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Transkript:

zwanzig11 Beratungsstelle Wesel

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Wir arbeiten für Sie: von links nach rechts: Doris Tigler (Bürokraft), Ursula Möllmann (Leiterin, Dipl. oec. troph.), Andrea Jonda (Leiterin, Dipl. oec. troph.) Quelle: Foto Studio B, Wesel Wir sind für Sie da: Mit Rat und Tat an Ihrer Seite stehen auch noch die Spezialberater/innen: Gregor Schulte, Rechtsanwalt Kilian Zens, Energieberater Holger Neubert, Versicherungsberater Mike Steinhauf, Rechtsanwalt, Mietrechtsberater Stellenplan Leitung und Verbraucherberater/innen 1,00 Bürokraft 0,50 Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Wesel Wilhelmstr. 5 7 46483 Wesel Tel. (0281) 256 07 Fax (0281) 33 19 18 E-Mail wesel@vz-nrw.de Öffnungszeiten Montag 10 14 Uhr Dienstag 9 13 Uhr und 14.30 18 Uhr Donnerstag 9 13 Uhr und 14.30 18 Uhr Freitag 10 14 Uhr Weitere Informationen: www.vz-nrw.de/wesel 2

Starker Verbraucherschutz hoch im Kurs Wäre Verbraucherschutz ein Dax-notiertes Unternehmen, würden Analysten für 2012 dessen Aktien empfehlen: Mit der Vereinbarung»Verbraucherschutz ausbauen und Verbraucherrechte stärken«hat die nordrhein-westfälische Landesregierung im April 2011 eine gesicherte Finanzierung der Verbraucherarbeit bis 2015 festgeschrieben. Die Eröffnung von fünf neuen und die personelle Verstärkung für überlastete Beratungsstellen stehen dabei ebenso im Fahrplan der künftigen Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW wie der Ausbau von Gesundheits- und Finanzberatung. Dass diese politische Rahmensetzung die Wünsche und Interessen der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes abbildet, spiegelt auch die Anfragenstatistik 2011. Denn ob dubiose Gewinnspiele, am Telefon aufgeschwatzte Stromverträge oder Pleiten von Krankenkassen und Stromanbietern auch im vergangenen Jahr gab es Turbulenzen im Verbraucheralltag. Die Kritik am Datenschutz in sozialen Netzwerken ließ Ratsuchende vermehrt nach Empfehlungen rund ums»profil anlegen«,»freunde gewinnen«und»posten«im Internet fragen. Und weil Smartphones gewöhnlichen Handys inzwischen den Rang ablaufen, war rechtlicher Rat bei Kostenfallen durch Apps immer häufiger gefragt. Die Verbraucherzentrale in Wesel begleitete den Verbraucheralltag auch bei der Einführung des neuen Pfändungsschutzkontos, das seit dem Jahreswechsel ausschließlich Schutz vor Pfändungen bietet. Mit einer wirkungsvollen Öffentlichkeitsarbeit informierte sie über Umstellungsmodalitäten und gab praktische Hilfestellung. In der Verbraucherberatung war 2011 spezialisiertes Wissen in immer komplexeren Zusammenhängen gefragt. Wo bislang»hilfe zur Selbsthilfe«vielfach ausreichte, ist zunehmend zeitaufwendige individuelle Beratung vonnöten, um Fallstricke auszumachen und rechtliche Empfehlungen zu geben. Mit Hochdruck hat die Verbraucherzentrale NRW 2011 landesweit an der Einführung eines neuen EDV-Systems gearbeitet, um das Termin- und Kundenmanagement in den Beratungsstellen zu verbessern. Auch wenn sich während der Umstellung anfangs Wartezeiten am Empfang nicht vermeiden ließen: Dank der neuen Software wird die Verbraucherzentrale in Wesel offene Beratungstermine künftig schneller vergeben und Trends der Verbraucherbeschwerden genauer erfassen können. Ermöglicht wurde unser Einsatz für Verbraucherinnen und Verbraucher durch die vielfältige Unterstützung der Stadt Wesel. Und natürlich waren viele unserer Aktivitäten erst in Kooperation mit»partnern«vor Ort erfolgreich zu realisieren: der Mieterverein Wesel-Bocholt-Kleve und Umgebung e.v., das Kommissariat Vorbeugung der Kreispolizeibehörde Wesel, die Entwicklungs-Agentur-Wirtschaft (EAW) und das KompetenzNetz Energie Kreis Wesel seien hier stellvertretend genannt. Auch die intensive Begleitung unserer Arbeit durch die Medien war wieder ein wichtiger Baustein, um Verbraucherinformation in Wort, Bild und Ton zu transportieren. Unser Jahresbericht»Unsere Arbeit für Sie«zeigt die Themen, Aktivitäten und Zahlen des Jahres 2011. Verbunden mit dem herzlichen Dank für Ihre Unterstützung laden wir Sie ein, sich über unsere Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zu informieren. Ihr Team der Verbraucherzentrale in Wesel 3

