Optimierung der N-Effizienz. auf Betriebsebene. SKW-Fachtagungen Düngung 2015



Ähnliche Dokumente
Modellgestützte Nährstoffbilanzierung auf Betriebsebene

Modellgestützte Analyse und Optimierung

Die nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft

Treibhausgas-Bilanzierung im Betriebsumweltplan (BUP)

Treibhausgasemissionen, Humusbilanzen und Nährstoffflüsse. in ökologischen und konventionellen Pilotbetrieben

Minderung von Nitratausträgen in Trinkwassereinzugsgebieten durch optimiertes Stickstoffmanagement

Analyse betrieblicher Nährstoffströme und das Nitrat-Belastungspotenzial in Wasserschutzgebieten

Optimierung der N-Effizienz durch intelligente Düngesysteme. F.-X. M a i d l. Lehrstuhl Ökolog. Landbau und Pflanzenbausysteme, Weihenstephan

Das Modell REPRO für Analyse und Entscheidungsvorbereitung zwischen den Gewalten

Stoffkreisläufe biologisch / konventionell im Vergleich

Betriebsumweltplan konkret

Perspektiven des ökologischen Landbaus Beitrag der Agrarforschung

Minderung von Nitratausträgen in Trinkwassereinzugsgebieten durch optimiertes Stickstoffmanagement

Teil 2: Verbesserung der N-Effizienz durch sensorgestützte Düngung

Analyse der Stickstoffbilanzen ausgewählter Betriebe und Schlussfolgerungen für einen effizienten N-Einsatz. Referat 71, Franziska Heinitz

Umweltwirkungen nachwachsender Rohstoffe

Welche Chancen und Risiken bietet eine (UF-)Depotdüngung mit Mineraldünger bzw. fl. WD im Maisanbau?

Nachhaltige Bodenbewirtschaftung ist Umweltschutz

Revolutioniert die Sensortechnik die Stickstoffdüngung? F.-X. Maidl. Lehrstuhl Ökol. Landbau und Pflanzenbausysteme TU München-Weihenstephan

Humusbilanzierung als Bewertungsbasis für die

Futterleguminosen als Motor ökologischer Fruchtfolgen

Nährstoffe. Kommen wir im Jahr 2025 zu geschlossenen Nährstoffkreisläufen? Jutta Rogasik und Ewald Schnug

Entwicklung umweltrelevanter Stickstoffverbindungen aus der Landwirtschaft in der Schweiz

Treibhausgasemissionen im Ökologischen Landbau

Biomasse und N-Status in Pflanzen

Neue Herausforderungen an die N-Düngung zu Raps Potenziale N-stabilisierter Dünger. SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH

Langzeitwirkung organischer und mineralischer Düngung Praxisrelevante Ergebnisse aus dem Dauerdüngungsversuch L28 in Bad Salzungen.

Energie- und Treibhausgasbilanzierung der ökologischen und konventionellen Milchviehhaltung

Entwicklung von N-BilanzN

ökologischen und konventionellen Betriebssystemen

Agroforstwirtschaft im integrierten und

Carbon Footprint der Landwirtschaft

Versuchsfeldführer 2017

N-stabilisierte Dünger - ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Dr. agr. Karsten Lorenz

Bodenschutz und Klimawandel Böden als Kohlenstoffsenke und -quelle

Erfahrungen begrenzter N- und P-Düngung in den Niederlanden. Winfried Raijmakers, Yara Benelux Nov. 5-6, 2015

P-Flussanalyse Berlin-Brandenburg.

Klimawirksamkeit und Nachhaltigkeit von bayerischen landwirtschaftlichen Betrieben

Humusaufbau als Chance im Klimawandel

dlz Pflanzenbau Weniger Stickstoff bei gleichem Ertrag

Futterleguminosen: Bestandesetablierung, Düngung und Nutzungsregime

Verbesserung der N-Effizienz von Gülle und Gärresten durch Anwendung eines Nitrifikationshemmers

Stickstoffbilanzen im Ackerbau

Mögliche Düngestrategien im Betrieb nach neuer Düngeverordnung

Teilprojekt N-Management

Treibhausgasminderung auf Sandböden: Einfluss differenzierter N-Düngung

Der Pflanzenbau der Zukunft

Stickstoffverbindungen und Landwirtschaft

Des Guten zu viel? Böden und der Stickstoffkreislauf

Multi-kriterielle Optimierung von Anpassungsmassnahmen in der Landwirtschaft - Eine Modellstudie in der Westschweiz

