Planungsprognose für den Zeitraum von 2009 bis 2012



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Transkript:

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 Planungsprognose für den Zeitraum von 2009 bis 2012 Landkreis Ostvorpommern, Dezernat II Bereich Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung Telefon: 03971-84 195 Redaktionsschluss: 15.Oktober 2009

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 Vorwort Mit diesem Bericht legt der Landkreis Ostvorpommern die Fortschreibung der Suchthilfeplanung aus dem Jahr 2005 vor. Die Suchthilfeplanung umfasste den Planungszeitraum 2005 bis 2008, so dass entsprechend des Kreistagsbeschlusses die Fortschreibung für die Jahre 2009 bis 2012 zu erfolgen hat. Die Suchtplanung ist ein Teil der Sozialplanung und hat nicht nur zum Ziel, einen gelegentlichen Überblick über die vorhandenen Hilfeangebote zu geben, sondern auch Defizite in den Hilfestrukturen zu benennen und hierfür Handlungsoptionen anzubieten. Sie wendet sich demzufolge an Kreisverwaltung und Kreistag, an öffentliche und freie Träger der Suchthilfe, an Interessierte und Betroffene gleichermaßen. Neben der Verantwortung des Einzelnen sind Suchtprävention und suchttherapeutische Maßnahmen eine öffentliche Aufgabe, wie es das Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst, aber auch das SGB XII verlangen. Nicht nur dem Landkreis Ostvorpommern stellt sich in den nächsten Jahren zunehmend die Frage, wie die mit der Sucht verbundenen komplexen Problemlagen effizient gelöst werden können. Dabei sind Fragen zu beantworten. Wie muss Suchtprävention aussehen, welche Rolle soll dabei die öffentliche Verwaltung spielen, was darf Suchthilfe kosten? Der Bericht will dazu beitragen innovative Modelle im Rahmen der Trägervielfalt zu entwickeln und sich dabei am Hilfeempfänger orientieren. Die Suchthilfeplanung stützt sich dabei im Wesentlichen auf die Datenlage per 31.12.2007 und soweit vorhanden auf die per 31.12.08. Nicht zu allen Sachverhalten wird von Statistischen Landesamt jährlich berichtet. Jörg Hasselmann Beigeordneter und 1. Stellvertreter der Landrätin Sozialdezernent

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 Gliederung Seitenzahl Teil A Begriffsdefinition, Zielgruppe, Aufgaben der örtlichen Sozialplanung 4 1. Zur Definition des Suchtbegriffes 5 2. Ausprägung der Risikofaktoren im Landkreis Ostvorpommern im Vergleich zu den anderen Landkreisen in Mecklenburg Vorpommern 7 2.1. Arbeitslosigkeit 7 2.2. Finanzielle Situation Bedarfsgemeinschaften gem. SGB II 9 2.2.1. Bedarfsgemeinschaften 9 2.2.2. Personen in Bedarfsgemeinschaften 10 2.3. Familiäre Belastung 13 2.4. Schulbildung/ Bildungsabschlüsse im Jahr 2007 15 3. Aufgaben der örtlichen Sozialplanung für die Zielgruppe der Suchtkranken 16 4. Zum Umfang und Struktur der Zielgruppe 17 4.1. Situation in Deutschland 17 4.1.1. Tabak 18 4.1.2. Alkohol 18 4.1.3. Medikamente 18 4.1.4. Illegale Drogen 18 4.1.5. Spiel- und Onlinesucht 19 4.1.6. Entwicklung von Entwöhnungsbehandlungen 20 4.2. Daten zur Situation in Mecklenburg Vorpommern 20 4.2.1. Tabak 20 4.2.2. Alkohol 21 4.2.3. Medikamente 22 4.2.4. Illegale Drogen 22 4.3. Situation im Landkreis Ostvorpommern 24 4.3.1. Tabak 24 4.3.2. Alkohol 24

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 4.3.3. Medikamente 26 4.3.4. Illegale Drogen 27 Teil B Bestandsanalyse 28 1. Vorbemerkungen 29 2. Einrichtungen/Angebote der Eingliederungshilfe 30 2.1. Stationäre Einrichtungen 30 2.2. Teilstationäre Angebote 30 2.3. Ambulante Angebote 30 2.4. Selbsthilfegruppen und Angehörigengruppen 31 2.5. Netzwerk Suchthilfe Ostvorpommern 35 2.6. Arbeitsloseninitiativen 35 2.7. Arbeit und Beschäftigung 35 2.7.1. Gemeinschaftsprojekt zur Arbeitserprobung 36 2.7.2. Maßnahmen des Baltic e.v. in Greifswald und Wolgast 36 3. Einrichtungen/Angebote für Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten 37 3.1. Stationäre Einrichtungen im Landkreis Ostvorpommern 37 3.2. Teilstationäre Einrichtungen im Landkreis Ostvorpommern 38 3.3. Ambulante Angebote im Landkreis Ostvorpommern 38 4. Anlagen: Kurzfassung der Konzepte zu Angeboten und Einrichtungen für Suchtkranke im Landkreis Ostvorpommern 39 Teil C Nutzungsanalyse 60 1. Vorbemerkungen 61 2. Nutzungsanalyse/Inanspruchnahmeanalyse nach Einrichtungen und Angeboten 62 2.1. Stationäre Angebote 62 2.2. Teilstationäre Angebote 63 2.3. Ambulante Angebote 64 2.3.1. Betreutes Wohnen 64

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 2.3.2. Suchtberatungs- und Behandlungsstellen 64 2.4. Netzwerk Suchthilfe Ostvorpommern 67 2.5. Regionalstelle für Suchtvorbeugung und Konfliktbewältigung (RSK) Anklam 68 2.6. Daten zum Gemeinschaftsprojekt 68 Teil D Bedürfnisanalyse und Bedarfsanalyse 71 1. Zu den Begriffen Bedürfnis und Bedarf in der Sozialplanung 72 2. Zur Bedürfnis- und Bedarfsanalyse/Bedarfsfeststellung 72 2.1. Stationärer Bedarf 73 2.2. Teilstationärer Bedarf 73 2.3. Ambulanter Bedarf 73 2.3.1. Betreutes Wohnen 73 2.3.2. Suchtberatungsstellen 73 2.3.3. Netzwerk Suchthilfe Ostvorpommern 74 2.3.4. Regionalstelle für Suchtvorbeugung und Konfliktbewältigung (RSK) 74 2.3.5. Gemeinschaftsprojekt 74 Teil E Maßnahme- und Finanzplanung 76 1. Maßnahmen 77 2. Finanzielle Auswirkungen 78 Quellenverzeichnis 79 Literaturverzeichnis 80

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 4 Teil A Begriffsdefinition, Zielgruppen, Aufgaben der örtlichen Sozialplanung