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Allgemeine Verbraucherberatung Abzocker 2011: Beutezug per Telefon Sie lockten mit Treuepräsenten, Tankgutscheinen oder unverhofftem Geldregen. Sie schwatzten am Telefon Stromverträge oder die Teilnahme an Gewinnspielen auf oder trieben mit Angst einflößenden Mahnschreiben dubiose Forderungen ein. Den Abzockern gingen die Maschen 2011 nicht aus und auch die Bürgerinnen und Bürger in Wesel gingen zuhauf deren Maschen auf den Leim. Die Verbraucherzentrale in Wesel gab rechtliche Hilfestellung, um am Telefon untergeschobenen Verträgen zu widersprechen, unberechtigte Abbuchungen mit der Telefonrechnung zurückzuholen und auf dubiose Zahlungsaufforderungen richtig zu reagieren. Weltverbrauchertag Lastschriftbetrug bei Gewinnspielverträgen»Abgefragt, abgebucht, abgezockt (be)trügerische Gewinne«unter diesem Motto hat die Verbraucherzentrale in Wesel zum Weltverbrauchertag 2011 dem Lastschriftbetrug bei untergeschobenen Gewinnspielverträgen den Kampf angesagt: Gemeinsam mit der örtlichen Polizei brachte sie Licht in die dunklen Maschen der Datendiebe und Lastschriftbetrüger und bot Hilfestellungen, um den kriminellen Praktiken»Handschellen«anzulegen. Beschwerden über untergeschobene Gewinnspielabos und unberechtigte Kontoabbuchungen rangieren ganz oben in der Anfragenstatistik: Beliebte Masche, dass nach einem freundlichen Telefonat später Geld vom Konto fehlte. Bei einer lukrativen Einladung zur Teilnahme an einem Gewinnspiel waren Angerufenen persönliche Daten entlockt worden, um anschließend per Lastschriftverfahren deren Konten zu plündern. Beliebte Zielgruppe der lohnenden illegalen Lockanrufe waren arglose Seniorinnen und Senioren. Allein in einem Ermittlungsverfahren gegen eine organisiert handelnde Tätergruppe hatte das Landeskriminalamt NRW betrügerische Abbuchungen bei 14.000 Kontoinhabern mit einem Gesamtschaden von 670.000 Euro festgestellt. Für die Verbraucherzentrale in Wesel Anlass, gemeinsam mit der örtlichen Polizei über dubiose Telefonabzocke aufzuklären. Sie gaben Tipps, um deren Maschen leichter zu erkennen und Hinweise, was bei einer unzulässigen Abbuchung vom Konto getan werden kann. Neben Aufklärung und Beratung hatten sich die Verbraucherschützer darüber hinaus zum Ziel gesteckt, die dunklen Machenschaften der Lastschriftbetrüger künftig zu unterbinden. Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt NRW waren Betroffene deshalb aufgerufen worden, Strafanzeige gegen die kriminellen Datendiebe zu stellen. Denn nur dann kann gegen die dahinter stehenden Firmen ermittelt werden. Darüber hinaus sah die Verbraucherzentrale NRW aber auch Geldinstitute und Ursula Möllmann (Verbraucherzentrale in Wesel) und Markus Köper (Kommissariat Vorbeugung) helfen Opfern von Telefon-Abzocke anlässlich des Weltverbrauchertages. Foto: Ekkehart Malz, Rheinische Post, Wesel Telefongesellschaften in der Pflicht, dem Lastschriftbetrug einen Riegel vorzuschieben: Anbieter wie Banken oder Telekommunikationsunternehmen forderte sie auf, ein Auge darauf zu haben, wenn Abzocker sich massenhaft über Kontoabbuchungen und Telefonabrechnungen bedienen. Besser noch: Eine gesetzliche Regelung, dass telefonfremde Leistungen wie die von Gewinnspielfirmen nur mit Zustimmung von Verbrauchern abgerechnet werden dürfen. Telekommunikation: Dauerleitung zu rechtlichem Rat 2011 beklagten sich viele Ratsuchende einmal mehr über den Service der Telekommunikationsunternehmen: Mangelnde Qualifikation der Ansprechpartner an oft teuren Hotlines, kostenträchtige Warteschleifen und Abwimmelungsstrategien führten dazu, dass in der Verbraucherzentrale in Wesel anbieterunabhängiger Rat gesucht wurde. 4

