D. Der Kontenrahmen zur Ordnung des Kontensystems 1. Der Aufbau eines Kontenrahmens



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Transkript:

D. Der Kontenrahmen zur Ordnung des Kontensystems 1. Der Aufbau eines Kontenrahmens 2. Der Kontenrahmen in der Buchführung eines Industriebetriebes 21. Abgrenzungsrechnung zur Betriebsergebnisrechnung 22. Industriekontenrahmen nach dem Abschlussgliederungsprinzip D. Der Kontenrahmen zur Ordnung des Kontensystems 1. Der Aufbau eines Kontenrahmens 23. Gemeinschaftskontenrahmen nach dem Prozessgliederungsprinzip 1 2 Begriff des Kontenrahmens Vom Kontenrahmen zum Kontenplan Kontenrahmen = systematischer Überblick der im betrieblichen Rechnungswesen möglicherweise auftretenden Konten Der Kontenrahmen gibt Kriterien vor, mit deren Hilfe die Konten in Kontenklassen und Kontengruppen eingeordnet werden können Kontenrahmen liefert Grundkonzept für die Ausgestaltung der Buchführung in Unternehmen eines bestimmten Wirtschaftszweiges Aus dem Kontenrahmen entwickelt das einzelne Unternehmen einen an den eigenen Bedürfnissen ausgerichteten Kontenplan 3 4

Kontenplan = Begriff des Kontenplans systematisches Verzeichnis aller Konten, die in der Buchführung eines Unternehmens benötigt werden Klassifikation von Konten Numerische Klassifikation (v.a. Dekadisches System) Konten, die nicht benötigt werden, aus dem Kontenrahmen weglassen Alphabetische Klassifikation Alpha-Numerische Klassifikation Kontenrahmen an den Stellen ergänzen oder erweitern, wo dieses aus Sicht des Unternehmens erforderlich ist 5 6 Kontenrahmen nach dem dekadischen Prinzip Kontenklassen (0-9) Kontengruppen (max. 10 je Klasse) Konto Unterkonto Konto 0501 Beispiel zur Kontenbezeichnung 0: Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 5: Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken 0: unbebaute Grundstücke... 7 1: Firmenstandort A 8

Theoretische Konzeptionen zur Entwicklung von Kontenrahmen Abschlussgliederungsprinzip Industriekontenrahmen nach dem Abschlussgliederungsprinzip Zusammenfassung von Konten, die in benachbarten Posten des Jahresabschlusses (Bilanz und GuV) abgeschlossen werden Zunächst: Aktivkonten Gemeinschaftskontenrahmen nach dem Dann: Passivkonten Prozessgliederungsprinzip Dann: s- und Ertragskosten Schluß: Abschlusskonten 9 10 Prozessgliederungsprinzip Zusammenfassung von Konten entsprechend dem Leistungserstellungsprozess 2. Der Kontenrahmen in der Buchführung eines Industriebetriebes Zunächst: Dann: Dann: Schluß: Einsatzgüterbestände innerbetriebliche Werteverrechnung Ertrags- und Leistungskonten Abschlusskonten 21. Abgrenzungsrechnung zur Betriebsergebnisrechnung 11 12

Rechnungswesen Betriebsbuchführung Finanzbuchführung fakultativ Betriebsbuchführung freiwillig Input/Output-Güterströme abbilden Betriebsbuchführung: betrieblicher Leistungserstellungsprozess keine gesetzlichen Vorschriften Zweckmäßigkeit im Sinne der Unternehmensziele 13 14 Rechnungswesen Leistungen und Gesamtunternehmung Produktionsbereich Erfolgsrechnung Betriebsergebnis- Leistungen (GuV) rechnung in Geldeinheiten bewertete Ergebnisse der Produktionstätigkeit in Geldeinheiten bewerteter Faktorverzehr zur betrieblichen Leistungserstellung 15 16

Abgrenzung zwischen und Neutraler Zweckaufwand gleicher Zusatzkosten Grundkosten Anders- Anderskosten Kalkulatorische Neutraler Neutraler :, keine nicht betriebsbedingter ungewöhnlicher periodenfremder 17 18 Zweckaufwand gleicher Anders- = betriebsbedingter Verbrauch, mit Ausgaben verbunden Neutraler Zweckaufwand betriebsbedingter Verbrauch, mit Ausgaben verbunden betriebsbedingter Verbrauch, aber nicht mit Ausgaben verbunden Anderskosten Grundkosten Zusatzkosten 19 20

Neutraler Zweckaufwand gleicher Zusatzkosten Grundkosten Anders- Anderskosten Kalkulatorische Eisele, Wolfgang: Technik des betrieblichen Rechnungswesens, 7. Aufl., München 2002 21 22 Abgrenzungsrechnungen Rechenergebnisse Für Erfolgsrechnung und Betriebsergebnisrechnung müssen getrennte Konten geführt werden, und zwar für: Erträge Leistungen Ertragskonten skonten Leistungskonten konten 23 24

