Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten



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Transkript:

Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten Ein Projekt des Erziehungsdepartements Basel-Stadt für drei- bis vierjährige Kinder zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit in Schule und Beruf - 1 -

Teil 1 Vergünstigung des Spielgruppenbesuchs - 2 -

Zusammenfassung Im Rahmen des Projekts Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten wird ab Schuljahr 2010/11 der Spielgruppenbesuch für Kinder aus Familien mit wenig finanziellem Spielraum vergünstigt. Das hat der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt am 19. Mai 2010 mit grossen Mehr beschlossen. Das Projekt «Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten» zielt darauf ab, die Bildungschancen von benachteiligten Kindern aus fremdsprachigen und bildungsfernen Milieus zu verbessern. Kinder mit wenigen oder keinen Deutschkenntnissen sollen bereits vor dem Kindergarten auf spielerische Art sprachlich gefördert werden, damit sie ihre Schullaufbahn mit ähnlich guten Chancen beginnen können wie ihre Altersgenossinnen und Altersgenossen aus deutschsprachigen und bildungsnahen Familien. Vorgesehen ist, Kinder mit keinen oder sehr wenigen Kenntnissen in der deutschen Sprache zur Teilnahme an einer sprachlichen Frühförderung zu verpflichten. Die rechtlichen Grundlagen hierfür wurden vom Grossen Rat im Oktober 2009 gelegt. Wirksam wird dieses selektive Obligatorium frühestens im Jahr 2013. Viel schneller, nämlich bereits ab August 2010 soll nach dem Willen des Grossen Rats der Besuch einer Spielgruppe für Kinder erleichtert werden, welche diese Möglichkeit wegen eines zu engen Familienbudgets bis anhin nicht gehabt haben. Von einer Vergünstigung der Spielgruppentarife können alle Familien profitieren, die Anspruch auf eine Verbilligung der Krankenkassenprämie haben. Entsprechend den familiären Einkommensverhältnissen, kommen die Spielgruppenvergünstigungen abgestuft zum Tragen. Dieses Modell der Kostenverteilung zwischen Eltern und der Öffentlichkeit wird bereits erfolgreich bei den Mittagstischen im Schulbereich angewandt. Die Vergünstigung gilt für Kinder, die im Jahr vor dem Kindergarteneintritt stehen. Sie wird nur beim Besuch einer Spielgruppe wirksam, die minimale Standards einhält. Dadurch wird unter anderem sicher gestellt, dass in der Spielgruppe ausschliesslich Deutsch gesprochen wird. Damit die Eltern wissen, welche Spielgruppen Vergünstigungen gewähren können, wird eine entsprechende Liste geführt und auf der Website des Erziehungsdepartementes aufgeschaltet. Administrativ wird die Vergünstigung für die Eltern in Zusammenarbeit mit den Spielgruppen abgewickelt. Entsprechend der Prämienvergünstigungsgruppe senken die Spielgruppen die Tarife für die Eltern und können den entsprechenden Einkommensausfall dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt beziehungsweise den Landgemeinden in Rechnung stellen. Die Gemeinden Riehen und Bettingen setzen das Projekt Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten eigenständig, jedoch in enger Zusammenarbeit mit dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt um. Weitere Auskünfte: Erziehungsdepartement Basel-Stadt Herbert Knutti Projekt frühe Sprachförderung Tel. 0041 61 267 56 15 Leimenstrasse 1 e-mail: herbert.knutti@bs.ch 4001 Basel Website: http://www.ed-bs.ch/bildung/sprachfoerderung - 3 -

Übersicht über die Vergünstigungen des Spielgruppenbesuchs Um einen Überblick über die Höhe der Vergünstigungen des Spielgruppenbesuchs zu geben, werden die Beträge, die vom Erziehungsdepartement Basel-Stadt bzw. den Gemeinden Bettingen und Riehen übernommen werden, in einer Tabelle dargestellt. Grundlage hierfür (entsprechend den Formulierungen in den rechtlichen Grundlagen): Die Einheit für die Vergünstigung ist sind Halbtage (in einer früheren Phase wurde noch von Stunden gesprochen). Ein halber Spielgruppentag dauert zwischen 2.5 und 3 Stunden. Vergünstigt werden 1 oder maximal 2 Halbtage pro Woche. Es wird von einer Öffnungszeit von 39 Wochen ausgegangen, insgesamt können folglich 78 Halbtage jährlich vergünstigt werden. Für ein Quartal (3 Monate) werden maximal 19.5 Halbtage vergünstigt (78:4). Für einen Monat werden maximal 6.5 Halbtage vergünstigt ( 78:12). Die Vergünstigung wird an drei Bedingungen geknüpft: Die Eltern haben Anrecht auf eine Vergünstigung der Krankenkassenprämie (Einkommensstufe 1-18). Die Kinder stehen im Jahr vor dem Kindergarteneintritt. Die Spielgruppen haben eine Absichtserklärung unterzeichnet (entsprechende Listen sind auf den Internet-Seiten des Erziehungsdepartements Basel-Stadt bzw. der Gemeinden Bettingen und Riehen aufgeschaltet). Die Vergünstigung beträgt zwischen CHF 3.- und 15.- pro Halbtag. Prämienvergünstigung 1 Halbtag Stufe 13-18 Stufe 10-12 Stufe 6-9 Stufe 3-5 Stufe 1-2 Woche CHF 3.00 CHF 6.00 CHF 9.00 CHF 12.00 CHF 15.00 Monat CHF 9.75 CHF 19.50 CHF 29.25 CHF 39.00 CHF 48.75 Quartal CHF 29.25 CHF 58.50 CHF 87.75 CHF 117.00 CHF 146.25 Jahr CHF 117.00 CHF 234.00 CHF 351.00 CHF 468.00 CHF 585.00 2 Halbtage Woche CHF 6.00 CHF 12.00 CHF 18.00 CHF 24.00 CHF 30.00 Monat CHF 19.50 CHF 39.00 CHF 58.50 CHF 78.00 CHF 97.50 Quartal CHF 58.50 CHF 117.00 CHF 175.50 CHF 234.00 CHF 292.50 Jahr CHF 234.00 CHF 468.00 CHF 702.00 CHF 936.00 CHF1 170.00 Die Tabelle zeigt die Beträge, die das Erziehungsdepartement Basel-Stadt bzw. die Landgemeinden den Spielgruppen ausbezahlen. Die Spielgruppen senken gegenüber den Eltern entsprechend ihre Tarife. Herbert Knutti Projekt frühe Sprachförderung Basel, 18. Juni 2010-4 -