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 5 1. Zur Definition des Suchtbegriffes Eine vorhandene Sucht ist zunächst abzugrenzen von einer Suchtgefährdung. Eine Suchtgefährdung liegt vor bei regelmäßigem oder häufigem Missbrauch psychotroper Substanzen; dieser wird definiert als Gebrauch einer Substanz, der sich vom üblichen Gebrauch in quantitativer und qualitativer (zweckentfremdeter) Hinsicht unterscheidet... 1. Bei der Definition dessen, was unter Sucht zu verstehen ist, hat sich die Begriffsbestimmung der WHO weitgehend durchgesetzt, deren wesentliche Kriterien sind - ein bis zum Zwang ausgeprägtes Bedürfnis zur ständigen Benutzung, - Tendenz zu Steigerung der Dosis aufgrund pharmakologischer Gewöhnung, - psychische und physische Abhängigkeit von der Wirkung des Mittels, - schädliche Folgen für den Süchtigen und die Gesellschaft. Während bei psychischer Abhängigkeit die Mitteleinnahme primär der Steigerung des Wohlbefindens dient, muss der Süchtige einen als unerträglich empfundenen Spannungszustand reduzieren, Absetzen des Mittels führt zu massiven körperlichen Entzugserscheinungen... 2. Es gibt aber auch andere, von der WHO- Definition nicht erfasste Süchte, die nicht stoffgebunden sind, wie z. B. die Spielsucht. Das Bedingungsgefüge für das Entstehen einer Sucht ist vielfältig. Die Ursachen der Entwicklung einer Suchtmittelproblematik liegen in körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren sehr komplexer Art begründet. Bei Kindern und Jugendlichen sind es die Wechselwirkungen von Person und Umwelt sowie Umfeld, die zur Sucht führen. Sie tritt vor allem dann auf, wenn keine adäquaten Verhaltensweisen zur Bearbeitung von Problemsituationen als Ressourcen zur Verfügung stehen. Stoffgebundene Süchte entstehen am häufigsten von solchen Stoffen, die relativ leicht verfügbar sind, darüber hinaus gesellschaftlich weitverbreitet, akzeptiert und z.t. auch erwünscht sind. Die Entstehung einer Sucht hat Prozesscharakter. Suchtgefahr besteht, wenn viele Risikofaktoren zusammentreffen. Die von Feuerlein bereits 1971 3 erfolgte Darstellung der Faktoren, die auf die Entstehung von Suchtkrankheiten Einfluss nehmen ist auch nach dem heutigen Erkenntnisstand zutreffend und wird im Folgenden dargestellt: 1 Handbuch der örtlichen Sozialplanung, Eigenverlag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, 1986 2 a.a.o. 3 Feuerlein, W.: Alkoholismus-Missbrauch und Abhängigkeit, Stuttgart, 1984

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 6 Suchtmittel Droge - Wirkungsweise (+) - Wirkungsdauer - Griffnähe - Verfügbarkeit - Gesellschaftliche Bewertung - Markt - Suchtpotenzial usw. Mensch Person - aktuelle Situation - Persönlichkeitsstruktur - Langeweile/ Abenteuerlust - Stress - Erwartungshaltung - Protesthaltung usw. Umwelt - Familie/ Wohnumfeld - Freundeskreis/ Gruppendruck - Schule & Beruf - Konsumsitten - Gesetzgebung/ Werte - wenig Freizeitmöglichkeiten usw. Folgende äußere Faktoren begünstigen maßgeblich eine Sucht: - eine schlechte finanzielle Situation (das Erkrankungsrisiko ist fast 4 mal so hoch wie sonst), - Arbeitslosigkeit (Risiko 3,8 bis 4,2 mal so hoch), - familiäre Belastungen (Risiko 2,1 bis 4,5 mal so hoch; abhängig von der Ausprägung und dem Vorhandensein anderer Faktoren, wie u.a.arbeitslosigkeit), - geringe Schulbildung. ( Angaben von Frau Dr. Kirchner, 2000, Johanna - Odebrecht -Stiftung Greifswald) Wie diese Faktoren im Landkreis Ostvorpommern im Vergleich zu anderen und im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ausgeprägt sind, ist dem nachfolgenden Punkt zu entnehmen.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 7 2. Ausprägung der Risikofaktoren im Landkreis Ostvorpommern im Vergleich zu den anderen Landkreisen in M-V 2.1. Arbeitslosigkeit Arbeitslose und Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt in den Jahren von 2001 bis 2008 Landkreise 2001 2002 2003 2004 Absolut Quote Absolut Quote Absolut Quote Absolut Quote Bad Doberan 9.064 16,3 9.529 16,9 10.568 18,6 10,367 18,0 Demmin 11.897 26,7 12.096 27,6 12.795 29,7 12,845 30,3 Güstrow 11.667 21,9 12.003 22,7 12.808 24,5 13,341 26,0 Ludwigslust 8.268 12,9 8.422 13,1 9.191 14,3 9,349 14,6 Mecklenburg-Str. 9.740 23,2 10.212 24,4 10.746 25,8 10,850 26,4 Müritz 7.628 22,4 7.805 22,9 8.237 24,5 7,937 23,8 Nordvorpommern 12.783 23,1 12.499 22,8 13.901 25,6 14,218 26,4 Nordwestmeckl. 8.934 15,3 8.882 15,2 9.370 16,1 9,329 16,1 Ostvorpommern 11.543 21,6 11.643 22,0 12.571 24,0 12,848 24,7 Parchim 9.328 18,1 9.413 18,4 9.686 19,2 9,299 18,7 Rügen 7.362 20,4 7.452 20,9 8.012 22,8 8,008 22,9 Uecker-Randow 10.357 26,3 10.566 27,2 10.974 28,9 11,620 31,4 Landkreise 2005 2006 2007 2008 Absolut Quote Absolut Quote Absolut Quote Absolut Quote Bad Doberan 10.459 18,0 9.188 15,9 7.517 12,9 6.049 10,4 Demmin 11.830 28,3 11.213 27,6 9.789 24,2 8.568 21,5 Güstrow 12.724 25,0 11.656 23,4 10.031 20,4 8.313 17,1 Ludwigslust 9.475 14,8 9.508 14,9 7.986 12,5 7.071 11,1 Mecklenburg-Str. 10.494 25,8 9.853 24,5 8.353 20,8 6.850 17,3 Müritz 7.377 22,4 6.803 21,2 5.757 18,0 4.687 14,6 Nordvorpommern 13.699 25,7 12.653 24,1 10.591 20,2 8.868 17,2 Nordwestmeckl. 9.870 17,1 9.956 17,1 8.416 14,3 7.512 12,6 Ostvorpommern 13.824 26,8 12.278 24,0 11.007 21,5 9.014 17,7 Parchim 9.127 18,7 9.220 19,1 7.900 16,3 6.533 13,4 Rügen 7.544 21,7 7.197 21,3 5.896 17,6 4.990 15,1 Uecker-Randow 10.861 29,7 9.576 27,2 8.194 23,6 6.997 20,4 Quelle :SIS Datenbank, Arbeitslose und Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt, Statistisches Landesamt MV

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 8 Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2001-2008 35 30 25 20 15 10 5 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 In den letzten fünf Jahren hatte der Landkreis Ostvorpommern immer eine relativ hohe Arbeitslosigkeit innerhalb des Landes Mecklenburg- Vorpommern zu verzeichnen. ( 2008 die dritthöchste unter den Landkreisen, höher war sie in unseren Nachbarkreisen Demmin und Uecker- Randow ) Arbeitslosenquoten: Vergleich Deutschland/ Ostvorpommern 2005 2006 2007 2008 Deutschland 13,0 12,0 10,1 8,7 Ostvorpommern 26,8 24,0 21,5 17,7 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt lag die Arbeitslosigkeit in unserem Landkreis etwa doppelt so hoch. Die Bedeutung dieses Sachverhaltes wird später deutlich, wenn es um die Anwendung des vom Sozialministerium M-V favorisierten Rechenmodells für die Suchthilfeplanung geht.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 9 2.2. Finanzielle Situation Bedarfsgemeinschaften gemäß SGB II Die finanzielle Situation einer Bevölkerung wird häufig an den Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II gemessen. 2.2.1. Bedarfsgemeinschaften Angaben der Bedarfsgemeinschaften gem. SGB II per 31.12.2005, 31.12.2006, 31.12.2007, 2008 Landkreise 2005 2006 2007 2008 Bad Doberan 7.529 6.959 6.327 5.802 Demmin 8.189 8.527 7.848 7.135 Güstrow 9.559 9.178 8.832 8.344 Ludwigslust 8.101 7.303 6.827 6.466 Mecklenburg-Strelitz 7.458 7.058 6.651 6.303 Müritz 5.783 5.713 5.325 4.763 Nordvorpommern 10.319 9.700 9.121 8.412 Nordwestmecklenburg 8.059 7.502 7.166 6.495 Ostvorpommern 10.389 9.676 9.541 9.035 Parchim 8.019 7.323 7.097 6.458 Rügen 5.502 5.261 5.189 4.699 Uecker-Randow Quelle: Statistisches Landesamt MV 8.582 8.173 7.806 7.128 Angaben der Bedarfsgemeinschaften gem. SGB II 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER 2005 2006 2007 2008 Der Landkreis Ostvorpommern hatte in den letzten vier Jahren die zweit- bzw. höchste Anzahl an Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II (siehe Tabelle oben) und die höchste Anzahl an Personen im SGB II- Bezug( siehe Tabelle unten).

