Wissensmanagement 2.0



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Transkript:

Dieter Spath (Hrsg.), Jochen Günther Wissensmanagement 2.0 FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR Arbeitswirtschaft und organisation IAO Trendstudie: Dieter Spath (Hrsg.), Jochen Günther Wissensmanagement 2.0 Erfolgsfaktoren für das Wissensmanagement mit Social Software E i n e e m p i r i s c h e S t u d i e z u o r g a n i s at o r i s c h e n u n d m o t i v at i o n a l e n Erfolgsfaktoren für den Einsatz von Social Software in Unternehmen Fraunhofer Verlag

Kontaktadresse: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Nobelstraße 12 Herausgeber: o. Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dieter Spath Autor: Dipl.-Wi.-Ing. Jochen Günther unter Mitwirkung von Brigitta Pöld, Kathrin Ulrich M.A., 70569 Stuttgart Telefon +49 (0) 711 / 970-2262 Telefax +40 (0) 711 / 970-2299 E-Mail jochen.guenther@iao.fraunhofer.de URL www.iao.fraunhofer.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN: 978-3-8396-0090-0 Gestaltung: Fraunhofer IAO Satz: Fraunhofer IAO Umschlaggestaltung: Fraunhofer IAO Für den Druck des Buches wurde chlor- und säurefreies Papier verwendet. by FRAUNHOFER VERLAG, 2010 Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB Postfach 800469, 70504 Stuttgart Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart Telefon 0711 970-2500 Telefax 0711 970-2508 E-Mail verlag@fraunhofer.de URL http://verlag.fraunhofer.de Alle Rechte vorbehalten Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Ver wertung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Speiche rung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der An nahme, dass solche Bezeichnungen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und deshalb von jedermann benutzt werden dürften. Soweit in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z.b. DIN, VDI) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden ist, kann der Verlag keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen.

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Abbildungsverzeichnis 3 Tabellenverzeichnis 5 1 Management Summary 6 2 Hintergrund 11 2.1 Einführung 11 2.2 Aufbau der Studie 12 3 Was ist Social Software? 15 3.1 Web 2.0 und Social Software - Modebegriffe oder Trend mit Potenzial? 15 3.2 Potenziale von Social Software in Unternehmen 25 3.3 Grenzen von Social Software für das Wissensmanagement 29 4 Herausforderung Mitarbeiterbeteiligung 33 4.1 Darstellung der Beschreibungsebenen 33 4.2 Beschreibung der Einflussfaktoren 37 4.2.1 Einflussfaktoren der Ebene»Unternehmen«38 4.2.2 Einflussfaktoren der Ebene»Gruppen«41 4.2.3 Einflussfaktoren der Ebene»Mitarbeiter«43 4.3 Zusammenfassung 45 5 Ergebnisse der Studie zum Einsatz von Social Software 48 5.1 Methodisches Vorgehen 48 5.2 Statistische Informationen zu der Befragung 49 5.3 Verbreitung und Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen 53 5.4 Nutzungshäufigkeit und Vorteile von Social Software 56 5.5 Maßnahmen bei der Einführung von Social Software 59 5.6 Vorteile von Wissensmanagement mit Social Software 62 5.7 Erfolgsfaktoren 64 5.7.1 Unternehmensebene 64 1

Abbildungsverzeichnis 5.7.2 Gruppenebene 70 5.7.3 Individuelle Ebene 78 5.8 Bedeutung der Einflussfaktoren 88 6 Vorgehensweise zur Einführung von Social Software in Unternehmen 91 6.1 Strategie 92 6.2 Analyse 92 6.3 Konzeption 94 6.4 Realisierung 97 6.5 Einführung 98 7 Zusammenfassung 100 Quellen 102 2

Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Aufbau der Studie 13 Abbildung 2: Bestandteile des Begriffs Web 2.0 17 Abbildung 3: Klassifikationsschema für Anwendungstypen von Social Software 18 Abbildung 4: Aufteilung der Einflussfaktoren auf Ebenen 37 Abbildung 5: Zuordnung der befragten Unternehmen zu Branchen 49 Abbildung 6: Anzahl Beschäftigte in befragten Unternehmen 50 Abbildung 7: Position der befragten Teilnehmer in den Unternehmen 51 Abbildung 8: Marktlage der befragten Unternehmen 52 Abbildung 9: Vorhandene Web 2.0-Anwendungen in Unternehmen 53 Abbildung 10: Einsatzbereiche von Web 2.0-Anwendungen 54 Abbildung 11: Klassifikation der Einsatzbereiche 55 Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Nutzungsgrad der Anwendungen auf Unternehmens- und Teamebene 57 Persönliches Nutzungsverhalten von Social Software bezogen auf Wikis, Social Networks, Bewertungsverfahren und Blogs 58 Von Unternehmen angewandte Einführungsmaßnahmen 60 Einschätzung der Effizienz von Einführungsmaßnahmen 61 3

Abbildungsverzeichnis Abbildung 16: Abbildung 17: Abbildung 18: Abbildung 19: Abbildung 20: Die geschätzten Verbesserungen durch den Einsatz von Social Software im Wissensmanagement 63 Ausprägung der Einbeziehung der Mitarbeiter in Unternehmen 65 Ausprägung des Merkmals Zusammenhalt in den befragten Unternehmen 66 Qualitativer Erfolg von webbasierten Anwendungen in den befragten Unternehmen 67 Quantitativer Erfolg von webbasierten Anwendungen in den befragten Unternehmen 68 Abbildung 21: Vorhandensein aktiver Communities 74 Abbildung 22: Abbildung 23: Abbildung 24: Abbildung 25: Die Stärke der gruppendynamischen Wirkung auf die Beteiligung an Social Software 75 Persönliches Nutzungsverhalten der Befragten (bei Zugang zu Wikis, Social Networks, Bewertungsverfahren und Blogs) 79 Persönliche Nutzungshäufigkeit der Befragten klassifiziert (bei Zugang zu Wikis, Social Networks, Bewertungsverfahren und Blogs) 80 Einstellungen der Befragten zum Wissensmanagement 81 Abbildung 26: Persönlichkeitsmerkmale der Befragten 82 Abbildung 27: Bewertung der Gründe für die persönliche Nutzung von Social Software 85 Abbildung 28: Vorgehensmodell zur Einführung von Social Software 91 4

Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Fallstudie Bluepedia IBM Deutschland GmbH 25 Tabelle 2: Social Software unterstützt Abläufe in der Wertschöpfung 27 Tabelle 3: Fallstudie Wissensportal des Bundesverbands Diakonisches Werk der EKD e. V. 30 Tabelle 4: Aussagen zur Teamarbeit im Unternehmen und der Einfluss Wissensmanagement mit Social Software 71 Tabelle 5: Gruppenkommunikation und dynamik als Einflussgrößen auf Wissensmanagement mit Social Software 76 Tabelle 6: Zusammenhang von Nutzungsverhalten und erwarteten Vorteilen 86 5

