Marketingbaukasten Leitfäden und Checklisten für die Medienarbeit



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Transkript:

Marketingbaukasten Leitfäden und Checklisten für die Medienarbeit 1. Medienarbeit Effektiv und professionell Ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit ist die Medienarbeit, also der Kontakt zu Journalisten und die Information der Medien vor Ort. Tageszeitung, Anzeigenblatt, Lokalradio und Regionalfernsehen sind die Nadelöhre. Hier muss hindurch, was an Neuigkeiten und Botschaften an Ihre Zielgruppen gebracht werden soll. Wichtige Instrumente der lokalen Medienarbeit sind die Pressemitteilung, die Pressemappe sowie das Pressegespräch und das Interview. INFORMIEREN SIE DIE ÖRTLICHEN MEDIEN! 1.1. Welche Medien sind wichtig? Wer Medienarbeit betreibt, muss die Medienszene vor Ort kennen. Wichtig zu wissen ist, wie der Lokal-, Politik- und Wirtschaftsteil einer Zeitung aufgebaut sind, welche Rubriken oder feste Plätze für Serien bestehen, wer sie betreut und welche Sonderthemen geplant sind beispielsweise anlässlich einer Gewerbeschau oder Handwerksmesse. Zur örtlichen Presse gehören darüber hinaus Anzeigenblätter, Verbandsmitteilungen sowie Heimat, Kirchen-, Partei- und Vereinszeitungen. Auch Stadtteilzeitungen und sogar Schüler- und Studentenzeitungen sollten nicht unterschätzt werden. DIE LOKALPRESSE IST BESONDERS WICHTIG Überregionale Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Publikumszeitschriften sowie die Wirtschaftspresse und die Fachzeitschriften der Forst- und Holzwirtschaft werden bundesweit von PEFC unterrichtet. Die Lokalpresse jedoch können Sie selbst viel glaubwürdiger ansprechen!

1.2. Umgang mit Journalisten: Wie nehme ich Kontakt auf? Wer mit Journalisten in persönlichen Kontakt tritt, sollte sich auf die berufsbedingten Bedürfnisse und Abläufe des Journalisten einstellen. Für die Kontaktaufnahme eignet sich die Mittagszeit am besten. Denn nachmittags ist Hektik angesagt: Die Seiten für den nächsten Tag müssen gefüllt werden. Bevor Sie Kontakt aufnehmen, stellen Sie sich selbst die Fragen: Was ist das Neue und das Außergewöhnliche an meiner Information? Was interessiert den Redakteur und damit seine Leser wirklich? Die Informationen müssen aktuell, sachlich, präzise und originell sein. Rein werbliche Mitteilungen sind ein Fall für die Anzeigenabteilung. WENIGER IST MEHR GEBEN SIE GEZIELT INFORMATIONEN WEITER Beschränken Sie sich auf das Wesentliche. Wer?, was?, wann? und wo? sind die zentralen Fragen der Journalisten. Diese Informationen müssen sofort rüberkommen. Danach beurteilt der Journalist den Wert Ihrer Botschaft. Will er mehr wissen (wie?, warum?), dann wird er nachhaken. Weniger ist mehr gilt für Pressemitteilungen genauso wie für Pressemappen, die gezielt bestückt werden sollten, sowie für Veranstaltungen und Pressegespräche: Je geringer der zeitliche und organisatorische Aufwand für den Journalisten, desto eher nimmt er teil. JOURNALISTEN WOLLEN WISSEN: WER? WAS? WANN? WO? 1.4. Presseverteiler Für eine effektive Medienarbeit ist ein Presseverteiler unentbehrlich. Dabei handelt es sich um ein Verzeichnis aller relevanten Medien, Adressen und Ansprechpartner, das fortlaufend aktualisiert werden sollte. Der Presseverteiler dient dazu, Journalisten zu kontaktieren sowie Pressemitteilungen oder Einladungen zu versenden. DER PRESSE- VERTEILER ENTHÄLT ALLE RELEVANTEN ADRESSEN

