zwanzig11 Beratungsstelle Mönchengladbach

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Transkript:

zwanzig11 Beratungsstelle Mönchengladbach

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Wir arbeiten für Sie: von links nach rechts: Hanna Masuhr (Leiterin, Dipl. oec. troph.), Ulrike Büschgens (Bürokraft), Ursula Winbeck (Beraterin, Dipl. oec. troph.), Edda Nowak (Beraterin, Dipl. oec. troph.), Monika Bley (Beraterin, Dipl. oec. troph.) Wir sind für Sie da: Mit Rat und Tat an Ihrer Seite stehen auch noch die Spezialberater/innen: Stefanie Fandel, Rechtsanwältin Wilfried Thalhäuser, Energieberater Peter A. Schmitz, Energieberater Thomas Lang, Baufinanzierungs- und Altersvorsorgefachmann Andreas Kutschera, Versicherungsfachmann Bernd Döker, Anwalt für Mietrecht (bis April 2011) Kai Uwe Springer, Anwalt für Mietrecht (ab April 2011) Sven Staude, Rechtsanwalt (bis April 2011) Manuela Beck, Rechtsanwältin (ab Juli 2011) Ulrike Wenzel-Daugsch, Rechtsanwältin für Schadensfall Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Mönchengladbach Bahnhofstr. 21 41236 Mönchengladbach Tel. (02166) 490 00 Fax (02166) 489 11 E-Mail moenchengladbach@vz-nrw.de Öffnungszeiten Montag 9 18 Uhr Dienstag 9 15 Uhr Donnerstag 9 18 Uhr Freitag 9 15 Uhr Weitere Informationen: www.vz-nrw.de/mönchengladbach Stellenplan Leitung und Verbraucherberater/innen 2,33 Bürokraft 0,50 2

Starker Verbraucherschutz hoch im Kurs Wäre Verbraucherschutz ein Dax-notiertes Unternehmen, würden Analysten für 2012 dessen Aktien empfehlen: Mit der Vereinbarung»Verbraucherschutz ausbauen und Verbraucherrechte stärken«hat die nordrhein-westfälische Landesregierung im April 2011 eine gesicherte Finanzierung der Verbraucherarbeit bis 2015 festgeschrieben. Die Eröffnung von fünf neuen und die personelle Verstärkung für überlastete Beratungsstellen stehen dabei ebenso im Fahrplan der künftigen Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW wie der Ausbau von Gesundheits- und Finanzberatung. Dass diese politische Rahmensetzung die Wünsche und Interessen der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes abbildet, spiegelt auch die Anfragenstatistik 2011. Denn ob dubiose Gewinnspiele, am Telefon aufgeschwatzte Stromverträge oder Pleiten von Krankenkassen und Stromanbietern auch im vergangenen Jahr gab es Turbulenzen im Verbraucheralltag. Die Kritik am Datenschutz in sozialen Netzwerken ließ Ratsuchende vermehrt nach Empfehlungen rund ums»profil anlegen«,»freunde gewinnen«und»posten«im Internet fragen. Und weil Smartphones gewöhnlichen Handys inzwischen den Rang ablaufen, war rechtlicher Rat bei Kostenfallen durch Apps immer häufiger gefragt. Die Beratungsstelle begleitete den Verbraucheralltag auch bei der Einführung des neuen Pfändungsschutzkontos, das seit dem Jahreswechsel ausschließlich Schutz vor Pfändungen bietet. Durch bilaterale Fachgespräche zwischen der Verbraucherzentrale NRW und Jobcenter, Kreditinstituten und der Schuldnerberatung konnten die Rahmenbedingungen für eine möglichst reibungslose Einführung des P-Kontos abgestimmt werden. In der Verbraucherberatung 2011 war spezialisiertes Wissen in immer komplexeren Zusammenhängen gefragt. Wo bislang»hilfe zur Selbsthilfe«vielfach ausreichte, ist zunehmend zeitaufwendige individuelle Beratung vonnöten, um Fallstricke auszumachen und rechtliche Empfehlungen zu geben. Mit Hochdruck hat die Verbraucherzentrale NRW 2011 landesweit an der Einführung eines neuen EDV-Systems gearbeitet, um das Termin- und Kundenmanagement in den Beratungsstellen zu verbessern. Auch wenn sich während der Umstellung anfangs Wartezeiten am Empfang nicht vermeiden ließen: Dank der neuen Software wird die Verbraucherzentrale offene Beratungstermine künftig schneller vergeben und Trends der Verbraucherbeschwerden genauer erfassen können. Ermöglicht wurde unser Einsatz für Verbraucherinnen und Verbraucher durch die vielfältige Unterstützung der Stadt Mönchengladbach. Und natürlich waren viele unserer Aktivitäten erst in Kooperation mit»partnern«vor Ort erfolgreich zu realisieren: Arbeitslosenzentrum, Gleichstellungsstelle, Mieterbund, Schulen und Wohlfahrtsverbände seien hier stellvertretend genannt. Auch die intensive Begleitung unserer Arbeit durch die Medien war wieder ein wichtiger Baustein, um Verbraucherinformation in Wort, Bild und Ton zu transportieren. Unser Jahresbericht»Unsere Arbeit für Sie«zeigt die Themen, Aktivitäten und Zahlen des Jahres 2011. Verbunden mit dem herzlichen Dank für Ihre Unterstützung laden wir Sie ein, sich über unsere Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zu informieren. Ihr Team der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach 3