Hintergrund 2 Hintergrund 2.1 Einführung Was heute noch Trend ist, wird morgen zum Standard und ist übermorgen schon wieder überholt. Aufgrund der Globalisierung und der damit verbundenen Änderung der Wettbewerbsbedingungen müssen Unternehmen ihre eingesetzten Ressourcen effektiv und effizient nutzen. Flexibilität spielt eine immer wichtigere Rolle, um die Leistungserstellung an die permanent wachsenden Herausforderungen und sich ändernden Umweltbedingungen anpassen zu können (Wildemann 2005). In Unternehmen findet ein Wandel durch eine immer engere Verkettung der wirtschaftlichen Tätigkeit statt. Speziell in produzierenden Unternehmen sind eine wachsende Komplexität der Anlagen, durch die Just-in-Time Fertigung oder durch die Verringerung von Losgrößen, Beständen oder Durchlaufzeiten Treiber dieser Entwicklung (Schnell 2002). Ähnliche Problemstellungen gibt es auch in anderen Unternehmensbereichen. Wissen ist ein entscheidender Produktionsfaktor und tritt damit in seiner Bedeutung neben die Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit. Die Unternehmen haben erkannt, dass der effiziente Umgang mit der Ressource Wissen auch zur Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit beiträgt. Wissensmanagement hilft, die Produkt- und Dienstleistungsqualität eines Unternehmens zu verbessern (Schuh 2006). Um in dem immer kurzlebiger werdenden und turbulenten Umfeld der global vernetzten Wirtschaftswelt als Unternehmen bestehen zu können, kommt es nicht zuletzt auf die Flexibilität, Technikbeherrschung und Lernfähigkeit der Mitarbeiter an. Neue Wege und Alternativen sind gerade für die Bereiche Kommunikation, Wissenssicherung und -generierung, Weiterbildung sowie Projektmanagement nötig, um auf die veränderte Arbeitswelt zu reagieren und im Wettbewerb bestehen zu können (Riedel 2005: S.2). In diesem Kontext wird der Einsatz von Informationstechnologien für das Wissensmanagement in Unternehmen immer bedeutender. So sind Begriffe wie»social Software«und»Web 2.0«längst nicht mehr nur in Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Publikationen präsent, sondern haben via Wiki, Blog und Groupware Einzug in den Arbeitsalltag von Unternehmen gehalten (Hippner 2006: S.7). Aber die neuen Technologien sofern erfolgreich implementiert bringen nicht nur Erleichterung und Effektivität in die Unternehmen. Sie haben auch Einfluss auf die Organisation und Gestaltung von Arbeit. Neue Anforderungen an Arbeits- und Führungskräfte entstehen, Organisations- und Kommunikationsstrukturen müssen angepasst und Verfahren in den Bereichen Planung, Auswertung und Kontrolle neu gestaltet werden (Ulich 1992: S.337). 11

Hintergrund Die Identifizierung von kollektiven und individuellen Erfolgsfaktoren soll in diesem Zusammenhang helfen, den Gegensatz zwischen hoher strategischer Bedeutung des Wissensmanagements und seiner oftmals hinter den Erwartungen zurückbleibenden Nutzung in Unternehmen zu überbrücken. Denn gerade Social Software ist durch seinen interaktiven und kollaborativen Charakter von einer wechselseitigen Mitwirkung der Mitarbeiter bei der Inhalteerstellung abhängig. Vor dem speziellen Hintergrund Wissensmanagement mit Social Software sollen auf Basis organisationspsychologischer und arbeitswissenschaftlicher Ansätze Gestaltungsmöglichkeiten für Unternehmen abgeleitet werden. Völlig ungeklärt im Zusammenhang mit Social Software ist allerdings bis heute welche Einflussfaktoren in einem sich wechselseitig bedingendem System aus Technik und Organisation von Bedeutung sind, damit Social Software tatsächlich Wissensfluss und Kommunikation unter den Mitarbeitern verbessert. Hat Social Software wirklich das Potential vom Trend zum langfristig unverzichtbaren informationstechnischen Werkzeug für das Wissensmanagement zu werden? Folgende Fragen soll die Studie dabei beantworten helfen: Was ist Social Software und welche Bedeutung hat Social Software für das Wissensmanagement? Welche Herausforderungen bestehen für Unternehmen im Einsatz von Social Software für das Wissensmanagement? Welche Erfolgsfaktoren müssen für den Einsatz von Social Software beachtet werden? Welche Bedeutung haben diese Faktoren und welche Abhängigkeiten bestehen zwischen ihnen? Welche Schlüsse können aus den Ergebnissen für die Einführung von Social Software für das Wissensmanagement in Unternehmen gezogen werden? Die vorliegende Studie»Wissensmanagement im Enterprise 2.0 Erfolgsfaktoren für Social Software«widmet sich nach einer ausführlichen Einführung in die Thematik diesen Fragen und bietet einen eigenen Gestaltungsansatz an. 2.2 Aufbau der Studie Ausgehend von den zuvor aufgeführten Fragestellungen gliedert sich die Studie in vier Abschnitte: Einführung in das Thema Social Software und Darstellung der wichtigsten Anwendungstypen und Einsatzerfahrungen, 12