Typische Fehler im Umgang mit Journalisten Falscher Gesprächspartner: Machen Sie von vornherein die Durchwahl des richtigen Ansprechpartners ausfindig oder verlangen Sie an der Telefonzentrale nach dem zuständigen Lokalredakteur. Kumpeltour: Bleiben Sie im Gespräch sachorientiert und verzichten Sie auf private Einlassungen. Reklamation: Beschwerden im Nachhinein bringen meist nur Ärger. Wenn Ihnen ein Artikel partout nicht passt: Informieren Sie den zuständigen Redakteur freundlich und sachlich über die Defizite der Darstellung. Und: Setzen Sie Ihre Informationspolitik kontinuierlich und geduldig fort. Einflussnahme: Die versuchte Einflussnahme auf einen Bericht empfindet der Journalist als Angriff auf seine Unabhängigkeit und als Anzweifeln seiner Kompetenz. 1.5. Pressemappe Bei jeder Veranstaltung, zu der die Presse geladen ist, erwarten die Journalisten schriftliches Informationsmaterial, am besten in Form einer Pressemappe. Sie enthält Materialien wie eine anlassbezogene Pressemitteilung, ein Firmenporträt, Hintergrundtexte, ein Faktenblatt, Redemanuskript(e) und honorarfreie Fotos. Das Faktenblatt liefert einen schnellen Überblick über wichtige Daten und Fakten zum Unternehmen und/oder der Veranstaltung. Auch Programmheft, Broschüre, Visitenkarte, Adressliste oder CD- ROM können der Pressemappe beigelegt werden. Die wichtigsten und aktuellsten Informationen also in der Regel eine Pressemitteilung kommen immer oben auf, Hintergrundinfos werden dahinter eingeordnet. WICHTIGSTE INHALTE: Aktuelle Pressemitteilung Firmenportrait Hintergrundtext Faktenblatt Redemanuskript Fotos 1.6. Pressemitteilung (PM) Eine Pressemitteilung ist meist eine Seite, maximal zwei Seiten lang und hat das Format DIN A4. Sie wird einseitig beschrieben und im Seitenkopf als Pressemitteilung,

besten Sie verwenden normales weißes Geschäftspapier mit dem Logo oder der Adresse Ihres Unternehmens sowie dem PEFC-Zeichen. Entweder zu Beginn des Textes oder unter der Firmenadresse befindet sich eine Orts- und Datumsangabe. Als Datum wird der Tag verwendet, an dem die Pressemitteilung abgesendet bzw. übergeben wird. Unter dem Text stehen der Name und die Adresse eines kompetenten Ansprechpartners. Es empfiehlt sich, einen Zeilenabstand von anderthalb Zeilen zu verwenden und eine Zeilenlänge von etwa 30 bis 50 Anschlägen. AUFBAU: DAS WICHTIGSTE ZUERST Für den Aufbau der gesamten Pressemitteilung gilt: erst der Kern der Nachricht, danach die näheren Umstände, schließlich weitere Einzelheiten und Hintergrundinfos. Im ersten Absatz müssen die W-Fragen wer?, was?, wann?, wo? und wie? beantwortet werden. Je länger die Pressemitteilung ist, desto eher wird sie der Journalist zusammenstreichen, und zwar von hinten nach vorne. Das Wichtigste stellen Sie daher an den Anfang. 1.7. Pressefotos Printmedien und deren Leser schätzen die optische Auflockerung. Insbesondere bei Tageszeitungen und Fachmagazinen erhöhen beigelegte Fotos die Abdruckwahrscheinlichkeit enorm vorausgesetzt sie sind aussagekräftig und erfüllen professionelle Ansprüche. Das klassische Format des Pressefotos ist 13 x 18 cm, hochglänzend für Zeitschriften in Farbe, für Zeitungen in der Regel in Schwarzweiß. Zu jedem Foto gehört eine Bildunterschrift, die am besten auf die Bildrückseite geklebt wird. Die Bildunterschrift enthält eine kurze Erläuterung des Bildinhaltes beziehungsweise die Namen der abgebildeten Personen. Absender und Fotograf werden namentlich genannt, ergänzt durch den Hinweis: Abdruck honorarfrei (Zustimmung des Fotografen bzw. entsprechende Honorarvereinbarung mit ihm erforderlich ILLUSTRIEREN SIE IHRE ARGUMENTE HINWEIS: Viele Journalisten bevorzugen inzwischen Text- und Fotodateien per E-Mail oder zum download auf der Website

