Romwallfahrt vom 30.04.2013 bis zum 05.05.2013 Am Dienstag, den 30.04 2013, begab sich eine Gruppe Vorster Schützen auf große Wallfahrt zum Heiligen Vater nach Rom. Treffpunkt zur Abreise war 9 Uhr an der Feuerwache in Vorst. Vierzehn Pilgerinnen und Pilger machten sich auf den Weg nach Rom. Mit dabei waren Trude und Konrad Fliegen, Regina und Franz-Josef Loyen, Hildegard und Theobert Hartjes, Marlis und Heinz-Josef Köhler, Johanna und Theo Kaiser, Elisabeth Boves-Reiners und Robert Reiners, sowie unsere Einzelkämpfer Heinrich Stieger und Josef Packbier. Am Treffpunkt wartete eine Überraschung auf uns. Unser erster Vorsitzender Uli Loyen und unser Präses Pastor Kamm begrüßten uns. Herr Pastor Kamm erteilte uns den Pilgersegen und beide wünschten uns eine gute Reise und einen schönen Aufenthalt in Rom. Nun ging es per Bus zum Flughafen Düsseldorf, wo wir bei der Lufthansa eincheckten. Hierbei wurde uns erklärt, dass wir für den Transport der Fahne nach Rom noch 70 bezahlen mussten. Dieser Tatbestand war uns trotz Nachfrage vorher nicht bekannt gegeben worden. Da wir die Fahne nicht in Deutschland lassen wollten, haben wir nach einer kurzen Kollekte die 70 Euro zusammenbekommen. Für die Rückreise wurde uns eine List mitgeteilt, wie wir dir Fahne kostenlos wieder nach Vorst bekämen. Da Hildegard nur Handgepäck bei sich hatte, konnte die Fahne als ihr Gepäckstück kostenlos zurück transportiert werden. Am Flughafen in Rom, wo wir
lange auf unser Gepäck warteten, wurden wir von unserer Reiseleiterin, Margareta, die uns die nächsten Tage begleiten sollte, in Empfang genommen und zu unserer Unterkunft Villa Serena vor den Toren Roms gebracht. Von unserer Unterkunft gibt es folgendes zu berichten. Es handelte sich um ein Gästehaus, das von zwei Nonnen geleitet wurde. Eine war für den Empfang und die Büroarbeiten zuständig, die Andere für das leibliche Wohl der Gäste. Die Zimmer waren sehr spartanisch im Stil der 60er Jahre eingerichtet, wie früher in unseren Jugendherbergen, aber die Sauberkeit ließ nichts zu wünschen übrig. Zum Frühstück gab es harte Brötchen mit großen Löchern, eingepackte Pappcroissants und kleine eingepackte Zwieback. Als Belag wurde Butter, Marmelade, Nutella und jeweils eine Sorte Käse und Wurst serviert. Dazu wurde Saft und Joghurt gereicht. Der Kaffee war eine merkwürdige Brühe. Da wir Halbpension gebucht hatten, bekamen wir am Abend im Gästehaus ein warmes Essen. Es gab italienische und deutsche Küche. Als Vorspeise wurde immer Pasta gereicht, der Hauptgang war abgezählt. Wir hatten noch nie so dünne Fleischstücke gesehen. Zum Schluss kam Schwester Nichtsnutzida (den Namen hatten wir ihr gegeben) mit jeweils einer Scheibe Käse, die jeder auf den Teller gelegt bekam und damit schloss sich der Magen. Als Nachtisch stand immer Obst bereit. An zwei Tagen wurden wir mit einer Nachspeise überrascht. Sobald wir die letzten Bissen herunter geschluckt hatten, stand Schwester Nichtsnutzida neben den Tischen und sagte: Finito, finito, avanti, avanti, polieren, polieren und es war für uns an der Zeit den Speiseraum zu verlassen. Das Abendessen war immer sehr schmackhaft. In der Villa Serena waren wir Vorster mit noch 22 weiteren Schützen und Hofdamen untergebracht. Nach der Zimmerverteilung konnten wir auf eigene Faust die Umgebung erkunden. Das Haus lag an einer langen Straße mit kleinen Bars und Bistros und einem Einkaufszentrum.
