KONZEPTION LANZE (Landauer Zuverdienst-Einrichtung) - ZUVERDIENSTPROJEKT FÜR PSYCHISCH KRANKE MENSCHEN - 1. Träger 2. Zielgruppe / Rechtsgrundlage 3. Ziele des Projekts 4. Angebotsumfang des Projekts 5. Qualitätsstandards 6. Aufnahmevoraussetzungen und Aufnahmeverfahren 7. Ausschlusskriterien 8. Beschäftigungsvertrag 9. Projektbeschreibung 1
1. Träger Caritasverband Isar/Vils e. V. Dr.-Godron-Str. 3 94405 Landau a. d. Isar 2. Zielgruppe / Rechtsgrundlage Das Zuverdienstprojekt leistet Eingliederungshilfe / Aktivierungshilfe für sind. seelisch behinderte Menschen im Sinne des 53 SGB XII Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung bzw. Beeinträchtigung dauerhaft erwerbsgemindert im Sinne des 42 SGB XII Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung bzw. Beeinträchtigung vorübergehend erwerbsgemindert im Sinne des 11 Abs. 2 SGB XII Insbesondere sind dies Menschen mit folgenden Diagnosen: Psychosen (nach Abklingen der akuten Symptomatik) Persönlichkeitsstörungen Neurotische Störungen Psychosomatische Erkrankungen Suchterkrankungen (ohne akuten Substanzmissbrauch) 3. Ziele des Projekts Allgemeines Ziel des Zuverdienstprojekts ist es, psychisch beeinträchtigte und psychisch behinderte Menschen zu befähigen, in einem soweit als möglich normalen sozialen Kontext ihre beruflichen Fähigkeiten einzusetzen. Weitere Ziele: Soziale Stabilisierung und gesellschaftliche Anerkennung durch Arbeit Integration und Wiedereingliederung in die Gesellschaft Tagesstrukturierung Schaffung von Kontaktmöglichkeiten zur Vermeidung von Isolation und Rückzug Verbesserung sozialer Kompetenzen Heranführung an berufliche Eingliederung und Entwicklung beruflicher Perspektiven Steigerung der Leistungsfähigkeit Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit Empowerment durch Vermittlung von beruflichen Qualifikationen und Aufbau von Vertrauen in eigene, bereits vorhandene Fähigkeiten 2
4. Angebotsumfang des Projekts Das Zuverdienstprojekt stellt Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung, die den besonderen Erfordernissen des o. g. Personenkreises gerecht werden. Auch nach krankheits- bzw. krisenbedingten Ausfallzeiten können die Betroffenen die Beschäftigung im Zuverdienstprojekt wieder aufnehmen. Das Projekt gewährleistet 6 Zuverdienstarbeitsplätze, die von mindestens 16 Personen genutzt werden. Die Beschäftigung der einzelnen Personen richtet sich dabei nach deren individueller Leistungsfähigkeit. Pro Arbeitsplatz werden monatlich mindestens 60 abrechenbare Arbeitsstunden geleistet. Das Zuverdienstprojekt gewährleistet durch fachlich und persönlich geeignetes Anleitungs- und Unterstützungspersonal eine Beratung und Begleitung innerhalb der Beschäftigungszeit und bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven. Die Reflexion des individuellen Verhaltens in der Arbeitssituation und des beruflichen Entwicklungsstandes unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Fähigkeiten und Einschränkungen ist Bestandteil des Leistungsangebots und wird dokumentiert. Im Rahmen der Beschäftigung findet eine berufliche Basisqualifizierung statt, um eine Verbesserung der Eingliederungschancen und der individuellen Leistungsfähigkeit zu erreichen. Dazu gehören Vermittlung und Training von Grundanforderungen des Arbeitslebens Fachliche Unterweisungen Verbesserung sozialer Kompetenzen (z. B. Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, angemessener Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten) Die Vermittlung in Praktika wird je nach individueller Hilfeplanung als unterstützendes Element zur beruflichen Wiedereingliederung genutzt. Eine enge Vernetzung mit den Beratungs- und Betreuungsangeboten des Sozialpsychiatrischen Dienstes (Beratungsstelle für seelische Gesundheit) ist gewährleistet. 5. Qualitätsstandards Zentralen Stellenwert nimmt das Normalisierungsprinzip ein, deshalb erfüllt das Zuverdienstprojekt folgende Voraussetzungen: Es werden wirtschaftlich verwertbare Produkte oder Dienstleistungen hergestellt bzw. erbracht Ein erheblicher Teil der Kosten wird erwirtschaftet Der Erwerbscharakter der Arbeit wird betont Die Entlohnung der Mitarbeiter ist an deren Arbeitsleistung gekoppelt Das Unterstützungs- und Anleitungspersonal ist persönlich und fachlich geeignet. 3
Die Leistung wird von der Caritas, einem gemeinnützigen Träger erbracht, der über Erfahrungen in der Arbeit mit psychisch beeinträchtigten bzw. psychisch behinderten Menschen verfügt. Die Ausstattung der Zuverdienstarbeitsplätze entspricht den Vorgaben der Berufsgenossenschaften und den Unfallverhütungsvorschriften. 6. Aufnahmevoraussetzungen und Aufnahmeverfahren Unter Berücksichtigung der besonderen Situation und Problemlage der Zielgruppe, wird der Zugang zum Zuverdienstprojekt möglichst niederschwellig gestaltet. Das Fachpersonal des Zuverdienstprojekts prüft nach Kontaktaufnahme, ob die arbeitssuchende Person zur Zielgruppe gehört (entsprechender Nachweis erforderlich, z. B. Bescheinigung des Versorgungsamtes, fachärztliches Gutachten) und die Beschäftigung im Projekt zur Erreichung der beschriebenen Ziele führen kann. 7. Ausschlusskriterien Akute Psychose Akute Suizidalität Erhöhte Gewaltbereitschaft Alkohol- und Drogenabhängigkeit (nur bei akutem Substanzmissbrauch) 8. Beschäftigungsvertrag Die Beschäftigung im Zuverdienstprojekt erfolgt auf der Grundlage eines Beschäftigungsvertrages, der zwischen dem Träger (Caritasverband Isar/Vils e. V.) und dem Betroffenen geschlossen wird. Der Beschäftigungsvertrag kann jederzeit von beiden VertragspartnerInnen im Rahmen der dort festgelegten Kündigungsbedingungen aufgelöst werden. 9. Projektbeschreibung Die nachfolgend beschriebenen Projekte befinden sich noch in der Planungsphase. Die Verwirklichung hängt letztlich von der konkreten Auftragsaquise, der jeweiligen Nachfrage und den Fähigkeiten der potentiellen Mitarbeiter ab. 9.1. Wäscheservice Waschen, Trocknen, Bügeln, Mangeln für private und geschäftliche Auftraggeber (ggf. je nach Menge mit Hol- und Bring-Service) 4
9.2. Büroservice Kopieren, Schreibarbeiten, Sortieren, Adressieren, Kuvertieren, Frankieren, Bindearbeiten (u. U. erweiterbar auf einen Kurierdienst) 9.3. Industrieservice In Kooperation mit ortsansässigen Industriebetrieben und Werkstätten für Behinderte (Landshuter Werkstätten) kleinere Montage-, Verpackungs-, Sortierarbeiten etc. 9.4. Haus- und Gartenservice Hilfe bei kleineren Umzügen und Transporten, Malerarbeiten, kleinere Anstriche etc., kleinere Gartenarbeiten (Rasen mähen, Hecken schneiden Unkraut jäten, pflanzen), Entrümpelungen, Reinigungsarbeiten (Putzen von Büroräumen, Treppenhäusern etc.) 5