Wie gehen Pflegende mit Todeswünschen und Suizidgedanken von Pflegeempfängern um?



Ähnliche Dokumente
Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen.

Befragt wurden Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz)

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Sterben in Deutschland Wissen und Einstellungen zum Sterben

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Fragebogen Kopfschmerzen

Inhouse-Schulung For tbildung.mal-alt-werden.de

Darum geht es in diesem Heft

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Kreativ visualisieren

Erfolg beginnt im Kopf

Die Bedeutung der Kinder für ihre alkoholabhängigen Mütter

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Die letzten Tage und Stunden

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft

Was denken die Deutschen über drohende Pflegebedürftigkeit und assistierten Suizid?

Evangelisieren warum eigentlich?

WAS TUN BEI ANGST & DEPRESSION? von. Hans Kottke

alle Bilder: Google-Suche Unterstützung von Angehörigen Krebskranker

Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Fragebogen Weisse Liste-Ärzte

24 Stunden Pflege. in Ihrem Zuhause. Mit der richtigen Planung: 1.) Möglich und 2.) Vor allem auch leistbar gemacht.

Tag der offenen Tür, 9. Oktober Psychiatrie erleben und verstehen. Depression. erkennen und behandeln. Klaus-Thomas Kronmüller

Konflikte am Arbeitsplatz

pflegen-und-leben.de Was pflegende Frauen bewegt und wie Selbstfürsorge aussehen kann

Coach me if you can! Iris Brockob & Frank Hoffmann Partnerschaft für Beratung, Training & Gestaltung

micura Pflegedienste Köln

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Heinrich Thomsen Dipl. Psychologe und Psychotherapeut. Karlstr Itzehoe

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe.

Seit über. Jahren WIR SIND KARTZFEHN. Leitlinien zur Führung und Zusammenarbeit

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Es gibt nur eine Bilanz die zählt: Ihre Zufriedenheit.

Das ICD-Patientenzufriedenheitsbarometer

Erste Herausforderung!!!

Das Gewissen Sekundarstufe 1 2 Std.

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

Was sind die Gründe, warum die Frau, der Mann, das Paar die Beratungsstelle aufsucht?

Hautkrebsscreening. 49 Prozent meinen, Hautkrebs sei kein Thema, das sie besorgt. Thema Hautkrebs. Ist Hautkrebs für Sie ein Thema, das Sie besorgt?

ELTERNCOACHING. Mama und Papa wer trainiert eigentlich euch? WTB C-Trainer-/innen Ausbildung Markus Gentner, DTB A-Trainer

2.1 Präsentieren wozu eigentlich?

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Fernausbildung Fachberater/in für holistische Gesundheit. Modul 6

Einige schaffen es unauffällig alt zu werden, andere werden auffällig.

Test: Wie sehr wird Ihr Lebensalltag durch den Schmerz bestimmt?

Gutes Leben was ist das?

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

Wir nehmen Strom von EWB! Das bringt was!

Gesprächsführung für Sicherheitsbeauftragte Gesetzliche Unfallversicherung

Mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt

Simulation LIF5000. Abbildung 1

Das Thema von diesem Text ist: Geld-Verwaltung für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Wilfried Ströver - Entspannungstechniken, Meditation und Qigong was ist gleich, was unterscheidet sie?

Depression Die Krankheit Nr. 1!!!

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Lehrer: Einschreibemethoden

Statuten in leichter Sprache

Keine Angst vor der Akquise!

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

einen Vibrator benutzt; wie man bei einem Kredithai einen Kredit zu 17 Prozent aufnimmt, der in 30 Tagen zur Rückzahlung fällig wird; wie man seinen

INSIEME BERATUNG: Burnout Scheck Detailinformation

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Hinweise zum Fragebogen. Wir möchten Sie darum bitten, die jeweils zutreffenden Antworten in den dafür vorgesehenen

Wechselbereitschaft von. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 07. Januar PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Elternzeit Was ist das?

Funktionen des Erinnerns im erzählten Lebensrückblick älterer Menschen

Wege aus Krise und Hoffnungslosigkeit

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Patientenverfügung. Was versteht man genau unter einer Patientenverfügung? Meine persönliche Patientenverfügung

Dies sind die von Ihnen angeforderten QuantumNews für Kunden und Freunde der Naturheilpraxis * Andreas Frenzel * QuantumTao * Coaching * Paarberatung


Screening Das Programm. zur Früherkennung von Brustkrebs

Liebe oder doch Hass (13)

FAMILIENSTAND ALLEINERZIEHENDE MÜTTER

Erst Lesen dann Kaufen

HPCV-Studie: Hospizliche Begleitung

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Auswertung des Jahresabschlusses Bilanzanalyse 2

Wie ist das Wissen von Jugendlichen über Verhütungsmethoden?