Beratung zum Urheberrecht: Illegaler Download?»Illegaler Download«,»Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz«oder»Verbotene Nutzung von Bilddateien«immer häufiger flatterten meist arglosen Internet- Nutzern aus Wesel Abmahnungen durch Anwälte ins Haus. Hintergrund: Wer über eine Internet-Tauschbörse Musik, Filme oder Bilder auf den heimischen PC lädt, kann damit durch Vervielfältigung und Verbreitung gegen das Urheberrecht verstoßen. Weil dann frühzeitig juristischer Rat gefragt ist, hat die Verbraucherzentrale in Wesel seit April 2011 ein neues Angebot im Programm: In der rechtlichen Beratung zum Urheberrecht wird überprüft, ob die Forderungen berechtigt oder gegebenenfalls überhöht sind. Urheberrechtsverstöße sind keine Bagatellen, denn der Musikindustrie entstehen hierdurch gewaltige finanzielle Schäden. Doch bisweilen stellen diejenigen, die abmahnen, unberechtigte und weit überzogene Forderungen bis zu einigen Tausend Euro. Den Brief des Anwalts einfach zu ignorieren, nutzt nichts, denn schon bald kann eine Klage folgen, die vielfach teuer zu stehen kommt. Mit 86 außergerichtlichen Rechtsvertretungen und -beratungen hat sich das neue Angebot schon im ersten Jahr bei Ratsuchenden in der Verbraucherzentrale an der Wilhelmstraße gut etabliert. Meine Daten gehören mir Zum Thema Datenschutz oder»meine Daten gehören mir«bietet die Verbraucherzentrale in Wesel eine Vortragsveranstaltung an. Nicht nur über die vielfältigen Möglichkeiten im Internet werden Daten der oft ahnungslosen Verbraucher gesammelt, auch die Teilnahme an Gewinnspielen, die Ansprache bei unerlaubten Telefonanrufen und das achtlose Angeben von persönlichen Daten, wo diese gar nicht notwendig sind, führen dazu, dass die Menschen mehr und mehr zum»gläsernen Verbraucher«werden. 106 Teilnehmer sind bereits schon sensibilisiert worden. Datenschutz: Daten-Kraken generieren Kunden-Orakel Google und Microsoft greifen über die virtuelle Welt auf Hausfassaden zu, Unternehmen erstellen systematisch Kundenprofile, soziale Netzwerke machen es leicht, persönliche Daten ihrer Nutzer mitzulesen, in Online-Adventskalendern werden sogar Kinder zur Preisgabe von Daten verführt. Der»gläserne Mensch«läuft nicht nur Gefahr, zum Adressaten für unerwünschte Werbung zu werden. Falsche Daten zum Beispiel von Auskunfteien können sogar dazu führen, dass Kredite verweigert werden. Oder unseriöse Unternehmen greifen persönliche Daten aus dubiosen Quellen ab, um Verbrauchern Verträge für Leistungen unterzuschieben, die sie gar nicht geordert haben. Da wundert s nicht, dass die Verbraucherzentrale in Wesel auch 2011 wieder viele Beschwerden über Datenmissbrauch und unerwünschte Werbung zählte. Für Ratsuchende hatte sie Informationen parat, wie das Recht auf informationelle Selbstbestimmung verantwortungsvoll wahrgenommen werden kann. Wo die Fallen lauern und wie Datenschutz in sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter & Co.) funktioniert stand ebenso im Beratungsfahrplan wie Empfehlungen zur Datenweitergabe im Gesundheitswesen oder bei Banken und Versicherungen. Anbieterwechsel bei Strom und Gas: Stolperfallen umgehen Preiserhöhungen im Rhythmus der Jahreszeiten, wachsendes Interesse an grünem Strom nach dem Reaktorunglück in Fukushima zahlreiche Fragen zum Anbieterwechsel bei Strom und Gas erreichten die Verbraucherzentrale in Wesel. Muss ich fürchten, im Dunkeln zu sitzen? Wie kann ich Angebote seriös vergleichen, was ist von Verträgen mit Vorkasse zu halten? Wie schnell muss der neue Anbieter Strom oder Gas liefern? Die Energierechtsberatung lotste durch die vielfältigen Fallstricke beim Wechsel und wusste Rat, wenn sich