Pressemappe Vaires-Torcy (F) / München, Juni 2019 Einweihung des olympischen Wassersportstadions bei Paris Foto : Aldo Amoretti
Vaires-Torcy, Juni 2019 Einweihung des Olympischen Wassersportstadions bei Paris Architekten BDA Munich Stuttgart Sandstrasse 33 80335 Munich Allemagne t +49 89 381 617-0 muenchen@auer-weber.de www.auer-weber.de Contact Astrid M. Rappel t +49 89 381 617-620 a.rappel@auer-weber.de Fotos oben: Jean Larive / MYOP unten: Auer Weber Das ca. 30 km von Paris entfernt gelegene «Stade nautique Olympique d'île-de-france» ist die erste fertiggestellte Sportstätte der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024; sie wird der Austragungsort für Rudern, Kanurennsport und Kanuslalom sein. Von der Region Île-de-France durchgeführt und vom französischen Staat unterstützt, steht das Stadion bereits jetzt internationalen Leistungssportlerinnen und Sportlern zur Verfügung, ebenso wie Amateuren und der großen Öffentlichkeit. Mit Ausblick auf die Pariser Sommerspiele 2024 wurde das Wildwasserstadion der Freizeitanlage Vaires-Torcy in «Stade nautique Olympique d Île-de-France», also Olympisches Wassersportstadion der Region Île-de-France umbenannt und stellt das größte Wildwasserzentrum Europas dar. 2012 war aus dem internationalen Realisierungswettbewerb das Planerteam um Auer Weber als Sieger hervorgegangen. Das Konzept hatte die Jury überzeugt, da sich die neuen Infrastrukturen perfekt in die Landschaft einfügten. Nach der Fertigstellung des Sportzentrums, der Sportlerunterkünfte und der Ausbildungsräume im August 2018, wurde nun, Juni 2019, das Olympische Wassersportstadion eingeweiht und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. 2/5
Eine vielseitige Anlage... Das Wassersportstadion der Region Île-de-France vereint an einem einzigen Ort einen landschaftlich gestalteten und didaktischen Fluss, einen Wildwasserparcours für Wettbewerbe und Training, eine 2 km lange Wasserfläche, Sporthallen, Unterkünfte und ein Speiselokal. Die Einrichtungen berücksichtigen die Artenvielfalt des Naherholungsgebietes von Vaires-Torcy und entsprechen zugleich den Olympischen Normen....die den Artenreichtum respektiert... Die Achtung der Artenvielfalt lässt sich in Zahlen darstellen: Nur 25 % der Fläche von Vaires war von den Arbeiten betroffen; 9,5 ha neuer Pflanzungen kompensieren die 6 ha von der Baustelle tangierten Pflanzen; 800 m² neue Teiche werden in der Nähe der alten angelegt; 2,5 ha neu gepflanzte Hecken und Haine ersetzen die vom Projekt betroffene Fläche von 1,2 ha....und den olympischen Normen entspricht. Um zugleich internationale Wettbewerbe beherbergen zu können, ist das Stadion unter anderem mit einem Pumpensystem ausgestattet, das das Wasser im Wettbewerbsfluss bis zu 14 m 3 /s und im Trainungsfluss bis zu 10 m 3 /s antreibt. Die auf Schienen befestigten Hindernisse können versetzt werden, um je nach Anforderung unterschiedliche Wasserbewegungen zu ermöglichen. Fotos : Aldo Amoretti 3/5
Foto: Gaël Arnaud Premisse In der Region Île-de-France, östlich von Paris, liegt, in ein Grüngebiet eingebunden, der 200 ha große Wassersportpark von Vaires-Torcy. Der große See, der seinen Hauptteil ausmacht, schließt ihn im Westen ab, ein Badesee und eine Golfanlage im Osten. Im Süden wird der Park vom Fluß Marne begrenzt, im Norden von einem Schiffahrtskanal, der die Wehranlagen und die Mühle der historischen Schokoladenfabrik Meunier umgeht. Einer Insel gleich, liegt die Naherholungsanlage «Île de Vaires» zwischen diesen beiden Gewässern. 