Zukunft Regionalkrankenhaus: Innovative Versorgungsmodelle im Fokus

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Transkript:

Pressegespräch der Oö. Gesundheits- und Spitals-AG Zukunft Regionalkrankenhaus: Innovative Versorgungsmodelle im Fokus 28. April 2016 Als Gesprächspartner steht Ihnen zur Verfügung: Mag. Karl Lehner, MBA Prim. Dr. Norbert Fritsch, MPH Prim. Dr. Peter Stumpner Mitglied des Vorstandes der gespag Ärztlicher Direktor LKH Freistadt Ärztlicher Direktor LKH Rohrbach 1

Zukunft Regionalkrankenhaus: Innovative Versorgungsmodelle im Fokus Die Oö. Gesundheits- und Spitals- AG (gespag) mit ihren sechs regionalen Krankenhäusern an acht Standorten ist lt. aktueller IMAS-Befragung in der Bevölkerung gut verankert. Um den künftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden, setzt die Spitalsholding künftig ganz klar auf Innovation vor allem in punkto Versorgungsmodelle. Mit einem Marktanteil von rund 30 % und knapp 7.000 Mitarbeiter/- innen ist die gespag trotz Ausgliederung der Sonderkliniken im Zentralraum der größte Krankenanstaltenträger Oberösterreichs. Laut aktueller Positionierungs- und Image-Messung (IMAS, Dezember 2015) genießt die gespag bei gestützter Abfrage eine sehr hohe Bekanntheit: Neun von zehn Oberösterreicher/-innen (87 %) kennen die Organisation. Das Image ist in der oö. Bevölkerung und insbesondere unter ihren Kennern äußerst positiv: Die gespag wird vor allem mit gut ausgebildeten und kompetenten Mitarbeiter/-innen, guter medizinischer Betreuung, gefolgt von freundlichen und sorgfältigen Mitarbeiter/-innen, guter Erreichbarkeit sowie gutem Service und Verpflegung in Verbindung gebracht, sagt gespag-vorstand Mag. Karl Lehner und ergänzt: Wir dürfen uns daher über ein starkes Fundament freuen. Mit der Ausgliederung der Sonderkliniken im Zentralraum ist die Bedeutung unserer Rolle als regionale Gesundheitsdrehscheibe weiter gestiegen dieser Herausforderung stellen wir uns gerne. 2

Innovative Versorgungsmodelle: Gruppenpraxen und Gesundheitszentren Veränderte Rahmenbedingungen machen eine Neuorganisation im Gesundheitswesen erforderlich hierbei sind sich alle Akteur/-innen einig. Mag. Karl Lehner betont: Die peripheren Regionen werden mittel- bis langfristig nur dann ausreichend zu versorgen sein, wenn wir endlich über den Tellerrand blicken und uns auf ein Miteinander von niedergelassenen Ärzt/-innen und regionalen Spitälern einigen. Überaus positiv beurteilt wird hierbei beispielsweise das Best-Practice- Beispiel der Gruppenpraxis in Kirchdorf. Wir haben dieses Modell 2011 gemeinsam mit der Ärztekammer, der Gebietskrankenkasse, den Ärzt/-innen und uns als Spitalsträger etabliert. Kürzlich wurde es evaluiert und die Ergebnisse zeigen klar: es hat sich sehr bewährt. Einziger Wermutstropfen: die Schwierigkeit sich zu orientieren. Denn die Gruppenpraxis ist nicht in unseren Krankenhaus-Räumlichkeiten untergebracht. Es wird als kompliziert empfunden, dass die Gruppenpraxis räumlich vom Krankenhaus getrennt ist. Wir schlagen daher vor, dass diese oder ähnliche Modelle direkt in unseren Häusern untergebracht werden. Eine weitere Variante in punkto innovative Versorgungsmodelle stellen sogenannte Gesundheitszentren dar. Der Vorteil von Gesundheitszentren ist, dass nicht nur Mediziner/-innen, sondern auch nicht-ärztliche Berufsgruppen wie Physiotherapeut/-innen, Logopäd/- innen, Diätolog/-innen, Hebammen etc. Teil des Expert/-innen- Netzwerkes werden. 3

