Magen-Darm-Infektion



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Transkript:

Magen-Darm-Infektion (Lebensmittelvergiftung; Gastroenteritis; Brechdurchfall) Beschreibung Krankheitsbild Magen-Darm-Infektionen sind die weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Alle Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens immer wieder daran. Gehäuft kommen sie bei Kindern, älteren, kranken und immungeschwächten Menschen vor. Reisende in warme Länder erkranken regelmäßig an Brechdurchfällen. Der Begriff Magen-Darm-Infektion schließt eine Reihe von Erkrankungen ein, deren Hauptsymptome Durchfall und Erbrechen sind. Je nach Erreger unterscheiden sie sich in Dauer und Schwere. Meist ist die Erkrankung zwar unangenehm, aber harmlos und verschwindet nach einigen Tagen ohne Behandlung von selbst. Wichtig ist es, viel zu trinken, um den großen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Einige Warnzeichen sollten beachtet werden, um schwere und unter Umständen gefährliche Magen-Darm-Infektionen zu erkennen und vom Arzt behandeln zu lassen. Die Ursachen von Magen-Darm-Infektionen sind vielfältig. Meist steckt eine Infektion mit Viren oder Bakterien dahinter, seltener mit Parasiten. Auch Bakteriengifte, die mit der Nahrung aufgenommen werden, können Auslöser der Beschwerden sein (Lebensmittelvergiftung). Keime, die für den Magen-Darm-Trakt schädigend sind, gelangen mit verunreinigter Nahrung oder über eine Kontamination der Hände, mit denen man (unbewusst) über Mund und Lippen streicht in den Magen. Dort werden sie normalerweise vom sauren Magensaft abgetötet. Ist die Keimzahl jedoch sehr groß, überleben einige von ihnen und infizieren den Darm. Medikamente, die den Magensaft neutralisieren oder die Säureproduktion des Magens hemmen, begünstigen die Ansteckung. Nach der Besiedelung der Darmschleimhaut bewirken die Erreger eine Aktivierung körpereigener Mechanismen, die vermehrt Wasser und Schleim in den Darm abgeben. Gleichzeitig behindern sie die Wasseraufnahme durch die Schleimhaut. Es kommt zu Durchfall. So unangenehm ein Magen-Darm-Infekt auch sein kann, so ist doch der Durchfall und auch das Erbrechen eine gute Reaktion eines gesunden Körpers, der den Infekt durch Spülung aus dem Körper verbannen will. Selten zerstören manche Erreger zusätzlich die Zellen der Darmwand und verursachen Geschwüre und Blutungen. Es führt jedoch nicht jede Besiedelung des Darms mit Bakterien zu einer Infektion. Die Keime der so genannten Darmflora sind für den Menschen keine Bedrohung und für eine funktionierende Verdauung notwendig.

Erreger von besonders schwer verlaufenden Magen-Darm-Infektionen sind in unseren Breiten vor allem Salmonellen und Campylobacter. In warmen Ländern mit niedrigen Hygienestandards ist das Spektrum möglicher Keime sehr groß. Cholera, Shigellose und die Amöbenruhr sind typische infektiöse Magen-Darm-Erkrankungen. Für meist harmlos verlaufene Durchfall-Episoden auf Reisen sind nicht selten Untergruppen von Coli-Bakterien verantwortlich. Hier handelt es sich strenggenommen oft nicht um eine tatsächliche Erkrankung, sondern um eine Neu- Anpassung der Darmflora auf eine veränderte Umgebung und Nahrung. Welche Beschwerden verursachen Magen-Darm-Infektionen? Die Hauptsymptome von Magen-Darm-Infektionen sind Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Durchfall. Je nach Erreger treten die Beschwerden sofort (das heißt etwa zwölf Stunden) nach dem Verzehr der verunreinigten Nahrung auf oder erst nach einigen Tagen bis zu einer Woche. Kolikartige Schmerzen und Bauchkrämpfe können hinzukommen und sind Zeichen der vermehrten Aktivität des Darmes. Die Intensität der Beschwerden ist individuell sehr verschieden und hängt vom jeweiligen Erreger ab. Sind die Durchfälle sehr stark und wird nicht genug getrunken, ist ein Flüssigkeitsmangel die Folge. Eine starke Austrocknung ist an einer trockenen Zunge sowie Mundschleimhaut erkennbar. Außerdem bleibt die Haut nach leichtem Kneifen in Falten stehen. Gleichzeitig nimmt die Urinausscheidung ab. Der Urin ist auffällig dunkel gefärbt. Betroffene fühlen sich dabei schläfrig und benommen, ihnen drohen Kreislaufprobleme und Nierenschäden. Diese Situation ist sehr ernst und muss schnellstmöglich behandelt werden. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Menschen können rasch innerhalb von zwölf bis 24 Stunden austrocknen. Welche Warnzeichen gibt es bei gefährlichen Magen-Darm-Infektionen? Meist ist die Erkrankung harmlos und geht innerhalb weniger Tage von selbst vorbei. Die Infektion mit bestimmten Erregern kann jedoch besonders schwer verlaufen oder die Darmschleimhaut so stark schädigen, dass spezielle Behandlungen notwendig sind. Wenn folgende Warnzeichen auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden: Auflagerung von Blut auf dem Stuhl extrem dunkel gefärbter Stuhl (Teerstuhl) Auflagerung größerer Mengen Eiter oder Schleim Durchfälle länger als eine Woche Gruppenerkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Heimen, Schulen oder Großküchen hohes Fieber starke krampfartige Schmerzen über einen längeren Zeitraum starke Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit Benommenheit, Schwindel, Schwäche und Müdigkeit