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Allgemeine Verbraucherberatung Abzocker 2011: Beutezug per Telefon und Kaffeefahrt Sie lockten mit Treuepräsenten, Tankgutscheinen oder unverhofftem Geldregen. Sie schwatzten am Telefon Stromverträge oder die Teilnahme an Gewinnspielen auf oder trieben mit Angst einflößenden Mahnschreiben dubiose Forderungen ein. Den Abzockern gingen die Maschen 2011 nicht aus und auch die Bürgerinnen und Bürger in Mönchengladbach gingen zuhauf deren Maschen auf den Leim. Trotz Verbot: Mit unerlaubten Werbeanrufen nervten Firmen Verbraucher das ganze Jahr. Mal wurde dabei die Teilnahme an einer privaten Lotterie mitsamt einem Magazin-Abo untergeschoben, mal war ein Probepaket für Nahrungsergänzungsmittel der Köder. Veranstalter von Kaffeefahrten köderten Interessierte mit einer Reise zum Nulltarif, für die dann eine happige Servicegebühr fällig wurde. Auch überrumpelten sie Ahnungslose mit dem Versand einer Reisebestätigung für einen vermeintlich gebuchten Urlaubstrip, dessen Modalitäten bei einer Verkaufsveranstaltung vorgestellt werden sollten. Besonders perfide: Wer die Reise nicht antreten wollte, musste nach Vorstellung des Veranstalters den kompletten Betrag bezahlen. Die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach gab rechtliche Hilfestellung, um am Telefon untergeschobenen Verträgen zu widersprechen, unberechtigte Abbuchungen mit der Telefonrechnung zurückzuholen und auf dubiose Zahlungsaufforderungen richtig zu reagieren. In zahlreichen Gruppenveranstaltungen wurden rund 200 Seniorinnen und Senioren bei Verbänden und Vereinen zu diesem Themenkomplex aufgeklärt. Weltverbrauchertag Lastschriftbetrug bei Gewinnspielverträgen»Abgefragt, abgebucht, abgezockt (be)trügerische Gewinne«unter diesem Motto hat die Verbraucherzentrale zum Weltverbrauchertag 2011 dem Lastschriftbetrug bei untergeschobenen Gewinnspielverträgen den Kampf angesagt: Gemeinsam mit der örtlichen Polizei brachte sie Licht in die dunklen Maschen der Datendiebe und Lastschriftbetrüger und bot Hilfestellungen, um den kriminellen Praktiken»Handschellen«anzulegen. Beschwerden über untergeschobene Gewinnspielabos und unberechtigte Kontoabbuchungen rangieren ganz oben in der Anfragenstatistik: Beliebte Masche, dass nach einem freundlichen Telefonat später Geld vom Konto fehlte. Bei einer lukrativen Einladung zur Teilnahme an einem Gewinnspiel waren Angerufenen persönliche Daten entlockt worden, um anschließend per Lastschriftverfahren deren Konten zu plündern. Beliebte Zielgruppe der lohnenden illegalen Lockanrufe waren arglose Seniorinnen und Senioren. Für die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach Anlass, gemeinsam mit der örtlichen Polizei über dubiose Telefonabzocke aufzuklären. Sie gaben Tipps, um deren Maschen leichter zu erkennen und Hinweise, was bei einer unzulässigen Abbuchung vom Konto getan werden kann. Neben Aufklärung und Beratung hatten sich die Verbraucherschützer darüber hinaus zum Ziel gesteckt, die dunklen Machenschaften der Lastschriftbetrüger künftig zu unterbinden. Telekommunikation: Dauerleitung zu rechtlichem Rat Langes Warten auf den schnellen Internet-Anschluss, Klagen, dass beworbene Bandbreiten beim Surfen immer wieder deutlich unterboten werden oder Pannen beim Internet- und Telefonanschluss bei einem Anbieterwechsel oder Umzug so liest sich der Auszug aus dem Beschwerdekatalog rund ums Thema Telekommunikation. Mit der Novelle des Telekommunikationsgesetzes, die im Frühjahr 2012 in Kraft trat, sieht die Verbraucherzentrale Telefonabzocker probierten es 2011 auch gern unter falscher Flagge: Um Vertrauen zu erwecken, stellten sie sich am Telefon unter der Bezeichnung»Verbraucherzentrale«oder»Verbraucherschutzzentrale«vor und boten dann an, etwas gegen unerwünschte Werbeanrufe zu unternehmen. Sie versprachen, Name und Nummer der Angerufenen auf eine Liste zu setzen, die Schutz vor ungebetenen Telefonanrufen biete. Kosten des nutzlosen Services: rund 70 Euro. 4