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 10 Bedarfsgemeinschaften auf 1000 Einwohner Landkreise 2005 2006 2007 2008 Bad Doberan 63 58 53 49 Demmin 94 100 94 87 Güstrow 90 88 86 82 Ludwigslust 63 57 54 52 Mecklenburg-Strelitz 89 86 82 79 Müritz 86 85 80 72 Nordvorpommern 92 87 83 78 Nordwestmecklenburg 67 63 60 55 Ostvorpommern 94 88 88 84 Parchim 78 72 71 66 Rügen 77 74 74 68 Uecker-Randow 111 107 104 96 Quelle: Statistisches Landesamt MV 120 100 80 60 40 20 0 Bedarfsgemeinschaften auf 1000 Einw. DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER 2005 2006 2007 2008 2.2.2. Personen in Bedarfsgemeinschaften Landkreise 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 Bad Doberan 13.298 13.508 11.830 10.629 Demmin 14.656 16.121 14.608 12.717 Güstrow 16.925 17.413 16.664 15.123 Ludwigslust 14.243 14.130 13.028 11.974 Mecklenburg-Strelitz 13.246 13.113 12.064 10.926 Müritz 10.207 10.745 9.877 8.496 Nordvorpommern 18.127 18.647 17.122 15.398 Nordwestmecklenburg 14.369 14.628 13.888 12.058 Ostvorpommern 18.573 18.577 17.850 16.528 Parchim 14.083 14.013 13.368 11.682 Rügen 9.487 9.789 9.508 7.912 Uecker-Randow 15.079 15.218 14.410 12.818 Quelle: Statistisches Landesamt MV

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 11 Personen in Bedarfsgemeinschaften 20.000 15.000 10.000 5.000 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER Personen in Bedarfsgemeinschaften auf 1000 Einwohner Landkreise 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 Bad Doberan 111 113 100 90 Demmin 168 189 174 155 Güstrow 160 167 162 150 Ludwigslust 111 111 103 96 Mecklenburg-Strelitz 159 159 149 137 Müritz 151 160 149 129 Nordvorpommern 162 168 156 143 Nordwestmecklenburg 119 123 117 102 Ostvorpommern 168 170 165 140 Parchim 137 138 134 109 Rügen 133 139 136 80 Uecker-Randow 195 200 191 172 Quelle: Statistisches Landesamt MV Personen in Bedarfsgemeinschaften auf 1000 Einw. 250 200 150 100 50 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER Vergleichswerte für Deutschland Hilfebedürftige Personen nach dem SGB II Dezember 2008 % Deutschland 10,4 Westdeutschland 8,6 Quelle: Statistik Bundesagentur für Arbeit

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 12 Die Verteilung des SGB II- Empfänger innerhalb des Landkreises Ostvorpommern erschließt sich aus folgender Karte: Zu erkennen ist, dass der südliche Teil des Landkreises Ostvorpommern und somit das Amt Anklam- Land eine weitaus höhere SGB II - Dichte aufweist, als der nördliche Teil des Kreises rund um die Hansestadt Greifswald, also die Ämter Landhagen und Lubmin.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 13 2.3. Familiäre Belastung Ein wesentlicher Indikator für familiäre Belastungen sind Ehescheidungen. Ehescheidungen je 10.000 Einwohner im Kreisvergleich Landkreise 2001 2002 2003 2004 Bad Doberan 12,4 13,6 12,8 11,6 Demmin 21,2 18,5 23,2 22,1 Güstrow 20,7 18,0 21,2 25,5 Ludwigslust 16,9 15,8 20,9 21,6 Mecklenburg-Strelitz 12,6 13,5 14,7 12,2 Müritz 19,9 15,8 18,8 21,7 Nordvorpommern 30,6 22,6 25,3 23,6 Nordwestmecklenburg 20,2 16,6 20,3 18,0 Ostvorpommern 30,7 25,3 18,2 23,0 Parchim 12,1 11,7 11,7 12,0 Rügen 24,0 24,8 15,4 24,9 Uecker-Randow 13,4 11,4 20,3 22,3 Landkreise 2005 2006 2007 Bad Doberan 12,8 14,7 10,2 Demmin 17,3 17,1 17,9 Güstrow 20,8 19,4 15,6 Ludwigslust 31,3 15,3 16,6 Mecklenburg-Strelitz 9,3 13,5 13,8 Müritz 27,2 13,8 14,5 Nordvorpommern 21,8 19,4 20,1 Nordwestmecklenburg 18,5 16,1 17,1 Ostvorpommern 19,0 18,0 17,6 Parchim 19,3 10,7 9,4 Rügen 21,4 19,5 18,1 Uecker-Randow Quelle: Statisches Landesamt MV 18,0 19,8 17,8 Ehescheidungen je 10.000 Einwohner 2001-2007 35 30 25 20 15 10 5 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 14 Scheidungen können zu seelischen Verletzungen, Ängsten etc. führen. Dabei hat eine US-Studie gezeigt, dass die psychischen Belastungen sogar Langzeitwirkungen haben. Demzufolge tragen 20% aller Geschiedenen ein höheres Risiko an chronischen Erkrankungen (Krebs, Herz - Kreislauf Probleme und Depressionen). Diese wiederum erhöhen das Risiko ein Suchtverhalten zu entwickeln. Eine weitere Ehe verbessert zwar die Prognose nicht zu erkranken, kann aber nicht alle gesundheitlichen Folgeschäden verhindern. (Quelle: www.jugendaemter.com) Während Ostvorpommern in den Jahren 2001 und 2002 die höchste Scheidungsrate auswies, hatte im Jahr 2004 Demmin die höchste Zahl an Ehescheidungen je 10.000 Einwohner. Trotz der stetigen Abnahme der Ehescheidungen seit 2004 hat der Landkreis Ostvorpommern im Jahr 2007 nach wie vor einen mittleren Wert innerhalb des Landes zu verzeichnen. Den höchsten Anteil der Scheidungen mit 20,1 % hatte der Landkreis Nordvorpommern, den niedrigsten Anteil hingegen wies der Landkreis Parchim aus (9,4%). Zum besseren Verständnis werden nachfolgend Vergleichswerte für Deutschland gesamt benannt. Ehescheidungen Deutschland Anzahl der Ehescheidungen in Deutschland in den Jahren von 2001 bis 2008 Jahr Insgesamt Je 10.000 Einwohner 2008 191.948 23 2007 187.072 23 2006 190.928 23 2005 201.693 24 2004 213.691 26 2003 213.975 26 2002 204.214 25 2001 197.498 24 2000 194.408 24 Quelle: Statisches Bundesamt Deutschland 2009 Ehescheidungen Deutschland insgesamt 220.000 215.000 210.000 205.000 200.000 195.000 190.000 185.000 180.000 175.000 170.000 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 15 Quelle: Statisches Bundesamt Deutschland 2009 Ehescheidungen Deutschland je 1000 Einwohner 2,7 2,6 2,5 2,4 2,3 2,2 2,1 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 Quelle: Statisches Bundesamt Deutschland 2009 Im Vergleich zu bundesdeutschen Werten hatte der Landkreis in den letzten drei Jahren eine geringere Scheidungsquote, so dass dieser Indikator keinen größeren Einfluss auf die Ausprägung von Suchtverhalten hat als in Deutschland insgesamt. 2.4. Schulbildung/ Bildungsabschlüsse im Jahr 2007 Landkreise Hochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss ohne Abschluss Bad Doberan 32,2 46,0 11,9 9,9 Demmin 26,9 49,5 9,4 14,2 Güstrow 23,5 47,6 16,7 12,2 Ludwigslust 28,0 47,3 12,1 12,6 Mecklenburg-Strelitz 32,8 36,9 18,4 11,9 Müritz 30,4 44,5 14,4 10,7 Nordvorpommern 22,8 48,8 16,1 12,3 Nordwestmecklenburg 24,6 44,6 18,6 12,2 Ostvorpommern 25,9 46,1 15,3 12,7 Parchim 27,2 46,9 13,7 12,2 Rügen 24,5 49,2 15,8 10,5 Uecker-Randow 25,4 43,2 20,5 10,9 Durchschnitt 27,0 45,9 15,2 11,9 Quelle: Integrierte Berichterstattung Mecklenburg Vorpommern Daten Schulbildung, prozentualer Anteil der Bildungsabschlüsse im Jahr 2007 Hochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss ohne Abschluss 60 50 40 30 20 10 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 16 Im Landkreis Ostvorpommern erreichten 2007 46,1 % aller Schüler die mittlere Reife, der landesweite Durchschnittwert liegt bei 45,9%. 25,9 % der Schüler legten das Abitur ab, womit der Landkreis Ostvorpommern unter dem Mittelwert des Landes M-V liegt. 15,3 % absolvierten den Hauptschulabschluss und 12,7 % der Schüler erreichten keinen Abschluss. Bei allen drei Formen der Bildungsabschlüsse liegt der Landkreis Ostvorpommern interkommunal im Mittelfeld. Vergleichswerte für Deutschland liegen in dieser Form nicht vor, lediglich der Anteil der jenigen ohne Abschluss im Jahre 2006 wurde im Bildungsbericht für Deutschland 2008 mit 7,9% angegeben. Abgänger und Abgängerinnen ohne Abschluss aus allgemeinbildenden Schulen 2008 nach Ländern (in % der 15 unter 17 jährigen) Jahr 2006 in % Deutschland 7,9% Westdeutschland 7,4% Ostdeutschland 9,9% Mecklenburg Vorpommern 12,1% Landkreis Ostvorpommern 12,7% aus dem Jahr 2007 Quelle: Bildungsbericht für Deutschland 2008 Der Indikator schlechte Schulbildung (ohne Abschluss) ist im Landkreis Ostvorpommern gegenüber Deutschland gesamt, aber auch gegenüber Ostdeutschland deutlich erhöht. 3. Aufgaben der örtlichen Sozialplanung für die Zielgruppe der Suchtkranken Die örtliche Sozialplanung hat von der Zielstellung her alle Maßnahmen darauf auszurichten, die Suchtabhängigkeit zu beseitigen und bei Suchtgefährdeten eine Suchtabhängigkeit zu vermeiden. Dazu sind solche Vorhaben zu planen, die eine optimale Prävention, Beratung und Behandlung von Suchtkranken und Suchtgefährdeten gewährleisten. Die Angebote für diesen Personenkreis müssen gut erreichbar sein und Sozialbeziehungen erleichtern. Die Sozialplanung hat für die Integration der Zielgruppe Sorge zu tragen und die Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern. Bei der Planung haben uns an der von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. differenzierten Zielsystematik 4 orientiert: 4 Jahrbuch Sucht 2003,Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Geesthacht 2003