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose!

Welche Staatsangehörigkeit(en) haben Sie?... Mutter geboren?...

Erwachsenen- Psychotherapie

Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit in Rehabilitationskliniken

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Fotoprotokoll / Zusammenfassung. des Seminars Methodik der Gesprächsführung und Coaching. Vertriebs- & Management - Training

Was ist das Budget für Arbeit?

(C)opyright 2009 by Jochen Vajda

Ohne den gewerkschaftlichen Rechtsschutz hätte ich meine Rechte nicht durchsetzen können.

Transkript:

Kongress 09 SGG SSG 29./30.10.2009 Wie gehen Pflegende mit Todeswünschen und Suizidgedanken von Pflegeempfängern um? Elsbeth Kalbermatter Fachpsychologin für Psychotherapie FSP Psychiatriezentrum Oberwallis PZO SZO/GNW Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 1

Fakten: Depression im Alter Die Depression als ein Auslöser für suizidales Verhalten wird oft nicht erkannt und daher auch oft nicht behandelt. Die Depression ist die häufigste psychische Erkrankung im Alter 40 50 % der Depressionen im Alter werden nicht erkannt Nur 10 % der Depressionen im Hochbetagtenalter werden adäquat behandelt Geschätzt wird, dass ein Drittel der Heimbewohner an einer Depression leidet Mehr als 90 % der Suizidenten leiden zum Zeitpunkt des Suizids an einer psychischen Erkrankung Unbehandelte Depressionen sind eine Ursache für suizidale Gedanken Bei depressiv erkrankten älteren Menschen ist in Verbindung mit körperlicher Erkrankung mit Suizidgedanken zu rechnen Depressionen sind die Hauptursache für Suizide Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 2

Fakten: Die Suizidalität von alten Menschen Definition Suizidalität Die Summe aller Denk- und Verhaltensweisen, die durch aktives Handeln oder passives Unterlassen den eigenen Tod anstrebt bzw. im Rahmen dieser Handlungen in Kauf nimmt (Wolfersdorf, 2006). Die Suizidalität und die Depression im Alter sind schwierig zu erkennen, weil die körperlichen Beschwerden und Klagen über diese im Vordergrund stehen und die seelische Not oft nur indirekt geäussert wird. (Larvierte Depression) Verbale Äusserungen werden nicht als Hinweis auf eine versteckte Suizidalität verstanden bzw. auf ein depressives Hintergrundgeschehen zurückgeführt. Ich bin nur eine Last für die Familie oder die Gesellschaft Ich habe mein Leben gelebt, es wäre jetzt Zeit zu gehen Ich bin zufrieden, ich habe alles erledigt, meine Kinder sind selbständig, man braucht mich nicht mehr Was macht ein Leben, wie ich es habe, noch für einen Sinn? Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 3

Depressives und suizidales Verhalten ist oft sehr versteckt Sozialer Rückzug, Freudlosigkeit, Interessenverlust Klagen über Wertlosigkeit und Hoffnungslosigkeit Klagen über diffuse Schmerzen (lösen Ärger bei Pflegenden aus) Veränderungen im Verhalten (verbal aggressiv, ablehnend, schweigsam) (Versteckte) Verweigerung von Essen und Trinken, Verweigerung der Medikamente Verweigerung der Mithilfe bei der Pflege indirektes autodestruktives Verhalten Regeln persönlicher Angelegenheiten, Verschenken persönlicher Gegenstände Die Suizidgefahr bei älteren Menschen wird nicht erkannt (Lindner 2009) Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 4

Fakten: Der Suizid von alten Menschen Prozentual bringen sich mehr ältere als jüngere Menschen um. 40 % aller Suizide werden von Menschen über 60 Jahre verübt. In den letzten Jahren ist die Häufigkeit der Suizide im Alter gestiegen. Die Dunkelziffer bei Suiziden im Alter wird als sehr hoch eingestuft. Die Häufigkeit von gelungenen Suiziden ist bei älteren Menschen am höchsten. Ältere Männer wenden harte Suizidmethoden an. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 5

Fakten: Gesellschaftliche Einstellung / Bewertung des Suizides von alten Menschen Der Suizid eines älteren Menschen wird eher toleriert als der Suizid eines jüngeren Menschen Gesellschaftliche Toleranz / Akzeptanz des Suizides von älteren Menschen insbesondere bei Pflegebedürftigkeit Suizide im Alter sind verständlicher / nachvollziehbarer (Was hatte er denn noch vom Leben...?) Der Suizid im Alter ist weiterhin ein Tabu-Thema trotz der alarmierenden Zahlen. Die Suizidalität von älteren Menschen wird kollektiv verdrängt (Lindner, 2009) Bei der Literatursuche zur Thematik wurden erstaunlich viele Artikel gefunden, in denen der Suizid und die Suizidprävention im Alter mit Abhandlungen zur Sterbehilfe verknüpft werden. Weshalb wird gerade bei der Thematik Suizidprävention im Alter diese Verknüpfung hergestellt? Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 6