Qualitätsstandards für Spielgruppen Absichtserklärung Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt hat in Zusammenarbeit mit Spielgruppen Qualitätsstandards für Spielgruppen verfasst. Die vollumfängliche Einführung der Qualitätsstandards ist auf August 2013 geplant. In einer Übergangsfrist von August 2010 bis August 2013 verpflichten sich die Spielgruppen mit vorliegender Absichtserklärung, minimale Qualitätsstandards einzuhalten. Die Einhaltung dieser minimalen Qualitätsstandards ermöglicht es der Spielgruppenleiterin 1, den Preis des Spielgruppenbesuchs für jene Kinder zu senken, deren Eltern oder Erziehungsberechtigte Anspruch auf eine Verbilligung der Krankenkassenprämie haben oder Empfänger von Ergänzungsleistungen sind. Die dadurch entstehende Einkommensdifferenz kann die Spielgruppenleiterin dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt in Rechnung stellen. Grundlagen Tagesbetreuungsgesetz 9a Schulgesetz 56a Qualitätsstandards für Spielgruppen mit Sprachförderung vom 15.03.2010 Inhalt der Erklärung die minimalen Standards ab August 2010 bis Ende Juli 2013 Die Spielgruppenleiterin verpflichtet sich, folgende minimalen Kriterien zu erfüllen: Die Spielgruppenleiterin ist Mitglied beim Schweizerischen Spielgruppenleiter/innen Verband (SSLV) und damit an die Fach- und Kontaktstelle Basel + Region (FKS) angeschlossen. Die Spielgruppenleiterin hat den Grundkurs zur Spielgruppenleiterin absolviert oder hat sich dafür angemeldet. Alternativ dazu verfügt sie über eine äquivalente Ausbildung. Die Spielgruppenleiterin hält ein besonderes Augenmerk auf die sprachliche Entwicklung der Kinder. Die Spielgruppenleiterin verfügen über sehr gute Deutschkompetenzen. Das heisst, Deutsch ist die Muttersprache oder das Niveau C1 gemäss dem Europäischen Sprachenportfolio (ESP) wird mündlich erreicht. Für allfällige Mitarbeitende gilt das Niveau B2. Die Spielgruppe hat mindestens an zwei halben Tagen pro Woche geöffnet. Eine einfache und ordentliche Buchhaltung kann vorgewiesen werden. Internetzugang und E-Mail-Adresse müssen vorhanden sein. Die Spielgruppe gewährt den Eltern, welche Anrecht auf Vergünstigung der Krankenkassenprämie haben, einen ermässigten Tarif für einen oder zwei Spielgruppen- Halbtage (Halbtag = 2.5-3 Stunden). Dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt bzw. den Gemeinden Bettingen und Riehen kann die Einkommensdifferenz in Rechnung gestellt werden. Die Spielgruppenleiterin erklärt sich bereit, für die Rechnungsstellung an das Erziehungsdepartement Basel-Stadt das vorgegebene Excel-Formular zu verwenden. Die Spielgruppenleiterin ist sich bewusst, dass ab 1. August 2013 die Qualitätsstandards für Spielgruppen vom 15.03.2010 vollumfänglich wirksam werden. 1 Mitgemeint sind immer auch Spielgruppenleiter - 5 -

Basel,...(Datum) Absichtserklärung Ich / Wir erkläre/n mich / uns bereit, die beschriebenen minimalen Standards ab August 2010 umzusetzen. Name der Spielgruppe:... Name der Spielgruppenleiterin:... Adresse der Spielgruppe:...... Trägerschaft:... (Bei Einzelfirmen nicht ausfüllen) Adresse der Trägerschaft:... (Bei Einzelfirmen nicht ausfüllen)... Ort, Datum, Unterschrift der Spielgruppenleiterin:... Ort, Datum, Unterschrift der Trägerschaft:... (Bei Einzelfirmen nicht ausfüllen) Das unterzeichnete Dokument (Seite 1 und 2) senden an: Erziehungsdepartement Basel-Stadt Herbert Knutti Projekt frühe Sprachförderung Leimenstrasse 1 4001 Basel - 6 -