in Mönchengladbach nun verbraucherfreundliches Licht am Horizont: So ist hier etwa geregelt, dass die Leitung bei einem Anbieterwechsel nur einen Kalendertag unterbrochen sein darf. Ob Telekommunikationsunternehmen die Neuregelungen in der Praxis umsetzen darauf wird die Verbraucherzentrale ein wachsames Auge haben. 2011 beklagten sich viele Ratsuchende einmal mehr über den Service der Telekommunikationsunternehmen: Mangelnde Qualifikation der Ansprechpartner an oft teuren Hotlines, kostenträchtige Warteschleifen und Abwimmelungsstrategien führten dazu, dass in der Beratungsstelle an der Bahnhofstraße 21 anbieterunabhängiger Rat gesucht wurde. Wer über eine Internet-Tauschbörse Musik, Filme oder Bilder auf den PC lädt, kann gegen das Urheberrecht verstoßen. Probleme damit haben nicht nur Kinder und Jugendliche. Beratung zum Urheberrecht: Illegaler Download?»Illegaler Download«,»Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz«oder»Verbotene Nutzung von Bilddateien«immer häufiger flatterten meist arglosen Internet-Nutzern aus Mönchengladbach Abmahnungen durch Anwälte ins Haus. Hintergrund: Wer über eine Internet-Tauschbörse Musik, Filme oder Bilder auf den heimischen PC lädt, kann damit durch Vervielfältigung und Verbreitung gegen das Urheberrecht verstoßen. Weil dann frühzeitig juristischer Rat gefragt ist, hat die Verbraucherzentrale seit Mai 2011 ein neues Angebot im Programm: In der rechtlichen Beratung zum Urheberrecht wird überprüft, ob die Forderungen berechtigt oder gegebenenfalls überhöht sind. Urheberrechtsverstöße sind keine Bagatellen, denn der Musikindustrie entstehen hierdurch gewaltige finanzielle Schäden. Doch bisweilen stellen diejenigen, die abmahnen, unberechtigte und weit überzogene Forderungen bis zu einigen Tausend Euro. Den Brief des Anwalts einfach zu ignorieren, nutzt nichts, denn schon bald kann eine Klage folgen, die vielfach teuer zu stehen kommt. Mit 79 außergerichtlichen Rechtsvertretungen und -beratungen hat sich das neue Angebot schon im ersten Jahr bei Ratsuchenden in der Verbraucherzentrale an der Bahnhofstraße sehr gut etabliert. Datenschutz: Daten-Kraken generieren Kunden-Orakel Der»gläserne Mensch«läuft nicht nur Gefahr, zum Adressaten für unerwünschte Werbung zu werden. Unseriöse Unternehmen greifen persönliche Daten aus dubiosen Quellen ab, um Verbrauchern Verträge für Leistungen unterzuschieben, die sie gar nicht geordert haben. Andererseits ist es kein Einzelfall, dass Kunden einen Kredit trotz lukrativer Offerte plötzlich nur noch zu höheren Zinssätzen bekamen oder ihnen der bestellte Fernseher lediglich gegen Vorkasse geliefert wurde. Dass im Hintergrund unbemerkt Kräfte die Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit auf Basis gesammelter Daten mithilfe eines ausgeklügelten Punkte- und Bewertungssystems (Scoring) ermittelt hatten, war nur wenigen bekannt. Und je schlechter der Scorewert, desto geringer die Aussicht, einen Kredit, Vertrag oder ein geordertes Produkt zu den gewünschten Konditionen zu bekommen. Die Verbraucherzentrale informierte über Einsichtsrechte ins eigene Profil bei Datensammlern und Unternehmen. Anbieterwechsel bei Strom und Gas: Stolperfallen umgehen Preiserhöhungen im Rhythmus der Jahreszeiten, wachsendes Interesse an grünem Strom nach dem Reaktorunglück in Fukushima zahlreiche Fragen zum Anbieterwechsel bei Strom und Gas erreichten die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach. Muss ich fürchten, im Dunkeln zu sitzen? Wie kann ich Angebote seriös vergleichen, was ist von Verträgen mit Vorkasse zu halten? Wie schnell muss der neue Anbieter Strom oder Gas liefern? Die Energierechtsberatung lotste durch die vielfältigen Fallstricke beim Wechsel und wusste Rat, wenn sich Verbraucher im Netz der Strom- und Gaslieferanten verfangen hatten. Da ließ die Stromlieferung des neuen Lieferanten auf sich warten, obwohl das Geld schon abgebucht worden war oder es gab Unstimmigkeiten bei Abrechnungszeiträumen. Auch Fragen, ob angekündigte Preiserhöhungen überhaupt wirksam sind, wurden beantwortet. 5

