Energiepolitische Rahmenbedingungen für Windenergieprojekte in Griechenland. Ulrich Laumanns Hamburg, 22. September 2014. Seite 1



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Transkript:

Energiepolitische Rahmenbedingungen für Windenergieprojekte in Griechenland Ulrich Laumanns Hamburg, 22. September 2014 Seite 1

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Die GIZ ist ein Bundesunternehmen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung Die GIZ arbeitet in Deutschland und in über 130 Ländern weltweit Mehr als 300 öffentliche und private Auftraggeber Geschäftsvolumen von über 1,9 Milliarden in 2013 Etwa 17.000 Beschäftigte weltweit Schwerpunkt der Arbeit der GIZ ist die Gestaltung von Veränderungsprozessen für nachhaltige Entwicklung durch Beratung und praktische Dienstleistungen Breites Spektrum an Geschäftsfeldern und Themen Intensive Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, z.b. im Rahmen des Programms für Entwicklungspartnerschaften (developpp.de) Seite 2

Unterstützung der Reform des Erneuerbaren-Energien- Sektors in Griechenland Beauftragung durch Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit einer Kofinanzierung der Europäischen Kommission Durchführung durch Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Beratung des griechischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimawandel (MEECC/YPEKA) Projektlaufzeit: September 2013 bis August 2015 Projektziele: 1. Verbesserung des Investitionsklimas für erneuerbare Energien 2. Verbesserung der Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien 3. Wissens- und Erfahrungsaustausch zu erneuerbaren Energien 04/09/2014 Seite 3

Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien Support schemes Financing RES Licensing procedures RES on islands Grid integration Seite 4

Energiepolitische Ziele für erneuerbare Energien Endenergieverbrauch 20% bis 2020 Strom 40% bis 2020 Wärme und Kälte 20% bis 2020 Transport 10% bis 2020 Quelle: Nationaler Aktionsplan für erneuerbare Energien (NREAP), 2010 45% 40% 35% 30% 25% 2009-2020 RES-share trajectory % RES in electricity - NREAP projection % RES in heating & cooling - NREAP projection % RES in transport - NREAP projection % RES in GFEC - NREAP projection 20% 15% 10% 5% 0% 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 % RES in electricity - actual % RES in heating & cooling - actual % RES in transport - actual % RES in GFEC - actual Quelle: Zweiter Fortschrittsbericht zum NREAP, 2014 Seite 5

Energiepolitische Ziele für Windenergie Windenergie in Griechenland: 1.810 MW installierte Kapazität, 4.139 GWh Stromerzeugung (2013) Ziele 2013 Zielerfüllung 2013 Ziele 2020 Zielerfüllung 2020 Kapazität (MW) 3.119 58% 7.500 24% Stromerzeugung (GWh) 7.116 58% 16.797 25% 12000 RES installed capacity 10000 8000 CSP MW 6000 Geothermal Small hydro 4000 Biomass/biogas PV 2000 Wind 0 Actual NREAP Actual NREAP Actual NREAP Actual NREAP NREAP NREAP 2010-2011 - 2012-2013 - 2014-2020 Quelle: Zweiter Fortschrittsbericht zum NREAP, 2014 Seite 6

Fördersystem für erneuerbare Energien in Griechenland Förderung von Stromproduktion aus erneuerbaren Energien seit 1994 Feste Einspeisetarife für Strom aus erneuerbaren Energien, die gesetzlich festgelegt werden Differenzierung nach RE-Technologien, installierter Kapazität und Standort (Verbundnetz oder nicht verbundene Inseln) Verpflichtung zur Abnahme durch Netzbetreiber (IPTO bzw. HEDNO) Anspruch auf FIT im Rahmen von Stromkaufverträgen (PPA) zwischen dem Betreiber der RE-Anlage und dem Strommarktoperator (LAGIE) Vergütung nach den zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme gültigen FIT Umlage der Förderkosten für erneuerbare Energien auf Stromverbraucher (aktuell 19,73 /MWh) Seite 7

Förderung von Windenergie in Griechenland Neue Einspeisetarife für Strom aus Windenergie für 20 Jahre im Rahmen von Gesetz 4254/2014 (gültig bis Dezember 2016) Rückwirkende Anpassungen der FIT für existierende Windparks (ca. 5-7%) + Rückforderung von 10% der in 2013 gezahlten FIT, bei gleichzeitiger Verlängerung der PPA um 7 Jahre Seit Januar 2014 werden keine neuen Anträge auf Zuschüsse zu den Investitionskosten von Windprojekten mehr akzeptiert, Möglichkeiten für Steuererleichterungen existieren aber weiterhin Windenergie 5 MW Windenergie > 5 MW Windenergie auf nicht verbundenen Inseln Ohne Förderung ( /MWh) Mit Förderung ( /MWh) 105 85 105 82 110 90 Seite 8

Weitere Regelungen für Windenergie Keine Deckelung des Ausbaus von Windenergie (wie z.b. für Photovoltaik, Biomasse und Geothermie) Spezifische Regeln für die Entwicklung von Offshore Windenergie im Rahmen von Ausschreibungen (bisher keine Erfahrungen) Besondere Förderregeln für Windenergieprojekte, die einen Anschluss einer nicht verbundenen Insel beinhalten, sowie für Hybridkraftwerke (Kombination mit Speichertechnologien) 3% der Gewinne von Windenergieprojekten müssen an Lokalverwaltungen bzw. lokale Stromverbraucher transferiert werden Vereinfachtes Genehmigungsverfahren für kleine WKA unter 100 kw Aktuell Vorbereitung eines nationalen Förderprogramms für kleine Windkraftanlagen <50 kw, in Kombination mit der Möglichkeit für Eigenverbrauch ( net-metering ) Seite 9

Herausforderungen für Windenergie in Griechenland Liquiditätsprobleme der griechischen RE-Unternehmen Kreditklemme des griechischen Bankensektors Teils langwierige Genehmigungsverfahren für neue Projekte Hohe Anzahl von Windenergieprojekten im Genehmigungsverfahren, deren Realisierung unwahrscheinlich ist Kapazitätsengpässe in einigen Regionen des Stromnetzes Obergrenzen für erneuerbare Energien auf nicht verbundenen Inseln Lokale Opposition gegen einige Windenergieprojekte Seite 10

Perspektiven für Windenergie in Griechenland Verabschiedung der neuen nationalen Energiestrategie erhöht Planungssicherheit Defizit des RE-Kontos wird bis Mitte 2015 aufgelöst Verbesserung der Kreditvergabe seitens internationaler und griechischer Banken Schrittweiser Anschluss der griechischen Inseln ans Verbundnetz Bedeutung der neuen EU Leitlinien für Beihilfen im Bereich Umwelt und Energie für das griechische Fördersystem? Reform des griechischen Strommarkts ( EU Target Model ) und seine Auswirkungen auf RE-Anlagen Neue Anforderungen durch die Markt- und Systemintegration von RE Seite 11

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Ulrich Laumanns Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH c/o Ministry of Environment, Energy and Climate Change 119, Mesogeion Avenue 10192 Athens, Greece T + 30 210 697 4761 E ulrich.laumanns@giz.de 04/09/2014 Seite 12