DEUTSCHE BAUZEITUNG BAUGESTALTUNG BAUTECHNIK 66 J A H R 1932 STÄDTEBAU «SIEDLUNG «WETTBEWERBE 16. N O VEM B ER BAUWIRTSCHAFT U.



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DEUTSCHE BAUZEITUNG W O C H E N S C H R IF T FÜR BAUGESTALTUNG BAUTECHNIK 66 J A H R 1932 STÄDTEBAU «SIEDLUNG «WETTBEWERBE 16. N O VEM B ER BAUWIRTSCHAFT U. BAURECHT A ' T NR. * + f S C H R I F T L E I T E R R E G I E R U N G S B A U M E I S T E R D R.- I N G. E. h. F R I T Z E I S E L E N A L L E R E C H T E V O R B E H A L T E N F Ü R N IC H T V E R L A N G T E B E I T R Ä G E K E I N E G E W Ä H R BERLIN SW 48 VORSCHLÄGE ZUR EIGENHEIMFÖRDERUNG ÜBER DIE BAUSPARKASSEN Dipl.-Ing. R. Busse, Geilenkirchen (Bez. Aachen) In der h e utigen N o tz e it m it kaum 10 v. H. besch äftig te r B auarbeiter ist durch einen N e u b a u d ie Summe, d ie durch Steuern, so zia le Lasten und E rw e rb slo se n g e ld e r an die öffentliche H a n d zu rü ckflie ß e n b zw. von dieser ersp a rt werden, vie l h ö h er, als in n o rm a le n Z eite n. V on allen Fachleuten u n b e stritte n 1), bringt jeder Neubau eines Hauses heute an Geldern bzw. Ersparnissen für die öffentliche Hand 40 v. H. der Gesamtkosten oder 75 v. H. der Löhn e2). W enn also 60 v. H. d e r B aukosten v o rh a n d e n sind und der B aubeginn an dem Fehlen des Restes scheitert, dann würde die ö ffe n tlic h e H a n d m it ih re r F inanzie ru n gsh ilfe von 40 v. H. A rb e it b eschaffen, und d a b e i m it diesen 40 v. H. n u r in Vorlage treten, da diese H ilfsgelder in k n a p p 3/4 Jahren w ie d e r zu rü ckflie ß e n o d e r e r spart w e rd e n. Bei je d e r F in a n zie ru n g sh ilfe unter diesen 40 v. H. w ü rd e also d ie ö ffe n tlic h e H a n d noch Vorteile h aben, so la n g e d ie G e ld e r an B a usparer und H andw erker gehen, d ie u n ter V e rm e id u n g von S chw arzarbeit p flic h tm ä ß ig a lle A b g a b e n und Steuern leisten. W enn es sich um P riv a tb a u te n, also e tw a um kle in e re Landhäuser h a n d e lt, w ü rd e d ie ö ffe n tlic h e H a n d a u ß e r dem eine H y p o th e k in g le ich e r H ö h e e in g e tra g e n e r halten, dere n m ehr o d e r m in d e r schnelle Z urü ckza h lu ng nur von dem genom m e ne n Z inssätze a b h ä n g t; denn je geringer d e r Z inssatz, um so g rö ß e r d e r T ilgungssatz. Die w irtschaftliche E ntw icklung d e r letzten Jahre h a t es mit sich g e b ra ch t, d a ß d ie S tä d te vie l m ehr u nter der N ot leiden als das Land einschließlich d e r Landstädtchen bis zu e tw a 12 000 E inw ohnern. Flucht a u f das Land zu b e o b a ch te n. D a h e r ist ü b e ra ll die D ie vorstädtische Randsiedlung ist in diesem W irts c h a fts z u g e n ur ein h a lb e r Schritt; sie entstand aus dem W issen, d a ß d ie S ta d t sich immer m ehr e n tv ö lk e rt, sie w a g t a b e r doch nicht den Schritt a u f das Land selbst; aus diesen K om prom issen heraus w ird m. E. d ie R andsie d lun g ins Stocken g e ra te n, um so m ehr, als das Reich b e i den beschränkten M itte ln allen G ru n d h a t, d ie B esiedlung d e r Landstädtchen im Hinblick a u f d ie W irts c h a ftlic h k e it besonders zu beden ke n. Das Reich m uß also ie tzt den Schaden w ie d e r aus- Vgl. d ie Ausführungen d e s ersten preußischen B aubeam ten, in isteriald irekto r D r.-in g. K ie ß lin g, in d e r Zeitschrift D eutsches auwesen", Heft 2, 1932. V g l. m eine Ausführungen in d e r M onatsschrift d e r B a u sp a rka sse erm ania A. G. K ö ln, Heft 1, J a n u a r 1932, ähnlich im B aukurier im 10. M ai 1932 von Bauingenieur Bruchmüller. gleichen, den es mit der B evorzugung der Städte, insbesondere der G roß städte, durch die Hauszinssteuer ge m acht hat. Das Land brachte eben den kleinsten Teil dieser H auszinssteuergelder auf, und nur die Ausgleichsfonds, d ie den höheren V e rw altungsstellen zu r V e rfü g u n g standen, w urden an das Land ve rte ilt wenn es überh a u p t g e la n g, diese G e ld e r v o r den a llzu k a p ita l- h u n grig e n und a llzu m ächtigen G roß stä d te n zu retten. D ie Hauszinssteuer, d ie heute vie lle ich t in neue Bahnen g e le n kt w e rde n könnte, ist a u f ein M inim um fü r N e u b a u zw ecke eingeschrum pft. Die deutschen H ypoth eke n b a n ke n sind ih re r ganzen Einstellung nach der G roß sta d t ge w o g e n und gehen w e gen d e r K leinheit d e r O b je k te und d e r zu e rw a rte n d e n V e rze ttelu n g e n nicht a u f das Land; ihre U m stellung ist aus d er Erkenntnis, d a ß g e ra d e die kleinen Landhäuser besonders krisenfest sind, erst a llm ählich zu e rw arte n. Aus diesem G ru n d e ve rb le ib e n, sow e it ich es w enigstens fü r preußische und besonders w estliche V erhältnisse übersehe, nur zwei Wege zur Befruchtung der Landansiedlung, und z w a r: 1. G e w ä h ru n g von nachstelligen G ru n d k re d ite n fü r den E igenheim bau in V e rfa hre n und Sicherung, w ie es a u f dem freie n R ealkreditm arkt üblich ist (unm ittelbares V e r fa h re n ). 2. G e w ä h ru n g von Zuschüssen an die durch das Reichsaufsichtsam t zugelassenen Bausparkassen, w elche ih re r seits V e rw a ltu n g und V e rb ü rg u n g d e r e in z u tra g e n d e n Reichshypotheken übernehm en (m ittelbares V erfahren). U n m itte lb a re s V e rfa h re n d e r E ig en heim fö rd e ru n g H ie rfür ha t im Rahmen des II. Abschnitts des A rb e itsb eschaffungsprogram m s d ie Reichsregierung 20 M ill. RM vorgesehen. D er im m er w ie d e r von den K leinstädten und vom Lande m itgeteilte W unsch, hier G e ld e r auszuschütten, hat nun fruch tb a re n Boden gefunden. Die Bedingungen besagen e tw a fo lg e n d e s : E igenheim e sind Einzelhäuser, D oppelhäuser o d e r Reihenhäuser, deren nutzba re W o h n flä che (W ohn- und Schlafräum e sow ie Küche) höchstens 90 qm b e tra g e n. Die H e r stellungskosten des Eigenheims, einschließlich a lle r N e b e n kosten, jedoch ausschließlich der Kosten des G ru n d e rw e rb s und d e r G e b äudeerschließ u n g, d ü rfe n je Haus 10 000 RM nicht überschreiten. Die e in zu tra g e n d e Reichsh yp othek soll 1500 RM in der Regel nicht übersteigen, in 917