Alter Depression Suizidalität Suizid : Eine bedrückende Bilanz! Die Depression im Alter und die Suizidalität werden oft (auch von Fachpersonen) nicht erkannt. Was nicht erkannt wird, wird auch nicht behandelt. Was nicht wahrgenommen wird, kann nicht verhindert werden. Wo die Not nicht gesehen wird, wird auch nicht geholfen. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 7

Die adäquate Behandlung einer Depression im Alter ist eine interdisziplinäre Aufgabe Depressionen im Alter zu behandeln ist Suizidprävention Die Schulung von Altenpflegekräften, die Depression und die Suizidalität von alten Menschen zu erkennen und Fachpersonen einzubeziehen, muss verstärkt werden. Die Nähe und die Beziehung der Pflegenden zum depressiven alten Menschen bietet die Chance, die depressive Not zu erkennen. Depressionen zu behandeln ist gleichzeitig eine Entlastung für die Pflegenden. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 8

Reaktionen von Pflegenden / Angehörigen auf depressive / suizidale Äusserungen: Unterstützende Reaktionen: Einfühlsames Zuhören, Mitgefühl, sich Zeit nehmen, häufigere Ansprache (Beziehungsangebot), Fachpersonen einbeziehen usw. Abgrenzende Reaktionen: Verunsicherung, Enttäuschung, Deprimierung, Beschönigung, Bagatellisierung, Tabuisierung, Kontaktvermeidung, Lähmungsgefühle, Ohnmacht, ärgerliche Ungeduld, Kritik, Angst, Schonhaltung usw. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 9

Die schwierige Interaktion zwischen Depression und ihrem Umfeld oder die problematische Kommunikation von Depressiven mit ihrem Umfeld Hell (2009) Faktoren, die das Erkennen der Depression erschweren: Widerstand der Erkrankten gegen die Diagnose Persönlichkeitseigenschaften, Klagsamkeit, histrionisches Verhalten geben das Bild eines unechten Leidens Die negativen Gefühle, die Dysphorie, die Klagsamkeit wirken feindselig und lösen Gefühle des Abgewiesen-Werdens in der Umgebung aus (Hostilitätsaspekt) Das Rückzugsverhalten (Interesselosigkeit, Antriebsarmut) des Depressiven (Deprivationsaspekt) löst Verunsicherung, Deprimierung, Zurückhaltung aus. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 10

Fallbeispiel: Progrediente Hinfälligkeit / larvierte Depression/versteckte Verweigerung Progrediente Hinfälligkeit: Gewichtsverlust und / oder Malnutrition Abnahme der körperlichen, psychischen (auch kognitiven) und sozialen Funktionen Depression Einschränkung in den ATL s Keine offensichtliche Erkrankung, die die Veränderung erklären kann Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 11

Antworten aus der Befragung von Pflegenden von Altersheimen und der Alterspsychiatrie: Ich kann den Todeswunsch nachvollziehen und verstehen. Jedem Tier würde man den Gnadentod ermöglichen. Ich fühlte mich so hilflos und weiss nicht was antworten. Gerade bei den gläubigen älteren Menschen versuche ich, sie auf Gott zurück zu beziehen, Gott entscheidet über Leben und Tod. Es macht mir Angst, weil ich mir dann überlege, dass es mir einmal auch so ergehen könnte. Oft wird der Wunsch Tod zu sein oder endlich sterben zu können leichtfertig geäussert bzw. ist nicht so ernst zu nehmen. Oft erlebt man, dass Bewohner, die ständig davon reden, dass sie sterben möchten, bei Erkrankung plötzlich sehr stark am Leben hängen. Oft frage ich mich dann selbst, was eigentlich der Sinn des Leidens und Lebens ist. Solche Äusserungen kann ich nach sechs Tage Pflegearbeit kaum aushalten. Todeswünsche und suizidale Äusserungen gehören zum Pflegealltag, sind emotional belastend für die Pflegenden und belasten die Beziehung. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 12