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 17 - Sicherung des Überlebens in Phasen akuten Substanzmissbrauchs durch aufsuchende Sozialarbeit, Krisenintervention und Angeboten medizinischer Notdienste, - Verhinderung von Folgeschäden durch gesundheitsfördernde Maßnahmen, - Soziale Sicherung, wie z.b. Erhalt der Wohnung, der Arbeit, Sicherung des materiellen Lebensunterhaltes, - Verhinderung von Ausgrenzung, - Vermittlung von Krankheitseinsicht und Einsicht in Art und Ausmaß der substanzbezogenen Störungen und Risiken, - Förderung einer Verhaltensänderungsbereitschaft, - Motivation zu abstinentem Verhalten, - Erreichung von Abstinenzphasen mit immer längerer Dauer, - Behandlungsmotivation und Förderung der Akzeptanz professioneller Hilfen, - Verbesserung der Lebensqualität, - konstruktive Bearbeitung von Rückfällen, - Sicherung bzw. Wiedererreichen einer autonomen Lebensgestaltung, - (Re)- Integration in das soziale Umfeld und in die Arbeitswelt, - Stabilisierung der Erfolge. Grundsätze müssen sein: - individuelle, personenzentrierte Hilfeplanung mit organisations- und Hilfesystem überschreitendem Charakter, - frühe Intervention, - ressourcenorientierte Hilfsangebote, - Hilfe zur Selbsthilfe vor Fremdhilfe, - Primat der Basisversorgung, - Vorrang ambulanter Hilfen, - wohnortnahe Hilfen, - Netzwerk von Hilfen, Kooperation der Hilfesysteme, flexible Übergänge zwischen medizinischen und psychosozialen Hilfen, - mehrdimensionale Schadensminimierung. 4. Zum Umfang und zur Struktur der Zielgruppe Datenangaben auf Kreisebene stehen überwiegend nicht zur Verfügung. Daher kann man die Situation und Größenordnung der Zielgruppe nur auf der Basis von Bundes- und Landesdaten herleiten. 4. 1. Situation in Deutschland Der Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung vom Mai 2009 ist untergliedert nach Suchtstoffen und Suchtformen: - Tabak - Alkohol - Medikamente - Cannabis - Heroin