Bewertung teilflächenspezifischer Ansätze zur Stickstoffdüngung M. Gandorfer und A. Heißenhuber

Treibhausgasemissionen nach der Düngung mit Gülle und Gärresten

EuroChem Agro GmbH. Datum: 13. Januar 2016 Volker Sandrock

Humusumsatz und Nährstoffbilanzen

Klimawirkungen und Nachhaltigkeit. ökologischer und konventioneller. Pilotbetriebe in Deutschland

Biomasse aus der Landwirtschaft für Teller, Trog, Tuch und Tank

Ergebnisse des THG-Biogas-Verbundes zu N-Flüssen und N-Bilanzen

Wasserschutz mit dem Düngeberatungssystem Stickstoff (DSN)

Nitratmessdienst der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Teil 2 Nitratgehalte in der zweiten Messung gestiegen

Wirksamkeit von verschiedenen organischen Düngern und Bodenverbesserungsmitteln

Vorbezug. Stickstoffdünger. Jetzt. die günstigsten Stickstoffpreise. Die gute Wahl. der Schweizer Bauern

Umweltauswirkungen aus Massentierhaltungen

N-Sensordüngung - precison farming Praxiserfahrungen bei verschiedenen Kulturen

Bewässerung in der Getreideproduktion als Anpassungsmassnahme an den Klimawandel - Eine ökonomische Perspektive für die Schweiz

Die Nährstoffsituation in Niedersachsen

AGROCLEANTECH-TAGUNG 2018 WIE KLIMAEFFIZIENT PRODUZIEREN BIO-BETRIEBE NAHRUNG?

Bedeutung der Humusreproduktion von Böden für den langfristigen Boden- und Klimaschutz

Stoffkreisläufe in unserer Natur/Kultur - Landschaft. Hans Schenkel Landesanstalt für Landwirtschaftliche Chemie Universität Hohenheim

Nutzpflanzen und Landwirte

IKB-Teilprojekt 9. Optimierung der teilflächenspezifischen Bestandesführung mit berührungsloser Sensorik nach Bestandesheterogenität

Verringerung von Bilanzüberschüssen bei der N-Versorgung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen - Beitrag des ökologischen Landbaus -

Der Biolandbau nachhaltig für das Klima und. Dr. Urs Niggli

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Töging a.inn Bildungsprogramm Landwirt

Bewirtschaftungssysteme im Vergleich

Saaten-Union/ Vereinigte Hagel;

Sensoren der Firma CLAAS Agrosystems GmbH & Co. KG

BEDEUTUNG DER SCHAFHALTUNG FÜR KLIMA-, GEWÄSSER- UND BODEN- SCHUTZ

Inhalt des Vortrages Einführung Internationalisierung und Regionalisierung Beispiele aus dem Projekt FarmLife: Emissionsmodelle Ökobilanz-Ergebnisse Z

Belastungen und Perspektiven für die Fläche

Mist ist des Bauern List vom Nutzen der Aufbereitung

Humusaufbau durch Leguminosenanbau

Sparen Betriebe mit niedriegen THG-Emissionen Geld?

Weizenanbau in Schleswig-Holstein

Key words: development organic farming, plant cropping, nitrogen budget Entwicklung Ökolandbau, Pflanzenbau, Stickstoff-Bilanzierung

Stoffkreisläufe schließen und nachhaltig Bioenergie i erzeugen

22. September Zukünftige Entwicklungen im Precision Farming. Prof. Dr. Hans W. Griepentrog

Anpassungen der Landnutzung an den Klimawandel

A. Gattinger, C. Skinner, A. Müller, A. Fliessbach, M. Häni, P. Mäder, M. Stolze, N. Buchmann & U. Niggli.

Möglichkeiten zur Erweiterung des Einsatzes der Einzelkornsätechnik

Ökologischer Landbau Beitrag zum Klimaschutz

Ziel der N-Düngung. Nachhaltigkeit. N-Düngung Neue Strategien und Trends. Soziales. Längerfristig ausgerichtetes Streben eines Zieles

Düngen im Vegetationsjahr 2014 Witterung, Erträge, Stickstoffbedarf

Biogeochemische Kreisläufe

Landwirt, der wichtigste Beruf auf der Erde. 20. Thüringer Rapstag in Pfiffelbach- Flüssige Wirtschaftsdünger mit Vizura effizienter nutzen