1.8. Pressegespräch Die Einladung an die Journalisten sollte etwa zwei Wochen vorher versandt werden. Sie muss beantworten: Was passiert wann und wo, worum geht es dabei und wer ist daran beteiligt? Der Einladung liegt ein Antwortfax bei. Ein unverzichtbarer Bestandteil jedes Pressegesprächs ist eine Pressemappe mit allen wichtigen schriftlichen Informationen sowie Fotos und ggf. Grafiken. HABEN SIE MUT ZU EINEM TREFFEN! Nach einem Pressegespräch sollten Sie die Berichterstattung analysieren. Für das eigene Archiv empfiehlt es sich, eine Dokumentation der Veröffentlichungen anzulegen. Die Vorbereitung des nächsten Pressegesprächs wird erleichtert, wenn man weiß, welcher Journalist in welcher Weise berichtet hat. 1.9. Interview Eine Grundform des Medienauftritts ist das Interview, das persönlich oder telefonisch, live oder als Aufzeichnung geführt wird. Es dient in erster Linie der Personalisierung von Informationen, das heißt, der Journalist wünscht sich zitierfähige, lebendige Aussagen. VERMITTELN SIE AKTIV IHRE BOTSCHAFTEN Falls möglich, führen Sie vor jedem Interview ein (telefonisches) Vorgespräch: In diesem Gespräch wird abgeklärt, um welche Themen es gehen soll, in welche Richtung das Interview laufen wird und wo die Schwerpunkte liegen. Sie werden informiert, wie lange das Gespräch dauern wird und welche anderen Interviewpartner möglicherweise anwesend sein werden. Bereiten Sie sich vor: Stellen Sie im Vorfeld eines Interviewtermins alle Fragen zum Interviewthema zusammen, die für den Journalisten von Interesse sein könnten auch Fragen, die provokant oder kritisch sind. Beantworten Sie diese Fragen sachlich, fundiert, klar und verständlich. Entwickeln Sie dabei Schlüsselbotschaften, das heißt, stellen Sie sich selbst die Frage: Was will unser Unternehmen bzw. unsere Aktionsgemeinschaft wann, wem, SPIELEN SIE DIE MÖGLICHEN FRAGEN UND ANTWORTEN VORHER DURCH

warum sagen und wie? Ein solcher Frage-Antwort-Katalog ist eine gute Hilfe, sich auf das Interview inhaltlich und mental vorzubereiten. Integrieren Sie in Ihre Notizen die Argumente für nachhaltiges Wirtschaften und pro PEFC. Tipps für das Verhalten im Interview: Ruhig bleiben und das Tempo selbst mitbestimmen. Zeit nehmen, bevor geantwortet wird. Wenn Sie eine Antwort nicht geben möchten, erklären Sie warum. Fehlerhafte Aussagen sofort korrigieren, niemals den Journalisten belügen. Erst die Schlussfolgerung nennen, dann mit Fakten untermauern. Positive Aspekte betonen über Lösungen, nicht über Probleme sprechen. Einfache, bildhafte Beispiele geben und auf klare Ausdrucksweise achten. Keine Gerüchte oder Spekulationen kommentieren. Weder andere Firmen noch Produkte kritisieren. Nicht zu eng an den Fragen kleben, ruhig zu der Aussage springen, die Sie loswerden möchten.