Betriebsergebnis Neutrales Ergebnis Differenz zwischen betrieblichen Leistungen und produktionsbedingten Güterverbräuchen Saldo positiv: Betriebsgewinn Habensaldo (Betriebsergebniskonto) Saldo negativ: Betriebsverlust Gesamtergebnis - Betriebsergebnis Neutrales Ergebnis = Erfolg, der nicht auf die Betriebstätigkeit zurückzuführen ist Sollsaldo (Betriebsergebniskonto) 25 26 Finanz- und Betriebsbuchführung Mögliche Grundformen: Einkreissystem: Zweikreissystem: Finanz- und Betriebsbuchführung in einem einheitlichen System Aufspaltung von Finanz- und Betriebsbuchführung zu zwei selbständigen Rechenkreisen 22. Industriekontenrahmen nach dem Abschlussgliederungsprinzip Literaturhinweis: Eisele, Wolfgang (s.o.), S. 582 ff. 27 28

Industriekontenrahmen Bilanz GuV Aktiva Passiva Ertrag wird vom BDI empfohlen Klasse 0 Klasse 1 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 5 Solche Konten zu Klassen zusammenfassen, die in benachbarten Posten des Abschlusses einer Kapitalgesellschaft ( 266, 275 HGB) angesiedelt sind Klasse 2 Klasse 8: Konten für (Monats- und Jahres-) Abschlüsse (Eröffnungs- und Abschlusskonten) 29 Klasse 9: Konten der - und Leistungsrechnung (Betriebsergebnisrechnung) 8 Ergebnisrechnungen Neutraler Abgrenzung zwischen und Zweckaufwand Klasse Inhalt der Klassen des IKR JA 0 Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen seite Aktiv- 1 Finanzanlagen 2 Umlaufvermögen und aktivische Rechnungsabgrenzung 3 Eigenkapital und Rückstellungen Passiv- 4 Verbindlichkeiten und passivische Rechnungsabgrenzung seite 5 Erträge GuV re. 6 Betriebliche Aufwendungen GuV li. 7 Weitere Aufwendungen gleicher Zusatzkosten Grundkosten Anders- Anderskosten Kalkulatorische 31 32

Nr. 90 91 92 Inhalt der Gruppe Unternehmensbezogene Abgrenzungen rechnerische Korrekturen arten und Leistungsarten Klasse Gruppe Konto Bezeichnung 0 05 051 052 053 Grundstücke ohne Bauten Grundstücke mit Fabrikbauten Grundstücke mit Verwaltungsbauten 93 stellen 07 071 Bohrmaschinen 94 träger 072 Fräsen 95 Fertige Erzeugnisse 1 15 150 Wertpapiere des Anlagevermögens 96 Interne Lieferungen und Leistungen sowie deren 16 160 Sonstige Ausleihungen 97 Umsatzkosten 2 20 200 RHB-Bestände 98 Umsatzleistungen 21 210 UFE 99 Ergebnisausweise 22 220 FE 33 34 Klasse Gruppe Konto Bezeichnung 2 22 24 26 225 240 260 HW FoLL Sonstige Vermögensgegenstände Klasse Gruppe Konto Bezeichnung 6 60 62 600 605 620 RHB HW Löhne und Gehälter 3 0 EK 64 640 Sozialabgaben 4 42 420 Verb. gegen Kreditinstitute 7 70 700 Betriebliche Steuern () 43 4 Erhaltene Auszahlungen 71 710 Sonstige Aufwendungen 44 440 Verb.LL 75 750 Zinsaufwand 48 480 Sonstige Verbindlichkeiten 77 770 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5 50 500 Erlöse HW 8 80 800 Eröffnungsbilanzkonto 51 510 Erlöse FE 801 Schlussbilanzkonto 35 802 GuV-Konto 36

Gesamtkontenrahmen 23. Gemeinschaftskontenrahmen nach dem Prozessgliederungsprinzip früher vom BDI empfohlen Konten entsprechend dem betrieblichen Produktionsprozess zu Klassen zusammenfassen, um eine Konformität zwischen Realgüterdurchlauf und der wertmäßigen Abbildung im Rechnungswesen zu erreichen 37 38 Prozessdarstellung Vorgangsarten im Leistungserstellungsprozess 1 Beschaffung (von Kapital und Produktionsfaktoren) Beschaffung Lagerung Faktorverbrauch (Input) Produktionsergebnis (Output) Verkauf (Verwertung) 2 Verbrauch (von Produktionsfaktoren) 3 Entstehung und Lagerung (der UFE und der FE) 4 Verkauf (der FE und der Waren) Vermögen, ausser Vorräte, Schulden Vorräte Leistungen Leistungen nicht betrieblich (neutral) Betrieb Unternehmen 39 40

