Die Zukunft: digitale Lehrmittel



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Transkript:

L'intégration des technologies de l'information et de la communication dans les écoles fribourgeoises Die Integration der Informations- und Kommunikationstechnologien an den Freiburger Schulen Die Zukunft: digitale Lehrmittel Überlegungen und Empfehlungen der Fachstelle fri-tic Freiburg, September 2011 Definition Ein digitales Lehrmittel beziehungsweise eine digitale Ressource ist Lehrmaterial, welches für das Verarbeiten am Computer aufbereitet wurde. Zu den digitalen Lehrmitteln gehören einerseits die Ressourcen, die direkt mit dem Computer verbundenes Zubehör benötigen (CD, DVD, USB- Stick), und andererseits die Online-Dienste (Websites, auf Servern gespeicherte Dateien usw.). Ein digitales Lehrmittel kann Text, fixe oder bewegte Bilder und/oder Ton (Multimedia) enthalten. Heutige Situation Weltweit Aufgrund der rasanten Entwicklung der Veröffentlichungs- und Verbreitungstechnologien ist die Verlagslandschaft, insbesondere was die Lehrmittel betrifft, in einem Umbruch. Es kommen neue Arten der Dokumentenverbreitung auf, und die Verbreitung über physische Träger (CD, DVD, USB-Stick usw.) ist am Verschwinden. Digitale Daten werden bald nur noch übers Internet verbreitet werden. Seit zwei Jahren testet das französische Bildungswesen den Wechsel auf digitale Lehrmittel 1. Südkorea will bis 2015 alle Schulbücher durch Tablets ersetzen, die sämtliches Lehrmaterial auf Digitalträgern enthalten 2. Die Türkei will an ihren Schulen 15 Millionen Tablets einsetzen 3. Amazon verkauft bereits mehr elektronische als physische Bücher, Barnes & Noble desgleichen 4. Die Entwicklung auf diesem Gebiet ist spektakulär und rasant. Gegenwärtig versuchen Grossunternehmen und Multikonzerne (Apple mit itunes, Google mit seiner Bibliothek usw.) sowie private Verleger, die Verbreitung digitaler Lehrmittel in ihren Besitz zu nehmen, zum Nachteil der öffentlichen Institutionen. Dieses Phänomen ist ein sehr ernstzunehmender Trend, keine Modeerscheinung. 1 http://www.gouvernement.fr/gouvernement/l-experimentation-des-manuels-scolaires-numeriques-demarre-dans- 21-departements 2 http://www.eschoolnews.com/2011/07/01/all-korean-textbooks-to-go-digital-by-2015/ 3 http://www.bloomberg.com/news/2011-08-18/apple-microsoft-may-bid-for-15-million-turkish-tablets-aa-says.html 4 http://www.mobile-computing-news.co.uk/industry-news/12331/barnes-noble-selling-more-ebooks-than-physicalbooks-too.html

In der Schweiz Die schweizerischen Verlagshäuser bieten immer öfter digitale Ergänzungen zu ihren Lehrbüchern an. Diese Ergänzungen sind Teil des Lehrbuchs und müssen somit für alle Schülerinnen und Schüler zugänglich sein (ein Beispiel dafür ist das Lehrmittel Mille feuilles). Im Kanton Freiburg Der Kanton Freiburg hat im Rahmen von Friportail bereits erste Schritte in Richtung digitale Ressourcen getan und ist deshalb gegenüber anderen Schweizer Kantonen in einer vorteilhaften Situation, es besteht bereits eine gute Basis für die Zukunft. Die Fachstelle fri-tic und die Dokumentationszentren haben Verträge ausgearbeitet, die den Lehrpersonen mit der educanet 2 - Authentifizierung den Zugang zu digitalen Ressourcen (Edumedia Animationen, Encyclopédie Universalis) über das Friportal ermöglichen. Der Kanton Freiburg kann den deutschen und französischen Verlagsmärkten