Finanzielle Auswirkungen des Projekts Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten des Erziehungsdepartements Basel-Stadt auf die wirtschaftliche Situation der Spielgruppen Information für Institutionen und Organisationen, welche Spielgruppen finanziell unterstützen In den letzten Wochen und Monaten ist das Erziehungsdepartement Basel-Stadt verschiedentlich von Spielgruppen auf den Umstand aufmerksam gemacht worden, dass durch das Projekt Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten einige Stiftungen und Geldgeber, welche bis anhin die wichtige Spielgruppenarbeit unterstützt haben, verunsichert sind. Es stellt sich die Frage, ob die Unterstützung von Spielgruppen weiterhin notwendig ist. Das vorliegende Informationsschreiben hat die Absicht, auf diese Frage eine klärende Antwort zu geben. Im Januar 2008 wurde anlässlich einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit durch den Departementsvorsteher, Dr. Ch. Eymann, mitgeteilt, dass das Erziehungsdepartement Basel-Stadt ein Projekt im Frühbereich in Angriff nehmen wird, welches wesentlich zur besseren Startbedingungen von Kindern aus Familien führen soll, deren Erstsprache nicht Deutsch ist und/oder deren sozialen Umstände dazu führen, dass neben der existentiellen auch ein sprachlich Verarmung festzustellen ist. Das Projekt trägt den Titel Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten. Zu reden gab in erster Linie die Idee, die Zielgruppe durch ein so genannt selektives Obligatorium zum Besuch einer Spielgruppe, eines Tagesheims oder einer Tagesfamilie zu verpflichten, welche u. a. eine qualifizierte Sprachförderung anbieten können selbstredend mit dem Fokus auf die deutsche Sprache. In der darauf folgenden politischen Diskussion wurde die Initiative des Erziehungsdepartements Basel-Stadt begrüsst. Vielfach kritisiert wurde allerdings, dass die betroffenen Familien durch das selektive Obligatorium von Spielgruppenkosten befreit werden, während für Kinder, deren deutschsprachigen Kompetenzen ausreichend sind, der volle Spielgruppenbetrag entrichtet werden muss. Im Ratschlag Sprachförderung für Dreijährige vom 25.03.2009 wurde daher unter anderem beantragt, den Besuch von Spielgruppen für Kinder aus Familien in prekären finanziellen Verhältnissen zu erleichtern. Als Grundlage dienen die Einkommensstufen, die zur Festlegung der Krankenkassen- Prämienverbilligung dienen ein Modell, wie es bereits bei den Mittagstischen angewendet wird. Der Grosse Rat hat diesem Vorgehen an seiner Sitzung vom 21. Oktober 2009 mit deutlichem Mehr zugestimmt. Umgesetzt wird die beschriebene Vergünstigungsregelung ab August 2010. Voraussetzung allerdings ist, dass die Kinder eine Spielgruppe besuchen, welche sich an festgesetzte Qualitätsstandards hält. Diese Standards sind von einer breit abgestützten Arbeitsgruppe ausgearbeitet und den Spielgruppen im März 2010 zur Kenntnis gebracht worden. Die Spielgruppen haben bis August 2013 Zeit, diese Standards zu erfüllen. Bis dahin gelten minimale Standards. Die Einhaltung dieser minimalen Standards können Spielgruppen mittels einer Absichtserklärung bestätigen. Es gilt immer das Prinzip der Freiwilligkeit, keine Spielgruppe ist gezwungen, die Standards zu akzeptieren o- der die Absichtserklärung zu unterschreiben. Sie wird dann allerdings nicht auf der Liste geführt, welche den Eltern Auskunft darüber gibt, in welcher Spielgruppe eine Vergünstigung gewährt wird. Fazit Eltern und Erziehungsberechtigte, welche Anspruch auf Vergünstigung der Krankenkassenprämien haben, erhalten ab August 2010 von Spielgruppen, die die Standards erfüllen, eine reduzierte Rechnung. Die Spielgruppen wiederum dürfen diesen Einkommensausfall dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt in Rechnung stellen. - 7 -

Es handelt sich folglich um ein Subjektfinanzierung, welche den Eltern und nicht den Spielgruppen zugute kommt. Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt hat keinen politischen Auftrag, die Spielgruppen finanziell zu unterstützen. Die Spielgruppen können keinen direkten wirtschaftlichen Nutzen aus den beschriebenen Neuerungen ziehen, im Gegenteil, sie haben einen gewissen administrativen Mehraufwand zu bewältigen. Herbert Knutti Projekt frühe Sprachförderung Basel, 14.05.2010 Detaillierte Informationen finden sich auf unserer Website oder können bei der Projektkoordination eingeholt werden: Erziehungsdepartement Basel-Stadt Volksschulen Herbert Knutti Projekt frühe Sprachförderung Leimenstrasse 1 4001 Basel Tel. 0041 61 267 56 15 Fax. 0041 61 267 62 91 e-mail: herbert.knutti@bs.ch http://www.ed-bs.ch/bildung/sprachfoerderung - 8 -

Tagesbetreuungsgesetz Rechtliche Grundlagen Angebot 4.4) Das zuständige Departement plant unter Einbezug der Landgemeinden das Angebot der Tagesbetreuung. 2 Das Angebot ist so zu planen, dass Eltern bei rechtzeitiger Meldung und nach Vorhandensein der notwendigen Unterlagen in der Regel innert drei Monaten nach dem gewünschten Termin ein Angebot für einen Tagesbetreuungsplatz unterbreitet werden kann. 3 Zum Angebot der Tagesbetreuung gehören insbesondere: Tages- und Halbtagesheime, Tagesfamilien, Tagesschulen, Mittagstische und Nachmittagshorte, Spielgruppen. 4 Das Angebot verteilt sich auf die Quartiere der Stadt und der Landgemeinden. Die Öffnungszeiten sind bedürfnisgerecht ausgestaltet. 5 Ausser den Tagesschulen wird das Angebot in der Regel von privaten Trägerschaften geführt. Ergänzende Beiträge für Kinder in Spielgruppen 9a. Eltern kann für die Betreuung ihrer Kinder in einer Spielgruppe eine finanzielle Unterstützung in der Form von ergänzenden Beiträgen zugesprochen werden, wenn die Spielgruppe wöchentlich an mindestens zwei halben Tagen eine qualifizierte spezielle Förderung in Deutsch anbietet. ² Die Höhe der ergänzenden Beiträge richtet sich nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen. ³ Die ergänzenden Beiträge werden direkt der betreffenden Spielgruppe ausgerichtet. Diese Änderung ist zu publizieren; sie unterliegt dem Referendum. Die Änderung von 9a wird sofort nach Eintritt der Rechtskraft wirksam. Für die Änderungen der 4 und 7 bestimmt nach Eintritt der Rechtskraft der Regierungsrat den Zeitpunkt der Wirksamkeit. - 9 -