Am Mittwoch, den 1.5.2013, war frühes Aufstehen angesagt, da wir bei der wöchentlichen Generalaudienz des Papstes Franziskus teilnehmen wollten. Um 7.45 Uhr stand der Bus vor dem Gästehaus, um uns abzuholen und zum Petersplatz zu bringen. Gegen 8.30 Uhr warteten wir in langen Schlangen vor den Eingängen zum Petersplatz, aber irgendwie ging es dort nicht wirklich vorwärts. Viele Menschen liefen an uns vorbei und betraten den Petersplatz durch andere Eingänge. Unsere Reiseleiterin Margareta wartete mit uns über eine Stunde vor einer Schleuse. Als diese endlich öffnete und wir den Petersplatz betraten, waren schon tausende Pilger dort und versperrten uns die Einlässe zu den uns zugesagten Sitzplätzen. Von Margareta war keine Spur mehr zu sehen, wir standen herum und wussten nicht wohin. Es waren zwar Schützen zu sehen, aber auch diese wussten nicht, wo die reservierten Plätze sein sollten. So suchte wir uns ein schattiges Plätzchen und versuchten von dort aus, einen Blick auf den Papst, der mit seinem Papamobil durch die Reihen fuhr, zu erhaschen. Die Audienz konnten wir leider nur auf der Großleinwand verfolgen. Es wäre einfach schön gewesen, wenn alle mitgereisten 500 Schützen in einer Gruppe den Papst hätten grüßen können. Nach der Audienz hatten wir Freizeit. Auf der Suche nach einer Erfrischung schlenderten wir durch die Straßen rund um den Vatikan. Gegen 13.45 Uhr trafen wir uns wieder und fuhren zu der St. Sebastian-Katakombe. In der Kirche St. Sebastianus befindet sich die Grabstätte des Hl. Sebastianus. Viele von uns besichtigten die unter der Basilika liegenden Grabstätten. Danach wurden wir vom Präses des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Bischof Dr. Rainer Koch begrüßt und wir feierten mit ihm in der St. Sebastianuskirche zu Ehren des Hl. Sebastianus einen Wortgottesdienst. Gegen 17 Uhr traten wir die Rückreise zur Villa Serena an. Nach dem Abendessen wurde Ausschau gehalten, wo wir uns das Championsleaguespiel Bayern München gegen Barcelona ansehen konnten. Jemand hatte herausgefunden, dass in der kleinen Pizzeria nebenan deutsches Fernsehen zu empfangen war. Mit ein paar Leuten zogen wir dorthin und schauten uns das Spiel an. Leider schloss die Pizzeria um 22.00 Uhr, obwohl das Spiel noch
nicht zu Ende war. Inzwischen hatten die anderen Gäste im Aufenthaltsraum der Unterkunft auch einen Sender gefunden, der das Fußballspiel übertrug. So ging ein langer Tag zu Ende und wir fielen müde ins Bett. Am Donnerstag machten wir uns auf den Weg in den Norden Roms. Unser erstes Ziel war die Kirche St. Giovanni im Lateran, die Papstkirche. Hier hat der Papst seinen bischöflichen Sitz. Vor der Kirche wartete die römische Reiseführerin Stefanie auf unsere Gruppe, um mit uns eine Führung durch das Christliche Rom zu starten. Nach der Besichtigung der Lateranokirche führte sie uns an der Heiligen Treppe vorbei, wo die Büßer auf Knien den Rosenkranz betend die Holztreppe hinauf kriechen. Von dort aus ging es mit dem Bus zur Basilika Santa Maria Maggiore, die mit herrlichen Mosaiken aus purem Gold ausgestattet ist. Die Stadtführerin Stefanie erläuterte uns die Besonderheiten dieser schönen Kirche. Danach hatten wir bis 15 Uhr Zeit zur freien Verfügung. Einige von uns machten sich auf den Weg zum Trevibrunnen und zur Spanischen Treppe. Hier gab es viel zu sehen und zu bestaunen. Viele Touristen tummelten sich an diesen Sehenswürdigkeiten. Über eine riesig lange Rolltreppe gelangten wir zu der Prachtstraße Via Vittorio Veneto, einer Straße mit ausländischen Botschaften, tollen Hotels und Geschäften. Um 15 Uhr trafen sich dann alle Schützen wieder zu einer Marienandacht in der Basilika Santa Maria Maggiore. Von dort aus fuhren wir zum Abendessen in das Gästehaus. Am späten Abend fand für alle Schützen ein Konzert des Kammerchors Knechtsteden in der Kirche St. Ignatius statt. Es war sicher für viele ein musikalischer Genuss.