nicht ausweichen, und die Verlagshäuser warten nicht mit dem Aktivwerden im digitalen Bereich. Darum braucht es Massnahmen, durch die unsere Art der Lehrmittelarbeit an den neuen Standard von morgen angepasst werden kann. Empfehlungen Offizielle Lehrmittel Zumindest auf kantonaler Ebene, besser auf regionaler und noch besser auf nationaler Ebene sind für die Lehrmittel Gesamtlizenzen auszuhandeln, in denen auf jeden Fall die Frage allfälliger digitaler Teile und der Zugangsbedingungen geregelt wird. Darum ist es von grundlegender Bedeutung, dass die freiburgischen Entscheidungsträger, aber auch die nationalen (EDK) und regionalen Instanzen (CIIP, D-EDK) sowie die übrigen Kantone auf die Problematik der digitalen Lehrmittel aufmerksam gemacht werden. Für die digitalen Lehrmittel sind Standard- und offene Formate (epub 5 oder HTML5 6 für Ressourcen Tablets, IWB 7 für die interaktiven Wandtafeln) Eigenformaten (Flash, Silverlight usw.) vorzuziehen. Die Ressourcen sind so von der grösstmöglichen Anzahl Technologien (verschiedene Marken und Software von interaktiven Wandtafeln und anderen interaktiven Technologien, ipad usw.) aus zugänglich. Damit kann auch vermieden werden, dass man in Formaten hängen bleibt, die der Lieferant nach Belieben ändern kann, und die somit wiederkehrende Lizenzkosten verursachen. Mit den Verlegern müssen detaillierte Verträge abgeschlossen werden. Darin eingeschlossen muss das Recht für die Lehrpersonen sein, mit Teilen der erworbenen Lehrmittel pädagogische Unterlagen herzustellen. Anhand dieser Verträge müssen diese Ressourcen über Intranet (passwortgeschütztes Internet) von den Lehrpersonen gemeinsam genutzt werden können. Die Rechte auf den Inhalten, die von Mitarbeitenden des Kantons erstellt wurden, dürfen hingegen nicht an die Verleger abgetreten werden. Zur Vermeidung jeglicher Missverständnisse mit den Verlegern sollte ein/e Mitarbeitende/r des Kantons, die/der sich mit den Praktiken und Standards im Bereich der digitalen Veröffentlichungen auskennt, jeden Vertrag lesen und prüfen. 5 http://idpf.org/epub 6 http://whatwg.org/html 7 http://iwbcff.sourceforge.net/ 2

Es müssen ein einziger Zugang (Friportal) und eine einzige Authentifizierung eingerichtet werden, die von der kantonalen Behörde verwaltet werden 8. Mit der Authentifizierung müssen sich die Lehrpersonen in die Websites der Verleger einloggen können, die Identitäten und der Datenschutz der Nutzerinnen und Nutzer müssen jedoch vom Kanton verwaltet werden. Der Weg über die Identifikation und Authentifizierung in kantonaler Hand Der Datenschutz der Lehrpersonen (und in einer späteren Phase auch derjenige der Schülerinnen und Schüler) und die Unabhängigkeit der Schule gegenüber Marken (Werbung) können auf diese Weise sichergestellt werden. Die Kontrolle über die Zugänge ist für die Verleger garantiert. Sie können die Nutzung der Ressource gemäss den ausgehandelten Vertragsmodalitäten zum Beispiel im Verhältnis zur Anzahl beteiligter Lehrpersonen oder zur Anzahl Ressourcenzugänge in Rechnung stellen. Der Kanton kann den Gemeinden die Erwerbungskosten der digitalen Lehrmittel nach einem festzulegenden Verteilerschlüssel verrechnen und zentralisierte Käufe tätigen. Der Kanton kann die Nutzung der Online-Mittel kontrollieren (Statistiken). Damit dies funktionieren kann, braucht es eine auf den international anerkannten Standards