Teil 2 Das selektive Obligatorium - 10 -

Zusammenfassung Sprachdefizite bei der Einschulung können häufig bis zum Ende der Schulzeit nicht mehr aufgeholt werden. Aufgrund von Rückmeldungen aus den Kindergärten wird davon ausgegangen, dass etwa ein Drittel aller Kinder Beim Eintritt in den Kindergarten über ungenügende Deutschkenntnisse verfügt. Als erster Kanton will Basel-Stadt deshalb Kinder mit ungenügenden Sprachkompetenzen schon ein Jahr vor Beginn des Kindergartens systematisch erfassen und ihnen während zwei Halbtagen pro Woche den Besuch einer Spielgruppe, eines Tagesheimes oder einer Tagesfamilie ermöglichen. Falls nötig sollen Eltern via ein selektives Obligatorium zur Nutzung dieses Angebotes verpflichtet werden. Das Obligatorium ist wichtig, weil damit alle Kinder erreicht werden können. Erfahrungen im In- und Ausland etwa mit Bildungsgutscheinen haben gezeigt, dass gerade Eltern mit bildungsfernem Hintergrund die Möglichkeit einer frühen Förderung für ihre Kinder häufig nicht ergreifen. Aus diesem Grund hat der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt ein selektives Obligatorium im Schulgesetz verankert. Mit dem selektiven Obligatorium wird das Bildungsrecht der Kinder höher gewichtet als die Erziehungsrechte der Eltern. Das selektive Obligatorium wird frühestens 2013 umgesetzt. Um jene Kinder bestimmen zu können, die gefördert werden sollen, wird das Aufnahmeverfahren für den Kindergarten in Basel um ein Jahr vorverlegt und erweitert. Von der Universität Basel wird bis 2013 ein Fragebogen für Eltern entwickelt und validiert. Fragen zum täglichen Umgang mit der Sprache und zum Umfeld des Kindes lassen indirekt auf die Deutschkenntnisse der Kinder schliessen. Der Fragebogen wird möglichst in alle in Basel vertretenen Sprachen übersetzt. Geplant ist, dass die Eltern die Bogen anlässlich von Elternabenden mit Hilfe von Kulturvermittler/innen ausfüllen können. Weiter wird auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fach- und Anlaufstellen gesetzt. Die Eltern sollen also im Auswahlverfahren stark mit einbezogen werden. Die Kosten, welche für die betroffenen Eltern durch das selektive Obligatorium anfallen, werden im oben beschriebenen Umfang (zwei halbe Tage) durch den Kanton Basel-Stadt übernommen Der Zeitpunkt der Inkraftsetzung des selektiven Obligatoriums wird durch den Regierungsrat bestimmt. Es ist geplant, dass dies im August 2013 der Fall sein wird. Die Qualitätssicherung für Tagesheime und Tagesfamilien im Bezug auf die Sprachförderung wird durch die Erweiterung der bereits bestehenden Vereinbarungen mit dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt gewährleistet. Vorbereitend hierzu sind bereits Leitsätze Sprachförderung erarbeitet worden. Zusätzlich liegen für Spielgruppen Qualitätsstandards vor, die im August 2013 in Kraft treten werden. Damit haben die Eltern einerseits und der Kanton andererseits die Gewähr, dass die Spielgruppen, welche betroffene Kinder aufnehmen, eine qualifizierte Sprachförderung anbieten können. Um den Anforderungen einer frühen Sprachförderung gewachsen zu sein, hat das Erziehungsdepartement Basel-Stadt die Berufsfachschule Basel (BFS Basel) beauftragt, einen Lehrgang Frühe sprachliche Förderung - Schwerpunkt Deutsch auszuarbeiten und anzubieten. Dieser Lehrgang ist im Januar 2009 gestartet. Für Spielgruppenleiterinnen und Mitarbeiterinnen der Tagesheime aus dem Kanton Basel-Stadt werden die Kosten des Lehrgangs übernommen. Die Gemeinden Riehen und Bettingen setzen das Projekt Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten eigenständig, jedoch in enger Zusammenarbeit mit dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt um. Weitere Auskünfte: Erziehungsdepartement Basel-Stadt Herbert Knutti Projekt frühe Sprachförderung Tel. 0041 61 267 56 15 Leimenstrasse 1 e-mail: herbert.knutti@bs.ch 4001 Basel Website: http://www.ed-bs.ch/bildung/sprachfoerderung - 11 -

Leitsätze Sprachförderung Eine Arbeitsgruppe unter Leitung der Abteilung Tagesbetreuung erarbeitete im Winterhalbjahr 2007/08 die vorliegenden «Leitsätze Sprachförderung». Am 22. Mai 2008 wurden sie den Leitungspersonen der Tagesheime, Tagesfamilien und Spielgruppen in Basel-Stadt vorgestellt. Sie sollen in allen Institutionen in Basel-Stadt angewandt und weiterentwickelt werden. Sprachförderung ist ein wichtiger Teil der frühen Bildung in der Tagesbetreuung. Die vorliegenden Sätze zeigen auf, wie Bildung im Frühbereich gemeint ist: nicht Lernen im Sinne von Unterricht, sondern verlässliche Beziehungen, gemeinsame Aktivitäten, Freude und Sorgfalt im Umgang mit Sprache ermöglichen Lernen und Spracherwerb. Eine aktive Partnerschaft mit den Eltern wird angestrebt, damit die Kinder bestmöglich unterstützt werden können. Dass diese Sätze tagtäglich umgesetzt und gelebt werden, das hoffen wir und dafür setzen wir uns ein. Wir danken den Erziehenden für ihr Engagement und wünschen ihnen dabei weiterhin viel Freude! Im Juni 2008 Cornelia Conzelmann / Sabine Ammann Erziehungsdepartement Basel-Stadt Basel Abteilung Tagesbetreuung Leimenstrasse 1 4001 Basel www.tagesbetreuung.bs.ch Leitsatz 1: Beziehung ermöglicht Spracherwerb. Kinder wollen kommunizieren, sie möchten ihre Bedürfnisse und Gefühle mitteilen. Erwachsene ermutigen Kinder und helfen ihnen, sich auszudrücken. Über Beziehung entsteht Kommunikation und es wird sinnvoll, Sprache anzuwenden. Kinder suchen Kontakt zu andern Kindern, Erwachsene unterstützen sie dabei. Dies bedeutet für das pädagogische Handeln: Sprachförderung richtet sich an jedes Kind. Erwachsene gehen zu jedem Kind eine bewusste Beziehung ein. Beziehungen zwischen den Kindern werden gefördert. Dies bedeutet für den Alltag in der Tagesbetreuung: Jedes Kind wird begrüsst und willkommen geheissen. Die Erziehenden sprechen mit jedem Kind. Kinder werden zum Sprechen und zum Zuhören ermuntert. Dies bedeutet für unsere Institution: Leitsatz 2: Bildung und Sprache werden gefördert, wenn das Kind sich willkommen fühlt und ein verlässlicher Rahmen besteht. Kinder erfahren die Welt, indem sie mit allen Sinnen angesprochen werden. Sie brauchen Bewegung und Handlung, damit ihre Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit geweckt wird. Erst dann wird Sprache interessant! Dies bedeutet für das pädagogische Handeln: Die Kinder werden ermuntert, sich zu bewegen und sich etwas zuzutrauen. Die Kinder erleben einen strukturierten Ablauf mit Anregungen, Aktivitäten und Ritualen. Dies bedeutet für den Alltag in der Tagesbetreuung: Der Alltag wird so gestaltet, dass sich Kinder bewegen können und alle Sinne angesprochen werden. Spiel, kreative Tätigkeiten und Musik, Bewegung, Geschichten und ruhige Momente wechseln sich ab. - 12 -