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 18 - Pathologisches Glückspiel - Computerspiel- und Internetsucht 4. 1.1. Tabak Der Tabakkonsum ist nach diesem Bericht das größte Gesundheitsrisiko. Ca 34% der Erwachsenen in Deutschland rauchen, das sind etwa 16 Mio Menschen. Ca. 140.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Rauchens, weitere ca. 3.300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens. Da durch den Tabakkonsum Krankheiten begünstigt, andere hervorgerufen werden, ist diese Art von Missbrauch und Sucht auch ein gesamtgesellschaftlicher Kostenfaktor, der für Deutschland auf ca. 18,8 Milliarden pro Jahr geschätzt wird. 4.1.2. Alkohol Ein weiteres Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung stellt der Alkoholmissbrauch und die Alkoholsucht dar. Ca. 9,5 Mio. Menschen konsumieren in der Bundesrepublik Alkohol in riskanter Form. Ca. 73.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich an den Folgen von Alkoholmissbrauch. Bei Jugendlichen ist Alkohol die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz. Etwa 8,2% der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren praktiziert einen gesundheitlichen riskanten bis gefährlichen Alkoholkonsum. 4.1.3. Medikamente Zum Medikamentenmissbrauch wird im Bericht der Bundesregierung ausgeführt, dass ca. 1,4 bis 1,9 Mio. Menschen in Deutschland medikamentenabhängig sind. Betroffen sind besonders Frauen. Selbsthilfegruppen für Medikamentenabhängige existieren im deutschen Sprachraum kaum. In Selbsthilfegruppen für Alkoholkranke tun sich Medikamentenabhängige schwer. Wünschenswert wären auch frauenspezifische Angebote wie sie von DHS und BKK- Bundesverband initiiert wurden. 4.1.4. Illegale Drogen Bei den illegalen Drogen ist Cannabis die mit Abstand am häufigsten konsumierte Droge in Deutschland. In der Bundesrepublik gibt es schätzungsweise 600.000 Personen zwischen dem 18. und 64. Lebensjahr, die Cannabis missbräuchlich konsumieren. Bei Jugendlichen wird die Quote der Cannabiskonsumenten in der Altersgruppe der 12 bis 25 jährigen von 28,3 % benannt. Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 200.000 Menschen in Deutschland Opiate, Kokain und Amphetamine in sehr riskantem Umfang konsumieren.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 19 Im Jahr 2008 wurden 1.449 Drogentotenfälle in Deutschland beim BKA registriert. Das bedeutete gegenüber dem Jahr 2007 ein Anstieg um ca. 4 %. Drogentote Deutschland 2000-2008 Im gesamten Bundesgebiet stieg im Jahr 2000 die Zahl der Drogentoten auf den höchsten Stand seit 1992 und ist seitdem stetig bis zum Jahr 2006 gefallen. Im Jahr 2008 gab es im Vergleich zum Vorjahr allerdings wieder einen Anstieg. Drogentote Deutschland 2000-2008 2500 2000 1500 2030 1835 1513 1477 1385 1326 1296 1394 1449 1000 500 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 4.1.5. Spiel und Onlinesucht Die im Jahr 2008 veröffentliche Studie zum Glücksspielverhalten in Deutschland, zeigt, dass die Teilnahme an Glücksspielen um Geld weit verbreitet ist. (Ca. 5.5 % der Befragten hatten in den letzten 12 Monaten vor der Befragung an Glücksspielen teilgenommen.) Bei 0,2 % der Befragten ist das Glücksspielverhalten als äußert kritisch zu bewerten und einer Spielsucht zuzuordnen. Das heißt in Deutschland gibt es ca. 100.000 Glücksspielsüchtige. Weitere ca. 225.000 Menschen weisen einen pathologischen Internetgebrauch auf.auch dieses hat an Bedeutung zugenommen. Diese Form der Sucht ist allerdings noch nicht ausreichend untersucht. Nach verschiedenen Studien gelten 3 bis 7 % der Internetnutzer als onlinesüchtig und nochmals 3 bis 7 % als stark suchtgefährdet.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 20 4. 1.6. Entwicklung der Bewilligung für stationäre & ambulante Entwöhnungsbehandlungen (Deutsche Rentenversicherung Bund 1997 2008 Entwicklung der Bewilligung f. stationär & ambulante Entwöhnungsbehandlungen gesamt stationör ambulant Fälle 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Quelle: www.mbg.bund.de Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund Diese Steigerungen bei den bewilligten Entwöhnungsbehandlungen zeigen zum einen den steigenden finanziellen Bedarf für Suchtkranke in diesem Bereich und zum anderen ein gestiegenes Bewusstsein von Suchtkranken, Hilfe anzunehmen. Letzteres ist auf eine immer bessere Aufklärung und Motivationsarbeit zurückzuführen. 4.2. Daten zur Situation in Mecklenburg - Vorpommern Die Angaben zu Mecklenburg - Vorpommern wurden dem Landesaktionsplan Mecklenburg - Vorpommern, dem Statistischen Landesamt Mecklenburg - Vorpommern, der Kriminalstatistik Mecklenburg - Vorpommern entnommen. 4.2.1. Tabak Beim Tabakkonsum Jugendlicher liegt Mecklenburg - Vorpommern im Vergleich zu anderen ausgewerteten Bundesländer (Bayern, Hessen, Thüringen) am höchsten. In Mecklenburg Vorpommern gab es nach der letzten Erhebung 2005 insgesamt 438.800 Raucher (Männer: 260.400; Frauen: 178.500). Das entsprach einem prozentualen Anteil an der Landesbevölkerung von insgesamt 33,3%. Dabei lag die Raucherquote bei den Männern mit insgesamt 40,0% deutlich höher als bei den Frauen mit insgesamt 26,8%. Raucher insgesamt nach Geschlecht in % 2005 Zusammen Raucher gesamt Nichtraucher weiblich 26,8 73,2 männlich 40,0 60,0 insgesamt 33,3 66,7 Quelle: Statisches Landesamt Mecklenburg Vorpommern

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 21 4.2.2. Alkohol. Die Behandlungsraten von Mädchen und Jungen im Alter von 15 bis 19 Jahren weisen seit 1990 kontinuierlich nach oben. Der Anteil der wegen Alkoholproblemen behandelten Jugendlichen hat sich zwischen 2002 und 2008 verdoppelt - bei Mädchen stieg die Behandlungsrate von 18 auf 37 pro 10.000 Versicherte, bei gleichaltrigen Jungen von 24 auf 52 pro 10.000 Versicherte. Seit 1990 stieg die Behandlungsrate von Jungen sogar um den Faktor 5,5 bei Mädchen um den Faktor 4,8. Ca. 34.000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind alkoholabhängig und 5,7 % der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern waren irgendwann in ihrem Leben alkoholkrank. (Quelle www.lakost.de GEK- Report "Krankenhaus 2009) Rauschtrinken In den Trendanalysen zeigt sich, dass die Häufigkeit des Rauschtrinkens in den vergangenen 10 Jahren bei den über 25-jährigen zwar klar abgenommen hat, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aber eine deutliche Zunahme festzustellen ist. So bestätigen auch Studien der BZgA von 2007 diesen problematischen Trend für Jüngere. Bei 16- bis 17-jährigen weisen Trendvergleiche zwischen 2004 und 2007auf eine Zunahme des Alkoholkonsums als auch auf eine Zunahme des Rauschtrinkens hin.( Quelle: www.lsmv.de, Epidemiologischer Suchtsurvey 2006) Ein Indikator für die Ausprägung von alkoholbedingten Suchterkrankungen sind Krankenhausfälle, die auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen sind. Krankenhausfälle in Mecklenburg-Vorpommern/Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (Absolut-Zahlen) 10-15 Jahre 15-20 J. 20-25 J. 45-50 J. alt Jahr 2002 56 205 189 1665 Jahr 2007 82 472 445 2181 Quelle: Ministerium für Soziales und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern Quelle: www.lsmv.de Krankenhausfälle in MV/ psychische & Verhaltensstörungen durch Alkohol 2002 2007 Fälle 2500 2000 1500 1000 500 0 2181 1665 472 445 56 82 205 189 10 15 15 20 20 25 45 50 Altersgruppen

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 22 4.2. 3. Medikamente Die Recherchen zu Medikamentenmissbrauch in Mecklenburg Vorpommern führten zu keinem verwertbaren Ergebnis für die Planung. 4.2. 4. Illegale Drogen Rauschmittelmissbrauch (Drogen) Im Bereich der Rauschgiftkriminalität ist im Jahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr ein geringer Rückgang um -2,2% zu verzeichnen. Die in Mecklenburg Vorpommern Gesamtzahl der Tatverdächtigen verringerte sich von 3.671 im 2005 /Jahr auf 2.902 im Jahr 2008 um 769 Tatverdächtige. Der Einstieg in die harten Drogen erfolgte vorrangig mit Amphetamin und Haschisch. Erfasste Fälle und Tatverdächtige im Vergleich 2005 2008 Jahr Erfasste Fälle gesamt Tatverdächtige gesamt Anteil der unter 21.- jähr. TV Aufklärungsquote 2005 4.252 3.671 54,2% 96,0% 2006 4.166 3.564 49,3% 96,0% 2007 3.425 1 2.993 40,8% 96,6% 2008 3.350 2 2.902 40,2% 95,3% 1 davon waren 11 Fälle Straftaten der direkten Beschaffungskriminalität 2 davon waren 30 Fälle Straftaten der direkten Beschaffungskriminalität Quelle: Kriminalstatistik Mecklenburg Vorpommern Erfasste Fälle und Tatverdächtige im Jahr 2005-2008 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 2005 2006 2007 2008 Erfasste Fälle gesamt Tatverdächtige gesamt