Verbraucher im Netz der Strom- und Gaslieferanten verfangen hatten. Da ließ die Stromlieferung des neuen Lieferanten auf sich warten, obwohl das Geld schon abgebucht worden war oder gab es Unstimmigkeiten bei Abrechnungszeiträumen. Auch Fragen, ob angekündigte Preiserhöhungen überhaupt wirksam sind, wurden beantwortet. Wer über eine Internet-Tauschbörse Musik, Filme oder Bilder auf den PC lädt, kann gegen das Urheberrecht verstoßen. Probleme damit haben nicht nur Kinder und Jugendliche. Obwohl die rechtlichen Weichen für den Wechsel zu einem neuen Energieanbieter längst gestellt sind, war dieser in der Praxis nicht immer ein Kinderspiel. Da 5

l Unser Jahr im Überblick: 2011 wurde der Neukunden-Bonus nicht wie versprochen nach einem Jahr ausgezahlt, rutschte der Kunde wegen Verzögerungen bei der Umstellung in die teure Grundversorgung oder gab es Unstimmigkeiten bei der Verbrauchsberechnung. Die Verbraucherzentrale in Wesel half, Verbraucherrechte im Energiemarkt durchzusetzen. Beschwerden häuften sich, weil Anbieter die Zahlung des für ein Jahr Belieferung versprochenen Neukunden-Bonus von einer zweijährigen Laufzeit des Vertrags abhängig machten. Wer sich nach zwölf Monaten aus seinem Stromvertrag verabschieden und zu einem neuen Anbieter mit erneuter Belohnung für den Wechsel aufmachen wollte, strandete nicht nur beim Wechselvorhaben, sondern musste fürs zweite Vertragsjahr auch sehr viel höhere Strompreise zahlen. Neben individueller Rechtsberatung unterstützte die Verbraucherzentrale NRW Ratsuchende auch mit Informationen im Internet. Mit einem Ökostrom-Tarifrechner und vielfältigen Informationen wies die Beratungsstelle den Weg zu zertifizierten Produkten mit nachhaltigem Umweltnutzen. Darüber hinaus gab der Flyer»Wechsel des Stromanbieters«praktische Hilfestellung, um bei der Wahl des neuen Versorgers mögliche Stolperfallen zu umgehen. Teldafax-Pleite: Gestrandete Energiekunden Die Pleite des Energieversorgers Teldafax sorgte für Nachfragen in der Rechtsberatung der Verbraucherzentrale in Wesel. Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Herbst 2011 gab es in der Beratungsstelle in Wesel Hilfestellung, wie und wann Kunden Forderungen anmelden konnten. Weit verbreitete Ratlosigkeit lösten die zu Ende des Jahres verschickten Zahlungsaufforderungen des Insolvenzverwalters aus: Selbst wenn Kunden eigene Forderungen gegenüber Teldafax hatten, sollten sie offene Beträge separat binnen einer kurzen Frist begleichen, ansonsten würden weitere Kosten entstehen. Erfolgreiche Arbeit in Zahlen Gesamtkontakte der Ratsuchenden Einzelkontakte 8.051 davon persönlich 4.996 davon telefonisch 2.648 davon schriftlich 407 Veranstaltungskontakte 489 Summe Gesamtkontakte 8.540 Internetzugriffe VB-Startseite 7.856 Allgemeine Rechtsberatung/Rechtsvertretung Beratung bzw. Vertretung inkl. Folgetermine 1.040 Einzelberatungen Rechtsbesorgung durch Anwalt 458 Energieberatung in der Beratungsstelle durch Honorarberater/in 128 Versicherungsberatung 51 Rechtsbesorgung Schadensfall Kapitalanlage 43 Mietrechtsberatung 123 Medienkontakte Printmedien 101 Hörfunk / TV 1 Die Verbraucherzentrale in Wesel zeigte auf, wie dieses Schreiben zu bewerten war und wie gestrandete Teldafax-Kunden darauf reagieren sollten. Mit Musterbriefen gingen Ratsuchende sicher, im komplizierten Verfahren nicht ins Straucheln zu kommen und Ansprüche rechtlich korrekt durchzusetzen. Mit umfassenden Hinweisen zum Stromund Gasanbieterwechsel sowie einer individuellen rechtlichen Beratung sorgte die Verbraucherzentrale in Wesel dafür, dass frustrierte Teldafax-Kunden in Sachen Verbraucherinformation nicht im Dunkeln saßen. P-Konto: Countdown für neuen Pfändungsschutz Seit dem 1. Januar 2012 gibt es Schutz vor Kontopfändungen endgültig nur noch auf einem Pfändungsschutzkonto (P-Konto). All diejenigen, auf deren Girokonto Gläubiger per Pfändung zugreifen, mussten daher bis zum Jahreswechsel selbst aktiv geworden sein und bei ihrem Geldinstitut einen Antrag auf Umwandlung ihres Girokontos in ein P-Konto gestellt haben. Die bisherige Praxis des besonderen Schutzes für Sozialleistungsempfänger und der 6