A usnahm efällen sind 2000 RM, sogar 3000 RM vorgesehen, w o b e i niem als 25 v. H. d e r G esam tkosten überschritten w e rden dürfen. N im m t man also an, d aß G ru n d und Boden etw a 15 v. H. d er G esam tkosten b e tra g e n, dann w ü rd e das D arlehn höchstens 30 v. H. d er Baukosten sein, die öffentliche Hand w ü rde also, solange die A rb e itslo sig ke it in Deutschland in diesem U m fange b le ib t, im m er noch 10 v. H. m ehr erhalten als sie a usgibt, da ja 40 v. H., w ie am A n fä n g e gesagt, zurückfließen g a n z d a vo n abgesehen, daß die D arlehn als Reichshypothek eing e tra g e n w e rden, also im Laufe d e r Jahre zurückgegeben w e rde n. Dem R eichsbaudarlehn dürfen nur H ypotheken fü r den K aufpreisrest des G rundstückes und fü r fre m d e B augeld e r vo rg e h e n, d a b e i müssen d ie H ypotheken fü r das R eichsbaudarlehn m it höchstens 70 v. H. auslaufen. Zinssatz soll 4 v. H. jährlich sein, bei 1 v. H. T ilg un g. Selbstverständlich dürfe n die Bauten zur U nterstützung des G ew erbes, a b e r auch zur vollen Erfassung a lle r A b g a b en und Steuern nicht in S ch w a rza rb e it a usgeführt w erden. A lles in allem eine sehr begrüßensw erte U nterstützung des Eigenbaues mit dem einen großen Fehler, d a ß g e ra d e d ie je n ig en Kreise, die seit Jahren fü r ihr späteres Häuschen gespart haben und in G eist und W irk lichkeit schon manche V o rb e re itu n g e n fü r G rundstück und Planung g e tro ffe n haben, le e r ausgehen näm lich die B ausparer. Denn ein B ausparer könnte nur dann einen V o rte il von diesen Reichsgeldern haben, w enn er z u g e te ilt w ird und seine Zuteilungssumm e kleiner ist als sein Bed a rf w as a b e r in den seltensten Fällen sein w ird. Ich g re ife deshalb einen Vorschlag w ie d e r auf, den ich im Ja n u arh e ft 1932 der Z eitschrift d er Bausparkasse G e rm a n ia Köln ve rö ffe n tlich t habe, w o b e i ich a u f die neuerliche V e rö ffentlich u n g des H errn Dr. M a h le r, M itg lie d des Beirats fü r Bausparkassen beim Reichsaufsichtsamt, verw eise, d er u n a b h ä n g ig von m ir zu g a n z ähnlichen Vorschlägen kom m t3). M itte lb a re s V e rfa h re n d e r E ig en h eim fö rd eru n g H ierfür w ä re mindestens die gleiche Summe von 20 M illionen wünschensw ert, die u n a b h ä n g ig von d e r ersten Summe zu r V e rfü g u n g d er Bausparkassen gestellt w e rden müßte. G ru n d b e d in g u n g w ä re, daß endlich das Reichsaufsichtsam t die Zulassung der ersten Bausparkassen ausspricht4), da nur d e ra rtig e genehm igte Kassen fü r die tre u händerische V e rw a ltu n g d e r Reichsgelder g e e ig n e t w ä ren. Die A rt d er b e le ih b a re n Eigenheim e und die H öhe des R eichsbaudarlehns w ä re n unm ittelbaren V erfahren. u n ve rä n d e rt g e g e n ü b e r dem D agegen w ü rde n Geldhergabe, Verzinsung und Sicherung g ru n d le g e n d g e ä n d e rt und etw a fo lg e n d e rm a ß e n g e re g e lt: Im Rahmen des A rb e its beschaffungsprogram m s stellt d ie Reichsregierung den zugelassenen Bausparkassen einen D ispositionsfonds von 20 M illio n e n zur V erfügung, der a u f diese Kassen entsprechend den ordnungsg e m ä ß za h le n den B ausparern v e rte ilt w ird. Aus den S parern w e rd e n, sola n g e dieser Dispositionsfonds vorhanden ist, zw ei Sparerkreise g e b ild e t: 3 ) Vgl. Kölnische Zeitung" vom 21. O ktober, Abendausgabe. ) Anm erkung d e r Schriftleitung. Dem Vernehm en nach sind solche Zulassungen in nächster Zeit zu erw arten. 1. S parer fü r Um schuldung und gew erbliche Bauten, wozu auch Häuser über vie r W ohnungen gehören. 2. S p a re r fü r den N e u b a u von Eigenheim en gemäß den Richtlinien d er R eichsregierung. Die Bausparkasse a rb e ite t in ih re r Z uteilung genau wie es ihren bestehenden S atzungen entspricht. Zugeteilte G e ld e r zur Umschuldung vorhandenen Besitzes und gew e rb lich e r Bauten sow ie Eigenheim e über 10 000 RM reine r Baukosten müssen die Kassen aus eigenem Verm ögen decken. Bei d er Z uteilung von G eldern fü r Neu- und Um bauten bis 10 000 RM reiner Baukosten (mit Einlie g e rw o h n u n g 12000 RM) e rh ä lt d ie Bausparkasse 1500 bis 3000 RM Reichsgelder, w odurch sie in die Lage kommt, so fo rt ihre Z uteilung um diese Beträge bis zu deren Erschöpfung zu erhöhen. Dieses D arlehn w ird an erster S telle als H ypoth ek m it den gleichen Bedingungen der Bausparkassen zugunsten des Deutschen Reiches eing e tra g e n, w ä h re n d die Bausparkasse m it ihrem Rest an zw e ite Stelle kom m t. Die Bausparkasse übernim m t für diese R eichshypothek Bürgschaft und V erw altung. m onatlichen Zins- und T ilgungsbeträge nach erfolgter Zute ilu n g b le ib e n in derselben H öhe bestehen, w ie in den B edingungen d e r einzelnen Bausparkassen festgelegt. Ihre A b fü h ru n g e rfo lg t durch den Bausparer an seine Kasse. Die Diese ist sodann ve rp flich te t, den anteiligen Betra g zur V erzinsung und T ilg un g des Reichsdarlehns an d ie Reichskasse a b zu fü h re n, w o b e i sie berechtigt ist, i/2 v. H. der e in getragenen Reichshypothek als Kostenb e itra g fü r V e rw a ltu n g und Bürgschaft einzubehalten, w o durch sich die T ilgung der H ypothek entsprechend verlä n g e rt. V o rte ile dieses m itte lb a re n V e rfa h re n s Diese sind unbestreitbar und können etw a folgenderm aßen zusam m engestellt w e rd e n : 1. Es w ird die U nterstützung derjenigen Bauherren gefö rd e rt, d ie in den letzten Jahren durch fleißiges und regelm ä ß ig e s Z ahlen d er M onatsra te n ih r Interesse, ihren W ille n und ihre Z uverlässigkeit als spätere Hausbesitzer schon bew iesen h aben. 2. D ie Reichsregierung k o rrig ie rt eine Schuld gegenüber d e r deutschen B a u sp a rb e w e g u n g, die sie dadurch beging, d a ß sie d ie A ufsicht vie l zu spät began n und heute noch mit unzureichenden K rä fte n ausübt. 3. Jedw edes A ufziehen einer neuen Bürokratie zum Verg eben und V e rw a lte n d er ausgegebenen M illionen fä llt fo rt. D ie Bausparkassen könnten ve rp flich te t w erden, bei d e r V e rw a ltu n g d e r Reichszuschüsse d e ra rt nach einem einheitlichen G esichtspunkt zu a rb e ite n, daß e in Beamter beim Reichsaufsichtsamt g enügt. 4. Die gesunde B a u sp a rb e w e g u n g, die in den letzten Jahren die schwersten N ackenschläge erhielt, bekommt einen starken A u ftrie b, d e r g e ra d e in den heutigen N o t zeiten zu begrü ß en ist, w e il d ie Bausparkassen heute die beste M e th o d e darste lle n, kurzfristiges, m onatlich in kleinsten B eträgen za h lb a re s G e ld in langfristiges Kapital um zuw andeln. H offentlich entschließt sich die Reichsregierung zur Unterstützung des E igenheim baues, den ersten 20 M illionen nunm ehr d ie zw eiten 20 M illio n e n und diesmal durch die Bausparkassen fo lg e n zu lassen. 918

PROBLEME DER SIEDLUNG IM IN- UND AUSLAND Reg.-Baumeister E. Stürzenacker, Hamburg / 8 Abbildungen G em einwesens w ie Verkehr, Versam m lung, H andel, V e r te id ig u n g usw. durch Ü bersichtlichkeit des O rganism us gerecht w erden sollte. Dieses bekannte Schema zentra le r M arkt und regelm äß ige S traßenanlage m it rechtw inkligen Kreuzungen beherrscht den frü h m itte la lte r lichen S tä d te b au vollkom m en. Es d o ku m e n tie rt seine Idee. Die Form ungen a n d e re r S tä d te b ild e r im Anschluß an schon v o rh a n d e n e A n la g e n stehen daneben nur als T eillösungen ohne w esentliche Beziehung zur Idee d e r m ittelalterlichen S tadtplanung. U nter stärkerer Entw icklung der F eudaltendenz, d ie schon das M itte la lte r kennt, entw ickelt d ie Renaissance dieses Schema konsequent w e ite r, und erst das Barock b rin g t neue Ideen d er künstlerischen S tädte g esta ltu n g. Zum erstenm al z e ig t der S ta d tp la n a n d ere Linien, a n d ere W in k e l, a n d ere Entw icklungen, kurz, ein v ö llig neues Bild. Dieser W a n d e l tritt nicht nur zutage im rein re p rä sentativen S ta d tb a u, er z e ig t sich auch a u f dem G e b ie t der landesfürstlichen W o h n u n g sfü rso rg e (B erliner F riedrichstadt). W ir sehen also auch a u f diesem G e b ie t das A uftreten neuer D om inanten. Beide soeben besprochenen Perioden gehen von w esentlich a n deren V oraussetzungen aus als die nun fo lg e n d e, das Bild d e r m odernen S tädte w esentlicher bestim m ende Die Z iele s tä d te b a u lic h e r G e sta ltu n g u n te rlie g e n einem Epoche des S tädtebaues der G rü n d e rz e it. Die frühere n steten W a n d e l, bestim m t durch T heorie n und A u fg a b e n A u fg a b e n w a re n : S ta d tg rü n d u n g en im Dienst d e r Land- der fo rm e n d e n Epoche. D er m itte la lte rlich e S tä d te b au erschließung, m it v o re rw o g e n e r G rö ß e d e r S tädte und w a r w esentlich bestim m t durch d ie eine A u fg a b e d er a u f d e r G ru n d la g e des deutschen Bodenrechtes, dem d ie S ta d tg rü n d u n g en, und diese Z ielsetzu n g h a t uns im Süden G rundsätze d e r röm ischen Rechtsanschauung fre m d Frankreichs w ie im deutschen O sten ein g a n z bestimmtes w a re n ; sp ä ter S ta d te rw e ite ru n gen von vorausbestim m tem Schema des S ta d tb ild e s hinterlassen, dessen klarste U m fang fü r die V e rb a uung d er genau fe stg ele g te n A usp rä gu n g e n S ta d tb ild e r w ie M o n s e g u r o d e r Thorn, Typen unter staatlicher Förderung und strenger Aufsicht. Crossen und v ie le a n d e re G rü n d u n g e n deutscher O st- Der S tadtb a u d e r G rü n d e rz e it b e g nügte sich m it der kolonisation d arstellen. D er Sinn dieser A n la g e n w a r: Festlegung der Straßenfluchten und überließ die V e r einfacher, logischer A u fb a u, d e r allen A n fo rd e ru n g e n des bauung der freie n W irtschaft, die sich zu r Spekulation 1 S ie d lu n g B a d D ü r r e n b e r g 2 G a r t e n s t a d t S u r e s n e s, S e in e - D e p a r t e m e n t Die A b b ild u n g e n sind dem W e rk entnommen : D e r Bau von Kleinwohnungen m it tra g b a re n M ie te n " von Prof. F. Schuster, Frankfurt a. M. Verlag E n g le rt & S ch losser Preis 6 M. 919

