Smart Energy und der Endkunde



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Transkript:

Smart Energy und der Endkunde Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus der Smart Energy Forschung Sebastian Gölz Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE Energietouren 2011 Smart Metering Smart Home Intelligent mit Strom umgehen Freiburg am 29.11.2011 www.ise.fraunhofer.de Fraunhofer ISE

Fraunhofer Projekt Intelliekon Eckdaten und Umsetzung

Eckdaten Projektziel: Gestaltung von Feedback Umgang mit Feedback Effekte auf Wissen und Verbrauch Konsortium Vier Forschungspartner Praxispartner von 10 Stadtwerken Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF im sozialökologischen Programm Vom Wissen zum Handeln Neue Wege zu Nachhaltigem Konsum Laufzeit: Februar 08 Dezember 11

Beispiel: Intelliekon Internetportal Stundenwerte / 4 Ergebnisse und Fazits, Juni 2011

/ 5 Beispiel: monatliche schriftliche Verbrauchsinformation Ergebnisse und Fazits, Juni 2011

Projekt Intelliekon Ergebnisse Ergebnisse und Fazits, Juni 2011

Bewertung des Internetportals Vergleich: am Anfang und nach 6 Monaten / 7 n=419 Angaben in Prozent Informationsgehalt Am Anfang Nach 6 Monaten Note 1 Note 2 Note 3 Noten 4 bis 6 32 31 50 54 14 13 4 3 Nützlichkeit Am Anfang Nach 6 Monaten 29 31 47 49 16 16 8 4 Gestaltung / Aussehen Am Anfang Nach 6 Monaten 24 23 47 46 23 26 6 5 Nutzerfreundlichkeit Am Anfang Nach 6 Monaten 35 29 47 54 14 15 4 2 Verständlichkeit Am Anfang Nach 6 Monaten 42 38 43 47 12 13 3 3 Das Internetportal wird nach einem halben Jahr Nutzung eher noch positiver bewertet als am Anfang, insbesondere was den Informationsgehalt und die Nützlichkeit anbetrifft. Ergebnisse und Fazits, Juni 2011

/ 8 2. Ergebnisse zur Nutzung des Feedback Mittelwerte der Gesamtklickzahlen 16 14 12 10 Basis: 565 0 Nutzungsmonat 8 6 4 2 Nutzung des Internetportals anhand der monatlichen Zugriffe: Dargestellt sind die Mittelwerte der Gesamtklickzahl pro Person und Monat für thematische Seitengruppen 1 2 3 4 5 6 Tageswerte Stundenwerte Wochenwerte Monatswerte Energiespartipps Download Das Internetportal wird vor allem im ersten Monat sehr intensiv nach unterschiedlichen Darstellungen und auf der Suche nach Energiespartipps genutzt. Danach nimmt das Interesse und die regelmäßige Beschäftigung damit kontinuierlich ab. Ergebnisse und Fazits, Juni 2011

/ 9 Nutzung des Internetportals: Nutzertypen im Überblick "Minimalnutzer" 36% 14% "Engagierte" 5% 12% 9% 24% "Aktive" "Suchende nach Praxistipps "Lastprofil- Analytiker" "Energie(spar)- Interessierte" Etwa ein Drittel der Nutzer beschäftigt sich nur ein einziges Mal mit dem Portal. Ein Viertel ist vor allem auf der Suche nach Energiespartipps. Zwei Drittel beschäftigen sich aktiv mit dem Portal. und 5% nutzen es kontinuierlich und intensiv. Basis: 565 Ergebnisse und Fazits, Juni 2011

/ 10 3. Ergebnisse zur Verbrauchseinsparung Im Intelliekon-Feldversuch ergibt sich insgesamt eine Verbrauchseinsparung durch Feedback von 3,7% Vergleich der Nutzer-Cluster beim Stromverbrauch: Die Gruppe der Minimalnutzer sparte im Mittel 9,5% Die Lastprofil-Analytiker sparten im Mittel 9,7% Für alle anderen Cluster liegen kein belastbaren Ergebnisse vor Einfluss der Nutzungsdauer über Monate auf den Stromverbrauch: Es liegt kein Einspareffekt vor Einfluss der Energiespartipps auf den Stromverbrauch: Die Haushalte, die mindestens einmal Energiespartipps anklickten, sparten dadurch im Mittel 10 kwh (bei insgesamt 125 kwh Gesamteffekt) Ergebnisse und Fazits, Juni 2011

/ 11 4. Ergebnisse zu Tarifgestaltung Vorgehensweise: 119 Haushalte in drei verschiedenen Städten bekamen für drei Monate einen zweistufigen Tarif angeboten. Davon konnten aus technischen Gründen bisher nur 56 ausgewertet werden. Die Tarifspreizung zwischen HT (10 Uhr bis 18 Uhr) und NT betrug ca.12 Cent. Sie wurde bewusst besonders hoch angesetzt. Ergebnis: Haushalte mit einem zeitvariablen Tarif erzielten in den ersten zwei Monaten nach Einführung eine Lastverlagerung von ca. 2% eine Einsparung von ca. 6%.

/ 12 Die Intelliekon Zielgruppen 26% 32% 16% 26% Die Uninteressierten Die Sparsamen Die Handlungsbereiten Die Umweltorientierten

/ 13 Fazit und Empfehlungen Zielgruppenstrategie bedeutet: Verschiedene technische und nicht technische Angebote bzw. Verhaltensweisen Nicht-technisch: Möglichkeiten des sparsamen Verhaltens, Selbstverpflichtungen Technisch: Internet, Apps, Smart-Home-Angebote, Service: Finanzierung der Maßnahmen aus der Einsparung (Contracting) Praktische Umsetzung der unterschiedlichen Angebote sollte durch Rahmenbedingungen, z.b. Anreize, abgesichert werden ( Ergebnis Tarif) Empfohlen wird: Stromverbrauchsinfo für alle Jedoch zielgruppenspezifisch Nutzer haben unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche und Motivationen deshalb Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Formen Wenn keine Auswahl erfolgt: monatlich schriftliche Verbrauchs-information per Post Ergebnisse und Fazits, Juni 2011

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Smart Energy und der Endkunde Schlussfolgerungen und Thesen Es gibt nicht den Verbraucher! Das Verhalten der Verbraucher ist in hohem Maße determiniert durch Lebensstile, Wertorientierungen und Praktiken des Alltag (Psycho-Logik), in der Strom eine funktionale Rolle spielt (Haushaltsproduktion) Konzepte intelligenter Netze basieren auf technisch-ökonomischem Denken (Techno-Logik) geringe Kompatibilität zu Verbraucherverhalten Es besteht eine hohe Bereitschaft, sich mit dem Thema Strom und Energie auseinanderzusetzen, und eine hohe Spar-/Effizienzorientierung. Es geht um Engagement und Kooperation nicht Akzeptanz Unsere Aufgabe: Innovative Formen des Engagements zu entwickeln, die eine Kompatibilität der Logiken ermöglicht. Fraunhofer

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: sebastian.goelz@ise.fraunhofer.de www.ise.fraunhofer.de www.intelliekon.de www.openmuc.org Fraunhofer