Notwendigkeit eines gerichtlichen oder behördlichen Beschlusses für Arbeitnehmer wurde durch das P-Konto abgelöst: Allein das Pfändungsschutzkonto bietet seither automatisch einen geschützten Grundfreibetrag in Höhe von 1.028,89 Euro je Kalendermonat. So begrüßenswert der unbürokratische Schutz des Existenzminimums auch war, so intensiv waren die Anstrengungen der Verbraucherzentrale in Wesel, frühzeitig über die Änderungen zu informieren und Hilfestellungen bei der Umstellung zu geben. Durch ihre vielfältigen Aktivitäten zur Verbraucheraufklärung und durch gezielte Absprachen und Kooperationen vor Ort rund ums Thema Pfändungsschutz hat die Verbraucherzentrale in Wesel zu einer weitgehend problemlosen Umstellung zum Jahresende beigetragen. Schiffbruch mit Kapitalanlagen? Falschberatung auf dem Prüfstand Eine Erfolgsbilanz vermelden kann die Verbraucherzentrale in Wesel bei dem Anfang 2011 gestarteten Angebot»Beratung zum Schadensfall Kapitalanlage«. Zahlreiche Weseler, die in der Hoffnung auf eine zusätzliche Altersvorsorge und/ oder steuerliche Vorteile in geschlossene Fonds und Beteiligungen investiert hatten, suchten Rat, um mögliche Ansprüche wegen Falschberatung auszuloten. Auch wenn eine Kapitalanlage mit einem Kredit finanziert worden war, weil der»finanzberater«die steuerliche Absetzbarkeit der Schuldzinsen versprach, kam diese Rechnung hier auf den Prüfstand. Hintergrund: In vielen solcher Fälle haben Gerichte schon zugunsten von Anlegern entschieden, die aufgrund der Falschberatung finanziellen Schiffbruch erlitten. Nach dem Urteil konnten sie dann Schadenersatz verlangen. Gut beraten sind Weseler, wenn sie sich schon vor einer Anlageentscheidung an die Beratungsstelle an der Wilhelmstraße wenden und hier anbieterunabhängig klären lassen, ob und welche Fallstricke das Produkt ihrer Wahl birgt. Alles im Griff! Umgang mit Geld macht Schule Immer mehr junge Erwachsene drücken Schulden. Bei vielen Betroffenen fehlt es am kleinen Einmaleins im Umgang mit Geld. Unter dem Motto»Alles im Griff Unterricht zum Umgang mit Geld«förderte das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz landesweit wieder Unterrichtseinheiten zur Stärkung der Finanzkompetenz von Jugendlichen. Auch die Verbraucherzentrale in Wesel übte mit zwei Schulklassen der Jahrgangsstufen neun und zehn den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Persönliche Haushaltsbücher wurden aufgestellt, um einen Überblick über Einnahmen an Taschengeld und Geldgeschenken sowie über Ausgaben zu bekommen. Dabei wurden Kostentreiber wie das Handy oder die geplante erste eigene Wohnung besonders unter die Lupe genommen. Neben Hinweisen zur Budgetplanung gab es Informationen, um zum Beispiel Werbung oder Angebote richtig zu lesen. Eine Materialliste gab darüber hinaus für Lehrer Anregungen, um das Thema im Unterricht zu vertiefen. Die Zielgruppe»Jugendliche Verbraucher«wurde anläßlich des Jugendfestivals am Berliner-Tor in Wesel angesprochen. Die Verbraucherzentrale informierte über Abzocke im Internet, Musik-Downloads und die Problematik Urheberrechtsverletzung. Rundfunkgebühren: Auf Empfang für Verbraucherprobleme Wann eine Befreiung möglich ist, was bei Problemen mit Abmeldungen oder mit dem Gebühreneinzug ratsam ist die Be- Die Beratungsthemen Ursula Möllmann im Gespräch mit Jugendlichen anläßlich des Jugendfestivals am Berliner Tor in Wesel. Digital-TV / Telekommunikation / Internet / DSL 21% Energie und Umwelt 20% Haushalt / Haushaltsgeräte 12% Reise / Mobilität / Freizeit 11% weitere Verbraucherthemen * 36% * beinhaltet: Finanzdienstleistungen, Geld- und Kreditfragen / Verschuldung, Gesundheit / Patienten / Pflege, Ernährung 7