Regionale und standörtliche Unterschiede bei Saatstärkeempfehlungen Potenziale einer teilflächenspezifischen Aussaat

Vielfalt in der Fruchtfolge - Bestimmungsgründe, Entwicklungen und Perspektiven -

Mit Kleegras düngen: Nutzungsmöglichkeiten von Futterleguminosen

Strategien zur Verminderung gasförmiger N-Verluste bei organischer und mineralischer Düngung

Strategien zur Verminderung gasförmiger N-Verluste bei organischer und mineralischer Düngung

AG Einzelbetriebliche THG-Bilanzierung Stand der Arbeiten

Transkript:

Technische Universität München Optimierung der N-Effizienz auf Betriebsebene SKW-Fachtagungen Düngung 2015 Prof. Dr. habil. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme

Optimierung der N-Effizienz Problemstellung N-Haushalt und N-Effizienz in Feldexperimenten Modellierung betrieblicher Stoffkreisläufe Schlussfolgerungen und Ausblick

Problemstellung Stickstoff als Motor der Pflanzenwachstums, wichtiger, oft ertragsbegrenzender Nährstoff, Proteinsynthese, Grundlage für Human-und Tierernährung Komplexe N-Umsatzprozesse im Boden (Immobilisierung, Mineralisierung), Standort-und Witterungseinflüsse Umweltwirkungen: Nitrataustrag (Grundwasser), Ammoniak (Luft), Lachgas (Treibhausgas Klimawirkungen ) Steigende Anforderungen, auch der Gesetzgebung (novellierte Dünge-VO, Wasserrahmenrichtlinie, Auflagen in Trinkwasserschutzgebieten, )

Erisman et al. (2008): Nature Geoscience 1, 636-639.

Trends in human population and nitrogen use throughout the twentieth century Erisman et al. (2008): Nature Geoscience 1, 636-639.

Trends in average global cereal yields and nitrogen-fertilization efficiency of crop production Tilman et al. (2002): Nature 418, 671-676.

Sutton et al. (2011): Nature 472, 159-161.

N-Anfall aus der Tierhaltung

N-Überschuss der Flächenbilanz in den Kreisen in Deutschland, Mittel 2007-2010 (Frede 2014)

Entwicklung N-Saldo und N-Effizienz (BMELV 2012) 150 140 N-Saldo (kg ha -1 ) 130 120 110 100 90 80 1990 1995 2000 2005 2010 50 N-Effizienz (%) 40 30 20 10 0 1990 1995 2000 2005 2010

Fragestellungen Wie kann die N-Düngung weiter optimiert werden? Was bringen moderne N-Management- und Düngesysteme? Welches Potenzial hat die teilflächenspezifische N-Düngung? Kann das hohe Intensitätsniveau und Ertragspotenzial der deutschen Landwirtschaft erhalten und gleichzeitig die Umwelt entlastet werden? N-Effizienz (N use efficiency, NUE) N-Effizienz = N-Output N-Input

Ertragswirkung organisch-mineralischer Düngung TM-Ertrag, Haupt- und Nebenprodukte (Düngungsversuch Seehausen) 130 120 97 113 130 TM-Ertrag (dt ha -1 ) 110 100 90 80 OD0 OD1 OD2 OD3 147 70 0 30 60 90 120 150 Mineral-N(kg ha -1 ) y = 73,6 + 0,36 x 1 + 0,61 x 2 0,00076 x 12 0,00208 x 22 0,00138 x 1 x 2 B = 0,98 + s R = 3,6

N-Salden (potenzielle N-Verluste) Düngungsversuch Seehausen 120 100 N-Saldo (kg ha -1 ) 80 60 40 20 OD3 OD2 OD1 OD0 0 0 30 60 90 120 150 Mineral-N (kg ha -1 ) y = 9,3 + 0,251 x 1 + 0,00189 x 22 + 0,001028 x 12 B = 0,91 + s R = 9,6

Beziehung zwischen N-Saldo und Nitratvorrat (1-7,5 m Tiefe) Düngungsversuch Seehausen (Hülsbergen 2003) 350 300 NO - 3 -N 3 -N (kg (kg/ha) -1 ) 250 200 150 100 50 0 20 40 60 80 100 120 N-Saldo (kg/ha) -1 ) Tiefenbohrung auf einer Versuchsfläche y = 75,7 e 0,012 x B = 0,91 + s R = 37,1