Dies bedeutet für unsere Institution: Leitsatz 3: Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt sind eine Chance. Für viele Kinder ist Deutsch eine Zweitsprache. Für die meisten Kinder ist das Erlernen von mehreren Sprachen gleichzeitig kein Problem. Je besser das Sprachverständnis in der ersten Sprache ist, desto besser kann das Kind auch seine zweite Sprache darauf aufbauen. Für alle Kinder ist Vielsprachigkeit bereichernd. Dies bedeutet für das pädagogische Handeln: Die Sprachenvielfalt wird aufgenommen und in den Alltag der Tagesbetreuung einbezogen. Mehrsprachigkeit wird als Ressource wahrgenommen. Da Kinder mit einer zweiten Sprache auch eine zweite Kultur kennen lernen, ist es wichtig, dass sie die Sprache und Kultur ihrer Eltern kennen, damit nicht ein Teil ihrer Herkunft verloren geht. Dies bedeutet für den Alltag in der Tagesbetreuung: In der Tagesbetreuung wird in der Regel mit den Kindern deutsch gesprochen. Die Kinder dürfen in der Tagesbetreuung auch ihre Herkunftssprache sprechen. Alle Sprachen werden spielerisch einbezogen, z. B. bei der Begrüssung, mit Versen und Liedern. Die Eltern werden ermuntert, mit den Kindern ihre eigenen Sprachen zu sprechen. Sie werden bei Bedarf über Grundlagen der mehrsprachigen Sprachentwicklung informiert. Dies bedeutet für unsere Institution: Leitsatz 4: Allen Kulturen wird mit Respekt begegnet. Familien aller Nationalitäten sind in Tagesheimen, Tagesfamilien und Spielgruppen willkommen. Für die Kinder und ihre Eltern ist es wichtig, dass ihre Herkunft in der Tagesbetreuung wahrgenommen wird und Elemente aus ihren Kulturen aufgenommen werden. Dies bedeutet für das pädagogische Handeln: Diskriminierung wird nicht akzeptiert. Die Erziehenden setzen sich mit dem Thema Migration auseinander. Die Erziehenden sind daran interessiert, das eigene Wissen über Kulturen und Länder zu erweitern. Dies bedeutet für den Alltag in der Tagesbetreuung: Diskriminierende Äusserungen von Erziehenden, Eltern oder Kindern werden nicht akzeptiert. Die Institutionen der Tagesbetreuung beziehen Elemente aus der lokalen und aus andern Kulturen in den Alltag, in die Dekoration, in Feste und Jahresanlässe ein und öffnen sich so gegenüber andern Kulturen. Gegenstände, Landkarten oder Bücher aus den Herkunftsländern der Kinder sind in den Institutionen der Tagesbetreuung vorhanden. Dies bedeutet für unsere Institution: Leitsatz 5: Sprachförderung orientiert sich an den Lebenslagen der Kinder und ihrer Familien. Der Spracherwerb der Kinder wird durch die Lebenslage der Familie beeinflusst. Die Ressourcen und Möglichkeiten, welche eine Familie hat, können den Spracherwerb fördern oder behindern. Belastungen, Ängste oder Einschüchterungen können den Spracherwerb blockieren. Die Erziehenden setzen sich mit der Situation der Kinder und ihrer Familien auseinander. Tagesbetreuung der Kinder ist ein wichtiger Schritt für eine gesellschaftliche Integration. Dies bedeutet für das pädagogische Handeln: - 13 -

Betreuungspersonal und Eltern arbeiten partnerschaftlich zusammen und sprechen sich gegenseitig ab. Die Erziehenden setzen sich mit den Lebenslagen der Kinder und Eltern auseinander und reflektieren auch die eigene Situation. Dies bedeutet für den Alltag in der Tagesbetreuung: Mit allen Eltern finden Kontakte und Gespräche statt. Wo nötig wird mit Übersetzer /-innen gearbeitet. Die Eltern werden motiviert, Deutsch zu lernen und über entsprechende Angebote informiert. Die Erziehenden informieren die Eltern bei Bedarf, wie sie die Sprachentwicklung ihrer Kinder unterstützen können. Dies bedeutet für unsere Institution: Leitsatz 6: Die Sprachentwicklung der Kinder wird beobachtet. In der Tagesbetreuung werden Kinder zum Sprechen ermuntert und das Sprachverständnis wird gefördert. Die Erziehenden sind in der Lage, die Sprachentwicklung der Kinder zu erfassen und können Auffälligkeiten feststellen. Diese werden mit den Eltern besprochen und bei Bedarf werden die Eltern an eine Fachstelle verwiesen. Dies bedeutet für das pädagogische Handeln: Die Sprachentwicklung verläuft bei jedem Kind individuell, im Zentrum stehen die Stärken und Kompetenzen des Kindes. Die Erziehenden kennen die Sprachentwicklung von Kindern und die Besonderheiten bei Mehrsprachigkeit. Dies bedeutet für den Alltag in der Tagesbetreuung: Die Mitarbeiter /-innen sind geschult und beobachten die Entwicklung der Kinder. Mit den Eltern findet ein Austausch über den Entwicklungsstand ihrer Kinder statt. Auffälligkeiten werden thematisiert und bei Bedarf werden die Eltern an eine Fachstelle verwiesen. Dies bedeutet für unsere Institution: Leitsatz 7: Die Erziehenden verstehen sich als sprachliche Vorbilder. Kinder ahmen Klänge, Wörter, Sätze und Sprachkonstruktionen nach und probieren Sprache aus. Die Erwachsenen sind sprachliche Vorbilder: Ihre Ausdrucksweise, ihre Formulierungen, ihr Umgang mit Sprache wird von den Kindern übernommen. Dies bedeutet für das pädagogische Handeln: Alle Erziehenden sind sich bewusst, dass sie sprachliche Vorbilder sind. Sie achten darauf, dass sie korrekt sprechen und sich lebendig ausdrücken. Dies bedeutet für den Alltag in der Tagesbetreuung: Die Erziehenden pflegen einen lustvollen und kreativen Umgang mit Sprache, sie erzählen Geschichten und motivieren zum Sprechen. Die Erziehenden reflektieren ihr Sprachverhalten. Personal mit ungenügenden Deutschkenntnissen bildet sich in deutscher Sprache weiter. Dies bedeutet für unsere Institution: - 14 -

