Als Pflegefachperson eine Perspektive haben Karrieremodell am Universitätsspital Basel



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Transkript:

Ressort Pflege/MTT Praxisentwicklung Pflege Als Pflegefachperson eine Perspektive haben Karrieremodell am Universitätsspital Basel Dr. Irena Anna Frei; MSc, RN Fachtagung: Karriere in der Pflege genug Platz für alle? Campus Rudolfinerhaus & Österreichischer Gesundheits- und Krankpflegeverband-Förderverein Wien, 6. November 2014 Universitätsspital Basel (USB) Über 186 000 ambulante/teilstationäre Fälle jährlich Über 32 000 stationäre Fälle bei 726 Betten Mittlere Aufenthaltsdauer (effektiv) 7.5 Tage Anteil stationäre PatientInnen aus Basel-Stadt 53.1 % Vollzeitstellen im Spitalbetrieb 3 969 davon 1450 FTE Pflegefachpersonen 1

Als Pflegefachperson eine Perspektive haben Definierte Funktionen im Betrieb sind notwendig zur Bindung und Haltung des Pflegepersonals Karriere im Pflegemanagement hat eine lange Tradition in der Pflegepädagogik auch Fehlende Struktur für Fachkarrieren in den Betrieben Akademische Pflege mit klinischem Fokus findet Platz in traditioneller Pflegehierarchie nicht Bildung ist ein Weg Bildung ist verlockend Vision Pflege USB Mit pflegerischer Exzellenz zum Erfolg Wir stehen für eine personenzentrierte Gesundheitsversorgung Wir unterstützen wirksame Modelle und innovative Entwicklungen Wir stärken unsere berufliche Souveränität und Autonomie und engagieren uns in Netzwerken 2

Die Besten ans Bett Competence 9/2009) (Krankenpflege 1/2010) 3

Karrieremodell USB Investition in eine exzellente Pflege Potential der Mitarbeitenden erkennen und weiterentwickeln Tätigkeiten und Arbeiten ausüben können, die dem Wissen und den Fähigkeiten der Pflegefachpersonen entsprechen Erfassung des Bedarfs, der Standardisierung der im Betrieb zu besetzenden Funktionen und der damit verbundenen klinischen und akademischen Anforderungen 4

Investition auf allen Stufen Mandat der Kantonalen Regierung Basel Stadt zur Ausbildung von Pflegefachpersonen Praxisentwicklungsstrategie USB Skill-Grade-Mix Projekte auf den Abteilungen / Delegationsschulung Fort- und Weiterbildung auf allen Stufen Engagement für Lehre und Forschung Akademie-Praxis-Partnerschaft mit dem Institut Pflegewissenschaft 5

Mentoring-Programm für BerufseinsteigerInnen Der Übergang von Studierenden zu Pflegefachpersonen (PFP) ist in den ersten Monaten mit vielen Herausforderungen verbunden. Diese neu-ausgebildeten PFP sind gefordert bezüglich Rollenwechsel & Rollenintegration Dies bedingt eine Auseinandersetzung mit sich selbst in der neuen Aufgabe den klinischen Fähigkeiten der Praxisrealität der persönlichen Identität den Bewältigungsstrategien (McKenna & Green, 2004; Cowin & Hengstberger-Sims, 2006; Kramer, Maguire, Halfer, Brewer & Schmalenberg, 2012) Mentoring-Programm für BerufseinsteigerInnen Bis zu 25% der neu ausgebildeter PFP rapportieren negative Erfahrungen und ein Mangel an Unterstützung von Professionellen 30% der neu ausgebildeter PFP verlassen ihren ersten Anstellungsort innerhalb des ersten Jahres, bei Ende des zweiten Anstellungsjahres liegt der Anteil bei 57% 20% der neu ausgebildeten PFP verlassen den Beruf innerhalb des ersten Jahres nach Ausbildungsabschluss (Newhouse et al., 2007; Levett-Jones & FitzGerald, 2004) 6