Zeichen der Austrocknung: Hautfalten verstreichen nach dem Kneifen nicht, trockener Mund, trockene Zunge, Urin spärlich und dunkel gefärbt Durchfall während oder nach einer Antibiotikatherapie Durchfall im Anschluss an eine Auslands- insbesondere eine Fernreise Reichliches Trinken ist wegen Erbrechen oder allgemeiner Schwäche nicht möglich. starker Durchfall bei Säuglingen, Kleinkindern und alten Menschen Durchfall im Wechsel mit Verstopfung und unfreiwilligem Abgang von Stuhl Diagnostik Am wichtigsten bei der Diagnosestellung ist die detaillierte Schilderung des Krankheitsverlaufes. Deswegen sollten die Stühle genau betrachtet werden, um dem Arzt über ihre Beschaffenheit Auskunft geben zu können. Wichtig sind Informationen über Konsistenz (breiig, wässrig, schaumig, geformt, schleimig, fettig), Farbe (schwarz, hell, dunkel, gelblich), Frequenz (Anzahl der Stuhlgänge pro Tag), Menge und Beimengungen (Blut, Eiter, Schleim, unverdaute Nahrungsreste). Es ist hilfreich, diese Dinge aufzuschreiben und die Notizen dem Arzt mitzubringen. Wichtige Informationen sind außerdem zurückliegende Auslandsaufenthalte, Erkrankungen von Familienmitgliedern oder Kontaktpersonen sowie begleitend aufgetretene Beschwerden. In den meisten Fällen sind keine weiteren Untersuchungen notwendig. Nur wenn die Durchfälle länger als eine Woche anhalten, oder eines der Warnsignale auftritt, wird eine Stuhlprobe mikrobiologisch untersucht. Ein Labor bestimmt den Erreger und stellt fest, durch welches Medikament er abgetötet werden kann. Falls hohes Fieber aufgetreten ist und der Patient sich sehr krank fühlt, werden Blutproben untersucht um festzustellen, ob sich die Erreger auch im Blut oder in anderen Organen vermehrt haben. Besteht der Verdacht auf andere Ursachen der Beschwerden, können weitere Untersuchungen nötig sein. Therapie Vor allem müssen die durch den Durchfall und das Erbrechen verlorene Flüssigkeit und Salze in großen Mengen ersetzt werden. Als Hausmittel haben sich bei einer unkomplizierten Gastroenteritis reichlich mit Wasser verdünnter Fruchtsaft und Salzstangen bewährt. Wer weniger trinkt, weil er dann den Eindruck hat, dass der Durchfall seltener auftritt, begeht einen Denkfehler, denn er entzieht dem Körper nur die notwendige Spülflüssigkeit. Die WHO empfiehlt folgende Rezeptur zum Ausgleich des Wasser- und Salzhaushaltes: Vier gestrichene Teelöffel Zucker, ein dreiviertel Teelöffel Salz, ein Teelöffel Bicarbonat und ein Becher Orangensaft auf einen Liter Wasser.