Anlagevermögen und langfristiges Kapital RHB und HW Klasse 0 1 2 3 4 5+6 7 8 9 Finanzumlaufvermögen und kurzfristige Verbindlichkeiten Neutrale Aufwendungen und Erträge arten stellen träger und Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen träger und Erträge A b s c h l u s s Sonderstellung: Klasse 2 Sachliche und kalkulatorische Abgrenzung zwischen Geschäfts- und Betriebsbuchführung Neutrale Aufwendungen und Erträge Andersaufwand und Anderserträge Gegenbuchungen zu den kalkulatorischen Leistungen und Betrieb ==> KoRe 41 42 Neutrale Aufwendungen und Erträge Andersaufwendungen und -erträge Erfolgswirksame Vorgänge, die nicht aus dem eigentlichen Betriebszweck entstehen, wie etwa: Zinsen aus Wertpapiergeschäften Vermietung nicht benötigter Räumlichkeiten Verpachtung nicht benötigter Flächen Spenden an karitative Einrichtungen Aufwendungen bzw. Erträge, die in Finanzbuchführung und Betriebsbuchführung unterschiedlich bewertet werden, wie etwa: Bilanzielle Abschreibungen Kalkulatorische Abschreibungen... 43 44

Beispiel zu den Andersaufwendungen Beispiel zu den Andersaufwendungen In der Kontenklasse 2 (Kontengruppe 23) werden die bilanziellen Abschreibungen auf Basis der historischen AH/HK verbucht. In der Kontenklasse 4 (Kontengruppe 48) werden die kalulatorischen Abschreibungen auf Basis der Wiederbeschaffungs-(zeit)werte verbucht. Gegenbuchung: direkt: Maschinenkonto indirekt: Wertberichtigungskonto Gegenbuchung: Verrechnungskonto der Klasse 2 45 46 23 bil. Abschreibungen Maschinen 1.000 1.000 48 kalk. Abschreibungen 28 Verr.kalk. Abschreibungen 1.200 1.200 Klasse 4 Erfaßt alle, d.h. alle Verbräuche von Produktionsfaktoren, welche durch die Produktion anfallen Grundkosten (aufwandsgleiche ) Betriebsergebnis: - 1.200 Neutrales Ergebnis: + 200 Kalkulatorische Gesamtergebnis: - 1.000 47 48

Verbuchung von Grundkosten 40 Löhne 2.000,- an 1000 Kasse 2.000,- Verbuchung kalkulatorischer 4850 Kalkulatorischer Unternehmerlohn 10.000,- an 28 Verrechneter Kalkulatorischer Unternehmerlohn 10.000,- 0 Anlagevermögen und langfristiges Kapital RHB und HW Klasse 1 2 3 4 5+6 7 8 9 Finanzumlaufvermögen und kurzfristige Verbindlichkeiten Neutrale Aufwendungen und Erträge arten stellen träger und Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen träger und Erträge A b s c h l u s s 49 Betrieb ==> KoRe 50 Klasse 9 Klasse 4 Leistungen Klasse 8 Abschluss der auf den Ergebniskonten: 9800 Betriebsergebnis 9870 Neutrales Ergebnis 9890 Gesamtergebnis (GuV) 9800 Betriebsergebnis Konten Klasse 2 Ertragssalden ssalden 9870 Neutrales Ergebnis Betriebsverlust Aufwendungen Neutraler Gewinn Erträge 9890 Gesamtergebnis (GuV) 51 Erfolg 52