2. Medienkooperationen Exklusive Partnerschaften Effektive Pressearbeit kann vielfältige Formen annehmen. Neben klassischen Mitteln wie Pressemitteilungen, Pressemappen und Pressegesprächen bieten sich individuelle Medienkooperationen an. Dabei werden forstund holzwirtschaftliche Themen zielgenau in einem ausgewähltem Medium platziert in Zusammenarbeit mit den zuständigen Redakteuren. Besonders geeignet sind Sonderseiten sowie exklusive redaktionelle Beiträge oder Themenserien in Tageszeitungen. Eine weitere Möglichkeit der Kooperation sind Experten-Telefonaktionen für die Leserinnen und Leser einer Zeitung. WÄHLEN SIE DAS PASSENDE MEDIUM Als Initiator einer Medienkooperation profitieren Sie in doppelter Hinsicht: Zum einen haben Sie direkten Einfluss auf die redaktionellen Inhalte, die beispielsweise dazu genutzt werden können, für geplante Aktionen wie Tage der offenen Tür zu werben. Zum anderen können Sie den Kontakt zur Lokalzeitung ausbauen und wecken bei den Redakteuren Interesse für die Umsetzung einer nachhaltigen Waldwirtschaft und zertifizierte Holzprodukte. NEUGIERIG MACHEN Bei Medienkooperationen kommt es darauf an, das richtige Medium anzusprechen und der Redaktion den Nutzen zu erklären, den eine Kooperation für das Blatt und seine Leser haben kann. Ob Exklusiv-Beitrag, Themenserie, Sonderseiten oder Telefonaktion die erste Frage lautet in jedem Fall: Mit welchem Medium ist eine Kooperation sinnvoll? Vor dem ersten Telefonat mit einer Redaktion sollte eine genaue Recherche stehen: Wo passen meine Themen ins redaktionelle Programm? Gibt es beispielsweise regelmäßige Rubriken wie Bauen und Wohnen, Nachhaltigkeit, Umwelt oder Serviceseiten mit Verbraucher- oder Handwerkertipps? Welche Leser kann und will ich erreichen? Bei der Beantwortung dieser Fragen hilft ein gut sortierter Presseverteiler oder die Durchsicht NUTZEN SIE DIE CHANCEN EINER MEDIENKOOPERATION 7

Ihrer lokalen Tageszeitung 2.1. Sonderseiten Der Bedarf an fachkundiger Information rund um das Thema Forst & Holz ist sehr groß. Eine gute Möglichkeit, diesen hohen Informationsbedarf zu bedienen, sind redaktionelle Sonderseiten in Tageszeitungen oder Anzeigenblättern. Sonderseiten sind eine Mischung aus Werbung und Information. Sie bestehen in der Regel je zur Hälfte aus Werbeanzeigen und redaktionellen Beiträgen, manchmal genügt dem Verlag auch schon 30 Prozent Anzeigenraum zur Finanzierung der Seite(n). Manchmal werden gegen entsprechende Bezahlung ( Druck- oder Produktionskostenzuschuss o.ä.) ausschließlich Texte veröffentlicht. Diese müssen dann aber dann durch Wörter wie Anzeige" oder Promotion gekennzeichnet werden. Die Gestaltung einer Sonderseite läuft in der Regel über die Anzeigenabteilung der betreffenden Zeitung. Die Forstund Holzbetriebe werden von den zuständigen Mitarbeitern der Tageszeitung direkt für die Akquise angeschrieben. Möglich ist es auch, selber aktiv zu werden und Kontakt zu den Anzeigenabteilungen aufzunehmen. Fragen Sie nach geplanten Sonderseiten z.b. zum Thema Bauen und Renovieren, bieten Sie Ihre Kooperation an und liefern dem zuständigen Redakteur Textvorschläge, Fotos und Anzeigen rund um Holz aus dem PEFC-Wald. OB TEXTE ODER FOTOS NUTZEN SIE DAS MATERIAL VON PEFC DEUTSCHLAND Und noch ein Tipp: Für die Gestaltung einer Sonderseite empfiehlt sich die Vernetzung mehrerer Holzfachbetriebe. Je mehr Betriebe mitmachen, desto größer ist die Chance, mehrere Anzeigen und weiteren redaktionellen Raum, eventuell auch über zwei oder drei Seiten, zu bekommen. BILDEN SIE EINE WECKEN SIE INTERESSE AN FORST- UND HOLZWIRT- SCHAFTLICHEN THEMEN! NEHMEN SIE UNVERBINDLICH KONTAKT ZUR LOKALPRESSE AUF WERBE-AKTIONS- GEMEINSCHAFT 8

