DIETER KUNZKE (kunzke.de@t-online.de) FRANK GÜLS



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DIETER KUNZKE (kunzke.de@t-online.de) FRANK GÜLS AUSGEWÄHLTE INSTRUMENTE ZUR ERFASSUNG VON TRAUMATISCHEN ERFAHRUNGEN UND DEREN FOLGEN INCL. BEZUGSQUELLENNACHWEIS BESCHREIBUNG BEZUGSQUELLE Erfassung traumatischer Erfahrungen über die Lebenszeit Selbstratinginstrumente Childhood Trauma Questionnaire (CTQ) (Bernstein u. Deutsche Übersetzung: Fink 1998) Ein kurzes 31-Item- L. Nissen, lic. phil. Verhaltenstherapie-Ambulanz Selbstbeurteilungsinstrument, das verschiedenste mögliche Psychiatrische Universitätsklinik lebensgeschichtliche Traumatisierungen erfragt. Die Fragen Wilhelm Klein-Strasse 27 sind globaler als beim TAQ (s. u.) gehalten. Es liegt 4025 Basel mittlerweile auch in einer deutschen Fassung vor. E-Mail: lukas.nissen@pukbasel.ch Auswertungsdauer 5-10 min Autor der amerikanischen Originalfassung David Bernstein Kölner Trauma-Inventar (KTI) (Fischer u. Schedlich 1995) Es enthält einen Patientenfragebogen ähnlich dem oben genannten TAQ und beinhaltet zusätzlich ein Manual und Auswertungsinstrument für ein halbstrukturiertes Interview. Hier werden auch protektive Faktoren in der individuellen Biographie berücksichtigt. Auswertungsdauer ca.10 min Traumatic Antecedents Questionnaire (TAQ) deutsche Übersetzung (Hofmann et al. 1999, Orig. van der Kolk, 1997) Es handelt sich um ein Selbstbeurteilungsinstrument, das gezielt die ganze Bandbreite möglicher lebensgeschichtlicher Traumatisierungen in Abhängigkeit des jeweiligen Lebensalters erfragt. Auswertungsdauer 5-10 min E-Mail:dbernstein@fordham.edu In: Fischer, G. (2000) KÖDOPS Kölner Dokumentationssystem für Psychotherapie und Traumabehandlung Verlag Deutsches Institut für Psychotraumatologie Dt. Übersetzung: Hofmann A, Fischer G, Koehn F. Überarbeitete deutsche Fassung, einschließlich Erstellung eines Auswertungsprogrammes unter Microsoft-Excel: D. Kunzke, A. Engelhardt. E-Mail: kunzke.de@t-online.de Amerikanische Originalfassung: Elizabeth K. Hopper, Ph.D. Research Coordinator The Trauma Center 227 Babcock Street Brookline, MA 02446 URL: www.traumacenter.org Verlag: The Trauma Center. 1

PTSD-Diagnose und Symptomatik Diagnostische Interviews CAPS Clinician-Administered PTSD Scale, (Schnyder 1999, Orig. Blake 1990, 1995): Dieses Interview erfasst mit 17 Items die PTSD-Symptomatik nach DSM-IV sowie mit 8 Items begleitende, z. B. dissoziative Symptome. In der internationalen Forschung wird es vielfach eingesetzt und hat unter den klinischen Interviews zur Erfassung der PTSD wahrscheinlich die beste Datenbasis (Shalev 2001). Die Anwendung des CAPS sollte nach BLAKE (1990; 1995) durch erfahrene Untersucher erfolgen, um nicht Häufigkeit und Schwere der Störung zu überschätzen. Schnyder und Mörgeli (2002) veröffentlichten erste psychometrische Daten der deutschen Übersetzung. Durchführungsdauer ca. 45 min DIA-X-Expertensystem zur Diagnostik psychischer Störungen (Synonym: M-CIDI) (Wittchen u. Pfister 1997): Diese überarbeitete und erweiterte Version des Composite International Diagnostic Interview (CIDI) der WHO ist modular aufgebaut und erlaubt die Diagnostik psychischer Störungen (Lebenszeit/12 Monate) nach DSM-IV oder nach ICD-10. Die Auswertung der Papier-Bleistift- sowie der Computer-Version erfolgt durch ein Computerprogramm DIPS Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen (Margraf et al. 1994): Basiert noch auf den DSM-III-R-Kriterien. Eine an das DSM-IV angepasste 3. Auflage des DIPS soll voraussichtlich im August 2003 erscheinen SKID-I Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV (Wittchen et al. 1997): Der PTSD-Abschnitt des SKID-I, des halbstrukturierten Interviews zum DSM-IV, ist nach wie vor eines der reliabelsten Instrumente zur Diagnose der PTSD (Watson 1990). Durchführungszeit etwa 30 min. Optional kann mit dem SKID-I eine Akute Belastungsreaktion beurteilt werden. Ulrich Schnyder, M.D. Professor of Psychiatry and Head, Psychiatric Department University Hospital Culmannstrasse 8 CH-8091 Zurich Switzerland Tel: 0041/1/255 52 51 Fax: 0041/1/255 44 08 E-Mail: uschnyd@psyp.unizh.ch Swets Test Services GmbH Mainzer Landstrasse 625-629 65933 Frankfurt am Main E-Mail: info@swetstest.de URL: www.swetstest.de Testzentrale Göttingen Robert-Bosch-Breite 25 D-Göttingen 37027 Postfach: 3751 Tel: 0551/50688-0/-14/-15/-60 Fax: 0551/50688-24 E-Mail: testzentrale@hogrefe.de URL: http://www.testzentrale.de/tests/t190030 1.htm Swets Test Services GmbH, Mainzer Landstrasse 625-629, D-65933 Frankfurt am Main E-Mail: info@swetstest.de URL: www.swetstest.de 2