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Verändertes Informationsverhalten: Abschied von der Infothek Seit 1987 gehörte die Infothek das Selbstinformationssystem der Verbraucherzentralen mit über 60 Themenordnern und mehr als 6.000 Artikeln zum festen»inventar«der Beratungsstelle an der Wilhelmstraße. Konzipiert, damit sich Ratsuchende selbstständig über Produkte oder Dienstleistungen informieren können, hatte die Infothek fast 25 Jahre lang eine treue Stammkundschaft, die deren Sammlung mit Übersichten, Tests und anderen Informationen nutzte. Sich wandelndes Informationsverhalten sowie steigende Onlinenutzung vieler Haushalte waren jedoch Anstoß, von der Infothek Abschied zu nehmen: Zukünftig finden Ratsuchende wichtige produktbezogene Informationen im Internetauftritt der Verbraucherzentralen. Testhefte der Stiftung Warentest können weiterhin in der Beratungsstelle eingesehen oder gekauft werden. ratungsstelle an der Wilhelmstraße hatte auch 2011 rund um Rundfunkgebühren auf Empfang gestellt. Auch als der bisherige»übergangszuschlag«beim Sturz von Arbeitslosengeld I auf Hartz IV gestrichen wurde und sich Betroffene nunmehr von der Rundfunkgebühr befreien lassen konnten, stand die Verbraucherzentrale mit Informationen und Hilfestellungen zur Seite. Ebenso hat sie in einem Info-Paket mitsamt Musterbrief zur Gebührenbefreiung von freiberuflich genutzten PCs in der eigenen Wohnung ganz aktuell die jüngste Rechtsprechung verständlich»übersetzt«. Insgesamt 36 Ratsuchende haben sich im vergangenen Jahr in der Verbraucherzentrale in Wesel zum Thema Rundfunkgebühren informiert. Weit oben auf dem Arbeitsplan standen Gebührenforderungen gegen verschuldete Haushalte. Rund ein Drittel der Anfragen drehte sich 2011 um Befreiungsmöglichkeiten, gefolgt von allgemeinen Fragen zur Gebührenpflicht etwa von Haushaltsangehörigen oder von Studenten mit eigener Wohnung. In drei Fällen wurde mit der GEZ bzw. dem WDR verhandelt, wobei häufig eine Regelung im Sinne der Verbraucher erreicht werden konnte. Die Beratung wird im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem WDR angeboten und durch den Westdeutschen Rundfunk finanziell gefördert. Für Ratsuchende ist dieses Angebot der Verbraucherzentrale in Wesel kostenlos. Verbraucherzentrale vor Ort Im Hinblick auf die veränderte Situation des Patienten im Gesundheitsmarkt wächst ein erheblicher Informationsbedarf. Die Verdi-Senioren hatten sich einen Vortrag zum Thema»IGel-Leistungen«(Individuelle Gesundheitsleistungen) gewünscht. Durch eine Fachreferentin erhielten die rund 100 Teilnehmer»Handwerkszeug«, um sich im Leistungsdschungel zurecht zu finden. 8

Immobilia 2011 & Energie-Tage Die Immobilia (Immobilienausstellung in Wesel und Umgebung) der Verbands- Sparkasse Wesel ist Teil des Frühlingsevents der Stadt Wesel. Eingebettet in die Energie-Tage, das Frühlingsfest und den verkaufsoffenen Sonntag ist sie ein echter Publikumsmagnet. Verbraucher haben die Möglichkeit, ohne Terminabsprache Einstiegsinformationen von dem anbieterunabhängigen Energieberater der Verbraucherzentrale zu bekommen. Als zusätzlichen Service öffnete die Beratungsstelle an der Wilhelmstraße für alle Interessierten ihre Türen. Foto rechts: Günter Rabe, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW, im Gespräch mit Verbrauchern während der Immobilia im April 2011 im Sparkassen-City- Center Wesel. Energie Energieberatung: Aufwind für Energiewende Atomausstieg, Energieeffizienz und sparsamer Umgang mit Energie der Dreiklang der 2011 eingeläuteten Energiewende bestimmte auch in der Energieberatung der Verbraucherzentrale in Wesel die Nachfrage. So suchten Weseler Bürgerinnen und Bürger hier praktischen Rat fürs Sparen bei Strom und Heizenergie. Auch durch den Wechsel zu Ökostrom wollten viele Ratsuchende