m it ihren bekannten Auswüchsen entw ickelte. Erst dieser Periode des Städtebaues w a r es Vorbehalten, in g e w a ltigem Um fang die Form des M iethauses und der M ie t kaserne auszubilden. H iervon sehr verschieden sind w ie d e r die wesentlichen A u fg a b e n des heutigen S tädtebaues. Das Problem aus d e r G rü n d e rz e it: B ereitstellung von G e lä n d e fü r die fre ie W irtsch aft, ist a lle rd in g s noch nicht verschw unden; in Zeiten geregelter, stetiger Konjunktur w ird das Unternehm ertum noch im m er die Zuw eisung von B augelä n d e beanspruchen, doch tritt diese A u fg a b e hinter a n deren wesentlich zurück. Viel w ichtiger sind, ausgehend von?l í í r d e r englischen G artenstadtbew egung, die Problem e des Siedlungsbaues gew o rd e n. Die Leistungen des vergesellschafteten W o h n u ngsb a u e s haben dem S tä d te b au ein ebenso starkes G epräge in gewissen T eilgebie te n gegeben, wie a n d e rth a lb Jahrhunderte zuvor landesfürstliche W o h n u ngsfü rsorg e. Daneben erscheint nun noch eine w eitere Form des W ohnungsbaues, der nach modernen hygienischen G rundsätzen orientie rte Stockw erksbau m it M ietw ohnungen, der meist nicht in d er H and spekulativen Unternehm ertum s, sondern in der Hand von B augesellschaften lie g t. In dieser D ivergenz liegen schon die Keime w e it auseinandergehender städteb a u lich e r T heorien b e g ründet. Diese D ive rg enz w ird auch nie zu überbrücken sein, und w ir w e rden uns dam it ab- finden müssen, das G e b ie t der Städteb a u th e o rie a u f abse hb a re Zeit entsprechend der Z ersplitterung der A ufg a b e n nach verschiedenen Richtungen a u fg e spalte n zu sehen, bis Faktoren von bestimmendem Einfluß die Richtigkeit d e r einen Theorie vor der anderen w e rden erw eisen können. A ls d e ra rtig e Faktoren w ä re n z. B. anzusehen erstens d ie W irtschaftlichkeit und zw eitens d e r W ille d e r W ohnungsa b n e h m e r. Die Frage d e r W irtsch a ftlich ke it w ird sich wissenschaftlich klären lassen; der W ille der Konsum enten w ird nie Einheitlichkeit bew irken. Auch da, w o d e r W ille des Konsum enten in w eitem Maße ausgeschaltet w e rd e n kann und w o d e r groß e Zug städtebaulichen Schaffens durch staatlich festgelegte G rundsätze w e itg e h e n d zu bestim m en w ä re, in Rußland 3 G a r t e n s t a d t C a m p o d e l F io re M a ila n d P ib Z Z R L E G R S R IE I- E R O S B X 4 Q u a t t ie r e R e g in a E le n a M a ila n d (Fortsetzung au f Seite 929) 920

FLUGHAFEN BRESLAU Architekten: Stadtbaurat Behrendt u. Mag.-Baurat Dr. - Ing. Knipping, Breslau / 14 A b b. F lu g z e u g h a lle m it P o liz e it u r m u n d W e r k b a u. A n s ic h t v o n S ü d w e s te n Durch d ie Lage Breslaus im S üdosten des Reiches und die Bedeutung d e r S ta d t als H a u p ts ta d t Schlesiens g e w in n t der Flughafen stetig an W ic h tig k e it im Luftverkehrsnetz. Die A n za h l d e r F luggäste b e tru g im Jahre 1926 4080, im Jahre 1931 8763. Die Frachten stiegen in dem selben Z eitraum von 156 kg a u f 90913 kg, Post und Z eitungen von 0,9 a u f 27 076 kg. Bis zum Jahre 1930 b e fa n d sich d e r Flughafen im alleinigen Besitz d e r S tadt. Um den w e ite re n A usbau entsprechend d e r steigenden Inanspruchnahm e zu e rm ö g lichen und zu beschleunigen, w u rd e u nter B eteiligung von Reich, S ta a t und S ta d t eine Flughafen G. m. b. H. gegründet. Im Jahre 1931 beschloß d e r Aufsichtsrat dieser G esellschaft die D urchführung u m fangreicher N eu b a ute n. Zunächst w a r d ie Errichtung eines E m pfa ngsg e b ä u d es und einer g rö ß e re n F lug ze u g h a lle m it den n o tw e n d ig e n N e b e n a n la g e n g e p la n t. Aus M a n g e l an M itte ln mußte das E m p fa ngsg e b ä u d e zu rü ckg e ste llt w e rd e n. Als erster Bauabschnitt w u rd e n eine F lu g ze u g h a lle m it W e rk b a u, Polizeiturm und T a n k a n la g e im O k to b e r 1931 in A n g riff genommen und A n fa n g Juni 1932 ih rer Bestim mung zugeführt. Der Flughafen lie g t im W esten d e r S tadt in einer Entfernung von 4,5 km vom Ring. Er lie g t also in n e rh a lb der fü r V e rk e h rs flu g h ä fe n erw ünschten 10-km -Zone vom Stadtm ittelpunkt. Da in Breslau W est- und Südw estw inde vorherrschen, lie g t er günstig v o r dem W in d e zu r bebauten S tadt. Er ist infolgedessen dunstfrei und in folge seiner H ö h e n la g e fre i von B odennebeln. Die Einflu g m ö g lichkeite n sind gut, die w e n ig e n höheren H in d e r nisse in d e r näheren U m gebung bei D unkelheit entsprechend geke nnze ich n e t. Eine P o liz e iv e ro rd n u n g re g e lt die B ebauung d e r b e n a ch b a rte n S ta d tte ile d e ra rt, daß innerhalb e in e r Z one von 300 m Breite um den Flughafen N e u b a u te n ü b e r 15 m H öhe, in n e rh a lb einer Zone von 600 m über 20 m H öhe, in n e rh a lb e iner Zone von 1500 m ü b e r 40 m H öhe und in n e rh a lb e iner Zone von 3000 m ü b e r 80 m H öhe e in e r besonderen G enehm ig u n g b e d ü rfe n. An d e r N o rd s e ite fü h rt die H a u p ta u sfa llstra ß e von Breslau nach W esten v o rb e i, an d e r O stseite w ird sp ä ter eine R ingstraße e n tla ng fü h ren. Z w ei S tra ß e n b a h n- und zw e i O m nibuslinien verm itteln den V erke h r zum S tadt- innern. D er Platz hat eine G rö ß e von 890 000 qm. Die g rö ß te Länge in d e r O stw estrichtung b e trä g t 1200 m, in d er N ordsüdrichtung 1070 m. Als öffentlicher Flughafen erfü llt e r d ie B edingungen fü r die Flughäfen 1. O rd n u n g gem äß d e r V e ro rd n u n g über den Luftverkehr vom 19. Juli 1930, d.h. die Flugzeuge können nach alle n Richtungen w enigstens 600 m rollen und anschließend d a ra n sich ung e h in d e rt im W in k e l 1 :1 5 in d ie Luft erheben. A u f dem Platz standen an d e r Südostecke d re i a lte M ilitä rflu g z e u g h a lle n, die w e g e n ihres schlechten Bauzustandes und ih re r g e rin g e n Ausm aße, d ie T ore haben bei e in e r lichten H öhe von nur 4 m 19 m Breite, den steigenden A n fo rd e ru n g e n a u f die D auer nicht genügen konnten. Das provisorische, im Jahre 1926 als H o lz b a u errichtete E m pfang sg e b ä u d e lie g t an d e r N ordostecke des Platzes in e in e r fü r den B etrieb unw irtschaftlichen Entfernung von rund 500 m von den H allen. Eine Untersuchung ü b e r die zw eckm äßigste Lage d e r N e u b a u te n e rg a b, daß eine E in g lie d e run g zwischen H a lle n und E m p fa ngsg e b ä u d e an d e r O stseite erhebliche N a ch te ile im G e fo lg e g e h a b t hätte. Auch eine k e ilfö rm ig e B ebauung an dem ein sp rin g e n d e n W in k e l d e r D o rfla g e G a n d a u erw ies sich ebenso w ie eine F ro n ta l b e b a u u n g an d e r Südseite als unzw eckm äßig. 921

M o d e ll d e r F lu g h a fe n b a u t e n. A n s ic h t v o n S ü d o s te n. R e ch ts d a s p r o je k t ie r t e E m p fa n g s g e b ä u d e Klettephoto Breslau Am günstigsten erschien sow ohl in fin a n z ie lle r als auch in verkehrstechnischer Hinsicht die F ro n ta lb ebauung an der N o rdseife, w elche keinen S traßenausbau n ö tig macht und die M ö g lichke it e iner E rw eiterung des Flughafens nach Süden o ffe n läßt. Die G e b ä u d e w u rde n am N o rd ra n d e des R ollfeldes d e r a rt angeordnet, daß nach Fertigstellung des Em pfangsgebäudes und nach e iner w esentlichen E rw eiterung des westlich davon gelegenen H alle n b a ue s ein genügend b re ite r Start- und Einschweberaum frei bleibt. Erst nach Fertigstellung des neuen E m pfangsgebäudes b ie te t die Lage am N o rd ra n d e des R ollfeldes wesentliche V orteile fü r die Bewirtschaftung des H afens und die A b w icklung des pla n m ä ß ig e n Luftverkehrs: Kurze A n- und A b ro llw e g e d e r M aschinen von d e r H a lle zum Flugsteig, zweckm äßige U nterbringung d e r verschiedenen Dienststellen (P olizeiflugw ache und Paßstelle, Flugwetterwarte, Funkstelle, Lufthansa, Zollstelle, Post, Flughafenverw a ltu n g ), gleichm äß ige R ollw ege fü r S tart und Landung bei verschiedenen W indrichtungen, Trennung des planm äßigen Verkehrs von Sport- und Lehrbetrieb usw. D er je tzt fe rtig g e s te llte erste Bauabschnitt besteht aus d e r 60 m langen, 30 m tie fe n und 12 m hohen H alle mit a n g e g lie d e rte m W e rk b a u, Polizeiturm und Tankhäuschen. Der eingeschossige W e rkb a u enthält W erkstatt, Lagerräum e, A ufenthalts- und W aschräum e, G aragen, Dunkelkam m er, T ransform atorenraum, Heizungs- und Kohlenraum, d e r 16 m hohe Polizeiturm V erw altungsräum e und d ie Luftpolize iw ach e in e in e r verglasten Laterne mit freiem U m gang. Das Tankhäuschen in V erbindung mit einem Tank von 200001 und e in e r U nterflurzapfstelle vor der H alle lie g t abseits vom H auptbau. 922

F lu g a u fn a h m e d e r F lu g z e u g h a lle m it P o liz e itu rm Foto : A e ro k a rto g r. Institut, B re sla u Die H a lle ist nach den V orsch lä g en d e r ausführenden Firmen in E isenkonstruktion d u rch g e fü h rt. Die T o rö ffn u n g an d e r Südseite ist 56 m b re it und 8 m hoch und w ird überdeckt von dem 60 m la n g e n, 4 m hohen T o rb in d e r aus St. 52, d e r am P o lize itu rm a u f e in e r festen Stütze, an d er W estse ite a u f e in e r P endelstütze ruht. Da die Pendelstütze so bem essen ist, d a ß sie noch d ie Last eines zw eiten d e ra rtig e n B inders aufnehm en kann, besteht die M öglichkeit, s p ä te r ein gleiches H a lle n e le m e n t nach W esten anzuschließen. N ach W e g n a h m e d e r p ro v is o rischen W e s tw a n d w ü rd e d a n n ein H a lle n ra u m von 120 m Länge und 3 0 m T iefe entstehen. V o n,d e m B inder k ra g t nach Süden d e r W in d v e rb a n d m it dem 4 m hohen Lichtb a n d 3,50 m vor, w ä h re n d e r von d e r N o rd s e ite h er die 26,50 m langen D achbinder aufnim m t. Das 56 m bre ite und 8 m hohe T o r ist ein d o p p e lte s eisernes m it K orkzw ischenlage isoliertes S ch ie b e fa ltto r m it 22 Flügeln. Es w ird m ittels e in e r elektrisch b e triebenen W in d e in je sechs M inuten g e ö ffn e t und geschlossen. Im N o tfa ll kann es auch durch eine H a n d w in d e b e d ie n t w e rden. Die H a lle w ird durch zw e i F ensterbänder von 4 m H öhe an d e r N o rd se ite und über dem T o r mit kittlosen Sprossen und D rahtglasverglasung belichtet. L a g e p la n v o m F lu g h a f e n 1 :1 5 O O O N ordrlchtung m il W lnd-dlagr^m m 923