Selbstratinginstrumente Impact of Event-Skala revidierte Version (IES-R), (Maercker u. Schützwohl 1998): 22 Fragen nach den Erinnerungen an ein traumatisches Ereignis und den damit zusammenhängenden Gefühlen. Mit den Subskalen Vermeidung, Intrusion und Hyperarousal eignet die IES-R sich vor allem für relativ gut zuzuordnende traumatische Erfahrungen. Auswertungsdauer weniger als 5 min Posttraumatic Stress Diagnostic Scale (PDS), deutsche Übersetzung (Ehlers et al. 1996): Spezifiziert traumatische Erfahrungen, PTSD-Symptome mit deren Ausprägung nach DSM-IV sowie eine resultierende Beeinträchtigung in verschiedenen Lebensbereichen. Durchführungsdauer ca. 10-15 min PTSD-Checklist for DSM-IV (PLC-C) (Weathers et al. 1997): 17 Fragen bei gegebenem Trauma. Er werden die Kriterien Vermeidung, Intrusion und Hyperarousal überprüft. In der Auswertung wird differenziert zwischen dem Vollbild einer PTSD, einer partiellen PTSD oder keiner PTSD. Auswertungsdauer weniger als 5 min. Fragebogen zu PTSD-Symptomen (PTSS-10) (Schade et al. 1998): Dieser sehr kompakte Fragebogen erhebt unabhängig von den spezifischen traumatischen Erfahrungen die PTSD-Symptome. Eine Validierungsstudie ergab angesichts der nur 10 Fragen eine recht gute Konstruktvalidität (Stoll et al. 1999). Auswertungsdauer weniger als 5 min Trauma Symptom Checklist-40 (TSC-40) (Briere u. Runtz 1989; Elliott u. Briere 1992; dt. Bearbeitung Kunzke 2003): Fragebogen mit 40 Items zur Einschätzung der PTSD- Symptomatik. (Dissoziation, Angst, Depression, sexueller Mibrauch Index, Schlafstörungen, sexuelle Probleme). Gute prädiktive Validität für sexuellen Mißbrauch. Soll auch die Schwere der Folgen sexuellen Mißbrauchs messen. Auswertungsdauer ca. 5 min. Veröffentlicht in: Maercker A, Schützwohl M (1998) Erfassung vor psychischen Belastungsfolgen: Die Impact of Event Skala revidierte Version (IES-R). Diagnostica 44: 130-141 Bisher noch unveröffentlicht, in Vorbereitung bei Hogrefe, Göttingen. Originalfassung bei: Edna B. Foa Ph D Order by phone: 1-800-627-7271 Order by fax: 1-800-632-9011 For information: http://assessments.ncspearson.com Deutsche Berarbeitung: Dr. Frauke Teegen Psychologisches Institut III Universität Hamburg Von Melle Park 5 20146 Hamburg Tel.: 040/42838-5355 E-mail: teegen@uni-hamburg.de Klinikum der Phillips-Universität Marburg; Tilmann Schunk Baldingerstraße 35043Marburg Tel: 096421/2864018 Fax: 096421/2866724 E-Mail: Tilmann.Schunk@med.unimarburg.de URL: www.med.unimarburg.de/psychosomatik/ Deutsche Bearbeitung: D. Kunzke, Rheinische Kliniken Düsseldorf, Kliniken der HHU Universität Düsseldorf. E-Mail: Kunzke.de@t-online.de Originalfassung bei: John Briere, Ph.D. Director, Psychological Trauma Clinic IRD Building LAC+USC Medical Center 2020 Zonal Avenue Los Angeles, CA 90033 E-mail: info@johnbriere.com 3

Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung DESNOS Diagnostisches Interview Interview zur komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (IK-PTBS) (Sack & Hofmann 2001): Es basiert auf dem Structured Interview for Disorders of Extreme Stress (SIDES) (Pelcovitz et al. 1997) und wird derzeit von Sack validiert. Für die Durchführung des 40 Item-Interviews ist mit 20 bis 30 min zu rechnen Deutsche Fassung des SIDES-Interviews (Structured Interview for Disorders of Extreme Stress) (Teegen u. Vogt 2002; van der Kolk et al. 1992): Durchführungs- und Auswertungsdauer etwa 40 min. Selbstratinginstrument DESNOS (Hofmann et al. 1999) wurde als auf dem SIDES basierendes Selbstrating-Instrument mit 48 Items im Kölner Dokumentationssystem für Psychotherapie und Traumabehandlung (Fischer 2000) veröffentlicht. Die aktuelle englischsprachige Fragebogenversion heißt SIDES- SR (Spinazzola et al. 2001). Auswertungsdauer ca. 10 min Dr. med. Martin Sack Abt. Psychosomatik und Psychotherapie Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Str. 1 30623 Hannover E-Mail: sack.martin@mh-hannover.de Deutsche Überarbeitung: Dr. Frauke Teegen Psychologisches Institut III Universität Hamburg Von Melle Park 5 20146 Hamburg Tel.: 040/42838-5355 E-mail: teegen@uni-hamburg.de Fischer G (2000) KÖDOPS Kölner Dokumentationssystem für Psychotherapie und Traumabehandlung. Verlag Deutsches Institut für Psychotraumatologie,Köln/München 4

Dissoziative Störungen Diagnostische Interviews Dissociative Disorder Interview Schedule (DDIS) (Ross et al. 1989a): Ein mittlerweile auch in der deutschen Fassung validiertes Instrument. Es besteht aus 131 Items und bezieht neben DIS-spezifischen und sekundären Symptomen mögliche Komorbiditäten einer dissoziativen Störung ein, indem er systematisch die DSM-IV-Kriterien der Somatisierungsstörung, der Major Depression, der Borderline Persönlichkeitsstörung und aller dissoziativen Störungen abfragt. Die Interviewdauer kann von 30 bis 90 min. variieren Strukturiertes Klinisches Interview für Dissoziative Störungen SKID-D (Gast et al. 2000, original SCID-D, Steinberg 1994): Das halbstrukturierte Interview für DSM- IV Dissoziative Störungen. Es gilt inzwischen als Standard für die operationalisierte Diagnostik dissoziativer Störungen. Mit Hilfe von SKID-D sollen die Erfassung des Schweregrades von fünf dissoziativen Hauptsymptomen möglich sein sowie die Diagnosestellung einer Dissoziativen Störung nach DSM-IV (Dissoziative Amnesie, Dissoziative Fugue, Depersonalisationsstörung, Dissoziative Identitätsstörung/Multiple Persönlichkeitsstörung, Nicht Näher Bezeichnete Dissoziative Störung, Trance-Störung). Der SKID-D befindet sich zur Zeit im Validierungsprozess (Gast 2000a). Interviewdauer 30 bis 150 min Selbstratinginstrumente Fragebogen dissoziative Symptome FDS (Bernstein u. Putnam 1986; Freyberger et al. 1999): Bei Verdacht auf dissoziative Störungen bietet sich dieses 44-Item- Selbstbeurteilungsverfahren als Screeninginstrument an. Der FDS enthält alle Fragen des DES (Bernstein u. Putnam 1986) und einige darüber hinaus. Es gibt jedoch auch eine Subskale, die nur die Fragen des DES brücksichtigt. Durch Einschätzung des Schweregrades dissoziativer Symptomatik eignet es sich auch zur Verlaufskontrolle einer Therapie. Zur Beantwortung der Fragen werden durchschnittlich 10 bis 15 min benötigt, zur Auswertung ca. 10 min MID-D, die deutsche Bearbeitung des Multidimensional Inventory of Dissociation MID (Dell 2002): Dieser neuentwickelte, sehr umfassende Fragebogen, erfragt mit 219 Items verschiedenste Formen und Ausprägungen dissoziativer Störungen. Der MID-D wird zur Zeit von Gast (2002) validiert Deutsche Bearbeitung: Dr. Bettina Overkamp E-Mail: bettina@overkamp.de Originalfassung: Ross CA, Heber S, Norton GR, Anderson D (1989) The Dissociative Disorders Interview Schedule: A structured interview. Dissociation: Progress in the Dissociative Disorders 2: 169-189. Testzentrale Göttingen Robert-Bosch-Breite 25 D-Göttingen 37027 Postfach: 3751 Tel: 0551/50688-0/-14/-15/-60 Fax: 0551/50688-24 E-Mail: testzentrale@hogrefe.de URL: http://www.testzentrale.de/tests/t190030 1.htm Testzentrale Göttingen Robert-Bosch-Breite 25 D-Göttingen 37027 Postfach: 3751 Tel: 0551/50688-0/-14/-15/-60 Fax: 0551/50688-24 E-Mail: testzentrale@hogrefe.de URL: http://www.testzentrale.de/tests/t011390 1.htm Der Fragebogen ist derzeit in der deutschen Fassung noch nicht verfügbar. In Vorbereitung von U. Gast 5

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