Rechtliche Grundlagen Aus dem Ratschlag vom 25. 03. 2009 Änderung des Schulgesetzes: Sprachliche Förderung in Deutsch vor der Einschulung Kinder die über keine oder nicht ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, müssen gemäss dem hier vorgeschlagenen Modell eine Spielgruppe, ein Tagesheim oder eine Tagesfamilie besuchen. Ein solches Obligatorium muss gesetzlich verankert werden. Da vorliegend der Erwerb von Sprachkenntnissen den Einstieg in die Schullaufbahn erleichtern soll, wird eine Anpassung des Schulgesetzes vorgeschlagen: Das Schulgesetz soll mit einem neuen 56a ergänzt werden. Wir schlagen die folgende Formulierung vor: Sprachliche Förderung in Deutsch vor der Einschulung 56a. Verfügt ein Vorschulkind im Hinblick auf den Eintritt in den Kindergarten über unzureichende Deutschkenntnisse, so haben dessen Erziehungsberechtigte ihr Kind während einem Jahr an zwei halben Tagen pro Woche eine Einrichtung mit integrierter Sprachförderung besuchen zu lassen. ² Die Volksschulleitung bzw. die zuständige Stelle der Gemeinden sorgt in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten für die Ermittlung der Kinder mit Förderbedarf; sie informiert und unterstützt die Erziehungsberechtigten und sichert die Qualität des Förderangebots. ³ Nötigenfalls verfügt die Volksschulleitung bzw. die zuständige Stelle der Gemeinden den Besuch einer Einrichtung durch das Kind. Pflichten der Erziehungsberechtigten Mit Beschluss vom 11.3.2009 hat der Grosse Rat aufgrund des Ratschlags Rechte und Pflichten der Eltern der Änderung des Schulgesetzes zugestimmt. Neu werden in 91 des Schulgesetzes konkrete Pflichten der Erziehungsberechtigten aufgenommen. Erziehungsberechtigte, die diese Pflichten wiederholt verletzen, können von der Departementsvorsteherin bzw. dem Departementsvorsteher gebüsst werden. Der vom Grossen Rat beschlossene Pflichtenkatalog in 91 Abs. 8 Schulgesetz muss bei Zustimmung zur vorliegenden Vorlage mit einer zusätzlichen Pflicht ergänzt werden. Denn Pflichten, die nicht sanktioniert werden können, sind nicht glaubwürdig. Wir schlagen die folgende Formulierung vor: e) Sie lassen ihr Vorschulkind, sofern es im Hinblick auf den Kindergarteneintritt über unzureichende Deutschkenntnisse verfügt, eine Einrichtung mit integrierter sprachlicher Förderung besuchen. Die Wirksamkeit beider Bestimmungen soll der Regierungsrat festlegen. Das Obligatorium und die Pflicht der Eltern sollen erst dann wirksam werden, wenn das entsprechende Angebot vorhanden ist. Weitere rechtliche Anpassungen: Zeitpunkt der Kindergartenanmeldung Sollte der Grosse Rat der Änderung des Schulgesetzes zustimmen, soll die Schulordnung angepasst werden. Der Zeitpunkt für die Anmeldung für den Kindergarten soll um ein Jahr vorverlegt werden, damit die Anmeldung für den Kindergarten auch für das Selektionsverfahren zum Besuch einer Einrichtung mit integrierter Sprachförderung benutzt werden kann. Verordnung zur frühen sprachlichen Förderung Das Selektionsverfahren soll mit weiteren Ausführungsbestimmungen in einer Verordnung des Regierungsrats festgelegt werden. - 15 -

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen Basel, 15. März 2010 Qualitätsstandards für Spielgruppen mit Sprachförderung Inhalt 1) Präambel 2) Zweck 3) Qualitätsstandards für Spielgruppen mit Sprachförderung 4) Glossar 16

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen 1. Präambel Kleine Kinder entdecken die Welt spielerisch und lernen mit Freude. Spielgruppen schaffen Möglichkeiten, diesen Entdeckungs-, Wissens- und Bewegungsdrang ausleben zu können. Spielgruppen bieten ein inspirierendes Lernfeld; durch gemeinsames Spielen in der Gruppe lernen die Kinder ihre Umwelt kennen und ihre soziale Integration wird durch die Gruppe gefördert. Der Erwerb der deutschen Sprache wird in einer Spielgruppe besonders gefördert. Dabei wird auf eine ganzheitliche frühe Sprachförderung geachtet, die alle Kinder einbezieht. Neue Beziehungen werden aufgebaut und neue Regeln gelernt. Spielgruppenleiterinnen und -leiter sehen jedes Kind in seinem individuellen Entwicklungsstand und wissen, dass es eigene Strategien hat, die Welt zu entdecken. Sie gehen bewusst auf jedes einzelne Kind mit seinen Eigenheiten ein. In der Spielgruppe lernen Kinder sich von ihren elterlichen Bezugspersonen zu lösen und werden so auf den Kindergarten vorbereitet. Mit diesen Elementen erfüllen Spielgruppen den Bildungsauftrag im Vorschulbereich und legen Grundsteine für späteres Lernen. Eine Spielgruppe bietet Eltern den Raum für Austausch und Kontakte. Sie lernen ihr Kind in einem anderen Rahmen kennen. Eltern erhalten durch die Leiterin oder durch den Leiter der Spielgruppe Zugang zu Informationen über Bildungs- und Beratungsangebote. Anlässe für Eltern und Kinder sowie Elterngespräche gehören zum Jahresablauf einer Spielgruppe. Projekbroschüre Inhalt.doc 17