A n s ic h t d e r F lu g z e u g h a lle v o n N o r d w e s t e n Die A usfachung d er W ä n d e besteht aus 30 cm starkem luftisolierten Ziegelm auerw erk..das Dach ist m it a r m ierten B im sbetonpiatten und d o p p e lt g e k le b te r Kiesp reß pappdeckung eingedeckt. Der W e rkba u w u rde mit Ausnahm e der in Z iegelm auerw erk ausgeführten A uß enw ände als Eisenbetonskelettbau m it Z iegelausm auerung errichtet. Die Decken sind Eisenbetonhohlsteindecken mit K orkisolierung, Zem entestrich und d o p p e lt gekle b te r Kiespreßpappdeckung. Der a u f einer E isenbetonplatte stehende Polizeiturm ist in Z ieg e lm a u e rw e rk, die a llse itig verglaste Laterne in Eisenkonstruktion ausgeführt. Für die Außenansichten kam ein g e lb ro te r, im gotischen V e rb a nd verm auerter V orm auerungsstein zu r V erw endung. Die Betongesimse b lie b e n schalungsrauh. A lle Türen sind S tahltüren in Eisenzargen, a lle Fenster, bis a u f die schm iedeeisernen H allen- und W erkstattfenster, h ö lze rn e K astendoppelfenster. Für die Fußböden d e r H a lle, des V o rfe ld e s v o r d er H a lle in einem Ausmaß von 3 0 60 m und der W e rk - und Lagerräum e wurde In n e r e s d e r F lu g z e u g h a lle Flughafen Breslau 924

Flughafen B reslau Architekten : S ta d tb a u ra t B ehrendt und M ag.-b aurat D r.-ing. Knipping, Breslau 925

Flughafen Breslau A rch ite kte n S ta d tb a u ra t B e h re n d t u. M a g.-b a u ra t K n ip p in g, B reslau t I. f c H - f t i A n s ic h t d e r F lu g z e u g h a lle vom F lu g p lä tz e 1 :6 0 0 Q u e r s c h n itt d u rc h d ie W e r k s t a t t r ä u m e u n d d e n P o liz e itu r m 1 : 6 0 0 tn E r d g e s c h o ß g r u n d r iß d e r F lu g z e u g h a lle 1 : 6 0 0 15 cm starker arm ie rter Beton mit Zementestrich in Plattengröß en von 3 3m g e w ä h lt. Die Büros im Turm erhielten Linoleum belag a u f S te in h o lzu n terb o d en. In bescheidenem U m fang fa n den in den W aschräum en und T oiletten W a n d - und F uß bodenplatten V e rw endung. Für ausreichende künstliche Belichtung d e r Innenräum e und des V o rfe ld es w u rd e S orge g e tra g e n. S teckkontakte an den W ä n d e n und explosionssicher im H a lle n fuß boden gestatten den Anschluß von H a n d a rb e itslam pen an b e lie b ig e r Stelle. Eine rote N e o n rö h re n anla g e a u f dem Turm dient als Ansteuerungslicht. Die H alle w ird durch fü n f an die Dachpfetten a n gehängte Lufterhitzer m it e in e r Leistung von insgesam t 360 000 W ä rm e e in h e ite n b eheizt. Eine N ie d e rd ru c k d a m p f heizung e rw ä rm t die übrig e n Räume. Die Lufterhitzer dienen auch zum A btauen vereister Flugzeuge und V o r w ärm en der M otoren. Eine W a rm w asserbereitungsanlage lie fe rt w arm es W a sse r fü r W e rkzw ecke. G as sind vorhanden. Kraftstrom und Im ü b rig e n entspricht d ie A usstattung den A nforderungen, d ie an ein B auw erk dieser A rt gestellt w erden müssen. D er Bau w u rd e von den Firmen C a rl Brandt, Breslau, und Schlesische M onta n g e se llsch aft m. b. H., Breslau, in Z usam m enarbeit m it den V ere in ig ten Oberschlesischen H üttenw erken A.-G. in A rbeitsgem einschaft durchgeführt. Das S chiebefalttor lieferten die Deutschen M etalltürenw erke August Schwarze A. G., Brackwede, die Tanka n la g e d ie Firma S alzkotten. Die statische Prüfung oblag dem M a g.-b a u ra t S te in w e n d e r; die örtliche Bauleitung führte der O berstadtarch. Rutsch durch. Die Baukosten b e tru g e n einschließlich a lle r Nebenkosten rund 360000 RM. Es w a r m öglich, durchschnittlich täglich 45 w o h lfa h rtse rw e rb slo se n H a n d w e rke rn und Arbeitern Beschäftigung zu g eben. Dr.-Ing. Knipping 926

LADENUMBAU fü r d ie F irm a C ir o - P e r le n " in B erlin Srrasse A u s s t e llu n g s r a u m Tageslicht ausgeschaltet, d a nur gleichm äßige künstliche Beleuchtung an g ew an d t w ird ; durch den Umgang dreifache Schaufensterfront 927

jtle"1' # r, Hieoi.-keine d# 1 t * eit i Iiilo 3» J tbouli»nodi a fe n bi 1 ja * dgen ii»«1" A j unbe er«ridini jhflta In n e n a n s ic h t d e s L a d e n s. Um persönlichste Bedienung zu erm öglichen, wurden zw ei Reihen kleiner Vitrinentische angeo rdnet. Holzarchitektur und M ö b el: anpoliertes am erikanisches N ußbaum holz, W ä n d e in mattem Resedaton gestrichen, Fußboden mit ruhigem braunen Veloursteppich ausgelegt Der unablässige Fluß w eltstädtischen Straßenverkehrs b rin g t es mit sich, daß dem einzelnen verhältnism äßig w enig Ruhe zum Betrachten eines Schaufensters geg önnt ist. Das S chaufenster selbst kom m t d a d urch auch nicht zu erw ünschter G e ltu ng, insbesondere dann, w enn es sich um zie rlich e G e genstände handelt, die sich dem V orü b erg e h e nden nicht sogleich o ffe n b a re n. W o es sich um Läden mit g e n ügender Tiefe handelt, ist man daher verschiedentlich dazu übergegangen, fü r die Beschauer, die von den G egenständen gefesselt sind, eine stille Zone d e r B etrachtung zu schaffen, indem man die E ingangsfront zum Laden zurücklegte. In den g e w o n nenen freie n Raum w ird eine V itrine gestellt, w o d u rch ein Um gang geschaffen w ird, der die Menschen fö rm lich in sich hineinzieht. Die M enschen w erde n aus dem v o rü b e rflu te n d e n V erkehr ausgeschaltet und können sich ru h ig e r B etrachtung hingeben. das D reifache an Schaufenstern erreicht. Durch den U m gang w ird Eine w e ite re A u fg a b e bei d e r A n la g e w a r es, das T ageslicht auszuschalten, d a m it im Laden eine ständig g le ic h b le ib e n d e künstliche Beleuchtung e ingerichtet w erden kann. D er strenge C h a ra k te r d e r A ußenansicht w irk t auch nach innen fo rt, indem die A rc h ite k tu r des Ladens a u f eine M ittelachse bezo gen ist, die noch durch einen Läufer unterstrichen w ird. Es ist alles getan, um die Schmuckstücke voll zur G eltung zu bringen. Die Schaufensterflächen außen sind m it einem dunkelgrünen M a rm o r V e rt des A lp e s " b e kle id e t. Einem w e ite re n V e rka u fsp rin zip entsprechend w u rd e d e r Laden zu ebener Erde g elegt. D er Kunde soll in den Laden hin- e in g e fü h rt w e rde n, ohne aufsteigen zu müssen. Sein Inneres w irk t w ie ein S alon. D er K äufer soll nicht durch ein Zuviel ve rw irrt w erden, außerdem ist angestrebt, persönlichste B edienung zuzusichern. Aus diesem G runde sind zw ei Reihen V itrinentische a n g e o rd n e t worden. W e ite re r Zw eck dieser Einzeltische ist es, den Kunden in eine gehobene Stim m ung zu versetzen, was durch S piegel und starke Beleuchtung noch unterstützt wird. Die A u fte ilu n g des langen, verhältnism äßig schmalen Ladens ist durch den Einbau d e r Spiegel und von W a n d vitrinen sehr gut gelöst. Die Freitreppe im Hinterg rü n d e, die zu den Büros führt, g ib t einen glücklichen Abschluß. Durch die starke, im m e rw ä h re n d e Beleuchtung w ird ein hoher W ä rm e g ra d im Raume erreicht, der sich im Somm er sehr unangenehm fü h lb a r m achen w ürde. Zur Regelung d e r T em p e ra tu r konnte d ie vorhandene Be- und E ntiüftungsanlage v e rw a n d t w erden. Die Linienführung des ganzen ist selbstverständlich. Auf Z w eckm ä ß igkeit w u rd e g rö ß te r W e rt gelegt, dabei ist a b e r doch alles so durchgestaltet, daß es über Augenblicksström ungen in d er Form auffassung hinausweisf. S äm tliche H o lz te ile sind in a n p o lie rte m amerikanischen N u ß b a u m h o lz a usgeführt, die W ä n d e sind in einem m atten Resedaton gestrichen, d e r Fußboden mit einem ruhigen braunen T eppichvelours ausgelegt. Die Entw u rfs b e a rb e itu n g und A usführung la g in den Händen des Inhabers d e r Firma H eß & Rom, des Herrn Paul Beerm ann, der der Leiter d e r A b te ilu n g für Ladenbau ist. O tto Riedrich, Berlin i n f e anäti tre «li» Bücke sskx r s l ei JKi «es form e i l»» in 's! «f e il ui: «feil *Ht fell( stk d % '«er M t 928