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 23 Rauschgiftsicherstellung in Mecklenburg Vorpommern 2005-2008 Rauschgiftarten MV gesamt 2005 MV gesamt 2006 MV gesamt 2007 MV gesamt 2008 Cannabispfl. in 1.212 3.678 3.028 978 Stk. Amphetamin in g. 21.792,53 5.476,61 4.931,55 24.746,17 Haschisch in g. 42.274,31 28.473,15 34.109,54 64.232,23 Marihuana in g. 7.417,03 27.418,36 13.012,69 15.469,11 Quelle: Kriminalstatistik Mecklenburg Vorpommern Rauschgiftart Amphetamin & Haschisch in M-V im Jahr 2005-2008 70.000,00 60.000,00 50.000,00 40.000,00 30.000,00 20.000,00 10.000,00 0,00 MV gesamt 2005 MV gesamt 2006 MV gesamt 2007 MV gesamt 2008 Amphetamin in g. Haschisch in g. Interessant auch ist die Verteilung der Klienten in den Suchtberatungsstellen des Landes Mecklenburg- Vorpommern nach Hauptdiagnosen. Klienten von Suchtberatungsstellen Mecklenburg Vorpommern nach Hauptdiagnosen in den Jahren 2002-2006 in MV Quelle: www.lsmv.de

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 24 4.3. Situation im Landkreis Ostvorpommern Die Situation bezüglich des Suchtverhaltens in unserem Landkreis lässt sich nicht konkret berechnen, sondern nur aus Bundesdaten und z. T. Landesdaten herleiten. Mit Hinweis auf die angespanntere Lage in Ostvorpommern gegenüber dem Bundesund zumeist auch Landesdurchschnitt sind die nachfolgend benannten Größenordnungen für den Landkreis Ostvorpommern als moderat zu bewerten. 4.3.1. Tabak Nimmt man die Bundeswerte und soweit verfügbar die von Mecklenburg- Vorpommern auch für Ostvorpommern an, rauchen im Landkreis Ostvorpommern ca. 31. 450 Menschen. Ca. 300 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Rauchens. Konkrete Daten für den Landkreis Ostvorpommern liegen lediglich für Kinder und Jugendliche auf Grund einer Schülerbefragung vor. Ergebnisse einer Schülerbefragung vom Juli 2009 an Schulen des Landkreises Ostvorpommern Im Juli 2009 führte der Bereich Controlling, Sozial- Jugendhilfeplanung eine Schülerbefragung an allen Schulen des Landkreises Ostvorpommern durch. Nachfolgend werden die Ergebnisse für Fragen, die die Suchthilfeplanung tangieren, dargestellt: Rauchverhalten im Alter von 12-17Jahren 2009 Rauchst Du? Alter ja regelmäßig ja gelegentlich nur am Wochenende nein Summe der Antworten 12 J. 1 5 0,5 93,5 236 13 J. 5 6 0 89 151 14 J. 22 8 5 65 141 15 J. 23 9 1 67 163 16 J. 29 13 3 55 90 Quelle: Datenpool der Schülerbefragung des Landkreises Ostvorpommern Juli 2009 Der Anteil bezieht sich auf die Anzahl der gegebenen Antworten (Angaben in %). 4.3.2. Alkohol Ca. 12.400 Menschen im Landkreis Ostvorpommern konsumieren schätzungsweise Alkohol in gesundheitlich riskanter Form und ca. 95 Einwohner des Landkreises Ostvorpommern sterben jährlich an den direkten Folgen einer Alkoholproblematik.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 25 Alkoholverhalten bei Kindern und Jugendlichen lt. Schülerbefragung Alkoholverhalten im Alter von 12-17Jahren Juli 2009 Wie oft trinkst Du Alkohol? Alter Nie seltener als einmal im Monat einm. pro Woche bis einm. pro Monat öfter als einmal pro Monat öfter als einmal pro Woche Summe der Antworten 12 J. 78 15,5 4 2 0,5 238 13 J. 64 24 3 4 5 148 14 J. 27 30 16 15 12 146 15 J. 14 37 24 15 10 165 16 J. 16,5 29,5 25 14 15 92 Quelle: Datenpool der Schülerbefragung des Landkreises Ostvorpommern Juli 2009 Der Anteil bezieht sich auf die Anzahl der gegebenen Antworten.(Angaben in %). Wie für Mecklenburg Vorpommern insgesamt, gab es auch für die Allgemeinkrankenhäuser im Landkreis Ostvorpommern eine Untersuchung zu alkoholbezogenen Diagnosen. Diese erfolgte von Herrn Prof. John vom Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin Greifswald. Nachfolgend werden die Ergebnisse benannt: Belegung von Allgemeinkrankenhäusern mit Patienten, die eine alkoholbezogene Diagnose haben Krankenhaus Anklam* Eine zu 100% alkoholbezogene Diagnose hatten im oben genannten Krankenhaus 20,1% (=1007) behandelte Patienten, eine zu weniger als zu 100% alkoholbezogene Diagnose 15% (=750 Patienten). Für das Krankenhaus Anklam kommt Prof. Dr. U. John zu folgenden Schlussfolgerungen: 1. In den Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie liegt eine verglichen mit dem Bundesdurchschnitt extreme Behandlungslast durch alkoholbezogene Erkrankungen vor. Es ist davon auszugehen, dass 65% der Behandlungsfälle alkoholbezogen sind. 2. Die Patienten sind von einem sehr hohen Risiko betroffen, früh zu versterben. 3. Es liegen positive Erfahrungen mit kostengünstigen Kurzberatungen am Krankenbett bei diesen Patienten vor. * Daten 2003

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 26 4. Bei 2.368 zu beratenen Behandlungsfällen (65% aller Fälle in der Inneren Medizin und Chirurgie) und 5 Beratungen pro Mitarbeiter und Tag (plus Organisationstätigkeit und Durchführung einer Gruppenberatung pro Tag) ergeben sich 2.200 Beratungen pro Jahr, die von zwei Mitarbeitern mit jeweils einer vollen Arbeitsstelle geleistet werden könnten. Geeignet sind Diplompsychologen (BAT II a O). Krankenhaus Wolgast** 1.230 Patienten hatten eine tabak- und alkoholbezogene Diagnose =19,2%. Bei 1.565 Patienten war eine Alkoholbeteiligung an der Diagnose festzustellen, das entspricht einer alkoholbezogenen Diagnose bei 24,5% aller Patienten, die auf der Inneren und der chirurgischen Abteilung behandelt wurden. Für das Krankenhaus Wolgast kommt Prof. Dr. U. John zu folgenden Schlussfolgerungen: 1. Im Krankenhaus Wolgast wurde im Jahr 2003 für insgesamt 1.565 Patienten eine alkoholattributale Hauptdiagnose registriert. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Unterschätzung, weil die Nebendiagnosen nicht berücksichtigt werden konnten, da ein gleichzeitiges Zutreffen eines alkoholattributalen Haupt- sowie einer alkoholattributalen Nebendiagnose bei einem Patienten nicht ausgeschlossen werden konnte. 2. Aus der Zahl der Behandlungsfälle mit alkoholattributaler Hauptdiagnose lässt sich leicht auf der Grundlage der Gesamtzahl der behandelten Patienten oder der Behandlungsfälle im Krankenhaus Wolgast eine Prozentangabe berechnen. 3. Es liegen positive Erfahrungen mit kostengünstigen Kurzberatungen am Krankenbett bei Patienten mit den oben aufgeführten Diagnosen vor. 4. Bei 1.565 zu beratenen Behandlungsfällen und 5 Beratungen pro Mitarbeiter und Tag (plus Organisationstätigkeit und Durchführung einer Gruppenberatung pro Tag) ergeben sich 313 Arbeitstage pro Jahr, die von 1,5 Mitarbeitern geleistet werden könnten. Geeignet sind Diplompsychologen (BAT II a O). 4.3.3. Medikamente Legt man den Bericht der Bundesregierung für Deutschland zugrunde, hat Ostvorpommern ca. 2.000 medikamentenabhängige Einwohner. ** Daten 2003