Synergien nutzen: Gemeinsame Raum- und Gerätenutzung Das Miteinander impliziert zudem auch die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten, Geräten und Personal. D.h. wir würden unsere Infrastruktur zur Verfügung stellen und so ein Gesundheitszentrum komplett einrichten. Wir als Spitalsträger würden die Gesundheitszentren betreiben, sind jedoch für alle denkbaren Varianten offen d.h. die Expert/-innen können sich, je nach Vorliebe, beteiligen oder auch angestellt sein. Die Vorteile der Gesundheitszentren im Überblick... für die Patient/-innen Attraktiveres Angebot Verbesserte Orientierung Einfacherer Zugang vor allem an Tagesrandzeiten und Wochenenden arbeitnehmer/-innenfreundliche Öffnungszeiten Ganzjähriger Betrieb: keine urlaubs- bzw. krankheitsbedingten Schließungen Optimiertes Patient/-innenmanagement o Keine unzumutbaren Wartezeiten o Vermeidung von unnötigen Wegen und Mehrfachuntersuchungen Höhere Effizienz und Effektivität der ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung Kontinuität in der Betreuung verstärkte Patient/-innenbindung (Bsp.: die Gynäkologin/der Gynäkologe betreut die Patientin vorher in der Ordination, operiert sie bei Bedarf und übernimmt die entsprechende Nachsorge) 4

Neben den Patient/-innen profitieren auch die Ärzt/-innen und andere Berufsgruppen im Gesundheitsbereich von der neuen Fokussierung: Kooperative Teamarbeit entlastet die einzelnen Teammitglieder, erlaubt eine Konzentration auf die Kerntätigkeit und berücksichtigt dadurch die individuellen Bedürfnisse bzw. den wachsenden Frauenanteil in den betroffenen Berufsgruppen. Sie wirkt sich somit positiv auf Lebensqualität und Arbeitszufriedenheit aus (Work-Life- Balance). Vorteile für die Professionisten Neue flexiblere Formen der Berufsausübung Reduktion der Bürokratie Konzentration auf das Kernbusiness Mehr Arbeitszufriedenheit und Lebensqualität Integrative Versorgungsmodelle am Beispiel Region Mühlviertel Zur optimalen Steuerung der Patient/-innenströme, die ohne Zuweisung das Krankenhaus aufsuchen, sind an beiden Krankenhaus-Standorten oben erwähnte Gesundheitszentren angedacht. In punkto empfohlener Verzahnung der fachärztlichen Versorgung siehe Best-Practice-Beispiel LKH Kirchdorf wurde sowohl am Standort Freistadt als auch am Standort Rohrbach der Fachbereich Gynäkologie und Geburtshilfe definiert. Des Weiteren sind am Standort Freistadt medizinische Versorgungszentren dieser Art in allen Fächern denkbar. Wir arbeiten hierbei ganz konkret an der Realisierung integrativer Versorgungsmodelle und wollen diese in den nächsten ein, zwei Jahren umsetzen, beschreibt Lehner die Vorhaben in der Mühlviertler Region. 5