2012 beschloss die Region Île-de-France, die bestehenden Grün- und Wasserflächen darunter die für Leistungs- und Breitensport genutzte Regattastrecke, die auch für andere Wassersportarten wie Segeln und Windsurfen ideale Bedingungen bot umzugestalten und zu ergänzen. Das neue Wassersportzentrum sollte den Profi- und Amateursport fördern, und gleichermaßen den Freizeit- und Naherholungscharakter begünstigen. Zugleich war es Ziel, ein Sportzentrum zu schaffen, das den Anforderungen an eine Ruder- und Kajakanlage für die Wettkämpfe der Olympischen Spiele 2024 gerecht wird im Falle der Wahl Paris als Austragungsort. Architektonisches Konzept Antwort auf diese Aufgabe war ein Landschaftsprojekt, das sich in den bestehenden Grünraum einordnet, ihn neu interpretiert und fortschreibt. Die geschaffenen Sporteinrichtungen verteilen sich über das gesamte Areal und sind, nicht zuletzt durch das Wegekonzept und die Anordnung der Gebäudeteile, dennoch als Einheit zusammengefasst. Das Wasser ist omnipräsent und schafft fließende Übergänge zwischen den einzelnen Anlagen. Es strukturiert das Gesamtgelände und verwandelt den Raum in ein Mosaik aus kleinen Inseln ein Sport-Archipel, zusammengesetzt aus vier verschiedenen Sportzentren. 4/5
Dazu gehören Leistungs- und Breitensportzentrum (Rudern und Kajak), Sportlerunterkünfte und Fortbildung, öffentliche Wassersportanlagen, und öffentliche Hallensportanlagen. Architektonische und landschaftliche Elemente bestimmen gleichermaßen das Erscheinungsbild der Anlage: Von Nord nach Süd spannt sich ein Plateau, das sich aus dem flachen Gebiet am östlichen Rand des Sees heraus entwickelt. Als große, zusammenfassende Geste integriert es in einer Gesamtform alle Hauptfunktionen: Leistungsport, Unterkünfte und öffentliche Wassersportanlagen. Dieses übergreifende, horizontale Band stellt für die Freizeitsportler eine Verbindung vom Haupteingang und Parkplatz im Norden zu den öffentlichen Wassersportanlagen im Süden her. Zugleich trennt es Öffentlichkeit und Sportstätten: Unter dem breiten, begrünten und teilweise balkonartigen Weg Foto: Aldo Amoretti befinden sich die Gebäude des Profi- und Breitensports, so dass die Sportler ungestört von Besuchern trainieren können, gleichzeitig aber für alle sichtbar und erlebbar bleiben. In direktem Anschluss an das Leistungszentrum verläuft eine Achse quer zum Landschaftsplateau; sie verbindet die beiden Kampfrichtergebäude mit dem zentralen Wettkampf- und Medienzentrum, das auf der Plattform von einer Panoramabar überlagert wird. Die verschiedenen Anlagen erscheinen durch die reduzierte Materialwahl Sichtbeton und Holz sehr homogen; die Baukörper unter dem Plateau greifen ein Material aus dem Bootsbau auf: Polycarbonat. Die Wildwasseranlage östlich des Plateaus ist als canyonartiges Amphitheater ausgebildet: Besucher haben so beste Sichtmöglichkeiten auf die Wettkämpfe und können sie nah am Geschehen verfolgen so am 22. Juni, dem Tag seiner Einweihung. Auftraggeber Conseil régional Île-de-France, Paris verterten durch: Île-de-France Construction Durable, Paris Architekt Auer Weber, München Moritz Auer (Verantw. Geschäftsführer); Markus Hennig (Projektleiter); Géraldine Fischer-Pupolier (stv. Projektleiterin); Florian Zopfy, Ingo Pucci, Chao Ya Wang, Thomas Zeilhofer Partnerarchitekt, Verkehrsplanung Octant Architecture, Rouen Freianlagen Agence TER, Paris Tragwerksplanung Tractebel Engineering, Lyon Technische Gebäudeausrüstung Soja Ingénierie, Rouen Energieberatung Eléments Ingénieries, Paris Kostenplanung Vanguard, Saint-Ouen Daten Wettbewerb: 03.2012 Planungsbeginn: 05.2012 Baubeginn: 12.2015 Fertigstellung Sportzentrum, Unterkünfte: 08.2018 Wildwasserstadion: 06.2019 Indoorsportanlage: 09.2019 Freianlagen: 2020 Flächen 19.000 m² BGF; 15.000 m² Nutzfläche 21.000 m² Freianlagen 1 km künstliche Flüsse Adresse Île de Loisirs, Route de Torcy, 77360 Vaires-sur-Marne, Frankreich 5/5