N-Effizienz und N-Verluste in Abhängigkeit von der Düngung Düngungsversuch Seehausen Düngung N-Effizienz Verluste OD kg N ha -1 MD kg N ha -1 Pflanze % Boden % Gesamt % % kg N ha -1 0 50 80 11 91 9 5 0 100 74 9 83 17 18 0 150 62 7 69 31 48 50 50 54 22 76 24 25 100 100 50 27 77 23 48 150 150 40 24 64 36 112

Entwicklung der N t -Gehalte, Messwerte und Simulationswerte Düngungsversuch Seehausen: 40 % Hackfrucht, 60 % Getreide, Strohernte 150 140 N org -Gehalt (mg 100g -1 ) 130 120 110 100 90 80 70 0 35 Jahre ungedüngt Mineral-N Stalldung Stalldung + Mineral-N

N 2 O-Messungen mit automatischem Messsystem im Energiepflanzen-Fruchtfolgeversuch, Versuchsstation Viehhausen Projekt:Klimawirkungen und Nachhaltigkeit ökologischer und konventioneller Betriebssysteme Untersuchungen im Netzwerk der Pilotbetriebe Partner: Institut für Bodenökologie, Helmholtz Zentrum München, Univ. Bonn, Univ. Halle-Wittenberg, Thünen-Institut, gefördert durch: BLE

N 2 O-Emissionen im Energiepflanzen-Fruchtfolgeversuch Viehhausen (Peter, Schmid, Munch & Hülsbergen 2013) 600 Kleegras 500 Winterweizen mit Biogasgülle Winterweizen ohne Biogasgülle 400 µg N 2 O-N m -2 h -1 300 200 100 0 01.05.09 21.05.09 10.06.09 30.06.09 20.07.09 09.08.09 29.08.09 Messzeitpunkt

N 2 O-Emissionen im Energiepflanzen-Fruchtfolgeversuch Viehhausen, Winterweizen mit Biogasgülle (Peter et al. 2013) µg N 2 O-N m -2 h -1

N 2 O-Flüsse, Winterraps, 40/120/60 = 220 kg N ha -1 (ASS) Versuchsstation Roggenstein (Vinzent, Maidl & Hülsbergen 2014) N-Düngung

N 2 O-Flüsse, Winterraps, TUM 40/50/105 = 195 kg N ha -1 (ASS) Versuchsstation Roggenstein (Vinzent, Maidl & Hülsbergen 2014) N-Düngung

N 2 O-Flüsse, Winterraps, 40/120/60 = 220 kg N ha -1 (Alzon) Versuchsstation Roggenstein (Vinzent, Maidl & Hülsbergen 2014) N-Düngung

Teilflächenspezifische N-Düngung (Precision Farming) 0,6 Stickstoffdüngeversuche mit Winterraps Reflexionsgrad 0,4 0,2 0 N 60 N 120 N 180 N 0 360 450 540 630 720 810 900 Wellenlänge [nm] Reflexionsspektren von Winterraps Anwendung in der Praxis: Messalgorithmen und Düngesystem der TUM

Teilflächenspezifische N-Düngung (Precision Farming)

Optimierung der N-Düngung bei Wintergerste Streifenversuche, Versuchsstation Roggenstein (Spicker & Maidl 2014) Mineral-N-Düngung Korn-Ertrag N-Saldo

Nutrient flows and system boundaries OENEMA et al. (2003): Europ. J. Agronomy 20, 3-16.

Stickstoffkreislauf, Versuchsbetrieb Scheyern, ökologisch (kg N ha -1 a -1 ) Küstermann, Christen & Hülsbergen (2010): Agric., Ecosys.& Environm. 135, 70-80. Inputs Futter 34 Tiere 4 Innerbetrieblicher Kreislauf 124 Outputs Marktprodukte 24 Konservierungsverluste 9 Futter, Stroh 100 Pflanze Stroh-/Gründüngung 18 Tier Marktprodukte 19 NH 3 -Verluste 23 Saatgut 2 Immissionen 16 N 2 -Fixierung 60 N-Entzug 151 ΔN org N-Saldo Boden 20 16 Stalldung, Gülle 91 Gülle 5 NH 3 -Verluste 9 N 2 O-Verluste 4 NO 3 -Verluste 11