Medizinische Schwerpunkte zur besseren Abgrenzung Neben einem breiten, regionalen Versorgungsangebot hat jeder gespag-klinikstandort unterschiedliche medizinische Schwerpunkte mit zukunftsorientierter, regionaler bzw. sogar überregionaler Bedeutung. Für die beiden Standorte Freistadt und Rohrbachen wurden folgende medizinische Schwerpunkte definiert: Mit der Schwerpunktsetzung der Gastroenterologie und Hepatologie besitzt das LKH Freistadt eine Spezialkompetenz im Bereich der Magen-Darm-Erkrankungen. In Partnerschaft und durch interdisziplinäre Zusammenarbeit wird diese Schwerpunktsetzung durch die Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie und Radiologie durchgeführt. Fest steht, dass rund 30 Prozent der Bevölkerung davon betroffen sind und dieser Bereich an Bedeutung zunimmt. Deshalb spielt die Vertiefung und Erweiterung des Angebotes eine wichtige Rolle in der regionalen Versorgung. Dem wird Rechnung getragen, indem noch heuer im zweiten Halbjahr mit der Anschaffung einer Endosonographie in ein neues Diagnosegerät investiert wird. Eine Endosonographie ist ein endoskopischer Ultraschall, eine Kombination aus Endoskopie und Sonographie. Das bedeutet, dass von innen eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wird. Der Ultraschallkopf wird mit dem Endoskop zum Beispiel direkt in der Speiseröhre, im Magen und Zwölffingerdarm positioniert und liefert sonographische und endoskopische Information über Bauchspeicheldrüse, Raumforderungen oder Lymphknoten sowie aller Umgebungsstrukturen mit Ultraschallbildern. Auch im Enddarm und Dickdarm wird die Endosonographie eingesetzt. Es können auch ultraschallgesteuert Proben entnommen werden. Für die Patient/-innen besteht der Vorteil, dass gut- und bösartige Prozesse besser diagnostiziert werden können. 6

Mit Hilfe des Ultraschalls können die Wände des Magen-Darm-Traktes in ihre verschiedenen Schichten aufgeteilt, auf dem Bildschirm dargestellt und millimetergenau beurteilt werden. Dadurch können Tumore schon in sehr frühen Stadien sichtbar gemacht werden. Man erreicht hiermit auch sonst unzugängliche Regionen. Der Einsatz der Endosonographie erfordert viel endoskopische Erfahrung, die das Team im LKH Freistadt besitzt. Das Diagnosegerät kostet um die 100.000 Euro. Für die Patient/-innen besteht keine Strahlenbelastung und die Untersuchungstechnik ist eine wertvolle Hilfe für weitere Therapiestrategien. Das LKH Rohrbach legt seine Schwerpunkte auf Sporttraumatologie und Remobilisation, Gefäßchirurgie sowie die Behandlung von Adipositas. Die Abteilung für Unfallchirurgie bietet unter anderem ein individuelles und umfassendes Behandlungsangebot bei Schulterschmerzen. Neben der Diagnostik und der Operation ist eine optimale Weiterbehandlung im stationären und ambulanten Bereich, in der Physiotherapie und gegebenenfalls im Departement für Akutgeriatrie und Remobilisation gewährleistet. Die All-inside -Operationstechnik liefert bei vorderen Kreuzbandrissen gute Erfolge. Kreuzbandrisse zählen zu den häufigsten Verletzungen im Fußballsport. Jährlich werden am LKH Rohrbach rund 100 Patient/- innen behandelt. Die spezielle Operationstechnik, die am LKH Rohrbach zum Einsatz kommt, überzeugt hier mit einem besonders schonenden Eingriff und bringt die Betroffenen deutlich schneller wieder auf die Beine. 7

Remobilisation Mit 1. Jänner 2016 übernahm Dr. Wolfgang Tenschert (60) die Leitung des Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation (AGR) am Landes-Krankenhaus Rohrbach. Der Internist (mit Schwerpunktfächern Geriatrie sowie Gastroenterologie und Hepatologie) ist seit 1990 als Arzt im LKH Rohrbach tätig. Durchschnittlich werden auf der Akutgeriatrie und Remobilisation im Monat 36 Patient/-innen aufgenommen. Die Verweildauer beträgt rund 14,5 Tage. Der fachliche Schwerpunkt und das breite Therapieangebot decken das gesamten Spektrum der Akutgeriatrie ab. Eine Schwerpunktsetzung liegt bei posttraumatischen, neurologischen und internistischen Patient/-innen. Ziel für die AGR ist eine Erweiterung um eine Tagesklinik. Adipositas Ein erster, meist sehr wirkungsvoller Schritt zur Behandlung der Adipositas (Fettsucht) können chirurgische Maßnahmen zur Einschränkung der Nahrungsaufnahme sein. Im LKH Rohrbach haben deshalb Eingriffe dieser Art einen festen Platz in der Behandlungsstrategie, insbesondere dann, wenn andere Therapieversuche ohne dauerhaften Erfolg geblieben sind. Eine gängige chirurgische Variante um eine Einschränkung der Nahrungsaufnahme zu erlangen, ist beispielsweise der Schlauchmagen (sleeve gastrectomy). Bei diesem Verfahren wird mithilfe der Schlüssellochtechnik der Magen auf die Form eines langen Schlauches verkleinert. Der große Vorteil dieser laparaskopischen Operation ist die äußerst patient/-innenschonende Verfahrensweise, die in ihrem Umfang kleiner ist, als andere vergleichbare chirurgische Maßnahmen. Das LKH Rohrbach bietet nach erfolgreicher Gewichtsabnahme auch entsprechende Korrekturen an (z.b. der Bauchdecke, Oberschenkel, Arme etc.). 8