P ro blem e d e r S ied lu n g im In - und A u sland (Fortsetzung vo n S e ite 9 2 0 ) nämlich, fü h re n V e rfe chte r u n ü b e rb rü ckb a rer G e g e n sätze einen h e ftig e n K a m p f der T heorie n und lassen noch keine E inheitlichkeit des W irkens zu. W e n n auch heute a lle D in g e in d e r Sowjetunion in d e r Entwicklung sind vie lle ic h t in deren erstem S tadium und in fo lg e d e sse n dem außenstehenden B etrachter das u n b e frie d ig e n d e Bild tiefer Z errissenheit b ie te n, so ist doch nicht zu ve rkennen, daß R ußland das Land sein w ird, das b e ru fe n ist, in den nächsten Ja h rze h n te n durch städtebauliche A rb e it in bisher noch nicht g ekanntem M aße sehr zu r K lä ru n g vieler T h e o rie n b e iz u tra g e n. Darum muß es auch d e r europäischen Fachwelt w ich tig sein, d ie V o rg ä n g e im Osten m it A u fm e rksa m ke it zu ve rfo lg e n und durch ihre S tellungnahm e a u f G ru n d der v o rlie g e n d e n Ü b e rlie fe rung m itte lb a re n o d e r unm ittelbaren Einfluß zu g e winnen, um selbst die w issenschaftlichen F ragen des S tadtbaues zu fö rd e rn. G eht in R ußland d e r K a m p f um d ie g a n z g ro ß e n F ragen des S tä d te b aues Besiedlung des g a n zen Landes und die Form d e r S ta d t, so w ird bei uns tro tz d e r Erkenntnis von d e r N o tw e n d ig keit des S iedeins, noch h e ftig um die W o h n fo rm in d iv i duelles E inzelhaus o d e r k o l lektiver M assenblock g e stritten, w ä h re n d w e ite r im W esten, in Frankreich, Belgien, H o lla n d und E ngland, dieser S tre it schon v o r seinem e ig e n tlich en A u fle b e n durch d ie Einhaltung tra d i tio n e lle r R ichtlinien e n t schieden w a r. So h e b t sich der m itteleuropäische S tä d te bau deutlich von den Einstellungen des W estens und l ALIGEM. BAUGENOSSENSCHAFT ZÜRICH WOHNKOLONIE ENTLISBERG 5 5 G a r t e n s t a d t B e llin g h a m E s t a t e, L o n d o n 6 S ie d lu n g E n t lis b e r g b e i Z ü r ic h 6 929

des Ostens ab, und nur der am erikanische Stadtbau ze ig t O rien tie ru n g der Schlafräum e nach Osten und der W ohn- ^ ein ähnliches D urcheinanderlaufen diverg e n te r Bestrebun- räum e nach W esten b ew irkt, daß von vielen Seiten nur gen, nachdem man in den letzten Jahren g e n eigt w a r, noch die Blocklage N ord -S üd als die hygienisch richtige ^ d o rt die Entscheidung zugunsten in d iv id u e lle r W o h n fo rm e n vertre te n w ird. D ieser m odernste G rundsatz hat vor g e tro ffe n zu sehen. W ir dürfen aus der Betrachtung allem in Deutschland sehr e ifrig e Verfechter gefunden, dieser Konstellation a b le ite n : die H inneigung zu in d ivi- denen a lle rding s w ie d e r in anderen Theoretikern Gegner dueller W ohnw eise ist d irekt p ro p o rtio n a l der W irtschaft- erstanden sind, deren A rgum ente auch viel Beachtung ïf80' lichen Entwicklung eines Volkes. Dieser Satz w ird auch beanspruchen.? 1 durch die V e rbreitung des Einzelhauses in den fin a n zie ll schwächeren Schichten der H o llä n d e r nicht w id e rle gt. 7 G a r t e n s t a d t P le s s is - R o b in s o n, D e p a rtm e n t d e la S e in e Jede mit übe rtrie b en e r Konsequenz durchgeführte Idee ne ig t dazu, Schem atisierung zu erzeugen, die leicht bei Sind nun einerseits durch die Entwicklung der N ach- M ißachtung a n d e re r Erkenntnisse zu krasser Geistlosigkriegszeit die w irtschaftlichen Faktoren zu stärkerer G e l- keit ausartet. So hat g e ra d e das Prinzip der nord-südtung im Städtebau ge la n gt, so sind andererseits auch, lieh orien tie rte n Z eile als D om inante neuerer Anlagen %,i eine Bestrebung der V orkrieg sze it fortsetzend, hygie - eine V erflachung städtebaulicher Konzeptionen erzeugt, nische Erkenntnisse in viel höherem M aß e als früh e r in die kaum durch Beispiele aus der Geschichte des Städte- -s/ den S tädtebau eingedrungen. V or allen Dingen hat die baues ü b e rb o te n w e rde n kann. Als Exponenten dieser W F orderung: Licht und Luft, zunächst eine A uflockerung Entwicklung könnte man die bekannte Siedlung R o th e n - d e r Baudichte h e rb e ig e fü h rt, dann a b e r d ie extrem e b e r g b e i K a s s e I b e tra ch te n ; auch über die K a r I s - W e ite re n tw ic k lu n g dieser Forderung m it dem S atz: ruher Dammerstocksiedlung sind mit Recht Wn % 930 tu«

ähnliche U rte ile g e fä llt w o rd e n. Die b e ka nn te S iedlung Dürrenberg (A b b. 1) v e rb in d e t das Z e ile n p rin z ip mit e in e r recht a n sprechenden G e sta ltu n g, o h n e indessen der tra g e n d e n M ittela ch se e ine o rganische B e gründung geben zu kö n n e n ; es fe h lt d ie A u fn a h m e eines gro ß e n Verkehrs ebenso w ie die fo rm a le Betonung, G estaltungsprinzipien, deren Beachtung m an auch heute noch fo r dern sollte, w enn d ie D urchführung e ig e n er Formgedanken ihre innere B egründung haben soll. fe h le r gestört w ird, so z. B. durch den unorganischen A b schluß d e r von d er Kirche nach links unten v e rla u fe n d e n S traße, w ä h re n d die ih r entsprechende, nach a n d e re r Richtung v e rla u fe n d e V e rb in d u n g zu r A ve n u e e in e durchaus b e frie d ig e n d e Endigung a u f einem kleinen Platz fin d e t. Auch die einseitige Belastung des Bildes am Eing a n g d e r A ve n u e durch d ie M asse eines M o n u m e n ta l g e b äu d e s ist unorganisch. Die sonstige D urchführung d e r städtebaulichen Idee, d ie kla re G ru p p ie ru n g d er 8 G a r t e n s t a d t V r e e w y k, H o lla n d Die vie le n a u s e in a n d e rla u fe n d e n R ichtungen s tä d te b a u licher T h e o rie n fö rd e rn n a türlich in a lle n Ländern Pläne zutage, d ie n u r zum T eil a u ß e rh a lb d e r Landesgrenzen V erständnis fin d e n kö n n en, d ie in vie le n Fällen a b e r auch v ö llig e A b le h n u n g v e rd ie n e n. N u r w e n ig e s scheint den Anspruch in te rn a tio n a le r G e ltu n g m it Recht e rh e b e n zu können. U n te r diese le tzte re n E ntw ürfe d ü rfte z. B. d e r B ebauungsp la n fü r d ie Gartenstadt Plessis- Robinson (A b b. 7) zu z ä h le n sein, eine Lösung, d e ren w irklich g ro ß e r Z ug nur durch e in ig e kleine Schönheits- B autenko m p le xe, d ie d ie etw a bei R othenberg störende, a llz u g ro ß e H ä u fu ng g le ic h a rtig e r stä d te b a u lich e r G e staltungselem ente ve rm e id e t, ist sehr e rfre u lich und schafft fü r d ie G e sa m ta n la g e den Eindruck eines sehr w o h l tuenden Rhythmus. D ieser Planung w ä re in D eutschland etw a d ie F ortführung der östlichen S t a d t e r w e i t e rung Mannheims an d ie Seite zu ste lle n 1). Enttäuschend neben dieser A n la g e muß der Plan *) DBZ. N r. 97/1927. Bauamt und Gem eindebau, Heft 23/1930. der 931