2.2. Exklusiv-Beiträge und Themenserien Häufig sind Redaktionen dankbar für fertige redaktionelle Beiträge auch außerhalb von Sonderseiten. Besonders geeignet für diese Art exklusiver Medienkooperation sind serviceorientierte Beiträge als einmaliger Artikel oder in Form von Themenserien. Ob praktische Tipps rund um die Anwendung von Holz (z.b. heimische Holzarten und ihre Eignungen), eine Erläuterung Nachhaltigkeit, Wald und Holz, Ratschläge für Heim- und Handwerker, Grüner Schreibtisch oder Empfehlungen zum Kauf von PEFC- Holzprodukten und -Papieren die Palette und Kombinationsmöglichkeit der Themen ist groß. BIETEN SIE SERVICE BEZOGENE INFORMATIONEN Von Vorteil ist es, einen aktuellen und lokalen Aufhänger für die redaktionellen Beiträge zu finden. Die PEFC- Auflistung Anlässe für Veranstaltungen, Aktionen und Pressemitteilungen gibt Hilfestellung für Forst-Themen. Bei dem Thema Bauen mit Holz wären beispielsweise die Grundsteinlegung, das Richtfest oder die Einweihung eines Holzhauses in der Region ein guter Einstieg. Neben Texten mit hohem Service- und Informationswert ist außerdem gutes Bildmaterial unerlässlich. (Siehe auch Musterpressetexte im PEFC-Marketingbaukasten) WÄHLEN SIE AKTUELLE THEMEN MIT LOKALBEZUG! Nehmen Sie Kontakt mit dem zuständigen Redaktionsleiter auf je nach Themenschwerpunkt mit dem Redaktionsleiter des Wirtschaftsteils, des Lokalteils oder den zuständigen Redakteuren für Service-Rubriken. Schildern Sie Ihre konkreten Ideen, überzeugen Sie den Journalisten von der Relevanz des Themas, vom Servicewert des geplanten Beitrages und bitten Sie ihn um Veröffentlichung. Geben Sie nicht auf, wenn eine Kooperation nicht immer sofort zu Stande kommt nicht jede Redaktion veröffentlicht ohne weiteres eine Themenserie oder exklusive Beiträge. Bleiben Sie am Ball und versuchen Sie es mit neuen Ideen zu einem späteren Zeitpunkt oder bei anderen Medien. BLEIBEN SIE AM BALL AUCH WENN EINE KOOPERATION NICHT IMMER GLEICH ZUSTANDE KOMMT 2.3. Telefonaktion 9

Bei einer Telefonaktion steht ein Team von Experten den interessierten Leserinnen und Lesern Rede und Antwort. Als Kooperationspartner wird eine Lokalzeitung gewonnen, in deren Räumlichkeiten die Aktion stattfindet. Für Lokalzeitungen bietet die Aktion eine gute Gelegenheit, der Leserschaft einen direkten Draht mit fachkundiger, serviceorientierter Beratung anzubieten. Eine Lokalzeitung wird besonders dann Interesse an einer Umsetzung der Telefonaktion haben, wenn Sie mit interessanten Experten aufwarten und das Thema relevant für die Leserinnen und Leser aus der Region ist. MACHEN SIE WALD UND HOLZPRODUKTE ZUM EXPERTEN- GESPRÄCH Definieren Sie das Thema der Telefonaktion, wählen Sie die Experten aus und treten Sie in Kontakt mit dem zuständigen Redakteur der Zeitung. Klären Sie, ob die Aktion in den Räumen der Zeitung stattfinden kann. Es sollte ein genügend großer Raum zur Verfügung stehen, in dem mehrere Anrufe gleichzeitig entgegengenommen werden können. Gute Lösungen sind die Einrichtung einer Warteschleife sowie einer kostenfreien Hotline. Bei der Auswahl der Experten prüfen Sie, wen Sie bereits kennen, mit wem Sie schon länger zusammen arbeiten und wer fachlich anerkannt ist. Berücksichtigen Sie bei der Zusammenstellung des Teams, dass ein möglichst breites Themen-Spektrum abgedeckt wird, damit spezielle Fragen sachgerecht beantwortet werden können. Experten aus dem öffentlichen Bereich, z. B. ein Förster, der Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung, ein Schreiner oder ein Verbandsvertreter aus dem Bereich Drucken werden von der Redaktion an Ihrer Seite schneller akzeptiert als Vertreter einzelner Firmen. Die Experten sollten sich vor der Telefonaktion untereinander abstimmen: Wer kann am besten auf welche Fragen antworten? Welche Grundregeln sind beim Telefonieren zu beachten? Welche Fragen sind zu WÄHLEN SIE ANERKANNTE FACHLEUTE AUS 10