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen 2. Zweck Inhalt und Ziel der Standards Die Qualitätsstandards für Spielgruppen mit Sprachförderung sind von einer gleichnamigen Arbeitsgruppe im Rahmen des Projekts Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten des Erziehungsdepartements Basel- Stadt entwickelt worden 2. Die Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus vier Vertreterinnen von Spielgruppen und Horten, der Leiterin des Lehrgangs Frühe sprachliche Förderung Schwerpunkt Deutsch sowie kantonalen Fachpersonen (Vertretung Zentrum für Frühförderung, Fachstelle Erwachsenenbildung, Fachstelle Tagesbetreuung, Schuldienst Unterricht, Volksschulen). Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Rahmenbedingungen und Kriterien zu definieren, damit eine frühe Sprachförderung in Spielgruppen bestmöglich umgesetzt werden kann. Der Kanton Basel-Stadt arbeitet zukünftig mit Spielgruppen zusammen, die diese Qualitätsstandards für Spielgruppen mit Sprachförderung anerkennen und umsetzen. Rechtsgrundlagen Schulgesetz 56, Tagesbetreuungsgesetz 9 Gültigkeit Diese Standards werden bis im August 2013 umgesetzt. Spezialregelung gelten für die Übergangsphase 2010-2013. Im Einzelfall sind kleine Abweichungen möglich. Diese Standards gelten auch für ähnliche Angebote, beispielsweise für Horte, die vom Kanton Subventionen erhalten. Qualitätssicherung Ausführende Organe Es wird eine Qualitätssicherung eingerichtet. Das Vorgehen wird bis im Sommer 2011 erarbeitet. - Erziehungsdepartement Basel-Stadt, Projekt Frühe Sprachförderung : Pierre Felder (Projektverantwortung) - Fach- und Kontaktstelle für Spielgruppen in Basel+Region - Spielgruppen in Basel-Stadt 2 Weitere Informationen zum Projekt: www.ed-bs.ch/bildung/volksschulen/projekte/sprachliche-fruhfoerderung Projekbroschüre Inhalt.doc 18

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen 3. Qualitätsstandards für Spielgruppen mit Sprachförderung Kriterium Beschreibung Wünschenswertes Konzept Die Spielgruppe verfügt über ein Konzept, das mindestens die folgenden Aspekte regelt: - Definition der eigenen pädagogischen Grundsätze (Beispiel gemäss IG Spielgruppe) inkl. Aussage zu Abläufen und Ritualen - Gestaltung des Angebotes inkl. verbindlichen Angaben zu Öffnungszeiten, Kindergruppen, Leiterinnen und Leiter sowie Mitarbeitende der Spielgruppen, Infrastruktur, Organisationsform (Rechtsform, Arbeitsverhältnisse, Vertretungsregelung), interne Qualitätsentwicklung Öffnungszeiten Die Leiterin oder der Leiter der Spielgruppe leitet mindestens zwei halbe Tage pro Woche eine Gruppe. Kinder sollen das Angebot zweimal pro Woche an zwei halben Tagen besuchen. Projekbroschüre Inhalt.doc 19

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen Kindergruppen Alter der Kinder Die Qualitätskriterien regeln die Betreuung von Kindern mit integrativer Sprachförderung im Jahr vor dem Kindergarten. In Spielgruppen werden Kinder betreut, die älter sind als zweieinhalb Jahre (1 bis 2 Jahre vor dem Kindergarten). In Horten werden Kinder teilweise bereits ab dem Alter von sechs Monaten betreut. In diesem Fall sind spezielle Regelungen (Betreuung, Infrastruktur) nötig. Gruppengrösse Die Gruppengrösse beträgt maximal 12 Kinder. Betreuungsschlüssel Eine Spielgruppe von acht bis zwölf Kindern wird von einer leitenden Person und einer mitarbeitenden Person geleitet. Bei der mitarbeitenden Person muss gewährleistet sein, dass sie konstant anwesend sein kann. Bei einer Gruppe mit mehrheitlich fremdsprachigen Kindern oder mit einem Kind mit speziellen Bedürfnissen wird die Gruppe von zwei ausgebildeten Spielgruppenleitenden betreut. In diesem Fall muss die Finanzierung der zusätzlichen Betreuungsperson abgeklärt werden. Zuständig dafür sind die Fachstellen für zusätzliche Finanzierung (Zentrum für Frühförderung, Abteilung Kindes- und Jugendschutz, etc.) Gesundheitsförderung Es wird darauf geachtet, dass Kinder ein gesundes Znüni oder Zvieri zu sich nehmen und sich ausreichend bewegen. Die Abteilung Gesundheitsförderung und Prävention des Gesundheitsdepartements kann zur Beratung u.a. im Bereich Gesundes Znüni beigezogen werden. Projekbroschüre Inhalt.doc 20

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen Sprachförderung Die Leitsätze Sprachförderung, die das Erziehungsdepartement Basel-Stadt im Juni 2008 erlassen hat, dienen als Grundlage. Diese Leitsätze halten fest, wie Bildung und Sprachförderung im Frühbereich gemeint sind: Unerlässlich sind verlässliche Beziehungen, gemeinsame Aktivitäten, Freude und Sorgfalt im Umgang mit Sprache, die den Spracherwerb von Kindern fördern, sowie.eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Leitsätze sind erhältlich unter: www.ed-bs.ch/jfs/jfa/tagesbetreuung/sprachfoerderung Leiterin, Leiter Ausbildung - Anerkannter Lehrgang zur Spielgruppenleiterin / zum Spielgruppenleiter (minimal 80 Stunden Grundkurs) - Oder: Vergleichbare pädagogische Ausbildung wie Fachfrau/-mann Betreuung Schwerpunkt Kinder oder Kindergärtner/in (der Besuch eines Lehrganges zur Spielgruppenleiterin, zum Spielgruppenleiter wird empfohlen). - Lehrgang BFS Basel Frühe sprachliche Förderung Schwerpunkt Deutsch (oder vergleichbare Ausbildung, 250 Stunden) 3 Einige Ausbildungen zur/zum Spielgruppenleiterin/-leiter sind bekannt. Hat jemand einen andern Lehrgang besucht, muss der Lehrplan vorgelegt und überprüft werden. Jährliche Weiterbildung Die Spielgruppenleitenden bilden sich regelmässig weiter (durchschnittlich 12 Stunden pro Jahr). Intervision, Hospitation und Supervision zählen auch als 3 Der absolvierte Lehrgang zur frühen Sprachförderung (oder eine vergleichbare Ausbildung) bzw. die Bereitschaft, diesen innert zwei Jahren zu beginnen, wird ab 2013 vorausgesetzt. Wird diese Voraussetzung erfüllt, können Kinder aufgenommen werden, die 1) eine Vergünstigung erhalten und 2) zur Sprachförderung zugeteilt werden. Projekbroschüre Inhalt.doc 21