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Obwohl die rechtlichen Weichen für den Wechsel zu einem neuen Energieanbieter längst gestellt sind, war dieser in der Praxis nicht immer ein Kinderspiel. Da wurde der Neukunden-Bonus nicht wie versprochen nach einem Jahr ausgezahlt, rutschte der Kunde wegen Verzögerungen bei der Umstellung in die teure Grundversorgung oder gab es Unstimmigkeiten bei der Verbrauchsberechnung. Die Verbraucherzentrale half, Verbraucherrechte im Energiemarkt durchzusetzen und zeigte Möglichkeiten auf, um durch Tarif- oder Anbieterwechsel zu sparen und den Wettbewerb im Energiemarkt in Gang zu bringen. Teldafax-Pleite: Gestrandete Energiekunden Die Pleite des Energieversorgers Teldafax sorgte für einen Nachfrageboom in der Rechtsberatung der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach: Rankten sich die Fragen in der ersten Phase des Insolvenzverfahrens darum, ob die Versorgung mit Strom und Gas durch den örtlichen Versorger ohne Unterbrechung gesichert ist, wollten die Verbraucher alsbald wissen, wie es mit den Ansprüchen auf Erstattung bereits geleisteter Vorkassezahlungen steht. Auch dass Schadenersatz gefordert werden konnte, wenn Kunden zeitweise aus günstigeren Sondertarifen in die teurere Grund- bzw. Ersatzversorgung ihres Stadtwerks rutschten, stand auf dem Beratungsprogramm. Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Herbst 2011 ließ dann die Post des Insolvenzverwalters manche Verbraucherfrage offen: Die Verbraucherzentrale gab Hilfestellung, wie und wann Kunden Forderungen anmelden konnten. Geld- und Kreditprobleme? Beratungsangebot mit Hochkonjunktur Viele Mönchengladbacher geraten beim Auskommen mit dem Einkommen ins Straucheln die Nachfrage nach Beratung bei Geld- und Kreditproblemen ist dafür ein deutlicher Fingerzeig. Rasant gestiegene Energiepreise, hohe Kosten für multimediale Kommunikation, veränderte Einkommenssituation nach Trennung oder Scheidung oder der Verlust des Arbeitsplatzes vielfältig sind die Ursachen, die monatliche Verpflichtungen über den Kopf wachsen lassen; Existenz bedrohende Probleme inklusive. Ob dann das Girokonto gekündigt, der Strom abgesperrt wird oder der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht die Beratung bei Geldund Kreditproblemen der Beratungsstelle an der Bahnhofstraße 21 unterstützte Ratsuchende wirkungsvoll und zeitnah. Bei Zahlungsschwierigkeiten half die Einzelberatung beim Kassensturz und gab Impulse, um mögliche Einsparpotenziale im Haushaltsbudget auszuloten. Hierbei bewährte sich einmal mehr die enge Verzahnung mit den Angeboten zur anbieterunabhängigen Energie-, Versicherungs- sowie verbraucherrechtlichen und mietrechtlichen Beratung, die die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach unter einem Dach bietet. Die langjährige Kooperation mit der Familienbildungsstätte konnte fortgesetzt werden und auch in 2011 fand das Angebot der offenen Budgetberatung großen Zuspruch. Monatliche Presseberichterstattung zu Verbraucherthemen im Extra- Tipp ergänzten diese Arbeit. Kurzfristige Existenzsicherung so lautet das Ziel aller Beratungsanstrengungen. Und dies nicht nur, um den Betroffenen Perspektiven zu eröffnen, sondern auch um die Sozialkassen vor drohenden Transferleistungen zu entlasten. P-Konto: Countdown für neuen Pfändungsschutz Seit dem 1. Januar 2012 gibt es Schutz vor Kontopfändungen endgültig nur noch auf einem Pfändungsschutzkonto (P-Konto). All diejenigen, auf deren Girokonto Gläubiger per Pfändung zugreifen, mussten daher bis zum Jahreswechsel selbst aktiv geworden sein und bei ihrem