Stickstoffkreislauf, Versuchsbetrieb Scheyern, konventionell (kg N ha -1 a -1 ) Küstermann, Christen & Hülsbergen (2010): Agric., Ecosys.& Environm. 135, 70-80. Inputs Innerbetrieblicher Kreislauf Outputs Marktprodukte 149 Pflanze Stroh-/Gründüngung 91 Gülle 33 Saatgut 5 Immissionen 16 Mineral-N 145 N-Entzug 240 ΔN org N-Saldo Boden -24 74 NH 3 -Verluste 8 N 2 O-Verluste 10 NO 3 -Verluste 47

Stickstoffkreislauf, Betrieb Lommatzscher Pflege (kg N ha -1 a -1, Hülsbergen & Schmid 2014) Inputs Innerbetrieblicher Kreislauf Outputs Futter, Biomasse 36 Tiere 2 167 Marktprodukte 115 Konservierungsverluste 7 Futter, Stroh 50 Pflanze Stroh-/Gründüngung 37 Tier /BGA Marktprodukte 23 NH 3 -Verluste Mineral-N 15 134 Saatgut 2 Immissionen 20 N 2 -Fixierung 23 N-Entzug 209 ΔN org Boden -8 N-Saldo 63 Organ. Dünger 50 NH 3 -Verluste 12 N 2 -, N 2 O-Verluste 18 NO 3 -Verluste 33

Stickstoffkreislauf eines Veredlungsbetriebes (kg N ha -1 a -1, Abraham & Hülsbergen 2002) Inputs Innerbetrieblicher Kreislauf Outputs Futter, Biomasse 200 Tiere 114 33 Futter, Stroh Konservierungsverluste 6 Pflanze Stroh-/Gründüngung 38 Tier Marktprodukte 118 NH 3 -Verluste 18 Saatgut 2 Immissionen 30 Mineral-N 55 N-Entzug 158 ΔN org Boden 2 N-Saldo 164 Gülle 196 Rotte-, Lagerverluste 15 NH 3 -Verluste 40 Denitrifikationsverluste 19 Auswaschungsverluste 105

Vergleich von Betriebssystemen, Modell REPRO 200 Konventioneller Landbau Ökologischer Landbau N-Saldo (kg ha -1 a -1 ) 150 100 50 0-50 -0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 Tierbesatz (GV ha -1 )

Bewertungsfunktionen Flächenbezogener N-Saldo Leistung 1,00 0,75 0,50 0,25 0-50 0 50 100 150 N-Saldo (kg N ha -1 )

Bewertungsfunktionen Flächenbezogener N-Saldo Bereich kg N ha -1 a -1 Begründung N-Mangel - 50 bis 0 Abnahme des Boden-N und des Ertragspotentials Optimalbereich 0 bis 50 unvermeidbare N-Verluste N-Überschuss 50 bis 150 erhöhte N-Verluste > 150 überhöhte, nicht tolerierbare N-Verluste

Thematische Karten, N-Saldo (kg N ha -1 ) Gemischtbetrieb mit Milchviehhaltung

Schema teilflächenspezifischer N-Bilanzierung

Schlussfolgerungen Betriebliche Stoffkreisläufe sind komplex, abhängig von Standort, Struktur, Intensität, Verfahrensgestaltung. Die Systemoptimierung erfordert leistungsfähige Modelle / N-Managementsysteme, die wissenschaftlich fundiert, aber einfach anwendbar sind. Die sensorgestützte teilflächenspezifische N-Düngung kann zur Erhöhung der N- Effizienz und zur Minderung umweltrelevanter N-Emissionen beitragen. Die Verknüpfung von N-Managementsystemen (REPRO) mit der sensorgestützten N-Düngung ist ein Lösungsansatz, insbesondere in Trinkwassereinzugsgebieten.

Praktische Anwendung, Wissenschafts-Praxis-Transfer REPRO-Einbindung in Umwelt- und Nachhaltigkeits-Managementsysteme DLG-Nachhaltigkeitsstandard REWE-Pro-Planet Betriebsumweltplan (LfULG Sachsen) TUM-Düngesystem und -algorithmen Fritzmeier, Claas REPRO und TUM-Düngesystem, Einsatz in Trinkwasserschutzgebieten Projekt Hohenthann Projekt OOWV