Hintergrund ausführliche Darstellung der Erfolgsfaktoren für ein Wissensmanagement mit Social Software als Grundlage für die empirische Studie auf Basis einer Internetbefragung von Unternehmen, detaillierte Darstellung der Befragungsergebnisse, Zusammenfassung und Bewertungen, Umsetzungsempfehlungen für eine Einführung von Social Software in Unternehmen, Vorstellung einer Vorgehensweise zur Einführung von Social Software. Im Kapitel 3 Was ist Social Software? erfolgt eine Definition, Darstellung und Abgrenzung der Begriffe Web 2.0 und Social Software. Die wichtigsten Anwendungstypen, Potenziale von Social Software in Unternehmen sowie deren Chancen und Grenzen im Anwendungsgebiet Wissensmanagement werden aufgezeichnet. Dabei werden zwei Fallstudien auf Basis von Erfahrungen mit Social Software bei der IBM Deutschland und des Bundesverbandes der Diakonie vorgestellt. Hintergrund (Kapitel 2) Was ist Social Software? (Kapitel 3) Herausforderung Mitarbeiterbeteiligung (Kapitel 4) Ergebnisse der Studie zum Einsatz von Social Software (Kapitel 5) Vorgehensweise zur Einführung von Social Software (Kapitel 6) Zusammenfassung (Kapitel 7) Abbildung 1: Aufbau der Studie Im Kapitel 4»Herausforderung Mitarbeiterbeteiligung«werden auf Basis arbeitswissenschaftlicher und organisationspsychologischer Ansätze die 13

Hintergrund wesentlichen Erfolgsfaktoren für den Einsatz von Social Software auf den Wissenstransfer mit Social Software in Unternehmen übertragen. Ausgehend von den Betrachtungsebenen»UnternehmenGruppeMitarbeiter«werden alle relevanten Faktoren und ihre Zusammenhänge ausgeführt. Die Erfolgsfaktoren dienen als Basis für die durchgeführte empirische Analyse in den Unternehmen. Die ausführliche Darstellung der Ergebnisse der Befragung unter den Unternehmen erfolgt in Kapitel 5»Ergebnisse der Studie zum Einsatz von Social Software«. Hierbei wird eine Beschreibung der Befragungsergebnisse in den grundlegenden Bereichen methodisches Vorgehen und statistische Informationen vorgenommen. Daran schließen sich die Ergebnisse der Befragung in den Bereichen der Verbreitung und Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen, der Nutzungshäufigkeit und Vorteile von Social Software sowie ergriffener Einführungsmaßnahmen an. Die Zusammenhänge zwischen den erarbeiteten Erfolgsfaktoren und einem erfolgreichen Wissenstransfer und Mitarbeiterbeteiligung in Bezug auf die Ebenen Unternehmen, Gruppen und Mitarbeiter werden dargestellt sowie mögliche Wechselwirkungen herausgearbeitet. In Kapitel 6»Vorgehensweise zur Einführung von Social Software in Unternehmen«wird eine Vorgehensweise vorgestellt, die eine Einführung von Social Software unter Berücksichtigung der organisatorischen Einflussfaktoren ermöglicht. Auf Basis der Erfahrungen des Fraunhofer IAO aus Projekten aus dem Umfeld Social Software werden Empfehlungen für einzelne Einführungsphasen dargestellt. In Kapitel 7»Zusammenfassung«erfolgt eine abschließende Darstellung und Bewertung der Ergebnisse. 14