Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,



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Transkript:

Arbeitsgemeinschaft der Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WlN AG) do Landkreis Barnim, Paui-Wunderlich-Haus, Am Mark 1,16225 Eberswalde Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Abteilung Wasserstraßen, Schifffahrt Referat Wasserstraßenmanagement Binn Herrn Jochen Kies Robert-Schumann-Platz 1 531 75 Bonn ProjektbOro der WIN AG do WlnTO GmbH Tel. +49 (3302) 559-252 Fax +49 (3302) 559-100 Bearbeitung: Ralf Hennings Antje Uhlig Bundestagsinitiative,,Infrastruktur und Marketing für den Wassertourismus in Deutschland verbessern" Stellungnahme und Ausblick für die Zusammenarbeit Sehr geehrter Herr Kies, Sie baten um eine Stellungnahme zu den gutachterlichen Ergebnissen der 0.g. Bundestagsinitiative, die am 26.05.201 1 im BMVBS vorgestellt wurden. Zu allererst möchten wir uns für die Einbindung, Beteiligung und herausragende Berücksichtigung unseres Projektes im Prozess der Umsetzung der Bundestagsinitiative herzlich bedanken. In unsere Positionierung beziehen wir auch die Gespräche in Ihrem Hause und die von Bund, Land und den Kommunen gemeinsam finanzierten Untersuchungen ein. Grundlage der Stellungnahme sind außerdem die Erfahrungen, die wir im Rahmen unserer Projekte an den Bundes- und Landesgewässern sammeln konnten. Ein Teilprojekt wurde bereits realsiert (Ausbau Werbellinkanal, Baukosten 5,6 Mio. E), 2012 ist Baubeginn des zweiten Projektes (Ausbau Langer Trödel, Baukosten 12 Mio. E ). Die weiterführenden Untersuchungen und Planungen zu den Oranienburger Gewässern wurden bereits 2010 abgeschlossen (Planungskosten 0,3 Mio. E, finanziert durch Bund, Land und Kommune). WIN ist auf Landesebene Bestandteil des Koalitionsvertrages und das maßgebliche Modellprojekt zur Entwicklung des Wassertourismus in Brandenburg. Auf Bundesebene ist WIN zum Pilotprojekt avanciert. Die Initiative des Bundes zur Verbesserung der wassertouristischen Infrastruktur und des Marketings wird von uns grundsätzlich begrüßt und unterstützt. Wir stimmen darin überein, dass die auf der Abschlusskonferenz vorgestellten Ergebnisse einer weiteren Detaillierung bedürfen, um sie als Handlungsempfehlungen für konkrete Maßnahmen umsetzen zu können. Eine Machbarkeitsstudie kann nicht alle Fragen im Detail lösen aber für die WIN- Region sind die getroffenen Aussagen und Feststellungen hinsichtlich der herausragenden Stellung für den Wassertourismus zutreffend. Auch die in der Ist-Analyse gefundenen Schwachstellen können bestätigt werden. Die WIN AG ist angetreten, diese schrittweise zu beseitigen und neue Impulse für den Wassertourismus in der Region zu setzen. WIN AG Amt. GeschBitsführender Vorsitzender: Bodo lhrke Landrat des Landkreises Barnim Landkreis Barnim Landkreis Oberhavel Landkreis Ostprignitz-Ruppin Stadt Eberswalde Stadt Oranienburg Stadt Neuruppin Stadt Templin Stadt Liebenwalde Gemeinde Wandlitz