erwarten? Wie wird mit kritischen Fragen umgegangen? Was sind wichtige Inhalte und Botschaften, die transportiert werden sollen? Welche Adressen, Ansprechpartner und weitere Informationsmaterialien können den Anrufern empfohlen werden? Im Vorfeld der Aktion sollten sich die Experten neben der PEFC-Argumentation auf eine breite Palette an Themen einstellen. Beim Thema Bauen und Wohnen mit Holz können die Fragen beispielsweise von Finanzierungsmöglichkeiten für Holz-Häuser über Brandschutz und Feuerversicherung bis hin zu Architektensuche und Gartengestaltung reichen. Auch z.b. die Themen Tropenholz, Holzwerkstoffe, Holzschädlinge und -schutzmittel und Wohngesundheit spielen sehr oft eine Rolle. SORGEN SIE DAFÜR, DASS DIE EXPERTEN GUT VORBEREITET SIND Die Zeitung wird in der Regel von sich aus die Experten- Hotline ankündigen und im Nachhinein darüber berichten. Auf diese Weise findet das Thema der Aktion eine breite Resonanz. Bieten Sie dem Redakteur Ihre fachliche Mitarbeit an und schlagen Sie ihm vor, Fotos von der Aktion zu machen. Sorgen Sie dafür, dass die Experten am Tag der Aktion betreut und bewirtet werden. BIETEN SIE ALLEN BETEILIGTEN IHRE UNTERSTÜTZUNG AN! Grundregeln für Telefonaktionen: Gründlich vorbereiten und planen Auf kritische Fragen einstellen Fragen präzise, konkret und sachlich beantworten. Fragen nicht negativ werten. Höflich, freundlich und ruhig sein, gut zuhören. Über Lösungen, nicht über Probleme sprechen. Einfache, bildhafte Beispiele, klare Ausdrucksweise. Nicht zu eng an den Fragen kleben, ruhig zu der Aussage springen, die Sie loswerden möchten. Hilfestellung anbieten, wenn Sie bestimmte Fragen nicht beantworten können 11

2.4. Kooperation mit Journalisten leicht gemacht Tipps für den persönlichen Umgang mit Pressevertretern Direktes Gespräch bevorzugen: Die Vorgehensweise bei der Kontaktaufnahme ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das direkte Gespräch hat in der Regel eine positivere Wirkung als Brief, Fax oder E-Mail. Recherchieren Sie zunächst den zuständigen Ansprechpartner und kontaktieren ihn persönlich, möglichst in einer ruhigen Minute. Gute Vorbereitung ist alles: Gehen Sie im Vorfeld der Kontaktaufnahme alle wichtigen Fragen durch: Was will ich erreichen? Welche Botschaften will ich vermitteln? Wie erkläre ich dem Redakteur den Nutzen einer Medienkooperation für seine Zeitung und die Leser? Fertigen Sie gegebenenfalls einen Sprechzettel an. Kontinuität ist gefragt: Damit ein erstes Gespräch nicht zur Eintagsfliege wird, bauen Sie den gewonnenen Kontakt aus. Regelmäßige Hinweise auf wichtige Neuigkeiten sind ebenso sinnvoll wie der Versand von Pressemitteilungen und Einladungen zu Pressekonferenzen und Veranstaltungen. Wenn Journalisten auf Sie zukommen: Nutzen Sie die Chance. Verhalten Sie sich kooperativ und bearbeiten die Anfrage so rasch und gründlich wie möglich. Wenn Sie sich überrumpelt fühlen überstürzen Sie nichts, sondern vereinbaren Sie einen baldigen Rückruf. Und: Bringen Sie Ihre Ideen ein schlagen Sie zum Beispiel eine Medienkooperation vor. Sachlichkeit gewinnt: Ob im schriftlichen oder im direkten Kontakt treten Sie grundsätzlich sachorientiert auf. Der Journalist erwartet handfeste Fakten, verdichten Sie ihre 12

Informationen auf das Wesentliche, nennen Sie das Wichtigste zuerst. Denken Sie immer daran, was den Journalisten und seine Leser interessiert. Respekt wahren: Journalisten von oben herab zu behandeln ist ebenso verkehrt wie übertriebene Hofierung. Auch Zurechtweisungen, direkte Beeinflussungsversuche oder Beschwerden über Berichte sollten unterbleiben. Wenn nötig, versuchen Sie, freundlich und ruhig mit guten Argumenten zu überzeugen. Quellenhinweis: Überarbeitete Version des PR-Leitfadens Forst & Holz der Kampagne Natürlich HOLZ (Holzabsatzfonds) 13