bei ihrer persönlichen Energiewende Fahrt aufnehmen und fragten deshalb nach zertifizierten Angeboten und Wechselmodalitäten. Ob der Neubau eines energiesparenden Hauses geplant wird, der Altbau energetisch fit gemacht werden soll oder Mieter beim Heizen die Kostenbremse ziehen wollen die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte halbstündige Energieberatung in der Verbraucherzentrale in Wesel bilanzierte 2011 rege Nachfrage. Informationen zu den Themen Heizen, Wärmedämmung, Strom sparen, energieeffiziente Geräte und erneuerbare Energiequellen standen einmal mehr hoch im Kurs. Ausgepumpt! Ausgepumpt! so das Motto. Oldies unter den Heizungspumpen den Saft abdrehen so die Botschaft während der Aktionswochen der Verbraucherzentrale in Wesel im Frühjahr 2011. Hintergrund: Etwa fünf Millionen Heizpumpensaurier heizen in Nordrhein-Westfalen nicht nur das Wasser für die Heizungsanlage, sondern mit rund zehn Prozent am Gesamtstromverbrauch auch der Energierechnung kräftig ein. Denn die Methusalems unter den Pumpen drücken das Wasser meist mit voller Leistung rund um die Uhr durch die Leitungen. Klimafreundliches Kaminfeuer: Für Pelletöfen erwärmt Kaminöfen erlebten 2011 eine Renaissance: In Hochglanzprospekten und Zeitungsanzeigen wurde die Anschaffung der wohligen Wärmespender befeuert. Bei Aktionswochen im Herbst hat die Verbraucherzentrale in Wesel deshalb auf Holz geklopft und Tipps für umweltfreundliche Kaminfeuer gegeben. Dass nur Geräten mit geringem Schadstoff-Ausstoß ein Platz im Wohnzimmer eingeräumt werden sollte, stand dabei ebenso im Programm wie die Empfehlung, sich für Pelletöfen mit dem Umweltzeichen»Blauer Engel«zu erwärmen. Außerdem wurde darüber informiert, was bei Anschlüssen und dem Lagerraum für Brennstoffe sowie bei Installation und Wartung zu beachten ist. 9

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Abfall, Umwelt und Klimaschutz Ernährung Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW Kampagne zur Nachhaltigkeit: Besser weihnachten In der Adventszeit hat die Verbraucherzentrale in Wesel mit der Kampagne»Besser weihnachten«manches Türchen mit Wissenswertem und Motivierendem rund ums nachhaltige Weihnachten geöffnet. Dabei wurde durch vielfältige Aktivitäten und Materialien die weihnachtliche Vorfreude mit Umweltplus geweckt: Dazu gehörten Tipps zur energiesparenden Weihnachtsbeleuchtung oder zum umweltverträglichen Tannenbaumkauf, Wunschzettelschreiben mit Blauen-Engel- Produkten oder Empfehlungen zu gesundheitsverträglichen Adventsdekorationen die Beratungsstelle an der Wilhelmstraße hatte ein anregendes Informationspaket»Besser weihnachten«geschnürt. Virtuelle Unterstützung gab s mit einem Online-Adventskalender, in dem die Verbraucherzentrale NRW in Rätseln, Spielen und Rezepten neugierig auf»besser weihnachten«machte. Die Kampagne wurde finanziell gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW. Ganztagsschulen, die eine gesunde und schmackhafte Schulverpflegung einführen oder ihr Angebot optimieren wollen, finden bei der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW eine kompetente Anlaufstelle. Unter Federführung der Verbraucherzentrale NRW bringt diese landesweit mögliche Partner zusammen und unterstützt die Verantwortlichen bei der praktischen Umsetzung. Denn wie sich eine gute Schulverpflegung gleichermaßen zielgruppengerecht und ernährungsphysiologisch ausgewogen bewerkstelligen lässt dieser Spagat stellt Schulen und Kommunen vor echte Herausforderungen. So hat die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW in Wesel unter dem Motto»Schulverpflegung mit Genuss und Qualität«Workshops für Interessierte durchgeführt, die in Schulen für die Umsetzung der Mittagsverpflegung, für die Gestaltung des Speiseplans oder die Bestellung und Zubereitung der Mahlzeiten zuständig sind. Welche Ernährungsempfehlungen gelten