Gartenstadt von Suresnes (A b b. 2) w irken. v e rrä t eine durchaus unzureichende Beherrschung d er städtebaulichen G estaltungsm ittel durch den V erfasser. Achsen ohne Z iel und Sinn, 12 P la tza n la g e n a u f kleinem A re a l, von denen höchstens zw e i einen städtebaulichen Sinn haben. Eine M enge w irklicher G estaltungsm öglichkeiten bleiben unausgenützt, die w urm förm igen W in d u n gen d er S traßenführung erschrecken. D abei h a n d e lt es sich nicht etw a um eine a lte A n g e le g e n h e it, sondern um eine recht m oderne A n la g e. Er Es ist g e w iß nicht richtig, a lle S chöpfungen nur unter dem G esichtspunkt des eigenen Ideals zu betrachten, es ist a b e r nicht m öglich, eine Sache anzuerkennen, fü r die Verständnis zu haben ausgeschlossen ist. Die Z eile als städtebauliches P rinzip im G e g ensa tz zur Reihe hat eigentlich nur in Deutschland in größ erem M aß e E ingang g e funden, w ä h re n d d e r G rundsa tz der N ord-s ü d rich tu ng schon w e ite re A n e rke nnung erreicht hat. Die Z urückhaltung g e g en ü b e r dem Z eile n b a u m ag w o h l d a rin zu suchen sein, daß das A usla n d nicht in so hohem M a ß e unter w irtschaftlichen Bindungen le id e t w ie Deutschland und darum w o h l auch nicht in gleichem M aß e b e re it ist, d ie m it dem Z e ile n b a u im m erhin ve r knüpften N a ch te ile und Einengungen hinzunehm en. Auch die H o lländer, deren A n lagen unter dem Gesichtspunkt d e r W irtsch aftlich ke it längst v o rb ild lic h g e w o rd e n sind, haben sich dem Z eilen b a u noch nicht zu g e w a n d t. Die holländischen Planungen, meist g ro ß e Kom plexe von bescheidenen Einfam ilienhäusern umfassend, streben äußerste Ö ko n om ie meist unter bew ußtem V erzicht a u f städtebauliche W irk u n g e n an. A ls eines d er besten Beispiele in dieser Richtung erscheint die Gartenstadt Vreewyk (A bb. 8); g ro ß e stä d te bauliche W irk u n g e n sind verm ieden, d a g e g e n ist a u f D etails m itunter g ro ß e r W e rt g e le g t, d ie Z u fä llig k e ite n des G eländes sind hingenom m en und d ie B aukom plexe ihnen unter dem G esichtspunkt sehr ra tio n e lle r A u f teilung e ingegliedert. Die Engländer unter d e r nachhaltigen W irk u n g der Schule U nw in gehen a n d ere W e g e ; es kom m t ihnen sehr viel a u f städtebauliche W irku n ge n an, auch unter H intansetzung ökonom ischer G esichtspunkte. Es fin d e n sich dem gem äß h ä u fig gekünstelte S traßenführungen und G ru p p ie ru n g e n, die, keinesw egs org a n isch b e d in g t, im V ergleich zu den e rreichbaren W irk u n g e n zu gro ß e n A u fw a n d e rfo rd e rn. So w ä re ein Straßensystem w ie das von Bellingham Estate (A b b.5) e iner g a n z gro ß e n P lanung w ü rd ig, es v e rlie rt indessen hier im kleinen Rahmen, der M o n u m e n ta litä t ausschließt, seinen Sinn. So ze ig t sich, daß auch bei diesen beiden Ländern H o l land und England, die be id e wesentlich zur Siedlungsfo rm des Einzelhauses und Reihenhauses hinneigen, eine groß e G egensätzlichkeit in der Auffassung über die G e staltungsgrundsätze ih rer G artenstädte. Einerseits nüchte rn e Z w eckm äßigkeit, andererseits falsche Romantik. W ir h aben a b e r keinen G ru n d, uns h ierüber zu wundern, denn in n e rh a lb unserer eigenen G renzen sind die G egensätze kaum gerin g e r. Auch d er italienische Städtebau geht W ege, a u f denen w ir nicht zu fo lg e n verm ögen. So bringt z.b. d er B ebauungsplan des Quattiere Regina Elena (A b b. 4) in M a ila n d vom Jahre 1928 ein ganz krasses Beispiel engster V e rw in kelu n gen, eine K onzeption, die man nach alle n Fortschritten unserer städtebaulichen Erkenntnisse nicht m ehr hätte fü r m öglich halten sollen. Sehr ve rw underlich und bein a he dilettantisch muten die A uffassungen an, die in dem Plan d er Gartenstadt Campo de Fiore (A b b. 3) z u ta ge treten: eine in nichts v e rp u ffe n d e, g a n z unm otivierte Achsenbildung, w illkürliche P latzbildungen und reißbrettm äßig ausgemittelte B o g e n a lle e n, die in enge Straßen m ünden; dabei liegen d ie einheitlichen B autypen kreuz und quer in m inim alen G rundstücken, w ä h re n d an anderer Stelle G e lände nutzlos in A llee n und Plätze vergeudet ist. Als eines d er ersten Beispiele des Z eilenbaues im Ausla n d, a lle rd in g s m it H ereinspielen a n d e re r Elemente und m it a n d e re r O rie n tie ru n g d e r W o h n u ngen, als sie der deutsche Z e ile n b a u anstrebt, erscheint die Entlis- berg-siedlung bei Zürich (A bb. 6). Sachliche Anpassung an die G egebenheiten des Geländes, Verm eidung unorganischer A m b itio n e n und ökonomische G estaltung zeichnen diesen Plan aus. D erartige G e sichtspunkte g e d ie g e n e r S iedlungsauffassung treten uns in alle n schweizerischen Projekten entgegen. V on den ins Ungem essene gehenden Arbeiten der UdSSR ist dem A u sla n d bis je tz t le id e r nur recht wenig zu g ä nglich gem acht w o rd e n. W a s man von den A ufgaben und Projekten hört, klin g t gigantisch, die Nachrichten über die bisherigen A rb e itse rfo lg e und die beka n n tg e w o rd e n e n Pläne lassen a b e r einen Schluß noch nicht zu. D ie hier g e ze ig te n A b b ild u n g e n sind m eistenteils dem W e rk Der Bau von Kleinwohnungen mit tragbaren Mieten" von Prof. F. S ch u s t e r, Frankfurt, entnom m en. D ie V e rö ffentlich u n g e rfo lg te im A u fträ g e des In te rn a tio n a le n V erb a nd e s fü r W ohnungswesen in F ra n kfu rt". D er w esentliche Eindruck, den das Buch h in te rlä ß t, ist d e r e in e r erschütternden Zerrissenheit a u f dem G e b ie t des Städtebaues und des Siedlungswesens. Es ist in diesem A u fsa tz versucht w o rde n, das herauszuheben, w as als charakteristische Leistung sich von dem H in te rg ru n d des Durchschnittsschaffens einzelner N a tio n e n a b so ndert. DECKENKONSTRUKTIONEN Karl Stadör, Berat. Ing. V B I, Düsseldorf U b e r q uad ratisch en und kreisru n d en R äum en (A b b. 1-6 ). D ie Ü berdeckung q u a dra tisch e r und kreisrunder Räume b ie te t m ancherlei M ö g lichkeite n fü r d ie A u s b ild u n g d er K onstruktion, w o b e i d ie Lösungen auch architektonisch von g ünstiger W irk u n g sind. M an braucht durchaus nicht zu H ilfskonstruktionen zu g re ife n, w ie K ra g a rm e o d e r sich kreuzende U nterzüge m it R abitzdecken, sondern d e ra rtig e Räume können in eig e n er Konstruktion, IN EISENBETON / 1 0 Abbildungen e in g e spannt o d e r fre ia u flie g e n d, überdeckt w erden, und die W irtsch aftlich ke it ist g e ra d e hierdurch gewahrt. In A b b. 1 ist d ie Decke ü b e r e iner quadratischen H alle von 12,50-12,50 m S eitenabm essung m it einer kreisrunden M itte lö ffn u n g von 6,50 m Durchmesser dargestellt, und z w a r ein m a l als M assivpla tte m it e bener Untersicht und dann m it ra d ia le r R ip p e n a u fte ilu n g. In beiden Fällen ist d ie e rfo rd e rlic h e Brüstung als Eisenbetonringbalken au sgebildet. Die D im ensionierung e rfo lg t nach Radial- 932

le l o - t R ip p e n p la t t e m it Ö ffn u n g 1 : 2 0 0 1 a und b a) mit e b e n e r Untersicht, b) mit R ip p enaufteilu ng, c) mit 6 n achlau fen d en Balken A R a d ia l- R in g b e w e h r u n g K r e u z w e is e B e w e h r u n g in D ia g o n a le 4 6 G e s c h lo s s e n e D e c k e n m it n a c h la u fe n d e n T r a g b a lk e n 1 :5 0 0 (auch mit M ittelöffnung möglich) 7 L e ic h ts te in d e r S ta t ie - D e c k e 8 G r u n d r iß d e r S t a t ie - D e c k e 1 : 2 0 Im Mittel 4*/: R u n d eisen je m 9 S c h n itt a b z u A b b. 8 b 0 je m = 100 9,9 = 21 cm 33 /, "[/ 2 8 1 2 3,5 -k 2 3,5 - k - 2 3,5 -k 2 3,5 -k 2 3, 5 2 3, 5 9 h Schnitt a - b 10 S c h n itt c d z u U A: b b. 8 4 V b je m - 4,95 41/. = 21 cm E ise n b e d a rf je R ip p e Fe = ^ ^ 4,^ 10 *Je WM I W -------- f d Geschlossene D ecken m it e b e n e r U ntersich t k -23,5 ^ Schnitt c - d *-23,5 i 7 1 0 S t a t ie - L e ic h tb e to n - M a s s iv d e c k e m it D ia g o n a l- B e w e h r u n g 933

