Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.v.



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Transkript:

Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.v. Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.v. Postfach 30 02 20 51330 Leverkusen Bundesgeschäftsstelle Am Kreispark 22 51379 Leverkusen TEL 02171-72150 FAX 02171-2080 www.bund-bruderschaften.de INFO@Bund-Bruderschaften.de Freitag, 1. Dezember 2006 Alte Handschriften wichtige Quellen oder Bücher mit Sieben Siegeln? Vortrag von Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs im Ausschuss für Brauchtum, Geschichte und Schützenmusik 2.12.2006

Alte Handschriften wichtige Quellen oder Bücher mit sieben Siegeln? von Ralf Heinrichs Der Brauchtumsausschuss des Bundes beschäftigte sich auf seiner Herbstsitzung 2006 u.a. mit der Handhabung alter Handschriften. Hierzu hielt Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs folgenden Vortrag. Die meisten Bruderschaften sind im Besitz alter Protokoll- oder Kassenbücher oder haben in Archiven von Städten, Gemeinden, Adelshäusern, Kirchen oder Klöstern sie betreffende Dokumente gefunden. Ab dem 17. Jahrhundert nehmen die vorhanden schriftlichen Zeugnisse über die Bruderschaften stark zu. Die Generation derjenigen, die die Altdeutsche Handschrift in der Form von Sütterlin noch in der Schule gelernt hat, stirbt leider langsam aus. Viele Texte sind im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in Form von Reinschriften aufbereitet worden. Was ist jedoch zu tun, wenn man an nicht übersetzte Dokumente im Zuge geschichtlicher Forschung heran will. Entwicklung der Schrift Die lateinische Schrift war eine aus der Steinschrift abgeleitete Capitalis Schrift. Man bezeichnet diese Schrift auch Majuskel, weil alle Buchstraben GLEICH hoch waren. Ab dem Jahr 600 kamen Minuskelschriften auf. Diese Schrift zeichnet sich durch Über- und Unterlängen wie bei unsrer heutigen Schrift aus. Die europaweite Verbreitung im Reich Karls des Großen durch die Klöster führte ab dem Jahr 800 zu einer weitgehenden Vereinheitlichung durch die Karolingische Minuskel. Dies war jedoch eine gemalte Buchstabenschrift. Mit der Verschriftlichung an Universitäten und im Handelsverkehr kam ab 1500 auch die deutsche Schreibschrift auf. Den Endpunkt der Deutschen Schreibschrift (auch altdeutsche Schreibschrift genannt) setze die Einführung der sog. Sütterlin Schrift im Jahre 1915. Diese wurde im Jahre 1941 als sog. Judenlettern durch die Nazionalsozialisten verboten und durch die lateinische Schrift ersetzt. Dies geschah parallel auch bei Schreib- und Druckschrift. Die meisten älteren Urkunden, Dokumente und Protokollbücher der Bruderschaften sind in der altdeutschen Handschrift erstellt. Für die geschichtliche Forschung ist daher häufig unumgänglich so genannte Umschriften oder Reinschriften zu erstellen. Besondere Anforderungen an den Übersetzer stellen regionale begrenzte Namen, Bezeichnungen, Maße und Begebenheiten. Hierunter fallen auch die häufig verwendeten Abkürzungen und lateinischen meist kirchlichen - Ausdrücke. Heute nicht mehr verwendete Begriffe stellen ebenfalls häufige Probleme dar. Praktische Hinweise für eine Übersetzung Zur Übersetzung und der Text-Edition von Handschriften und Dokumenten sollen einige grundlegende Vorgehensweisen Die zu übersetzenden Seiten stark vergrößert kopieren (z.b. A4 auf A3). Mit der Kopie arbeiten schont das Original. Zweifelhafte Textstellen mit einer beleuchteten Lupe ansehen. Wenn man bei einem Wort nicht weiter kommt, dann hilft häufig, das Wort von hinten nach vorne buchstabieren. Im Team werden mehr Ideen geboren. Man kann einen Text vorbereiten und die Problemwörter gemeinsam bearbeiten. Die Umschrift der Übersetzung sollte zeilengenau erfolgen. Damit die Übersetzung überprüft werden kann und auch folgende Bearbeiter sich schnell einarbeiten können. (siehe Beispieltext)

Die Übersetzung des Textes sollte buchstabengetreu (auch bei i/j und u/v/w) erfolgen und damit die authentische Schreibweise dokumentieren. Originalgetreue Wiedergabe der Groß- und Kleinschreibung und der Interpunktion. Fehler in der Vorlage werden übernommen (ggf. mit einem Kommentar versehen) Nicht erkannte Wörter mit? oder NN im Text dokumentieren. Vieles findet sich später aus dem Textzusammenhang. Auch durchgestrichene Texte können interessant für die Forschung nach den Entwicklungsstationen des Dokuments ein. Diese sollten in der Umschrift auch durchgestrichen dokumentiert werden. Grundsätzlich gilt: Lieber nicht als falsch übersetzt. Ligaturen sind aneinander gesetzte Buchstaben. Ligaturen des lateinischen Alphabets werden so behandelt, als ob sie aus mehreren separaten Buchstaben bestünden. Ausnahmen: Æ, æ, Œ, œ Abbreviaturen sind Kürzel, die vielfach in Schriften gefunden werden (z.b. etc.) und die einfache Abkürzungen darstellen. Ohne ein Handbuch sind für ungeübte Übersetzer diese Kürzel nicht lesbar. Ein interessanter Link auf das digitalisierte Handbuch Cappelli, Adriano: Lexicon Abbreviaturarum von 1928 findet sich unter http://inkunabeln.ub.uni- Koeln.de/vdibProduction/handapparat/nachs_w/cappelli/cappelli.html Lernprogramm Zur Erlernung der altdeutschen Schrift gibt es mit SLP 2000 ein interaktives Lernprogramm, das auf Internet-Technik basiert und zum Erlernen der Handschrift nach dem Entwurf von Ludwig Sütterlin dient. Dieses Programm wurde im Rahmen des Kooperationsprojektes WINGS von der Universität Potsdam und der Universität des Saarlandes hergestellt. Das Programm kann unter folgender Internet-Adresse aufgerufen werden. http://www.uni-saarland.de/~m.hahn/slp2000.htm Zur Nutzung muss auf dem Rechner der Süttlerlin-Druckfont installiert werden. Dieser findet sich auf der angegebenen Homepage zum kostenlosen Download und kann dann auch in Word wie eine ganz normale Schrift verwendet werden. Interessante Links zum Thema: http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/vdib/ http://www.altdeutsche-schrift.de/

Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.v. A B! a b! B C! b c! C D! c d! D E! d e! E F! e f! F G! f g! G H! g h! H I! h i! I J! i j! J K! j k! K L! k l! L M! l m! M N!m n! N O! n o! O P! o p! P Q! p q! Q R! q r! R S! r s! S T! s t! T U! t u! U V! u v! V W! v w! W X!w x! Y Z! y z! X Y! x y! Z [! z {! 4

Heute am 21 Februar 1849 überliefert Herr Anton Schmitten der der St Sebastiani Bruderschaft angehörigs Silber in seinem ganzen Inhalt an den zeitigen Vorstands Mitglied Jacob Konnerz welcher derselbe den Empfang bescheinigt Jacob Konnertz 1849 den 28 Februar ist eine fehlerhafte Plate unterm Namen Johann Deuhsen abgenommen und zu einem Kreuz für den Trauerfahn verwendet worden. bescheinigt Kallen H Joseph Hauser Michael Erkes Jacob Konnerz