Erweiterte Praxis: Ressourcenpflegende Die Arbeit von Ressourcenpflegenden ist Teil der Praxisentwicklung am USB mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung der Qualität der Betreuung und der Kompetenz der Betreuungsteams. Ressourcenpflegende setzen ihr spezifisches Fachwissen für eine evidenzbasierte Pflege ein engagieren sich in Zusammenarbeit mit der Pflegeexpertin für die Weiterentwicklung der Pflegepraxis stellen ihr Wissen dem interprofessionellen Team sowie den PatientInnen und Angehörigen zur Verfügung organisieren in Zusammenarbeit mit der Pflegeexpertin Fallbesprechungen und arbeiten neue Mitarbeitende in das spezifische Fachgebiet ein 7

Erweiterte Praxis: Nachdiplomstudiengänge NDS HF 8

Expertenpraxis: Pflegeexpertin in der Rolle als Pflegefachverantwortliche Pflegeexpertin in der Rolle als Pflegefachverantwortliche Höfa II/MAS/MSc Fachführungs- und Praxisentwicklungsaufgaben auf einer Abteilung setzt ihre klinische Fachexpertise, wissenschaftliche Erkenntnisse und methodisches Können für eine personenorientierte Versorgung ein initiiert und arbeitet aktiv mit in Praxisentwicklungsprojekten unterstützt und schult Pflegefachpersonen in hoch komplexen Situationen und bei der klinischen Entscheidungsfindung fördert ein Klima, welches die interprofessionelle Zusammenarbeit, die Pflegeforschung sowie die Entwicklung von neuen Versorgungsmodellen unterstützt 9

Expertenpraxis: Pflegeexpertin Advanced Practice Nurse (APN) Eine APN ist eine registrierte Pflegefachperson, welche Expertenwissen, Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung bei hoch komplexen Sachverhalten und klinische Kompetenzen für eine erweiterte pflegerische Praxis angeeignet hat. Ein Masterabschluss in Pflege ist Voraussetzung. Pflegeexpertinnen APN sind fähig, in unterschiedlichsten Settings vertiefte und erweiterte Rollen zu übernehmen und diese in eigener Verantwortung im interprofessionellen Team auszufüllen. Kernkompetenzen: Direkte klinische Praxis Konsultationen Klinisches und fachspezifisches Leadership Evaluationsforschung Beratung & Edukation (DBfK, ÖGKV & SBK, 2013; Sparacino, 2012) PflegeexpertIn APN ANP-Felder Onkologische Pflege Hämatologische Pflege Neurologische Pflege (Stroke & MS) Notfallpflege Intensivpflege Delirmanagement Geriatrischer Konsildienst Case Management Herzinsuffizienz ANP-Felder im Aufbau Kontinenzförderung Palliative Pflege Reproduktion Schmerz Pflege von Kindern & Familien mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte 10

Programmleitung und Forschung: Delirmanagement 11

Programm Delirmanagement Prävention Frühzeitige Identifizierung von Risikopatienten Frühzeitiger Behandlungsbeginn von behandelbaren Risikofaktoren Assessment Systematisches Screening von kognitiven Fähigkeiten bei allen Patienten >65 in jeder Schicht während 3 Tagen Behandlung Frühzeitiger Behandlungsbeginn bei Anzeichen eines beginnenden Delirs Frühzeitige Abklärung einer kognitiven Einschränkung Angebot: Pflegegeleiteter Delirkonsildienst Pflegegeleiteter Delirkonsildienst Evaluation: 161 Patienten mit 460 Konsilien über 12 Monate (Ø 2.6) Inhalte: 40% der Patienten benötigen medikamentöses Symptommanagement Themenschwerpunkte der pflegerelevanten Empfehlungen Mobilität Infektion Ernährung Ausscheidung Umgang Demenz Kommunikation Wahrnehmung Stress Sauerstoffversorgung Schmerz 0 5 10 15 20 25 30 35 40 (Hasemann & Espin, 2013) 12

Leitung Praxisentwicklung Pflege 13

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Leitung Expertenpraxis mit Lehre und Forschung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Irena Anna Frei; MSc, RN Leiterin Abt. Praxisentwicklung Pflege Ressort Pflege/MTT Universitätsspital Basel Hebelstrasse 2, CH-4031 Basel e-mail: IrenaAnna.Frei@usb.ch www.unispital-basel.ch/praxisentwicklung 15