und T an g e n tia lm o m e n ten *). W e n n Flure kreuzw eise o d e r ste rn a rtig zusam m enlaufen, d ü rfte d ie vorstehende Deckenlösung d ie g e g eb e n e sein. In den A b b. 2 bis 6 sind geschlossene Decken d a rg e ste llt, w o b e i sich die Konstruktionen A b b. 2 und 3 auch fü r Beh ä lte rb ö d e n o d e r Fundam entplatten eignen. A m e in fachsten d ü rfte d ie kreuzw eise D ia g o n a lb e w e h ru n g nach A b b. 3 sein. Die A b b. 4, 5, und 6 zeigen Balkena u fte ilu n g, w o b e i d ie A n z a h l d e r n achlaufenden in e in a n d e rg e la g e rte n Balken b e lie b ig v e rg rö ß e rt w e rden kann. Diese Lösungen sind architektonisch interessant und v o rte ilh a ft bei g rö ß e re n Einzellasten. Es lassen sich auch M itte lö ffn u n g e n a n o rd n e n, e n tw e d e r kreisrund o d e r d e r V ieleckform entsprechend. In A b b. 1 c ist die H allendecke noch m it sechs nachlaufenden Balken d a rg e ste llt. Schon beim Fünfeck z e ig t sich, da ß d ie m ittlere Form sich im m er m ehr dem Ring nähert, e m ehr Balken a n g e o rd n e t w e rd e n, so daß schließlich bei unendlich viel Balken ein geschlossener K reisring entsteht, m ithin w ie d e r d ie rin g b e w e h rte Platte, d ie w o h l am w irtschaftlichsten ist. D ie A n w e n d u n g vo rste h e n d e r K onstruktionen eine genaue Kenntnis d e r Zusam m enhänge. e rfo rd e rt Es w ü rd e im Rahmen dieses A ufsatzes zu w e it fü h re n, a u f a lle E inzelheiten einzugehen. Es soll le d ig lich in A b b ild u n g e n d a rg e ta n w e rd e n, a u f w elche W e ise quadratische und kreisrunde Räume zw eckm äßig überdeckt w erden können. U b e r la n g g estre ckte n R äum en (A b b. 7 10). Die D berdeckung langgestreckter Räume von groß en S pannw eiten m it ebener Untersicht, also ohne U nterzüge o d e r Deckenbalken, e rfo rd e rt, w o kreuzw eise Lastaufte ilu n g nicht m ehr in Frage kom m t, e n tw e d e r zw e ise itig g e la g e rte E isenbetonrippendecken m it u n terg e h ä ng te r Rabitzdecke o d e r H ohlkörperdecken. Eine massive Eisenb e ton p la tte schaltet w egen ihres sehr groß en Eigengewichts b e d in g t durch d ie to te Last praktisch aus. A b e r auch die Rippendecken sow ie d ie H o h lk ö rp e r decken haben bekannte N a ch te ile. a lle n D ingen d ie g ro ß e D urchbiegung und H ierzu g e h ö rt v o r d ie d a m it verb u n d e n e Schallunsicherheit, d ie durch d ie H o hlräum e noch g e fö rd e rt w ird. Auch T rä gerdecken (W a lz p ro file m it dazw ischen g e la g e rte n Steineisendecken) m it m ittleren T rä g e ra b stä n d e n von 2 bis 3 m haben ih re N a ch te ile. Z ur E rzielung e in e r ebenen Untersicht b e d ü rfe n diese Decken e n tw e d e r e in e r hohen A u ffü llu n g o d e r e in e r b e sonderen P utzträgerdecke. In a lle n Fällen ist das Eigengew icht g e g e n ü b e r e in e r massiven E isenbetonplatte z w a r ve rm in d e rt, a b e r d e ra rtig e A g g re g a te sind w irtschaftlich im m er ungünstig. Die neuen Eisenbetonbestim m ungen von 1932 lassen z w a r fü r die Bestim mung d e r Deckenstärke g ro ß e E rleichterungen zu, a b e r durch d ie ve rrin g e rte Deckenstärke w ird die D urchbiegung ungünstig b e e in flu ß t und hierdurch d ie Schallsicherheit w esentlich b e e in trä ch tig t. O b d e r u n verhältnism äß ig hohe E isenbedarf bei d e r re d u zie rte n N u tz h ö h e von 1/27 a u f 1/35, b zw. bei kreuzw eise b e w e h rte n Decken von 1/30 a u f 1/50 und 1/60, w irtschaftlicher ist als d ie Ersparnisse an Beton, ist eine Sache der örtlichen N achp rü fu n g. Bei d e r S t a t i e "- L eichtbeton-massivdecke**) sind auß er den sonstigen bekannten V orzügen v o r herrschend: großes Trägheitsmoment und geringes Eigengewicht. Diese b eiden Eigen *) Im B eto n kalen d er 1932, Teil I, S. 123, finden sich von Prof. D r.-in g. H. Leitz H inw eise auf d ie Berechnung d e ra rtig e r Platten. **) Siehe DBZ. 1929, N r. 20, Konstruktion u. Ausführung N r. 3. schäften erm öglichen d ie V e rw e n d ung der Statiedecke fü r zw e is e itig e Lagerung bei gro ß e n Spannweiten ohne b eso nd e re Z usatzkonstruktionen unter W a h ru n g der W irtschaftlichkeit, indem m an d ie Rippen gleichm äßig diag o n al unter 4 5 zu den R andauflagern anordnet. Hierzu w a r es e rfo rd e rlic h, d ie bisherige Form der Statie- steine durch einen einfachen K unstgriff abzuändern. Diese N e u e ru n g (DRGM.) und ihre statische Auswirkung soll im N achstehenden beschrieben w erden. W e rd e n d ie Rundeisenstäbe eines Eisengerippes gegen d ie Richtung d e r S p annw eite unter dem W in ke l «= 4 5 g e n e ig t, so sind sie, da b e id e Stäbe dieselbe Funktion h aben, gleich stark anzunehm en. Dasselbe g ilt für die K ie sbeto n rip p e n, d ie d ie E iseneinlagen aufnehm en, und d ie in jedem Schnitt p a ra lle l zu den R andauflagern den gleichen wirksam en Q uerschnitt haben müssen. Die Eisenein la g e n liegen kreuzw eise übereinander, sind also ü b e ra ll gleich stark. Die K iesbetonrippen dagegen schneiden sich in den Kreuzungspunkten, müssen also hier d o p p e lt so stark a u s g e b ild e t w e rden. Dies w ird erreicht, indem d ie Steine gem äß A b b. 7 eine lotrechte B ruchkante an den v ie r Ecken unter 4 5 erhalten. neue S teinform, die auch im G ru n d riß A b b. 8 ersichtlich ist, erze u g t also die an den Kreuzungspunkten erforderliche R ippenverbreitung, die im Schnitt a b A bb. 9 dargestellt ist. D er Schnitt c d A b b. 10 z e ig t die einzelnen R ippen zwischen den Kreuzungspunkten. Bei dem N orm alschnitt e f durch die Statiedecke senkrecht zu den T ra g rip p e n b e trä g t d er m ittlere Rippena b stand 33% cm, bei 3,5 cm R ippenbreite mithin drei Rundeisen je 1 m. Die Bei der vo rliegenden diagonalen Ano rd n u n g e rg e b e n sich jedoch im Q uerschnitt c d mittlere R ippenabstände von 33% cos a = 23,5 cm bei 3,5 j/2 = 4,95 cm w irksam er R ippenbreite, mithin je 1 m = 4% Rippen bzw. Rundeisen. Die G esam trippenbreite je 1 m, d ie im Schnitt e f 3,5 3 = 10,5 cm beträgt, wird je tzt 4,95 4% = 21 cm und ist in ihrer W irku n g bezüglich d e r Schubspannungen d o p p e lt so aufnahm efähig w ie bei senkrechter A n o rd n u n g der Rippen zu den Randa u fla g e rn. Im Schnitt a b e rg ib t sich eine Rippenbreite von 3,5 2 ]/2 = 9,9 cm, m ithin w ie d e r je 1 m. ]/2 9,9 = 21 cm G e sam trippenbreite. Die wirksame Rippenb re ite ist also in jedem Schnitt p a ra lle l zum A uflager d ie gleiche, d. h. v 4,95 = 9,9 fü r die Einheit. Für die D im ensionierung d e r Eiseneinlagen ist zu beachten, daß bei d ia g o n a le r R ip p e n a no rd n un g d e r m ittlere Eisena b stand 23,5 cm b e trä g t, m ithin 4% Rundeisen je 1 m. Der m it der norm alen Stützw eite (senkrecht zu den A uflagern ) fü r die Einheit errechnete Eisenquerschnitt fe betr ä g t je R ip p e : Fe =,C? S " ; bzw. b e i a = 4 5 : 4 /4 Fe = f? -. D ie N u tz h ö h e h g e h t vom Schwerpunkt y 2 4V. d e r sich k re u z e n d e n Eisen zum g e d rü ckte n Rand. Z usam m enfassend kann g e sagt w e rd e n : Bei der d ia g o nalen A n o rd n u n g d e r T ra g rip p e n d er Statiedecke werden auch bei z w e ise itig g e la g e rte n Decken beide Rippen als T ra g rip p e n a u s g e b ild e t und vornehm lich zur A u f nahm e d e r S chubspannungen m it herangezogen. Das übliche V e rteilungseisen e n tfä llt und es w ird in erhöhtem M a ß e d e r V o rte il d e r F lächenw irkung n utzbar gemacht. D er E ise n b e d a rf ist um das Verteilungseisen geringer, d e r sonstige B a u s to ffb e d a rf (Kiesbeton, Statiesteine) derselbe unter w e itg e h e n d e re r A usnutzung. Auch bei rechteckigen und ga n z besonders bei runden oder quadra 934

