung und -beschreibung) Makler (Antragsfragen) Sonstige Partner (Werkstattbeauftragung, Rechtsanwälte) Mitarbeiter (Gehaltsabrechnung, etc.) Eigene Dokumentation des GDV zu den Vorteilen von De-Mail Warum De-Mail? Was kann De-Mail? Wer nutzt De-Mail? Wo beantrage ich De-Mail? Was kostet De-Mail?

17 Fazit Wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie sind (was sie selbstverständlich voraussetzen Wir müssen unseren Kunden (und uns) die Kompliziertheit abnehmen Verfahren müssen sich ähneln -> Standards Vorgelagerte Prozesse - wie Beantragung etc. - müssen einfach sein Wunsch nach Sicherheit darf nicht zur Inakzeptanz der Verfahren führen Komplexe Verfahren müssen durch Begleitmaßnahmen unterfüttert werden (Marketing) Entwicklung darf lange dauern, Änderungen nach Marktreife müssen dann aber schnell erfolgen

18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 18