Geldinstitut einen Antrag auf Umwandlung ihres Girokontos in ein P-Konto gestellt haben. Die bisherige Praxis des besonderen Schutzes für Sozialleistungsempfänger und der Notwendigkeit eines gerichtlichen oder behördlichen Beschlusses für Arbeitnehmer wurde durch das P-Konto abgelöst: Allein das Pfändungsschutzkonto bietet seither automatisch einen geschützten Grundfreibetrag in Höhe von 1.028,89 Euro je Kalendermonat. So begrüßenswert der unbürokratische Schutz des Existenzminimums auch war, so intensiv waren die Anstrengungen der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach, frühzeitig über die Änderungen zu informieren und Hilfestellungen bei der Umstellung zu geben. Übrigens: Bereits seit Juni 2010 hatten Betroffene zwischen dem alten und dem neuen Pfändungsschutz wählen können. Während dieser Übergangsfrist waren Kontoinhaber oftmals nicht nur mit Leistungseinschränkungen und überhöhten Kontoführungsgebühren für das P-Konto konfrontiert die P-Konto-Regelungen hatten sich schnell als Schuldnerschutz mit Fußangeln erwiesen: Denn durch Bescheinigung einer anerkannten bescheinigenden Stelle können beim P-Konto über den Grundfreibetrag hinaus weitere Freibeträge etwa für Kindergeld oder Unterhaltspflichten pfändungsfrei gestellt werden. Weil die Anforderungen an Ausstellung und Akzeptanz der Beschei- 6

Erfolgreiche Arbeit in Zahlen Gesamtkontakte der Ratsuchenden Einzelkontakte 20.462 davon persönlich 9.228 davon telefonisch 9.414 davon schriftlich 1.820 Veranstaltungskontakte 615 Summe Gesamtkontakte 21.077 Internetzugriffe VB-Startseite 17.549 Allgemeine Rechtsberatung/Rechtsvertretung Beratung bzw. Vertretung inkl. Folgetermine 2.132 Einzelberatungen Rechtsbesorgung durch Anwalt 506 Energieberatung in der Beratungsstelle durch Honorarberater/in 254 Altersvorsorgeberatung 39 Baufinanzierungsberatung 17 Versicherungsberatung 155 Rechtsbesorgung Versicherungsschäden 54 Rechtsbesorgung Schadensfall Kapitalanlage 39 Mietrechtsberatung 382 Medienkontakte Printmedien 115 Hörfunk / TV 28 nigungen zu weit gefasst, die im Gesetz genannten Stellen wie Schuldnerberatungsstellen, Sozialleistungsträger oder Arbeitgeber zu deren Ausstellung nicht verpflichtet sind, während gleichzeitig die Gerichte nur nachrangig tätig werden, wurde das Bescheinigungsverfahren für Betroffene oftmals zur Existenz bedrohenden Odyssee. Die Verbraucherzentrale hat im Rahmen einer landesweiten Umfrage die Bescheinigungspraxis hier vor Ort erfasst. Durch ihre vielfältigen Aktivitäten zur Verbraucheraufklärung und durch gezielte Absprachen und Kooperationen vor Ort rund ums Thema Pfändungsschutz hat die Verbraucherzentrale in zu einer weitgehend problemlosen Umstellung zum Jahresende beigetragen. Schiffbruch mit Kapitalanlagen? Falschberatung auf dem Prüfstand Eine Erfolgsbilanz vermelden kann die Verbraucherzentrale bei dem Anfang 2011 gestarteten Angebot»Beratung zum Schadensfall Kapitalanlage«. Mönchengladbacher, die in der Hoffnung auf eine zusätzliche Altersvorsorge und/ oder steuerliche Vorteile in geschlossene Fonds und Beteiligungen investiert hatten, suchten Rat, um mögliche Ansprüche wegen Falschberatung auszuloten. Auch wenn eine Kapitalanlage mit einem Kredit finanziert worden war, weil der»finanzberater«die steuerliche Absetzbarkeit der Schuldzinsen versprach, kam diese Rechnung hier auf den Prüfstand. Hintergrund: In vielen solcher Fälle haben Gerichte schon zugunsten von Anlegern entschieden, die aufgrund der Falschberatung finanziellen Schiffbruch erlitten. Nach dem Urteil konnten sie dann Schadenersatz verlangen. Gut beraten sind Mönchengladbacher, wenn sie sich schon vor einer Anlageentscheidung an die Beratungsstelle an der Bahnhofstraße wenden und hier anbieterunabhängig klären lassen, ob und welche Fallstricke das Produkt ihrer Wahl birgt. Finanzkompetenz junger Menschen:»durchblick-Schulpaket«Je früher Kinder und Jugendliche den richtigen Umgang mit Geld lernen, desto besser haben sie später ihre Finanzen im Griff. In 15 Veranstaltungen für 280 Schülerinnen und Schüler sowie junge Auszubildende vermittelte