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen Weiterbildung. Die besuchten Weiterbildungen sind zum Beispiel im Bildungspass dokumentiert. Sprachkompetenz Die Spielgruppenleitenden betreuen und fördern die Kinder in der deutschen Sprache. Entweder ist ihre Muttersprache Deutsch oder sie verfügen über sehr gute deutsche Sprachkompetenzen. Fremdsprachige Spielgruppenleitende können einen Zertifikatsnachweis vorlegen. Von den Spielgruppenleitenden werden mündliche Deutschkenntnisse auf Niveau C1 erwartet. Mitarbeitende Sprachkompetenz Die mitarbeitende Person der Spielgruppe hat ebenfalls gute Kenntnisse in der deutschen Sprache. Es werden mündliche Deutschkompetenzen auf Niveau B2 erwartet sowie die Bereitschaft, sich weiterzubilden. Wünschenswert ist, dass die Mitarbeitenden in der Spielgruppe den Kurs zur Spielgruppenleiterin absolvieren oder eine vergleichbare pädagogische Ausbildung vorweisen. Eltern Zusammenarbeit mit Eltern Die Zusammenarbeit mit Eltern bildet einen zentralen Bestandteil der Spielgruppenarbeit: - Es finden Austauschgespräche mit den Eltern statt. - Es gibt Veranstaltungen zusammen mit den Eltern. - Bei Bedarf werden Eltern auf Beratungsangebote, Fachstellen oder Weiterbildungsmöglichkeiten hingewiesen. Eltern wünschen in der Regel Gespräche und Austausch. Wenn möglich sollten deshalb Eintritts- und Standortsgespräche angeboten werden. Projekbroschüre Inhalt.doc 22

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen Infrastruktur Räumlichkeiten Die Spielgruppe findet in einem geeigneten Raum mit Tageslicht sowie angenehmem Bodenbelag statt. Pro Kind stehen mindestens 4 m² Spielfläche zur Verfügung. WC und Lavabo befinden sich in der Nähe. Wünschenswert ist ein Aussenspielraum. Material Die Ausstattung ist den kindlichen Bedürfnissen angepasst. Sinnvolles Spielzeug und Bücher stehen zur Verfügung. Sicherheit Die Räume und ihre Ausstattung gewährleisten die Sicherheit der Kinder. Spielgruppenleitende und Mitarbeitende bilden sich in Sicherheitsfragen (z.b. Nothilfe, Brandschutz) regelmässig weiter. Hygiene Die Räumlichkeiten, die Spielsachen und sanitären Einrichtungen sind sauber. Organisationsform Organisationsform Als Organisationsformen kommen privatwirtschaftlich organisierte Spielgruppen oder Spielgruppen mit einer gemeinnützigen Trägerschaft in Frage. - Privatwirtschaftlich organisierte Spielgruppen (Einzelfirma, selbstständige Spielgruppenleiterin) halten die gesetzlichen Erfordernisse ein (OR). Insbesondere führen sie eine ordentliche Buchhaltung. - Gemeinnützig organisierte Spielgruppen (Trägerschaft: Verein, Stiftung) halten die gesetzlichen Erfordernisse ein (ZGB, OR), insbesondere sichern sie die Schriftlichkeit der Anstellungsverträge mit Sozialleis- Hinweis: Führen einer ordentlichen Buchhaltung wird im Grundkurs zur Spielgruppenleiterin oder zum Spielgruppenleiter gelernt. Formulare können über den Schweizerischen Spielgruppenleiterinnen Verband (SSLV) bezogen werden. Projekbroschüre Inhalt.doc 23

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen tungen und Lohnfortzahlungen bei Krankheit und führen eine ordentliche Buchhaltung. Versicherung Die Trägerschaft (siehe Organisationsform) schliesst eine Betriebshaftpflichtversicherung ab und sorgt für die gängigen Sozialversicherungen. Vernetzung Die Institution ist der regionalen Kontaktstelle angeschlossen. Qualität Interne Qualitätssicherung Durch Austausch, Reflexion und Weiterbildung wird die Qualität laufend verbessert. Projekbroschüre Inhalt.doc 24

Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Jugend- und Familienangebote, Volksschulen 4. Glossar Frühbereich Frühe Förderung bzw. Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) Frühförderung bezeichnet den gesamten Bereich der Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern im Vorschulalter (ab Geburt bis Kindergarteneintritt) bezeichnet die Unterstützung von Kindern im Frühbereich (Massnahmen, Angebote, Interventionen etc.) bezeichnet die Früherkennung, Diagnostik und heilpädagogische Früherziehung Die Qualitätsstandards für Spielgruppen mit Sprachförderung werden von der Arbeitsgruppe am 8. Februar 2010 einstimmig verabschiedet. Grundlagen: Kernkriterien für das Qualitäts-Label des schweizerischen SpielgruppenleiterInnen Verbandes (SSLV), Februar 2004 Richtlinien über die Bewilligung und Aufsicht von Tagesheimen zur familienergänzenden Betreuung von Kindern vom 1. Oktober 2008 Leitsätze Sprachförderung Basel-Stadt, Juni 2008 Arbeitsgruppe: Ursula Harter, Marlies Koch, Isolde Kopp, Ulrike Sturm für die Spielgruppen in Basel-Stadt Gabriela Wawrinka für die Kinderhorte und Spielgruppen Markus Stoll (bis Dez. 2009), Ruth Hürlimann (ab Jan. 2010) für das Zentrum für Frühförderung Judith Strub, Lehrgangsleiterin Frühe sprachliche Förderung Schwerpunkt Deutsch Silvia Bollhalder, Schuldienst Unterricht, Fachexpertin Herkunftssprachen Sabine Ammann (Co-Leitung) und Barbara Rettenmund für die Fachstelle Tagesbetreuung Silvia Maag für das Projekt Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten der Volksschule Projekbroschüre Inhalt.doc 25