und Normen 9 basierende zentralisierte Identifikation und Authentifizierung 10. Die Lehrmittel- Lieferanten können ihr Verbreitungssystem dann einfach anpassen. Die Verwendung einer verbreiteten und für alle Partner (Vertreter, andere Kantone, CIIP, D-EDK, CDIP, educa) befriedigenden Technologie ist deshalb von grundlegender Bedeutung 11. Der Zugang zu den lizenzfreien Ressourcen läuft ebenfalls über das eine Portal. In diesem Fall sind Identifikation und Authentifizierung für den Ressourcenzugang nicht notwendig. Ergänzungen zu den offiziellen Lehrmitteln Um den Arbeitsaufwand und den Personaleinsatz zu begrenzen, Kohärenz sicherzustellen, die Nutzung und einen leichten Zugang zu den im Kanton im Auftrag der Ämter und der Dokumentationszentren der PH erstellten digitalen Ergänzungen zu fördern, werden die Ressourcen soweit möglich auf Friportail beherbergt. Zur Herstellung dieser Ressourcen werden lizenzfreie Elemente (Texte, fixe und bewegte Bilder, Ton usw.) bevorzugt. Friportal verwendet die weiter oben empfohlene einzige Authentifizierung. Nun gilt es noch zu prüfen, ob bestehende, auf anderen Servern beherbergte Ressourcen im Friportal aufgenommen werden sollen. Ausrüstung der Schulen Bald werden digitale offizielle Lehrmittel erscheinen, die nur noch digitale Teile enthalten (zum Beispiel Mille feuilles für Französisch als Fremdsprache und Tell me More für den Englischunterricht in den 5. und 6. Primarklassen.). Um mit diesen Lehrmitteln arbeiten zu 8 Gegenwärtig dient die offizielle educanet 2 -E-Mail-Adresse diesem Zweck. Den Lehrpersonen stehen so bereits mehrere passwortgeschützte digitale Ressourcen zur Verfügung. 9 Geeignet sind die Normen SAML2, Shibboleth. Beim Projekt für ein einheitliches elektronisches Schulverwaltungssystem (HarmAdminEcoles, HAE) ist ebenfalls eine solche Authentifizierung vorgesehen. 10 educa hat erste Schritte in diese Richtung getan, es verwendet bereits diesen Authentifizierungstypus für alle seine Services, inklusive educanet 2 3

können, braucht es mindestens einen Computer je 5 Schülerinnen und Schüler. Eine mobile Ausrüstung (Laptops) ist fixen Arbeitsplätzen (zum Beispiel an der hinteren Schulzimmerwand) vorzuziehen. So kann punktuell eine ganze Klasse gleichzeitig auf den Geräten arbeiten. Detaillierte Argumentationshilfe Die nachfolgende Argumentationshilfe ist unterteilt nach den Beteiligten. Beteiligte im Kanton Freiburg Schülerinnen und Schüler Lehrpersonen EKSD und Unterrichtsämter KLVG Dokumentationszentren Fachstelle fri-tic Gemeinden und Gemeindeverbände Schülerinnen und Schüler Heute haben die Schülerinnen und Schüler keine einheitliche Kennung für ihre Identifikation und ihre Authentifizierung. Eine solche Kennung könnte einmal den Zugang und die Fakturierung der von den Schülerinnen und Schülern verwendeten digitalen Lehrmittel verwalten helfen. Man muss damit rechnen, dass sich die Zahl der Lehrmittel, die eine solche Authentifizierung verlangen, vervielfacht. Lehrpersonen Die Lehrpersonen setzen die digitalen Lehrmittel nur ein, wenn sie leicht zugänglich sind. Jede technische Vorgabe behindert in ihren Augen den Zugang zu diesem Hilfsmittel. Deshalb ist Benutzerfreundlichkeit hier das A und O. Dabei gilt es zu beachten: Der Zugang zu allen digitalen Ressourcen muss so einfach wie nur möglich sein (eine einzige Kennung und Passwort, ein einziges Zugangsportal). Die