Vor diesem Hintergrund und den Erkenntnissen aus der Arbeit der vergangenen Jahre möchten wir inhaltlich auf folgende Sachverhalte verweisen: - Die Erörterung wichtiger wasserrechtlicher und -wirtschaftlicher Fragestellungen sind von den Eigentumsstrukturen und den aufgezeigten Organisationsformen nicht zu trennen, die rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu berücksichtigen. - Bezüglich der lnvestitionskosten für die Maßnahmen in der WIN-Region müsste aus unserer Sicht eine Kostendetaillierung erfolgen. Die vorliegenden, wesentlich detaillierteren Kosten wurden leider nicht berücksichtigt. Darüber hinaus wurden teilweise die im Rahmen der WIN-Umsetzung zwingend erforderlichen Maßnahmen nicht aufgeführt (z. B. Umfahrung Oranienburg). Vor dem Hintergrund, dass WIN in der Machbarkeitsstudie zum Pilotprojekt eingestuft ist und das WIN-Projektbüro mit Hinweisen und Auskünften dem Auftragnehmer beratend zur Seite stand, wäre eine höhere Bearbeitungsdichte wünschenswert gewesen. Auch wenn diese Herangehensweise aus Gründen der Vergleichbarkeit methodisch richtig war, so bittet die WIN AG bei der weiteren Betrachtung der Maßnahmen auf die bereits vorliegenden Ergebnisse zurückzugreifen. Eine Zusammenfassung der Maßnahmen mit Kostenaufstellung liegt diesem Schreiben bei. - Der zur WIN-Region gehörende und sich im Bundeseigentum befindliche Finowkanal mit den zwingend notwendigen Sanierungsmaßnahmen wurde nicht erfasst, hierzu liegen im WSA Eberswalde die maßgeblichen Planungen vor. - Von einigen Vertretern der WIN AG wurde die Datenlage und daraus resultierend die Entscheidungsgrundlagen, auf die die Machbarkeitsstudie aufbaut in Frage gestellt, weil z.b. vorliegende Ergebnisse aus Brandenburg zum wassertouristischen Verhalten von Charterbootführern, Bootseignern und Kanuten nicht mit in die Bewertung der Wasserstraßen hinsichlich ihres touristischen Nutzens einbezogen wurden. Hieraus könnte der PWC-Studie eine teilweise fehlende Bearbeitungstiefe vorgeworfen werden, die letztlich aufgrund der von Region zu. Region stark variierenden Ausgangsdatenlage zu erklären wäre. Wir stimmen aber mit Ihnen überein, dass eine neue bundeseinheitliche Erhebung den Finanz- und Zeitrahmen gesprengt hätte und die methodische Generalisierung anhand konkreter Parameter zur Vergleichbarkeit der Regionen auch die regionalen Unterschiede in der Wertschöpfung durch den Wassertourismus nachvollziehbar gemacht hat. Das entstandene Bild würde durch eine bessere Datenlage nicht wesentlich anders anfallen. - Die Abgrenzungen der Reviere sollte im Rahmen der weiteren Untersetzung der Studie für die WIN-Region überarbeitet werden, da in der Studie Teile der WIN- Region in zwei Wassersportrevieren liegen und demzufolge dann zukünftig von unterschiedlichen Organisationen verwaltet und betrieben werden würden. - Eine frühzeitige Einbeziehung aller Beteiligten bei der Erstellung der Sollkonzeption, wie z. B. bei der Ist-Analyse, hätte die breite Akzeptanz nach unserer Ansicht erhöht. Seite 2 Darüber hinaus schließt sich die WIN AG in einigen Punkten der Stellungnahme des LW Brandenburg und des Netzwerkes,,Aktiv in der Natur" vom 22.07.201 1 an, insbesondere den Hinweisen zu den finanziellen Lasten auf kommunaler Seite, die weiter untersucht werden müssen und den Aussagen zur Einführung eines Benutzungsentgeldes. Hinsichtlich des Benutzungsentgeldes erklären wir aber unsere grundsätzliche Bereitschaft, dieses im Rahmen des Modellprojektes einzuführen.

- Die Abarbeitung der vom LTV angesprochenen Kritikpunkte vor dem Einleiten der nächsten Schritte ist aus unserer Sicht jedoch angesichts des damit verbundenen Zeitverzuges zumindest für die WIN-Region nicht angeraten. Vielmehr sieht die WIN AG eine einmalige Chance, in Zusammenarbeit mit dem Bund und dem Land und vor dem Hintergrund der bisherigen Ergebnisse und Erfahrungen, kurzfristig neue Impulse zu initiieren und im Rahmen des Pilotprojektes bedeutende touristische Meilensteine und sichtbare Verbesserungen der wassertouristischen Infrastrukturen zu erzielen. Schlussfolcierunaen und nächste Schritte Aus Sicht der WIN AG ist eine in Hinblick auf die weitere positive Entwicklung des Wassertourismus notwendige Reform der Organisation der Wasserstraßen sinnvoll und überfällig. Vor dem Hintergrund spezifischer lnteressenkonflikte der verschiedensten Verbände und Vereine und dementsprechender Positionierung zur Studie besteht jedoch die Gefahr, dass die Initiative des Bundes,,zerredet" wird und der Zwang zu Kosten- und Personaleinsparungen seitens des Bundes zu Lasten der touristischen Entwicklung der von der Berufsschifffahrt nicht mehr benötigten Bundeswasserstraßen gehen würde - mit der Manifestierung des Status Quo, dass die Förderung des Wassertourismus nur Ländersache ist bzw. der kommunalen Ebene verbleibt. Das ist aber weder in der Sache dienlich noch wäre es zeitgemäß. Hinzu kommt, dass die Möglichkeiten und Spielräume für die Kommunen, Investitionen für zusätzliche wassertouristische Maßnahmen durch die Inanspruchnahme von EFRE-Mitteln zu finanzieren, immer geringer werden. Aus den V. g. Gründen ist daher ein akuter Handlungsbedarf vorhanden. :Die WIN-Region bekundet ihr Interesse und ihr Angebot, als Pilotregion für die Umsetzung wassertouristischer Maßnahmen in investiver und organisatorischer Hinsicht aktiv mitzuwirken und schlägt folgende Schritte vor: 1. Abschluss einer Vereinbarung über die Umsetzung des Projektes WIN als Pilotprojekt der Bundestagsinitiative Zwischen dem Bund 1 Land 1 der WIN-AG und weiteren Partnern aus dem WIN- Gebiet soll eine Grundsatzvereinbarung abgeschlossen werden, deren Grundlage ein Maßnahmenplan über die aufzubauenden Organisations - und Arbeitsstrukturen sowie die umzusetzenden Projekte bildet. 2. Weiterer Untersuchungsbedarf In Übereinstimmung mit der Studie besteht detaillierterer Untersuchungsbedarf hinsichtlich der aufiubauenden Organisationsstrukturen. Hier sollten kurzfristig vom Bund oder der WIN-AG vertiefendende Untersuchungen beauftragt werden. Eine frühzeitige Einbeziehung und die Mitwirkung der beteiligten Partner ist zwingend erforderlich. Ziel ist die Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells. Seite 3

