Unterrichtsbeispiele zum m-learning aus Großbritannien und dem deutschsprachigen Raum - Rechercheergebnisse, Theorie, Praxisbeispiel



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Transkript:

Unterrichtsbeispiele zum m-learning aus Großbritannien und dem deutschsprachigen Raum - Rechercheergebnisse, Theorie, Praxisbeispiel Judith Seipold M.A. Universität Kassel j.seipold@uni-kassel.de 1

Gliederung Projekte in Großbritannien und dem deutschsprachigen Raum: Verfügbarkeit und Tendenzen in Forschung und Praxis aus mediendidaktischer Sicht Alltagsmedienkompetenz als Theorien zur didaktischen Einordnung von Unterrichtsbeispielen Beispiel aus der Unterrichtspraxis 2

1. Projekte in Großbritannien und dem deutschsprachigen Raum: Verfügbarkeit und Tendenzen in Forschung und Praxis 3

Großbritannien: umfangreiche Ressourcen und umfassendes Material für Theorie und Praxis Online-Ressourcen: z.b. futurelab (www.futurelab.org.uk) oder kaleidoscope (www.noe-kaleidoscope.org) 4

Beispiel futurelab 5

Beispiel kaleidoscope 6

Untersuchungsgegenstände Softwareentwicklung Lernstile und Lerntheorien didaktischen Aspekten des Einsatzes von mobilen Medien im Unterricht 7

Deutschsprachiger Raum: verstreute Ressourcen für die Praxis, wenig Angebot für Theorie m-learning wird für Forschung interessant, für Praxis in der Schule noch nicht, jedenfalls nicht unter dem Begriff m-learning Dominant: Zwiespalt in der Diskussion um Handys sowohl im Alltag als auch in Schule und Unterricht Lehrer entdecken gerade das Handy für den Unterricht (als Thema und als Gerät) Ressourcen: Internetplattformen für Lehrer 8

Beispiel www.lehrer-online.de 9

10

Tendenzen im Ländervergleich aus mediendidaktischer Sicht 11

Gemeinsamkeiten Argumentation aus Sicht der Schüler Aus Lehrerperspektive dienen mobile devices vor allem als Lehrmittel oder Organisationstool, z.b. für Vergabe und Sammeln von Hausaufgaben, für feedback über Lernleistung oder zur Noten- und Materialorganisation. 12

Unterschiede in der Gerätewahl Großbritannien: Handys, PDAs, pocket PCs etc. Deutschland: überwiegend Handys der Schüler 13

Großbritannien: Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen in Zusammenhang mit Massenkommunikation in Bildungskontexten nutzbar machen Die Strukturen von Mobilkommunikation (technische und soziale) bilden den Ausgangspunkt für Ansätze mobilen Lehrens und Lernens. Mediendidaktische Aspekte im Unterrichtsgeschehen fokussieren Lerner zentriertes, personalisiertes und situiertes mobiles Lernen. 14

Deutschsprachiger Raum: Handy im Unterricht löst allmählich Medienerziehung mit Fokus auf Prävention ab Handyverbot an Schulen Präventionsgedanke Geräte und Software werden eingesetzt, die den Kindern auch in ihrem Alltag - als Privatbesitz - zur Verfügung stehen Schwerpunkt liegt auf der Medienerziehung in Zusammenhang mit Alltagsmediennutzung Handy als Thema fächerübergreifenden Unterrichts ist Ansatzpunkt im Unterricht. Zunehmend mehr Handy auch als Lehr- und Lernmittel 15

Begründung für die Auswahl der Geräte Kosten-, Kompatibilitäts- oder Zugangsfrage, Interessen spezifischer Gruppen oder spezifische Diskurse? Frage nach dem angemessenen Einsatz je nach Unterrichtssituation oder Bedarf? Wird durch Verfügbarkeits- und Kostenfragen dominiert. hängt ab von institutioneller und finanzieller Förderung, fachlicher und wissenschaftlicher Begleitung als Ressource, gesellschaftlich dominierte Diskurse Fokussierung. 16

2. Alltagsmedienkompetenz als Erklärungsmodell für die Verbindung zwischen Lernen im Alltag und in der Schule Kinder und Jugendliche eignen sich im alltäglichen und oft auch unreflektierten Umgang mit Medien Wissen an oder fördern Kompetenzen, die auch für Schule relevant sind bzw. sich für Schule kultivieren lassen. Im Freizeitkontext erworben, situativ, intrinsisch motiviert, eventuell wenig reflektiert Sowohl inhaltliches Wissen als auch Strukturen 17

Leitlinien und Ziele des Projekts www.schulmedientauschbörse.de Alltagsmedienkompetenz der Schüler als Lern- und Kommunikationsmöglichkeit im offenen Unterricht nutzen medienbezogene Kommunikationsformen, z.b. Tauschen und Expertenmuster Ausgangspunkt: Medienpräferenzen der Schüler Die Medienerlebnisse und die Mediennutzung des Alltags mit den didaktischen Möglichkeiten der Schule kultivieren Alltagssituationen und -erfahrungen als Lernanlass und Anknüpfungspunkt für schulische Vorgaben und Erwartungen Medien als Grundlage von Lernsituationen, in denen Schüler/innen selbständig, konstruktiv lernen 18

Beispiele Technische Fertigkeiten: Umgang mit Schreibprogramm auf dem Computer Wer ist Fan von z.b. einer Fernsehsendung oder Experte von z.b. dem letzten Fußball-Länderspiel und kann dazu berichten? 19

Fazits Fan oder Experte sein sind Motivation und Lernanlass Inhalten und Strukturen von Wissen, seiner Aneignung und seiner Anwendung fragt Schulische Anforderungen treffen mit alltäglichen Repräsentationsformen zusammen. 20

3. Exemplarisches Projekt aus dem deutschsprachigen Raum Lernmaterial von Schülern erstellt Beispiele aus dem Deutsch, Mathematik, und Französischunterricht 21

Mathematik: Weg-Zeit-Diagramm 22

Deutschunterricht: Satzglieder 23

Deutschunterricht: Limericks 24

Französischunterricht: Passé composé 25

Didaktische Einordnung der Beispiele Schüler als Experten Wissen erworben, reflektiert, wiedergegeben Schüler wählen den Lehrmodus, den sie als angemessen empfinden Dimension Alltag macht lernen, lustig, spielerisch, nicht immer bierernst Verbindung zwischen klassisch schulischen und alltäglichen Repräsentationsformen 26

Kontakt Judith Seipold j.seipold@uni-kassel.de www.medienpaed-kassel.de 27