Gefäßchirurgie Im Bereich der Gefäßchirurgie verlagert sich der Trend von der offenen Chirurgie hin zu interventionellen radiologischen Eingriffen. Bei der interventionellen Radiologie werden unter Bildsteuerung minimal invasive therapeutische Eingriffe im Gefäßsystem vorgenommen. Im Institut für Radiologie am LKH Rohrbach werden jährlich rund 100 derartige Eingriffe hauptsächlich an den unteren Extremitäten durchgeführt. Zum Einsatz kommen dabei Katheter und winzige medizinische Instrumente, die den Körper so wenig wie möglich belasten sollen. Mittels Ballon werden Engstellen und Verschlüsse in den Gefäßen gedehnt bzw. wieder eröffnet und allenfalls durch einen Stent gestützt. Ein Team aus Chirurg/-innen und Radiolog/-innen ist am LKH Rohrbach für die Behandlung von gefäßspezifischen Erkrankungen verantwortlich. Die Entscheidung, welche Behandlungsmethode für den/die Patient/-in die optimale ist, wird im täglich stattfindenden sogenannten Gefäßboard getroffen, bei dem Krankheitsbilder der Patient/-innen besprochen werden. Investitionen sichern Vorsprung In beide gespag-spitäler im Mühlviertel wird kräftig investiert: Für die Sanierung des Kreißzimmerbereiches im Freistädter Spital wurden die erforderlichen Planungs- und Ausschreibungsarbeiten durchgeführt und die Umbaumaßnahmen mit Dezember 2015 abgeschlossen. Diese Investition hat rund 2,1 Mio. gekostet. Auch 2016 werden rund 1,2 Mio. in das Haus investiert. Das umfasst u.a. die Adaptierung des Hubschrauberlandesplatzes, medizinische Einrichtungen, die dem gastroenterologischen Schwerpunkt zuzurechnen sind, und diverse Investitionen im Zentral-OP. 9

Im Landeskrankenhaus Rohrbach wurde 2015 die Onkologie fertiggestellt. Die Planungsarbeiten für die Adaptierung und Erweiterung der Werkstätten, des Verwaltungsbereiches sowie für die Neugestaltung der Parkplätze haben bereits begonnen insgesamt wurden 1,2 Mio. investiert. 2016 werden neuerlich rund 2,4 Mio. am Standort investiert. Das umfasst vor allem die Ambulanz der Abteilung für Innere Medizin, das Kreißzimmer, das Zentrallabor und die Dialyse. Ausbildung Stipendien für angehende Mediziner/-innen Innovation als Zukunftsmotor getreu diesem Motto möchte die gespag in den Regionen gemeinsam mit der ortansässigen Wirtschaft Stipendien für angehende Mediziner/-innen vergeben. Mit dieser Initiative möchten wir die Nachwuchsärzt/-innen in unsere Region bringen, so Lehner abschließend. Für Fragen steht zur Verfügung: Mag. Jutta Oberweger, Pressesprecherin Tel.: 05 055460-20400, Handy: 0664/ 512 3815 jutta.oberweger@gespag.at 10