die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach Basiswissen für den Konsumentenalltag. Wo Tücken beim Surfen im Internet lauern, wurde dabei ebenso thematisiert wie Rechte und Pflichten eines Kaufvertrags im stationären Handel. Auch über mögliche Kostenfallen bei der Handynutzung, was beim Mieten der ersten eigenen Wohnung zu beachten ist oder welche Versicherungen für junge Menschen ein Muss sind um viele lebensnahe Problemstellungen drehte sich das Veranstaltungsprogramm. Die Beratungsthemen Digital-TV / Telekommunikation / Internet / DSL 30% Energie und Umwelt 19% Haushalt / Haushaltsgeräte 14% Reise / Mobilität / Freizeit 13% weitere Verbraucherthemen * 24% * beinhaltet: Finanzdienstleistungen, Geld- und Kreditfragen/Verschuldung, Gesundheit/ Patienten/Pflege, Ernährung 7

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Verändertes Informationsverhalten: Abschied von der Infothek Seit 1987 gehörte die Infothek das Selbstinformationssystem der Verbraucherzentralen mit über 60 Themenordnern und mehr als 6.000 Artikeln zum festen»inventar«der Beratungsstelle an der Bahnhofstraße. Konzipiert, damit sich Ratsuchende selbstständig über Produkte oder Dienstleistungen informieren können, hatte die Infothek fast 25 Jahre lang eine treue Stammkundschaft, die deren Sammlung mit Übersichten, Tests und anderen Informationen nutzte. Sich wandelndes Informationsverhalten sowie steigende Onlinenutzung vieler Haushalte waren jedoch Anstoß, von der Infothek Abschied zu nehmen: Zukünftig finden Ratsuchende wichtige produktbezogene Informationen im Internetauftritt der Verbraucherzentralen. Testhefte der Stiftung Warentest können weiterhin in der Beratungsstelle eingesehen oder gekauft werden. Rundfunkgebühren: Auf Empfang für Verbraucherprobleme Wann eine Befreiung möglich ist, was bei Problemen mit Abmeldungen oder mit dem Gebühreneinzug ratsam ist die Beratungsstelle an der Bahnhofstraße hatte auch 2011 rund um Rundfunkgebühren auf Empfang gestellt. Auch als der bisherige»übergangszuschlag«beim Sturz von Arbeitslosengeld I auf Hartz IV gestrichen wurde und sich Betroffene nunmehr von der Rundfunkgebühr befreien lassen konnten, stand die Verbraucherzentrale mit Informationen und Hilfestellungen zur Seite. Ebenso hat sie in einem Info-Paket mitsamt Musterbrief zur Gebührenbefreiung von freiberuflich genutzten PCs in der eigenen Wohnung ganz aktuell die jüngste Rechtsprechung verständlich»übersetzt«. Insgesamt 55 Ratsuchende haben sich im vergangenen Jahr in der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach kostenlos zum Thema Rundfunkgebühren informiert. Weit oben auf dem Arbeitsplan standen Gebührenforderungen gegen verschuldete Haushalte. Rund ein Drittel der Anfragen drehte sich 2011 um Befreiungsmöglichkeiten, gefolgt von allgemeinen Fragen zur Gebührenpflicht etwa von Haushaltsangehörigen oder von Studenten mit eigener Wohnung. In 4 Fällen wurde mit der GEZ bzw. dem WDR verhandelt, wobei häufig eine Regelung im Sinne der Verbraucher erreicht werden konnte. 8

Energie Energieberatung: Aufwind für Energiewende Atomausstieg, Energieeffizienz und sparsamer Umgang mit Energie der Dreiklang der 2011 eingeläuteten Energiewende bestimmte auch in der Energieberatung der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach die Nachfrage. So suchten Bürgerinnen und Bürger hier praktischen Rat fürs Sparen bei Strom und Heizenergie. Auch durch den Wechsel zu Ökostrom wollten viele Ratsuchende bei ihrer persönlichen Energiewende Fahrt aufnehmen und fragten deshalb nach zertifizierten Angeboten und Wechselmodalitäten. Ob der Neubau eines energiesparenden Hauses geplant wird, der Altbau energetisch fit gemacht werden soll oder Mieter beim Heizen die Kostenbremse ziehen wollen die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte halbstündige Energieberatung in der Verbraucherzentrale bilanzierte 2011 rege Nachfrage. Informationen zu den Themen Heizen, Wärmedämmung, Strom sparen, energieeffiziente Geräte und erneuerbare Energiequellen standen einmal mehr hoch im Kurs. Energiekosten zu reduzieren