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 27 4.3.4. Illegale Drogen Die Schätzungen für Deutschland würden für Ostvorpommern ca. 3.800 Cannabiskonsumenten in der Altersgruppe der 12 bis 22jährigen bedeuten. Hier Ergebnisse der Schülerbefragung: Drogenverhalten Wie oft konsumierst Du Drogen? Nennung 14. 22. Lebensjahr nie 80,0 % seltener als einm. im Mo. 8,7% einmal pro Wo. bis einmal pro Mo. 5,8% a-*n 2-3 Tagen pro Woche 2,4% öfter als an 3 Tagen pro Woche 3,1% Quelle: Datenpool der Schülerbefragung des Landkreises Ostvorpommern Juli 2009, der prozentuale Anteil bezieht sich auf die Anzahl der Antworten. Die Befragung zeigt, dass auch im Landkreis Ostvorpommern ca. 20 % der antwortenden Jugendlichen Erfahrungen mit Drogen haben.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 28 Teil B Bestandsanalyse

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 29 1. Vorbemerkungen Die Sozialplanung für Alkohol und Suchtkranke sowie Suchtgefährdete hat ihre gesetzlichen Grundlagen im SGB I und XII. Die Gesetze verpflichten die Landkreise als örtliche Träger der Sozialhilfe, rechtzeitig bedarfsdeckende Angebote für ihren Verantwortungsbereich und für die in ihre Zuständigkeit fallenden Zielgruppen vorzuhalten. Die Zielgruppe der Alkohol- und Suchtkranken sowie Suchtgefährdeten gehört gemäß SGB XII überwiegend in die Zuständigkeit des Sozialhilfeträgers. Die Planungshoheit des Sozialhilfeträgers betrifft nur die Einrichtungen und Angebote, die nicht unter die Verantwortung des Sozialministeriums Mecklenburg- Vorpommern und der Krankenkassen fallen, d.h. der Landkreis kann keine medizinischen und Rehabilitationseinrichtungen planen. Einrichtungen, die nicht in die Planungshoheit des Landkreises fallen und Einrichtungen, die nicht in die örtliche Zuständigkeit des Landkreises gehören, werden im Rahmen dieser Bestandsanalyse lediglich unter Benennung der Art der Einrichtung aufgeführt, um das Bild der Versorgungssituation für den Personenkreis der Alkohol- und Suchtkranken abzurunden. In der Anlage werden die Angebote und Einrichtungen in Form von Kurzbeschreibungen näher erläutert. Unter Punkt 3 werden auch Angebote und Einrichtungen für den Personenkreis mit besonderen sozialen Schwierigkeiten benannt, da diese Zielgruppe erfahrungsgemäß überwiegend Alkoholprobleme, Tendenzen zum Missbrauch und Suchtverhalten aufweist. Auch entscheidet sich in sozialtherapeutischen Einrichtungen, ob ein Klient zunächst wieder mit einem niedrigschwelligeren Angebot und später frei von fremder Hilfe ein menschenwürdiges Leben führen kann oder ob es sich um einen Menschen handelt, der der ständigen oder vorübergehenden Eingliederungshilfe bedarf, also eine wesentliche Behinderung vorliegt (z.b. seelische Behinderung, Sucht). Eine nähere Beschreibung dieser Einrichtungen/Angebote erfolgt im Rahmen dieser Analyse nicht, sondern ist Gegenstand der Planungsunterlagen für den Personenkreis. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Schaffung stationärer und teilstationärer Einrichtungen nur im Einvernehmen zwischen überörtlichem Sozialhilfeträger (Kommunaler Sozialverband Mecklenburg- Vorpommern) und den örtlichen Sozialhilfeträgern (kreisfreie Städte und Landkreise) möglich ist.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 30 2. Einrichtungen/Angebote der Eingliederungshilfe 2.1. Stationäre Einrichtungen Art der Einrichtung Name der Einrichtung Träger Kapazität Einzugsbereich Langzeiteinrichtung Heim Kalkstein, Volkssolidaritä 20 Landkreis t, für chronisch-mehr- Dorfstr. 27 e.v., KV OVP OVP, z.t. fachgeschädigte 17389 Kalkstein Heilige Geist 2 überregional Abhängige 17389 Anklam Sozialtherapeutische Einrichtung DRK Kreisverband Sozialtherapeutische Einrichtung Gahlkow, Haus Umkehr Hauptstraße 3 17509 Gahlkow 20 vor allem LK OVP und Greifswald, z.t. auch überregional 2.2. Teilstationäre Angebote Es gibt keine teilstationären Einrichtungen für Suchtkranke im Landkreis Ostvorpommern. Angebote dieser Art gab es lediglich bis zum 1. Halbjahr 2009. Die bis dahin bestehende Einrichtung der Caritas in Anklam wurde wegen stark rückläufiger Belegung geschlossen. Zuvor hatte das Kreisdiakonische Werk aus gleichem Grund seine Einrichtung in Züssow als ruhend dem Landkreis gegenüber benannt. 2.3. Ambulante Angebote Art des Angebotes Träger Einzugsbereich Betreutes Wohnen für trockene Alkoholabhängige Volkssolidarität e.v. KV Ostvorpommern Heilige Geist-Str. 2 17389 Anklam gesamter Landkreis Ostvorpommern Betreutes Wohnen für chronisch Alkoholkranke Betreutes Wohnen für chronisch Alkoholkranke CJD Insel Usedom- Zinnowitz Makarenkostr. 34 17438 Wolgast DRK Kreisverband Ostvorpommern e.v. Ravelinstraße 17389 Anklam gesamter Landkreis Ostvorpommern gesamter Landkreis Ostvorpommern

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 31 Betreutes Wohnen für chronisch Alkoholkranke Betreutes Wohnen Ambulanter, sozialpsychologischer Dienst (ASPD) Sucht- und Drogenberatungsund Behandlungsstelle der VS Fachambulanz für Alkohol- und Drogenkranke (Förderverein) Suchtberatung- und behandlungsstelle (einschl. Drogen) Regionalstelle für Suchtvorbeugung, Konfliktbewältigung (RSK) Sozial-Arbeit Vorpommern ggmbh Spantekower Landstr. 31 17389 Anklam Kreisdiakonisches Werk, Greifswald Ostvorpommern e.v. Kreisdiakonisches Werk, Greifswald Ostvorpommern e.v. Volkssolidarität e.v. KV Ostvorpommern Heilige Geist-Str. 2 17389 Anklam Amt Landhagen, Amt Lubmin, z.t. Amt Anklam- Land Amt Züssow, Amt Lubmin, Amt Usedom Nord, Teile des Amtes Usedom Süd, Amt am Peenestrom Friedrich-Loeffler-Straße 13a 17489 Greifswald Johanna-Odebrecht- Stiftung Lange Straße 10 17489 Greifswald Landkreis Ostvorpommern,17389 Anklam, Leipziger Allee gesamter Landkreis Ostvorpommern Gesamter Landkreis Ostvorpommern schwerpunktmäßig Amt Landhagen, Amt Lubmin, Amt Gützkow, Wolgast Anklam, Amt Anklam- Land, Amt Züssow, Teile des Amtes Usedom Süd Gesamter Landkreis Sozialpsychiatrischer Dienst Gesundheitsamt Landkreis Ostvorpommern,17389 Anklam, Leipziger Allee Gesamter Landkreis unter betreutem Wohnen wird hier die Betreuung in der Häuslichkeit oder in der vom hilfeleistenden Träger angemieteten Wohnung verstanden 2.4. Selbsthilfegruppen und Angehörigengruppen Selbsthilfegruppen: DRK Selbsthilfetreff für Betroffene und Angehörige (mittwochs von 16.00-18.00 Uhr) Steinstraße 7 17438 Wolgast Tel.: 03836/20228 Ansprechpartner: N.N