Bei schwerer Austrocknung und bei gefährdeten Personen (Alte, Kranke, Säuglinge, Kleinkinder) ersetzt der Arzt die fehlende Flüssigkeit mit Infusionen. Die Beschwerden bessern sich in den meisten Fällen ohne weitere Maßnahmen innerhalb weniger Tage, wobei der Durchfall meist einige Zeit länger bestehen bleibt als Übelkeit und Erbrechen. Obwohl die Erkrankung häufiger durch Bakterien hervorgerufen wird, sind Antibiotika nur in Ausnahmefällen hilfreich. Diese Medikamente töten nicht nur die für die Erkrankung verantwortlichen Keime ab, sondern auch die schützende Darmflora. Dadurch kann sich die Infektion unter Umständen verstärken, weil die Krankheitserreger nicht mehr von den guten Darmbakterien in ihrem Wachstum behindert werden. Auch kann es durch die Antibiotikabehandlung zu unerwünschten Nebenwirkungen wie allergische Hautausschläge, Kopfschmerzen oder Herz- Kreislauf-Störungen kommen. Oft sind Bakteriengifte oder Viren die Verursacher, gegen die Antibiotika keinerlei Wirkung haben. Der Arzt entscheidet über ihren Einsatz nach dem vorliegenden Beschwerdebild und dem Ergebnis der Stuhlprobe. Der Einsatz von sogenannten probiotischen Milchsäurebakterien und Hefen wird kontrovers diskutiert. Ihnen wird eine positive Wirkung auf die physiologische Darmflora nachgesagt. Ein harter wissenschaftlicher Nachweis steht jedoch aus. Begleitende Schmerzen können mit krampflösenden Schmerzmitteln gelindert werden. Durch eine Erschlaffung der Darmmuskulatur kommt es zu einer Krampflösung und damit zu einer Schmerzlinderung. Die Medikamente können als Zäpfchen verabreicht werden und gelegentlich zu einem Harnverhalt, selten zu Mundtrockenheit oder Herzrasen führen. Mit Durchfallmedikamenten sollte man sehr zurückhaltend umgehen. Kohle bindet zwar sofern in ausreichender Menge eingenommen Flüssigkeit im Darm. Andere (Loperamid) wirken hemmend auf die Darmtätigkeit bis hin zur vorübergehend medikamentös induzierten Darmlähmung. Doch dadurch behindert man die Selbstheilungskräfte des Körpers und es verzögert sich auch die Ausscheidung der Erreger und ihrer Gifte, sodass sich die Erkrankungsdauer nicht selten verlängert. Auf Reisen oder wenn aus anderen Gründen längere Zeit keine Toilette aufgesucht werden kann, sind diese Mittel zum kurzfristigen Einsatz allerdings sinnvoll. Prävention/Vorsorge Magen-Darm-Infektionen werden epidemieartig über Nahrungsmittel und normale soziale Kontakte übertragen. Sie treten auch auf Reisen in tropische und subtropische Länder auf. Aufgrund schlechterer hygienischer Bedingungen ist das Trinkwasser oft keimbelastet. Daher sollte Wasser stets abgekocht oder in verschlossenen Flaschen gekauft werden. Auf Eiswürfel sollte man grundsätzlich verzichten. Salate und ungewaschenes Obst sind häufige Ansteckungsquellen. Ein Merkspruch für Reisende lautet: Cook it, peel it, or forget it Koch es, schäl es, oder vergiss es! Nahrungsmittel, die mit Eiern zubereitet werden, sollten nur frisch verzehrt werden. Denn Hühner und Hühnereier sind das Haupterregerreservoir für Salmonellen. Wenn

Eierspeisen längere Zeit ungekühlt stehen, können sich die Erreger darin massenhaft vermehren. Hühnerfleisch sollte immer frisch und gut durchgebraten gegessen werden. Wenn in der eigenen Umgebung Menschen an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt sind, hilft nur eine strenge Hygiene: Händewaschen nach dem Toilettengang und vor jedem Essen sind selbstverständlich. Weitere desinfizierende Maßnahmen von Toilettensitz, Wasserhahn und Türkliniken können bei akuter Ansteckungsgefahr sinnvoll sein. Erkrankte Personen dürfen nicht in Gesundheits- oder Lebensmittelberufen tätig sein. Eine Wiederaufnahme der Tätigkeit sollte frühestens 2 Tage nach dem Abklingen der klinischen Symptome erfolgen. Ebenso sollten Kinder Gemeinschaftseinrichtungen auch erst 2 Tage nach dem Abklingen der klinischen Symptome wieder besuchen. Disclaimer Dieser Text dient ausschließlich der Information und soll Erkrankten und ihren Angehörigen erste Inhalte vermitteln, um einzelne Untersuchungs- und Therapieschritte besser verstehen zu können. Diese Informationen ersetzen keinen Arztbesuch und sind keine Aufforderung zur Selbstbehandlung und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer Eigenmedikation verwendet werden. Der Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit Impressum Copyright: sanvartis GmbH, A&O Gesundheit Medien- und Verlagsgesellschaft mbh Erstellungsdatum: Juli 2002 Autor: Jochen Niehaus Letzte Aktualisierung: März 2014 Durch: Wolfgang Gerlach-Reinholz, Facharzt für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin

Literatur/Leitlinien/EBM: Buchart, Karin: Nahrungsmittelallergie Ein Leitfaden für Betroffene. Studienverlag.at (3. Auflage 2005). Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag (2014). Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts rki 2012 Koop: Gastroenterologie compact. Thieme (Januar 2013). Lentze, M./Koletzko, B.: Leitlinien der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung e. V. Akute Gastroenteritis. www.gpge.de National Digestive Diseases Information Clearinghouse (NDDIC): Diarrhea. http://www.niddk.nih.gov/health/digest/pubs/diarrhea/diarrhea.htm (März 2007). Wolf-Weihrauch: Internistische Therapie 2012-2013, Urban & Fischer (19. Auflage).