Ressourcen müssen mit dem Lehrplan in einem Zusammenhang stehen. Die Lehrpersonen müssen autorisiert werden, (visuelle oder textuelle) Elemente von Lehrmitteln, die für die Erarbeitung von Ergänzungen erworben wurden, zu verwenden. Diese Ergänzungen müssen im Unterricht verteilt und im Intranet zwischen Lehrpersonen ausgetauscht werden können. EKSD und Unterrichtsämter Die Direktion und die Unterrichtsämter müssen ihren Schulsteuerungsauftrag erfüllen können. Dabei sind zu beachten: Kontrolle der Investitionen für den Lehrmittelerwerb Qualitätssicherung und Kontrolle der Kosten, der im Auftrag der Ämter hergestellten Mittel Finanzierungsmodell für die Lehrmittelkosten Kontrolle der Nutzung der Lehrmittel (Statistiken) Ressourcen, die mit einer möglichst grossen Anzahl technischer Voraussetzungen genutzt werden können: Standard- und offene Formate (epub, womit eine Verbreitung auf dem Web möglich ist, Tablets und interaktiven Wandtafeln, HTML5 für die Tablets-Lehrmittel, IWB für die interaktiven Wandtafeln-Ressourcen). 4

KLVG Die Kantonale Lehrmittelverwaltung verlegt und verbreitet Lehrmittel auf Kosten des Staates. Hier gilt es zu beachten. Finanzierungsmodell, das der KLVG eine wirtschaftliche Tätigkeit in diesem Bereich ermöglicht, zum Beispiel Fakturierung im Verhältnis zur Anzahl Schülerinnen und Schüler oder zur Anzahl Zugänge zu einem digitalen Medium Erleichterte Verwaltung der Urheberrechte (einschliesslich der digitalen Erzeugnisse), mit Unterstützung der Fachstelle fri-tic Dokumentationszentren Die Dokumentationszentren der PH stellen digitale Lehrmittel her und arbeiten an der Umsetzung von Friportal mit. Hier gilt es zu beachten: Qualitätssicherung und Kontrolle der Kosten der im Auftrag der Dokumentationszentren hergestellten Ressourcen Kontrolle der Nutzung der Lehrmittel (Statistiken) Erleichterte Verwaltung der Urheberrechte (einschliesslich der digitalen Erzeugnisse) Fachstelle fri-tic Auftrag der Fachstelle fri-tic ist die Umsetzung des Friportal sowie die Aufsicht, Koordination, Information und Beratung der kantonalen und kommunalen Schulbehörden im Bereich der digitalen Ressourcen. Dazu erarbeitet sie für die Gemeinden Empfehlungen, wie das Material und die erworbene Informatiksoftware (insbesondere für die interaktiven Wandtafeln) vereinheitlicht werden können. Gemeinden und Gemeindeverbände Die Informatikausrüstung der Schulen, die bisher wie Schulmobiliar behandelt wurde, wird nun immer mehr zum Didaktikmittel. Schulen, Gemeinden und der Kanton müssen ihre Informatikausrüstung wegen der Lehrmittelentwicklung ergänzen. Um einen heterogenen Gerätepark zu vermeiden, welcher mit erheblichen Mehrkosten (Weiterbildung der Lehrpersonen, Herstellung von identischen Lehrmitteln in mehreren Formaten, Unterhalt usw.) verbunden ist, braucht es eine Koordination. Schlussbemerkung Die Digitalisierung der Lehrmittel revolutioniert unsere administrative und pädagogische Praxis. In rasanter Geschwindigkeit ändert sie fest verankerte Arbeitsgewohnheiten grundlegend. Bereits haben Grossunternehmen ein Geschäft gewittert und ihre Fühler ausgestreckt. Wenn wir jetzt aktiv werden, verringern sich die potentiellen Risiken dieser Umwälzung für uns und wir können unseren Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern ideale Bedingungen anbieten. Nicolas Martignoni Verantwortlicher Fachstelle fri-tic 5