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 32 Johanna- Odebrecht- Stiftung SHG für Betroffene und Angehörige (mittwochs, 17.00 Uhr) Steinstr. 7 17438 Wolgast Tel.: 03836/204619 Ansprechpartner: Frau Fischer/Herr Kampowski CJD Insel Usedom - Zinnowitz Christliches Jugenddorfwerk Deutschland e.v. Makarenkostr. 34 17438 Wolgast Tel.: 03836237511; Fax: 03836/237519 Ansprechpartner: Frau Nehls Selbsthilfegruppe des CJD Treff: für Betroffene und Angehörige (jeden 2. Und 4. Dienstag im Monat, 19.00 Uhr) Hauptstr. 112 (Bürgertreff) 17419 Ahlbeck Tel.: 038378/28810 oder 0174-8094887 Ansprechpartner: Herr Formanski Selbsthilfegruppe des CJD Treff: für Betroffene und Angehörige Elli-Voigt-Haus Dr. Wachsman Str. 26 17 454 Zinnowitz (jeden Mittwoch19.00 Uhr) Ansprechpartner: Herr Kampowski Selbsthilfegruppe Johanna- Odebrecht- Stiftung (nur für Betroffene) Gützkower Landstraße 69 (Johanna- Odebrecht- Stiftung) 17489 Greifswald

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 33 Tel.: 038332/71693 Ansprechpartner: Frau Lembke Selbsthilfegruppen für Suchtmittelabhängige Treff: Friedrich- Loeffler- Straße 13a 17489 Greifswald Kontakt über die Fachambulanz für Alkohol-u. Drogenkranke Tel.: 03834 899235 Sprechzeit: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 17-18 Uhr Therapeutische Gruppe für Frauen Reha- Klinik an der Seebrücke Heringsdorf Zu erreichen über Tel.: 03836/204619 Anonyme Alkoholiker (AA) Angehörige von Alkoholkranken Treff: Trelleborger Weg 37 17489 Greifswald Kontakt über das Behindertenforum Tel.: 03834/840846 Sprechzeit: jedem Mittwoch 19 Uhr Anonyme Alkoholiker (AA) Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige - in Wolgast, Steinstr. 7, montags, 19.30 Uhr) - in Heringsdorf, Rehaklinik an der Seebrücke, freitags, 19.00 Uhr Tel.: 03836/603034 Ansprechpartner: Herr Kampowski Sucht-/Drogenberatungs- und Behandlungsstelle Volkssolidarität e.v. KV Ostvorpommern Selbsthilfetreff für Betroffene und Angehörige (donnerstags, 17.00 Uhr) Steinstraße 10 17389 Anklam Tel.: 03971/211457

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 34 Ansprechpartner: Herr Fritz Angehörigengruppen: Angehörigengruppe Blaues Kreuz (14 tägig) Pasewalker Straße 9 17 Torgelow Tel.: 0170/ 43 25 202 Ansprechpartner: Frau Lange Angehörigengruppe Ev. KH Bethanien g GmbH Ueckerstraße 85 17373 Ueckermünde Tel.: 039771/ 23401 Ansprechpartner: Frau Bartsch Angehörigengruppe von Suchtkranken Im Aufbau Treff: Lange Straße 10 17489 Greifswald Ansprechpartner: Herr Rosenow Tel.: 03834/892440 Angehörigengruppe für Suchtkranke Friedrich- Loeffler- Straße 13a 17489 Greifswald Ansprechpartner: Frau Schönrock Tel.: 03834 899235

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 35 2.5. Netzwerk Suchthilfe Ostvorpommern Im Landkreis Ostvorpommern arbeitet das Netzwerk Suchthilfe Ostvorpommern unter jährlich wechselnder Federführung der Volkssolidarität Anklam und Der Johanna- Odebrecht- Stiftung Greifswald. Vertraglich gebunden sind hier folgende Hilfeanbieter: Diakonie-Kliniken Vorpommern, Kreiskrankenhaus Wolgast, Sozialpsychiatrischer Dienst Landkreis Ostvorpommern, Johanna- Odebrecht- Stiftung, Volkssolidarität e.v. Kreisverband Ostvorpommern, DRK Kreisverband Ostvorpommern e.v., Caritas- Verband Vorpommern, Sozialarbeit Vorpommern g GmbH. 2.6. Arbeitsloseninitiativen Dies sind zwar keine speziellen Einrichtungen für Suchtkranke und Suchtgefährdete. Sie können aber auch diesem Personenkreis durchaus eine Hilfe bei der Integration sein. Initiativen für Arbeitslose: Arbeitslosenverband D. e.v. Landesverband Mecklenburg-Vorpommern Arbeitslosentreff Anklam Ravelinstraße 17 17389 Anklam Arbeitsloseninitiative M-V Nord- Ost e.v. Ravelinstr. 8 17389 Anklam Gewerkschaftliche Arbeitslosenbetreuung Dau wat e.v. Am Paschenberg- Baracke 10 17438 Wolgast 2.7. Arbeit und Beschäftigung Dieser Bereich gehört sozialhilferechtlich vorrangig in die Zuständigkeit der Sozialagentur Ostvorpommern nach dem SGB II.

Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung 2009 36 Neben MAE- Maßnahmen, die bei verschiedenen Anbietern realisiert werden, ist das Gemeinschaftsprojekt zwischen Landkreis Ostvorpommern Sozialagentur Fachklinik Gristower Wiek der Johanna-Odebrecht-Stiftung mit Beratungsstellen Greifswald und Wolgast Christliches Jugenddorf Garz Volkssolidarität Kreisverband Ostvorpommern e.v. hervorzuheben. 2.7.1. Gemeinschaftsprojekt zur Arbeitserprobung zwischen dem Landkreis Ostvorpommer, Sozialagentur, der Fachklinik Gristower Wieck der Johanna- Odebrecht- Stiftung, dem Christlichen Jugenddorf Garz und der Volkssolidarität Kreisverband Ostvorpommern e.v. Durch die trägerübergreifende und multiprofessionelle Zusammenarbeit sollen Langzeitarbeitslose mit einem auffälligen Alkoholkonsum nachhaltig identifiziert und motiviert diagnostiziert und behandelt beschäftigt und in den Arbeitsmarkt integriert werden 2.7.2. Maßnahmen des Baltic e.v. in Greifswald und Wolgast Der Baltic e.v. bietet vermittlungsunterstützende Maßnahmen für Langzeitarbeitslose an: Job-Sprungbrett 2009 Optimierung der Eingliederungschancen langzeitarbeitsloser Frauen und Männer in den vorwiegend regionalen Arbeitsmarkt Das Angebot ist kostenlos. Ansprechpartnerin: Frau K. Hagelberg, S. Nimz Spiegelsdorfer Wende Haus 2 17491 Greifswald Tel.: 03834 / 814903 oder 815021 E-Mail: baltic.hgw@web.de CHANCE plus - Wohnortnahe Bewerbungsberatung gefördert durch: Sozialagentur Ostvorpommern und richtet sich an Langzeitarbeitslose (ALG II-EmpfängerInnen) in der ländlichen Region Ostvorpommern Ziel des Projektes ist die wohnortnahe Beratung und Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche und Arbeitsaufnahme. Erarbeitung von Bewerberprofilen, Anleitung und Hilfestellung beim Anfertigen von Bewerbungsunterlagen, Unterstützung bei der Stellensuche und bei der Vermittlung Standorte: in Wolgast, Usedom Stadt und im Seebad Ahlbeck