Die Reaktionen und Antworten der Pflegenden lassen darauf schliessen, dass diese viel aushalten müssen, immer wieder auf Pflege ethische Fragen und auf die Fragen nach dem Sinn des Leidens und Lebens zurückgeworfen werden. Pflegen heisst oft auch Leiden aushalten (Frankl) Viele Pflegende in Pflegeheimen bewerten ihre Arbeit sowohl als befriedigend und erfüllend trotz der emotionalen und körperlichen Belastung. In Pflegeheimen wird viel gute Arbeit geleistet, Pflegende bleiben in Beziehung. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 13

Wer hilft die Pflegenden die emotionalen Belastungen auszuhalten? Erhalten Pflegende die notwendige Unterstützung zum Aushalten? Haben Pflegende in den Alters- und Pflegeheimen genügend Wissen über psychiatrische Krankheitsbilder, Umgang mit Depressiven, Wissen die Suizidalität eines älteren Menschen wahr zu nehmen? Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 14

Hilfen und Unterstützung für Pflegende Schulungsprogramme für Pflegende im Altersbereich im Erkennen von Depressionen und Wahrnehmen von Suizidalität Schulung im Umgang mit depressiven alten Menschen und der Suizidalität von alten Menschen Erarbeitung von Pflegestandards Depression und Suizidalität (Bsp. Online Magazin für die Altenpflege) Verstärkte Unterstützung durch Haus- und Heimärzte, Psychiater, Psychologen, Seelsorger, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten Verstärkung der Seelsorge Fall- und Teamsupervision Diskussion und Reflexion von ethischen und pflegeethischen Fragen Unterstützung der Pflegenden in der Selbstpflege Reduktion der Arbeitsbelastung durch einen guten Pflegeschlüssel, damit den Pflegenden der Raum bleibt für Beziehungsarbeit. Aktuell beklagen sich Pflegende, dass sie zunehmend nur mehr Zeit für die somatische Pflege haben. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 15

Die Gesellschaft hat die Verantwortung Pflegende zu unterstützen, damit diese die umfassende Pflege leisten können, die mit ihrer Pflegeethik übereinstimmt. Die Suizidprävention in den Alters- und Pflegeheimen zu verstärken, entlastet auch die Pflegenden. Gut ausgebildete und entlastete Pflegende leisten wichtige Suizidpräventionsarbeit. Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 16

Literatur Abstraktband 4. Psychiatriepflegetag, 7. und 8. April 2005: Suizid - Vom Umgang mit Todessehnsucht und Lebenssinn, Betreuung suizidaler Patienten, S 1-11 Arbeitsgruppe Alte Menschen im Nationalen Suizidprogramm für Deutschland: Wenn das Altwerden zur Last wird. Suizidprävention im Alter, www. bmfsfj. de Felber, Werner & Wolfersdorf, Manfred: Sind Suizidprophylaxe und Sterbehilfe miteinander vereinbar? in Suizidprophylaxe, 92, 1997, S 109-113 Frankl, Viktor E.: Ärztliche Seelsorge. Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse. Zehn Thesen über die Person. Wien 2005. Zitiert in: ders.: Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn, München, 1996, S 246 Grond, Erich: Die Pflege und Begleitung depressiver alter Menschen, Berlin 1993 Hell, Daniel: Stolpersteine und Möglichkeiten im Umgang mit depressiven Personen, http://www.depression.uzh.ch/page2/page29/page29.html (15.3.2009) Icks, Andrea, Schindler-Marlow, Sabine: Vermeidung von Depression und Suizid im Alter, in Rheinisches Ärzteblatt, 2, 2008 Lindner, Reinhard: Wenn die Seele trauert. Suizidgefährdung älterer Menschen wahrnehmen, in Pflegezeitschrift,Jg. 62, Heft 2, 2009, S 84-85 Online-Magazine für die Altenpflege www.pqsg.de Standard "Depressive Störungen und Suizidprävention, http://www.pqsg.de/seiten/openpqsg/hintergrund-standard-depression.htm (15.03.2009) Perrig-Chiello, Pasqualina, Höpflinger, François (Hrsg.): Gesundheitsbiografien. Variationen und Hintergründe, Bern, 2003 Schlecht, Constanze: Sackgasse Pflegeabhängigkeit? Zur Situation von Menschen, die von der Pflege und Fürsorge anderer abhängig sind,htttp://www.ev-diakonieverein.de/diakonieverein/text.php3?id=3e84d4c6f177f (15.03.2009) Theisen, Susanne: Die letzte aller Türen. Suizid im Alter, htttp.//www.zm-online.de/zm/3_07/pagese2/titel11.htm (22.03.2008) Wächtler, Claus: Suizidalität im Alter, Entstehungsbedingungen und therapeutische Ansätze, in Ergotherapie, Heft 10, 2002, S 11-17 Elsbeth Kalbermatter, Psychiatriezentrum Oberwallis 17