Beispiel zur unterschiedlichen Behandlung von Vorgängen in FiBu und KoRe FiBu KoRe Nr. Vorgang Ertrag Leistung 1 Löhne 100 100 2 3 4 5 6 7 Materialverbrauch Abschreibungen Mietausgaben Zinsaufwand Unternehmerlohn Spende an DRK 200 50 40 0 5 200 150 70 60 0 8 Verkaufserlöse 600 600 9 10 Zinserträge Mieteinnahmen 180 220 0 0 Summen 425 1.000 610 600 Erfolg/Betriebsergebnis Erfolg + 575 Betriebsergebnis -10 53 54 Fälle 1,2 3,4,5 6 7 8 9,10 Charakteristika (a) für sich (b) für sich Nur, kein Nur, keine Erträge = Leistungen Nur Erträge, keine Leistungen Sollbuchung Habenbuchung = Klasse 4 Klasse 0 oder 1 Klasse 2 Klasse 4 Klasse 4 Klasse 2 Klasse 0, 1 Klasse 0, 1 Klasse 0, 1 Klasse 2 Klasse 2 Klasse 0, 1 Klasse 8 Klasse 2 55 Nr. Sollbuchung Habenbuchung 1 40 Löhne 100 11 Bank 100 2 4002 Materialaufwand 200 1600 Verb.LL 200 3a 24 Bilanzielle Abschreibungen 50 0100 Maschinen 50 3b 41 Kalk. Abschreibungen auf 2800 Verr. Kalk. Abschreibungen Maschinen 150 auf Maschinen 150 4a 2100 Gebäudeaufwand 1600 Verb.LL 4b 4840 Kalk. Miete für Gebäude 70 2100 Verr. Kalk. Miete 70 5a 2400 Zinsaufwand 40 11 Bank 40 5b 4860 Kalk. Zinsaufwand 2860 Verr. Kalk. Zinsaufwand 6 4840 Kalk. Unternehmerlohn 60 28 Verr. Kalk. U. lohn 60 7 2500 Spenden DRK 5 1000 Kasse 5 8 1000 Kasse 600 80 Erlöse FE 600 9 10 1000 Kasse 1000 Kasse 180 220 2450 Zinserträge 2150 Gebäudeerträge 180 220 56

Klasse 2 Klasse 4 Klasse 8 Soll Haben Soll Haben Soll Haben (3a) 50 (3b) 150 (1) (2) (3b) 100 200 150 (4a) (5a) 40 (4b) (5b) (6) 70 60 (4b) (5b) (6) 70 60 (7) 5 (8) 600 (9) (10) 180 220 = Verr. kalk. Erträge Leistungen Erträge = Leistungen 57 Die Vorgänge sind in Konten zu buchen. Abschluss: Konten der Klasse 2 ==> Neutrales Ergebnis Konten der Klassen 4 und 8 ==> Betriebsergebnis danach: Neutrales Ergebnis und Betriebsergebnis ==> Gesamtergebnis (GuV) 58 Das Konto Betriebsergebnis sieht dann wie folgt aus: Das Konto Neutrales Ergebnis sieht dann wie folgt aus: SOLL Betriebsergebnis HABEN SOLL Neutrales Ergebnis HABEN Löhne 100 Erlöse FE 600 Bilanzielle Abschreibungen 50 Verr. Kalk. Abschreibungen 150 Materialaufwand (Miete) Kalk. Abschreibungen 200 150 Saldo=Betriebsergebnis 10 Gebäudeaufwand (Miete) Zinsaufwand 40 Verr. Kalk. Miete Verr. Kalk. Zinsen 70 Kalk. Miete 70 Spenden 5 Verr. Kalk. Unternehmerlohn 60 Kalk. Zinsen Saldo=Neutrales Ergebnis 585 Zinserträge 180 Kalk. Unternehmerlohn 60 Gebäudeerträge 220 Summe 610 Summe 610 Summe 710 Summe 710 59 60

Das Konto Gesamtergebnis GuV sieht dann wie folgt aus: Ermittlung der GuV als Konto (ohne Buchungen) SOLL Gesamtergebnis HABEN Betriebsergebnis = Betriebsverlust Saldo=Gesamtergebnis 10 575 Neutrales Ergebnis = Neutraler Gewinn 585 1. Schritt: Aus den Konten Neutrales Ergebnis und Betriebsergebnis streicht man alle Posten, die kalkulatorisch und verrechnet kalkulatorisch heißen 2. Schritt: Die verbleibenden Posten sind in ein Konto einzutragen und dann ist der Saldo zu ermitteln Summe 585 Summe 585 61 62 SOLL Neutrales Ergebnis HABEN SOLL Betriebsergebnis HABEN Bilanzielle Abschreibungen 50 Gebäudeaufwand (Miete) Zinsaufwand 40 Spenden 5 Saldo=Neutrales Ergebnis 585 Verr. Kalk. Abschreibungen Verr. Kalk. Miete Verr. Kalk. Zinsen Verr. Kalk. Unternehmerlohn Zinserträge Gebäudeerträge 150 70 60 180 220 Löhne Materialaufwand (Miete) Kalk. Abschreibungen Kalk. Miete Kalk. Zinsen Kalk. Unternehmerlohn 100 200 150 70 60 Erlöse FE 600 Saldo=Betriebsergebnis 10 Summe 710 Summe 710 Summe 610 Summe 610 63 64

SOLL GuV HABEN Löhne Materialaufwand (Miete) Bilanzielle Abschreibungen Gebäudeaufwand 100 200 50 Zinsuafwand 40 Spenden 5 Saldo=Erfolg 575 Erlöse FE Zinserträge Gebäudeerträge 600 180 220 Summe 1.000 Summe 1.000 65