und den Wohnkomfort zu verbessern das waren für viele Ratsuchende die entscheidenden Motive, auf die Energieberatung beim Verbraucher zu Hause zu setzen: Beim Ortstermin klopfte der Energieberater der Verbraucherzentrale das Wohngebäude auf energetische Schwachstellen ab, checkte den wärmetechnischen Standard der Gebäudehülle, nahm Heizungsanlage und Warmwasserbereitung unter die Lupe und lotete Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien aus. Sanierungswillige wurden darüber hinaus über voraussichtliche Kosten der vorgeschlagenen Maßnahmen, über Förderkonditionen und zu erzielende Einsparungen informiert.»sparen ist machbar, Herr Nachbar«das Motto der Energieberatung war für zahlreiche Ratsuchende Programm. Ein ausführliches Beratungsprotokoll mit detaillierten Empfehlungen zur Modernisierung des Gebäudes rundete die 90-minütigen Beratungen ab. Die»Energieberatung bei Ihnen zu Hause«wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW und durch Mittel der Europäischen Union gefördert. Ausgepumpt! Älteste Heizungspumpe aufgespürt Ausgepumpt! so das Motto. Oldies unter den Heizungspumpen den Saft abdrehen so die Botschaft während der Aktionswochen der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach im Frühjahr 2011. Hintergrund: Etwa fünf Millionen Heizpumpensaurier heizen in Nordrhein- Westfalen nicht nur das Wasser für die Heizungsanlage, sondern mit rund zehn Prozent am Gesamtstromverbrauch auch der Energierechnung kräftig ein. Wer die älteste Inbetriebnahme der Heizungspumpe nachweisen konnte, dem winkte eine kostenlose Energieberatung in den eigenen vier Wänden. Klimafreundliches Kaminfeuer: Für Pelletöfen erwärmt Kaminöfen erlebten 2011 eine Renaissance: In Hochglanzprospekten und Zeitungsanzeigen wurde die Anschaffung der wohligen Wärmespender befeuert. Bei Aktionswochen im Herbst hat die Verbraucherzentrale deshalb auf Holz geklopft und Tipps für umweltfreundliche Kaminfeuer gegeben. Dass nur Geräten mit geringem Schadstoff-Ausstoß ein Platz im Wohnzimmer eingeräumt werden sollte, stand dabei ebenso im Programm wie die Empfehlung, sich für Pelletöfen mit dem Umweltzeichen»Blauer Engel«zu erwärmen. Außerdem wurde darüber informiert, was bei Anschlüssen und dem Lagerraum für Brennstoffe sowie bei Installation und Wartung zu beachten ist. Energieberatung zu Hause Stellten gemeinsam die Aktion»Ausgepumpt«vor (von links): Holger Steup, Kreishandwerkerschaft; Hanna Masuhr, Leiterin der Beratungsstelle Mönchengladbach; Friedhelm Glier und Peter A. Schmitz, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW; Wolfgang Klein, Städt. Fachbereich Umwelt und Entsorgung. 9

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Abfall, Umwelt und Klimaschutz Ernährung Kampagne zur Nachhaltigkeit: Besser weihnachten In der Adventszeit hat die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach mit der Kampagne»Besser weihnachten«manches Türchen mit Wissenswertem und Motivierendem rund ums nachhaltige Weihnachten geöffnet. Dabei wurde durch vielfältige Aktivitäten und Materialien die weihnachtliche Vorfreude mit Umweltplus geweckt: Dazu gehörten Tipps zur energiesparenden Weihnachtsbeleuchtung oder zum umweltverträglichen Tannenbaumkauf, Wunschzettelschreiben mit Blauen-Engel-Produkten oder Empfehlungen zu gesundheitsverträglichen Adventsdekorationen die Beratungsstelle an der Bahnhofstraße hatte ein anregendes Informationspaket»Besser weihnachten«geschnürt. Virtuelle Unterstützung gab s mit einem Online-Adventskalender, in dem die Verbraucherzentrale NRW in Rätseln, Spielen und Rezepten neugierig auf»besser weihnachten«machte. Die Kampagne wurde finanziell gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW. Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW Ganztagsschulen, die eine gesunde und schmackhafte Schulverpflegung einführen oder ihr Angebot optimieren wollen, finden bei der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW eine kompetente Anlaufstelle. Unter Federführung der Verbraucherzentrale NRW bringt diese landesweit mögliche Partner zusammen und unterstützt die Verantwortlichen bei der praktischen Umsetzung. Denn wie sich eine gute Schulverpflegung gleichermaßen zielgruppengerecht und ernährungsphysiologisch ausgewogen bewerkstelligen lässt dieser Spagat stellt Schulen und Kommunen vor echte Herausforderungen. So hat die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW in Mönchengladbach unter dem Motto»Schulverpflegung mit Genuss und Qualität«Workshops für Interessierte durchgeführt, die in Schulen für die Umsetzung der Mittagsverpflegung, für die Gestaltung des Speiseplans oder die Bestellung und Zubereitung der Mahlzeiten zuständig sind. Welche Ernährungsempfehlungen gelten für Kinder und Jugendliche? Wie können diese im Speiseplan umgesetzt werden? Welche Rezepte gibt es, um das bestehende Angebot attraktiver zu gestalten? Praxisorientiert gaben Expertinnen der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW hierzu Tipps und Empfehlungen zur Umsetzung. Auch 2012 bietet die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW wieder Schulverpflegungs-Workshops an neben dem Thema Hygiene steht dabei im Mittelpunkt, wie eine höhere Akzeptanz der Schulverpflegung bei Schülerinnen und Schülern erreicht werden kann. Die»Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW«wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW sowie des Schulministeriums NRW finanziell gefördert. Hanna Masuhr (Mitte) und Ursula Winbeck (rechts) mit einem Vertreter der Familienbildungsstätte bei der Infoveranstaltung zu»besser weihnachten«in der Familienbildungsstätte Mönchengladbach. 10

Ausblick Probleme im Telekommunikationsmarkt sind seit vielen Jahren ein Dauerbrenner der Verbraucheranfragen. Die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach wird 2012 dieses Themenfeld besonders in den Blick nehmen. Sei es der mangelnde Service an der Hotline, undurchsichtige Rechnungsstellungen oder langes Warten auf das Telefon nach einem Umzug oder beim Anbieterwechsel: Beschwerden werden systematisch erfasst und analysiert. Auf Grundlage der Ergebnisse sollen dann Forderungen an Politik und Handel entwickelt werden. Ein wachsames Auge wird die Verbraucherzentrale auch darauf haben, ob und wie die verbraucherfreundlichen Neuregelungen der Telekommunikationsnovelle in der Praxis von den Anbietern umgesetzt werden. Aber auch bei mangelhafter Beratung und Information rund um Internet-, Handy- und Multimediaverträge wird die Beratungsstelle Verbraucherinnen und Verbrauchern anbieterunabhängig zur Seite stehen. Auch unberechtigte Forderungen wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen durch Downloads aus dem Internet werden die Verbraucherschützer wirkungsvoll angehen. Sie standen im Mittelpunkt der Aktivitäten zum Weltverbrauchertag 2012. Die Einführung einer neuen Statistik-Software ermöglicht es der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach künftig, ihre Sensorfunktion für neue und drängende Probleme der Menschen in unserer Stadt noch besser als bislang wahrzunehmen. Deren schnelle Rückmeldung an die Fachleute in der Landesgeschäftsstelle der Verbraucherzentrale NRW erlaubt es dann, zum Beispiel frühzeitig öffentlichkeitswirksam vor neuen unlauteren Maschen zu warnen oder auch rechtliche Schritte einzuleiten, um Missstände abzustellen. 11

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Impressum Herausgeber: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. Mintropstraße 27 40215 Düsseldorf Telefon 0211 38 09 0 Fax: 0211 38 09 216 www.vz-nrw.de Gestaltung und Produktion: HPPR Werbeagentur, Neuss, www.hppr.de Fotos: HPPR Werbeagentur, Neuss, und fotolia LLC, New York, sowie Verbraucherzentrale NRW e. V. Düsseldorf; weitere Urheberhinweise bei den Fotos Druck: msk marketingserviceköln GmbH, Köln gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, 2012 Die auszugsweise Wiedergabe für wissenschaftliche und schulische Zwecke ist gestattet. Grafiken und Fotos unterliegen dem Urheberrecht. Eine Repro duktion gleich welcher Art ist nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch die Copyright-Inhaber (s.o.) gestattet! 12