tischen Räumen m it a lls e itig e r Lagerung ist d ie d ia g o n a le R ip p enanordnung sehr g ünstig, w o b e i d e r g ro ß e V o rte il der schräglaufenden Rippen in den Ecken zur A u sw irkung kom m t; im letzteren Falle b e trä g t die rechnerische S tü tzw e ite 1 ' = _L.y2. D ie A u fn a h m e d e r Schubspannungen und der Stützm om ente bei eingespannten o d e r durchgehenden Decken e rfo lg t g le ich fa lls durch sich rech tw in klig d ia g o n a l kreu ze n d e o b e re B ew ehrung, nur d a ß m an fü r d ie S tützm om ente zw eckm äß ig zw e i Rundeisen je Rippe w ä h lt. Zum Schluß sei noch bem erkt, d a ß das R aum gew icht d er Statiedecke rd. 1250 kg /m 3 beträ g t. RECHTSENTSCHEIDUNG Preisbem essung b ei e in e m in seinen G ru n d la g e n v e rä n d e rte n P a u s c h w e rk v e rtra g (O LG B a m b e rg I Z ivilsenat 2 7. N o v e m b e r 1931. L. 2 9 8 /2 9 ). Tatbestand. D. schloß am 24. M ä rz 1926 m it H. einen V e rtra g, durch den er ihm d ie A u sfü h ru n g seines W ohnhausbaues zu einem festen Pauschpreis ü b e rtru g. Der Bau w u rd e nicht, w ie im V e rtra g vorgesehen, e r richtet, vie lm e h r w u rd e n a u f V e rla n g e n des D. erhebliche Ä nderungen und E rw e ite ru n g e n vo rg e n o m m e n, ohne daß ein n euer V e rtra g geschlossen w u rd e. H. stellte seine Rechnung ohne Berücksichtigung des V e rtra g s preises nach ortsüblichen Sätzen. D. stellte sich dem gegenüber a u f den S ta n d p u nkt, d a ß vom V e rtra g sp reis auszugehen und fü r d ie Ä nd e run g s - und Erw eiterungsarbeiten dem V e rtra g s p re is entsprechende Z usch lä g e zu zahlen seien. Urteil. Landgerich t und O b e rla n d e s g e ric h t ve ru rte ilte n D. zur Z ah lu n g d e r o rtsüblichen Preise o hne Rücksicht auf den B a u v e rtra g m it d e r aus den U m ständen des Falles a b g e le ite te n B e g rü n d u n g, d a ß das w as H. g e leistet hat, nicht m ehr als A u sfü h ru n g eines e rw eite rte n Bauvorhabens la u t B a u v e rtra g, sondern als A usfü h ru n g eines a n d ere n B a u vorhabens in A u sfü h ru n g e in e r im Laufe d e r B a u a rb e ite n g e tro ffe n e n auch das bis dahin auf G rund des ursprünglichen V e rtra g e s G eleistete umfassenden V e re in b a ru n g zu betra ch te n sei. Das O b e rla n d e sg e rich t fü g te w e ite r b e i, es lasse sich auch nicht sagen, d a ß es Sache des H. gewesen sei, D. ausdrücklich d a ra u f a ufm erksam zu m achen, d a ß bei der Erw eiterung des B a u vorhabens, d ie sich nach A n n a h m e der G erichte als d ie v e rtra g s m ä ß ig e Ü b e rn a h m e eines anderen W e rk e s d a rs te llte, d e r ursprünglich Preis g e g enstandslos w e rd e. b e w illig te Folge d e r V e re in b a ru n g eines a n d e re n W e rk e s o hne g le ic h z e itig e V e re in b a ru n g eines W e rk lo h n e s fü r dieses a n d e re W e rk sei nach 632 A bs. 2 BGB d ie R echtsverm utung, d a ß d ie übliche V ergütung als v e re in b a rt anzusehen sei. W e r diese Folge nicht g e g e n sich zie h e n lassen w o llte, m ußte eben die P reisfrage im A nschluß an d ie E rw e ite ru n g und d ie darin lie g e n d e A b ä n d e ru n g des B a u vo rhabens re g e ln ; dazu hatte von seinem S ta n d p u n k t aus je d e r d e r Streitsteile gleich vie l A n la ß und, u n te rlie ß er es, so m ußte er die rechtlichen Folgen die se r U nterlassung, d. h. das nunm ehrige E in g re ife n d e r Bestim m ung in 632 Abs. 2 BGB gegen sich gelten lassen; keiner d e r Streitsteile w a r vom S ta n d p u n k t d e r V e rtra g s tre u e o d e r von einem a n d ere n rechtlichen G esichtspunkte aus ve r pflichtet, nach d ie se r Richtung den G e g n e r B elehrung über das ihm vie lle ic h t selbst nicht b ekannte Recht zu erteilen o d e r in irg e n d w e lc h e r Form d ie F rage, w ie nunmehr der Preis zu reg e ln sei, anzuschneiden. M itg e te ilt von J u stizra t Dr. B runo K lein, W ü rz b u rg Nachschrift der Schriftleitung. Das U rteil erschien uns in seinem ersten T eil so w e itg e h e n d, daß w ir es fü r n o tw e n d ig h ie lte n, uns ü b e r d ie nähere n Um stände des Falles noch zu unterrichten, d a m it nicht aus der Entscheidung falsche, verallge m e in e rte Schlüsse g e zo g e n w e rd e n können. D er zw e ite Teil des U rteils schien uns noch bedenklicher, da man d e r hier ausgesprochenen Ansicht doch nicht allgem ein zustimmen kann, sondern nur fü r den Fall, w enn d e r B auherr e b e n fa lls als B ausachverständiger (Baugesellschaft, B ehörde, Leitung des Baues durch einen A rchitekten) anzusehen ist, nicht a b e r w enn es sich um einen Laien in Bausachen hande lt. Im übrigen schreibt ja auch die V O B, die doch als üb liche Bestim mung angesehen w e rd e n d a rf und an d er ja auch das B a u g e w e rb e w esentlichen A n te il g e h a b t hat, ausdrücklich vor, daß d ie V ergütung v o r der A usführung v e re in b a rt w e rden soll, w enn durch A b ä n d e ru n g des B auentw urfes o d e r a n d e re r Ä n d e ru n g e n des A u f tra g g e b e rs die G ru n d la g e n d er Preisberechnung w esentlich ve rä n d e rt w erden. Diese Pflicht hat unseres Erachtens in erster Linie der bausachverständige V ertra g sko n trah e n t zu erfüllen. W ir haben uns d a h er von dem Bea rb e ite r des Falles die Begründung des Urteils erbeten. Danach h a n de lte es sich ursprünglich um ein kleines W o h n h a u s von Erdgeschoß, O berg e sch o ß und ausgebautem Dachgeschoß, fü r das ein W e rk lo h n von 9400 RM v e re in b a rt w a r. A u s g e fü h rt w o rd e n ist m it Z u stim mung des Bauherrn ein W ohnhaus mit Keller, Erdgeschoß, drei O bergeschossen und ausgebautem Dachgeschoß, fü r das nach üblichen, von den Sachverständ ig e n als angem essen bezeichneten Preisen rund 24700 RM g e fo rd e rt w e rd e n, w ä h re n d d e r B auherr nur einen Betrag zugestehen w ill, der sich nach dem ursprünglich a n g e g e b e n e n Preis fü r 1 cbm um bauten Raumes nur im V erhältnis des um bauten Raumes erhöhen soll. D aß das eine g ru n d le g e n d e V e rä n d e ru n g des V e rtra g sobje kte s bedeute t, d aß der m ehrstöckige Bau, w ie d ie Sachverständigen nachw eisen, w e gen n o tw e n d ig a n d ere r konstruktiver D urchbildung nicht zum alten Einheitspreis fü r 1 cbm um bauten Raumes hergestellt w e r den kann, ist selbstverständlich, um so m ehr als nach dem U rteil d er S achverständigen d e r Einheitspreis fü r den kleineren Bau schon a u ß e rg ew öhnlich n ie d rig w a r. N ach dieser Richtung erscheint also das U rteil durchaus b e g ründet. A lle rd in g s handelt es sich um einen S onderfa ll, d e r in dieser krassen Form w o h l nicht zu o ft Vorkomm en dürfte. In norm alen Fällen m it geringen A b w eichungen (die V O B g ib t d a fü r d ie G re n ze von 10 v. H. an) w e rd e n d a g e g e n d ie M ehrleistungen nur unter Z u g ru n d e le g u n g d e r ursprünglichen V e rtra g sp reise zu b e rechnen sein. V e rstä rkt w e rd e n d a g e g e n d ie Bedenken, gegen den zw eiten Teil des Urteils durch die uns von den Rechtsan w ä lte n m itge te ilte Tatsache, d aß es sich bei dem Bauherrn durchaus um einen Laien, um einen kleinen H ä n d le r h a n d e lt, der sich d e r T ra g w e ite d e r e in g e g a n g enen V e rp flich tu n g e n durch d ie starke E rw eiterung des Baues (der K u b ikm e te r-in h a lt um bauten Raumes ist im V erhältnis 5 :3 erhöht) w o h l nicht bew ußt w a r und der 935

dadurch vollkom m en hätte ru in ie rt w e rde n können. H ier stehen w ir doch a u f dem S tandpunkt, daß sich nicht zw ei g le ich w e rtig e V e rtra g sko n tra h e n te n gegenübersta n d e n, und w ir können den U nternehm er nicht von der V e r pflichtung freisprechen, den la ie n h a fte n B auherrn vo rh e r a u f d ie K onsequenzen d er v o llstä n d ig e n V e rä n d e ru n g d e r V e rtra g sg ru n d la g e n und d er d araus resultierenden w esentlich höheren G e ld fo rd e ru n g e n aufm erksam zu machen. W ir stehen d aher a u f dem S tandpunkt, daß d ie F orderung d e r vo lle n Entschädigung a u f Grund des üblichen Preises nicht gere ch tfe rtig t erscheint. Zur Festle g u n g e in e r bestim m ten A b m in d e ru n g der Forderung sind w ir a lle rd in g s nach den U nterlagen nicht in d e r Lage. Es ist uns interessant, von den Rechtsanwälten des Bek la g te n zu hören, d a ß von ihnen beim Landgericht und O L G d ie hier vertre te nen G esichtspunkte, allerdings ohne Erfolg, auch geltend gem acht w o rde n sind. Fr. E. TECHNISCHE FORTSCHRITTE O 'lfeuerung fü r S am m elh eizu n g en Die Zunahm e ö lg e fe u e rte r Zentralheizungskessel w ird verständlich, w enn man die Vorteile betrachtet, welche d ie Ö lfe u e ru n g g e g e n ü b e r der V e rte ueru n g fester B rennstoffe (Koks, Briketts usw.) b rin g t. H ierzu g e h ö re n : 1. V e re in fach u n g d er K esselbedienung, da das ö l dem Kessel selbsttätig zu g e fü h rt w ird ; d a d u rch U n a b h ä n g ig keit vom Personal; 2. F ortfall von Asche und Schlacke, Rauch und Ruß, da das ö l ohne jede Rückstände ve rb re n n t; 3. G le ich m ä ß ig e re Z im m ertem peraturen durch d ie g e naue und autom atische R egulierbarkeit; 4. Bessere W ä rm e a u sn ü tzu n g durch d ie g le ich m ä ß ig e und restlose V erbrennung; 5. U nbedingte Sauberkeit, da kein K ohlenstaub mehr. Da das zu r V e rte ueru n g g e la n g e n d e ö l in g e w ö h n lichem Zustand nicht b re n n b a r und dem entsprechend auch nicht fe u e rg e fä h rlic h ist, sondern erst ve rb re n n t, w enn es in feinste T eilchen ze rstä u b t ist, so muß diese Z erstäubung durch einen besonderen A p p a ra t e rfo lg e n, den Ölbrenner. Am vollkom m ensten sind d ie in den letzten Jahren im m er m ehr an Platz gew innenden sogenannten Rotationsbrenner. Einen w e ite re n Fortschritt stellen d ie verschiedenen Regulierungsarten d a r: d ie vo lla u to m a tisch e, die halb a uto m a tisch e und die h a n d b e d ie n te R egulierung. Zum Schluß noch ein W o rt ü b e r d ie Betriebskosten d er Ö lfe u e ru n g, w o rü b e r zum Teil g a n z phantastische V orstellungen v e rb re ite t sind. Es hat sich in d e r Praxis an vielen H underten von A n la g e n g e ze ig t, daß bei V e r w e ndung von H e izö l m it einem unteren H e izw e rt von 10000 kg W E pro 1 kg, 1 kg Ö l u n g efä h r 2,23 bis 2,75 kg Koks g le ichzusetzen sind. A n Hand dieser Z ahlen können die ungefähren Betriebskosten der Ö l fe u eru n g g e g e n ü b e r d e r K oksfeuerung auf G rund der ö rtlichen Preise le ich t erre ch n e t w erden. Es w ird sich d a b e i in den meisten Fällen ergeben, daß die Mehra usgaben, w enn ü b e rh a u p t, g a r nicht so bedeutend sind g e g e n ü b e r den V o rte ile n d e r B equem lichkeit, Sauberkeit und A rb e itse rsp a rnis, w e lch e dagegen eingetauscht w e rden. N ic h t m it U nrecht hat man den Fortschritt von der Koksfeuerung zur Ö lfe u e ru n g verglichen mit der Verw endung von elektrischem Licht gegenüber Petroleumlicht. E bensow enig w ie jem and heute w egen Ersparnis e in ig e r M a rk im M o n a t von d e r elektrischen Beleuchtung w ie d e r zur Petroleum beleuchtung zurückkehren w ird, ebensow enig w ird sich jem and, der die V orte ile der Ö lfeuerung erst einm al m iterle b t hat, durch die obenerw ähnte M ehrausgabe von der A nschaffung einer Ö lfeuerung abhalten lassen. N o ch zw e i E i n w ä n d e seien erwähnt, a u f d ie m an bisw eilen stößt: d ie Ö lfe u e ru n g verursache starkes G eräusch und einen unangenehm en Geruch. Beide E inw ände sind u n b egrü n d et. Bei einem Ö lbrenner erstklassigen F abrikats w ird durch den Elektrom otor kein störendes G eräusch verursacht, und ebenso ist ein Ö l geruch unm öglich, wenn die A n la g e einw andfrei installie rt ist, da d er Ö lg e ru ch nur durch Leckstellen in den Rohrleitungen verursacht w erden kann. H ersteller: Ö lfeuerungsgesellschaft m.b.h. C arl Saacke, Charlottenburg 13 halbautomatisch«kay Ottbrenner an gusseisernen S u lter Q1i»derkesneln Hotel George V, Parts Carl S A A C X e O el/euerungegesellschaft m.b.h., Charlottenburg i V o llau tom atisch er RAY Ö lbren ner 16 60 000 W E stündlich 936