Die Schweizer Jugend ist über die Berufswelt gut informiert



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Transkript:

Die Schweizer Jugend ist über die Berufswelt gut informiert Wirtschaft und Verwaltung ist erneut die beliebteste Branche bei Schweizer Schülerinnen und Schülern. Dies ergab die diesjährige Schülerumfrage der Multicheck AG in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstituts gfs-zürich bei 12 000 Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren. Die Schnupperlehre ist die wichtigste Entscheidungshilfe für die Berufswahl. Bei der Suche nach offenen Lehrstellen verwendet bereits jeder zweite Schüler gängige Internetplattformen. Neun von 10 Schweizer Schülerinnen und Schüler sind der Überzeugung, ihre eigenen Interessen zu kennen. Rund acht von zehn Schülern glauben zudem, über ihre eigenen Stärken und Schwächen Bescheid zu wissen. Gleich viele sind sich sicher, die richtige Berufswahl getroffen zu haben oder noch zu treffen. Darin zeigt sich ein Bild von gefestigten und reflektierten Schülern. Drei Viertel aller Schüler sind der Meinung, gut über die verschiedenen Berufe informiert zu sein. Bemerkenswert ist nicht nur die Höhe dieser Zahl, sondern auch, dass es keine Unterschiede zwischen den Altersstufen der Jugendlichen gibt. Einzig beim Bildungsziel ist ein deutlicher Unterschied auszumachen : Schüler, welche als Bildungsziel «Berufsmaturität und Fachhochschule» genannt haben, bezeichnen sich signifikant häufiger als gut informiert, als Schüler, welche eine Berufslehre oder ein Universitätsstudium angehen möchten. Seite 1/5

Deutschschweizer Lehrkräfte unterstützen Schüler besser Bei der beruflichen Orientierung geniesst die Schnupperlehre eine besonders hohe Bedeutung: Fast drei Viertel der Schülerinnen und Schüler haben mindestens eine Schnupperlehre absolviert. Dank dieser Schnupperlehre wissen über 80%, ob der Beruf zu ihnen passt oder nicht. Obwohl die Lehrkraft nicht bei allen eine zentrale Rolle bei der Lehrstellensuche spielt, sagt jeder zweite Schüler (52 %), dass sie ihn gut auf die Lehrstellensuche vorbereitet habe. Ein Viertel (24%) erachtet die Vorbereitung als mittelmässig und ein Viertel als eher oder gar nicht gut (24%). Das bedeutet gleichzeitig: rund die Hälfte der Schüler ist von den Lehrern nur knapp ausreichend oder gar ungenügend auf die Lehrstellensuche vorbereitet worden. Am besten wird die Vorbereitung durch die Lehrkraft von den Schülern im 10. Schuljahr (oft ein Werkjahr oder berufsvorbereitendes Schuljahr) wahrgenommen. Zwei Drittel der Schüler (66 %) sagen, die Lehrkraft habe sie auch konkret bei der Lehrstellensuche unterstützt. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Sprachregionen. In der Deutschschweiz geben zwei Drittel (68 %) an, bei der Lehrstellensuche stark oder zum Teil durch die Lehrkraft unterstützt worden zu sein, in der französischen Schweiz ist nur jeder Zweite (53%) unterstützt worden. Jeder vierte Romand (27%) gibt sogar an, von der Lehrkraft gar nicht unterstützt worden zu sein. Seite 2/5

Internetplattformen im Trend Bei der Suche nach offenen Lehrstellen verwendet jeder und jede zweite (53%) Jugendliche Internetplattformen. Inserate in Printmedien oder im Internet verlieren dagegen an Bedeutung. Die Suche über Internetplattformen ist in der Deutschschweiz mit 58% viel verbreiteter als in der Romandie mit 35%. Die Westschweizer Schüler bewerben sich dafür häufiger auf Ausschreibungen in Inseraten. Bei den Bewerbungsschreiben setzen die Jugendlichen weiterhin auf die klassische Papierbewerbung: Neun von zehn Schülerinnen und Schüler reichen die Bewerbungsmappe per Post ein. Erst 40 Prozent der Befragten haben den Umgang mit Onlinebewerbungen kennengelernt, wobei die Tendenz steigend ist. 1 bis 10 Bewerbungen pro Lehrstellensuchender Die Hälfte der Schüler schreibt zwischen einer und zehn Bewerbungen, nur jeder zehnte gibt an, bereits mehr als 60 Bewerbungen abgeschickt zu haben. Damit wird das in den Medien häufig thematisierte Phänomen der grossen Menge an erfolglosen Bewerbungen von Lehrstellensuchenden relativiert. Seite 3/5

Die Lehrstellensituation ist für die Westschweizer Schüler deutlich angespannter als in der Deutschschweiz. So geben Deutschschweizer häufiger an, mit weniger Bewerbungen zu einer Lehrstelle zu kommen (54% 1 bis 10 Bewerbungen) als ihre französischsprachigen Kollegen (36%). In der Romandie gibt es insbesondere markant mehr Schüler, die mehr als 60 Bewerbungen geschrieben haben (19% vs. 8% in der Deutschschweiz). Wirtschaft und Verwaltung am beliebtesten Bei der Wahl der beliebtesten Branche ist der Fall eindeutig: Erneut haben die Schülerinnen und Schüler die Branche Wirtschaft und Verwaltung als beliebteste Branche gewählt. Geschlechtsspezifische Unterschiede gab es auf den folgenden Plätzen. Während die Schülerinnen an zweiter Stelle die Branchen Gesundheit und Bildung und Soziales wählten, bevorzugten die Schüler die Branchen Informatik und Elektrotechnik. Besonders tief in der Gunst der Jugendlichen stehen die beiden Branchen Verkehr und Logistik und Bau. Als populäre Lehrbetriebe haben sich die Banken, Gemeinde- und Stadtverwaltungen sowie die Spitäler herauskristallisiert. Seite 4/5

Studiendesign Die Multicheck Schülerumfrage 2013 ist die vierte in einer jährlichen Reihe. Sie gibt einen vertieften Einblick in das Berufsorientierungs-, das Berufsfindungsverhalten und den Bewerbungsprozess bei der Lehrstellensuche von Schweizer Jugendlichen. Dazu wurden anhand einer umfassenden und repräsentativen Online-Befragung im Frühjahr 2013 insgesamt 12 012 Schülerinnen und Schüler zu ihrem Verhalten und ihren Erfahrungen bei der Lehrstellensuche befragt. Seite 5/5