für Kinder und Jugendliche? Wie können diese im Speiseplan umgesetzt werden? Welche Rezepte gibt es, um das bestehende Angebot attraktiver zu gestalten? Praxisorientiert gaben Expertinnen der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW hierzu Tipps und Empfehlungen zur Umsetzung. Auch 2012 bietet die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW wieder Schulverpflegungs-Workshops an neben dem Thema Hygiene steht dabei im Mittelpunkt, wie eine höhere Akzeptanz der Schulverpflegung bei Schülerinnen und Schülern erreicht werden kann. Die»Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW«wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW sowie des Schulministeriums NRW finanziell gefördert. Abgerundet wurde das Programm der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW in Wesel durch Fortbildungen unter dem Motto»Schule isst gesund Schritt für Schritt zum Verpflegungskonzept«. In zwei thematisch aufeinander abgestimmten Veranstaltungen wurden alle wichtigen Aspekte zur Planung und Organisation der Schulverpflegung vorgestellt. 10

Ausblick Probleme im Telekommunikationsmarkt sind seit vielen Jahren ein Dauerbrenner der Verbraucheranfragen. Die Verbraucherzentrale in Wesel wird 2012 dieses Themenfeld besonders in den Blick nehmen. Sei es der mangelnde Service an der Hotline, undurchsichtige Rechnungsstellungen oder langes Warten auf das Telefon nach einem Umzug oder beim Anbieterwechsel: Beschwerden werden systematisch erfasst und analysiert. Auf Grundlage der Ergebnisse sollen dann Forderungen an Politik und Handel entwickelt werden. Ein wachsames Auge wird die Verbraucherzentrale auch darauf haben, ob und wie die verbraucherfreundlichen Neuregelungen der Telekommunikationsnovelle in der Praxis von den Anbietern umgesetzt werden. Aber auch bei mangelhafter Beratung und Information rund um Internet-, Handy- und Multimediaverträge wird die Beratungsstelle Verbraucherinnen und Verbrauchern anbieterunabhängig zur Seite stehen. Weil angesichts drastisch gestiegener Strompreise immer mehr Haushalten Sperren drohen, steht das Thema»Energiearmut«2012 im Fokus vieler Aktivitäten. Im Dialog mit den Energieversorgern sollen gangbare Wege erarbeitet werden, um Energieschulden frühzeitig zu vermeiden und das Forderungsmanagement lösungsorientiert auszurichten. Auch unberechtigte Forderungen wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen durch Downloads aus dem Internet werden die Verbraucherschützer wirkungsvoll angehen. Sie werden im Mittelpunkt der Aktivitäten zum Weltverbrauchertag 2012 stehen. Die Einführung einer neuen Statistik-Software ermöglicht es der Verbraucherzentrale in Wesel künftig, ihre Sensorfunktion für neue und drängende Probleme der Menschen in unserer Stadt noch besser als bislang wahrzunehmen. Deren schnelle Rückmeldung an die Fachleute in der Landesgeschäftsstelle der Verbraucherzentrale NRW erlaubt es dann, zum Beispiel frühzeitig öffentlichkeitswirksam vor neuen unlauteren Maschen zu warnen oder auch rechtliche Schritte einzuleiten, um Missstände abzustellen. 11

l Unser Jahr im Überblick: 2011 Impressum Herausgeber: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. Mintropstraße 27 40215 Düsseldorf Telefon 0211 38 09 0 Fax: 0211 38 09 216 www.vz-nrw.de Gestaltung und Produktion: HPPR Werbeagentur, Neuss, www.hppr.de Fotos: HPPR Werbeagentur, Neuss, und fotolia LLC, New York, sowie Verbraucherzentrale NRW e. V. Düsseldorf; weitere Urheberhinweise bei den Fotos Druck: msk marketingserviceköln GmbH, Köln gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, 2012 Die auszugsweise Wiedergabe für wissenschaftliche und schulische Zwecke ist gestattet. Grafiken und Fotos unterliegen dem Urheberrecht. Eine Repro duktion gleich welcher Art ist nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch die Copyright-Inhaber (s.o.) gestattet! 12