3. Festlegung von Ausbaustufen Im Rahmen der Umsetzung des Pilotprojektes sollen verschiedene Maßnahmen prioritär in Angriff genommen und in einem infrastrukturellen Maßnahmekatalog erfasst werden. Diese Maßnahmen können in verschiedenen Trägerschaften und unterschiedlichen Finanzierungsmodellen umgesetzt werden. Im Zuge der weiteren Umsetzung der Bundestagsinitiative ist aber eine spätere lntegration in die parallel sukzessiv aufzubauende neue Organisationsform notwendig. Seitens der WIN werden prioritär folgende Maßnahmen vorgeschlagen: 3.1. Wiederherstellung der Verbindung zwischen Oranienburger Kanal und den Ruppiner Gewässern (Schleuse Friedenthal). Somit wäre das Zentrum Oranienburgs mit neuem Sportboothafen an die umliegenden Gewässer angebunden und die Sackgasse Oranienburger Kanal aufgehoben. 3.2. Umfahrung Oranienburg (Herstellung Schleusen Malz und Sachsenhausen) und Anbindung an die Obere-Havel-Wasserstraße (übriges WIN-Gebiet). 3.3. Weitere Maßnahmen im übrigen WIN-Gebiet zur qualitativen Verbesserung der Reviere: Neuruppin, Liebenwalde, Eberswalde, Zehdenick, Templin, Fürstenberg, Rheinsberg. Für die WlN AG sind die Maßnahmen 3.1 und 3.2 unverzichtbare Kernprojekte, die Vorrang vor den kleinteiligen Maßnahmen gemäß 3.3 haben. 4. Modelle zur Finanzierung der Maßnahmen Die WIN AG geht davon aus, dass sich der Bund und das Land beim Aufbau der Organisationsstrukturen und vor allem auch bei der Umsetzung der investiven. Aufgaben maßgeblich beteiligen werden. 4.1. Anteilige Förderung aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" - GRW - (GRW-I) aus laufender EFRE-Förderperiode (hoher Termindruck, Ende Dez. 2013) bzw. nächster Förderperiode ab 2014 (Förderung noch nicht quantifizierbar) 4.2. Direkte anteilige Finanzierung aus den jeweiligen Haushalten - durch Bund, Land, Stadt, weitere Partner Klärung Unterhalt, Eigentumsübertragung 4.3. Mischformen aus 1. und 2. 5. lntegration von WIN in die Neuordnung der Wasserstraßen Seite 4 - In einer ersten Stufe werden nur die Wasserstraßen aus der WIN-Pilotregion durch die zu gründende Organisation betrieben verwaltet und entsprechend des investiven Maßnahmeplans ausgebaut - Ausstattung der neu zu gründenden Gesellschaft I Körperschaft mit einem nachhaltigen Budget

nach Herstellung der erforderlichen wassertouristischen Infrastruktur - Aufbau adäquater Einnahmequellen - mittelfristig: räumliche und funktionale Erweiterung der Zuständigkeiten der Organisation (Region Berlin bis Müritz), Klärung der Einbindung der Landesgewässer, schrittweiser Beginn Eigentumsübertragung - Langfristig (bei Erfolg der WSV-Reform im Pilotprojekt): Eigentumsübertragung der Landes- und Bundesgewässer mit angrenzenden Flächen an die zu gründende Gesellschaft / Körperschaft zur Verwaltung und Entwicklung der touristisch genutzten Wasserstraßen Sehr geehrter Herr Kies, die WIN AG unterstützt ausdrücklich die Bundestagsinitiative und erachtet die vorgelegte Studie als wichtige Grundlage für die nächsten Schritte. Die PWC-Studie bestätigt unsere Auffassung, dass dafür auch neue Organisationsstrukturen erforderlich sind. Nur so können die vorhandenen Mittel gezielt und effektiver eingesetzt werden und nachhaltige Veränderungen im Wassertourismus erzielt werden. In der WIN-AG ist die Bereitschaft zu diesen Veränderungen und zur Zusammenarbeit sehr groß. Wir hoffen, dass sich das BMVBS innovativ, kreativ und mutig an der Realisierung des gemeinsamen Pilotprojektes WIN beteiligt. \Mit freundlichen Grüßen Barnim Anlacie Seite 5