Am Freitag, den 3.5.2013, war eine Besichtigung des Antiken und Romanischen Roms geplant. Gegen 8.45 Uhr wurden wir vor unserem Quartier abgeholt und zum Kolosseum gefahren. Dort wurden wir wieder von der Reiseführerin Stefanie in Empfang genommen. Vor dem Kolosseum erläuterte sie uns diesen Prachtbau, der in nur acht Jahren aufgebaut wurde. Es wurden dort Gladiatorenkämpfe ausgetragen. Anschließend ging es am Konstantinbogen vorbei zum Forum Romanum, wo wir uns die Ausgrabungen, alte Steine und Gemäuer ansahen. Weiter ging es zu Fuß am Denkmal Vittorio Emanuele II vorbei zum Trevibrunnen, zur Spanische Treppe, über die Prachteinkaufsstraße mit den drei Cs. Chic- Check- Chock am Regierungssitz vorbei zum Pantheon und zum Piazza Navona, dem Künstlerviertel von Rom. Dort verabschiedeten wir uns von unserer Stadtführerin Stefanie. Nun ging es wieder zurück zum Gästehaus. Am Nachmittag nach einer kurzen Erholungsphase wurden wir zu einer gemeinsamen Messe im Petersdom abgeholt. Treffpunkt für die Aufstellung des Einmarsches war der Obelisk auf dem Petersplatz. Von dort aus sollten alle in einem Umzug in den Dom einmarschieren. Leider war das Glück mal wieder nicht auf unserer Seite. Der Busfahrer wollte uns im Parkhaus des Petersplatzes absetzen, blieb aber wegen der großen Anzahl von Bussen, die dort Fahrgäste einsammeln wollten, in der Auffahrt stecken. So wurde es knapp mit unserer Zeit. Mit der Fahne unter dem Arm liefen wir im Laufschritt bis zum Petersplatz. Dort erreichten wir an der Tür noch gerade das Ende der Prozession, bevor sich die Tür hinter uns schloss. Es war schon ein ergreifendes Gefühl, mit unserer Fahne in den Petersdom einzuziehen und unseren Fähnrich Heinrich dort mit seinen Adjutanten im Altarraum des Petersdomes sehen zu können. Diese Messe werden die drei sicherlich nie vergessen.
Zum Abschluss der Messfeier wurde vom Bischof Dr. Rainer Koch im Petersdom vor dem Altar des Hl. St. Sebastianus die Weihe der neuen Europastandarte vorgenommen. Nach der Messe gab es noch für uns ein Fotoshooting mit dem Bischof. Nach diesem anstrengenden Tag ging es zurück zum Abendessen, wo Schwester Nichtsnutzida mit einer Überraschung auf uns wartete. Sie servierte uns nach dem Abendessen genau dosiert selbst gemachten Limocelli, der sehr lecker war. Da Hildegard und Theobert in Rom ihren 40. Hochzeitstag verbrachten, wurden wir von ihnen nach dem Abendessen zu einem Umtrunk in das nebenan gelegene Ristorante eingeladen. Dort verbrachten wir einen schönen Abend in geselliger Runde. Am Samstag nach dem Frühstück ging es wieder zur Kirche St. Ignatius, in der eine Hl. Messe mit Investitur gelesen wurde. Hier wurden einige Schützen zum Ritter geschlagen und in den Orden vom Hl. Sebastian in Europa aufgenommen. Nach der Messe stand uns frei, ob wir zum Gästehaus fahren oder noch Zeit in Rom verbringen wollten. Einige aus unserer Gruppe blieben in der Stadt, um Souvenirs für die Daheimgebliebenen zukaufen, andere besichtigten den Petersdom und bestiegen die Kuppel. Überall, wo unsere Männer in Uniform durch die Straßen gingen, waren sie beliebte Fotomodelle. Um 16.30 Uhr trafen wir uns an der Via della Conciliazone 51 zur Aufstellung der Parade. Von dort zogen die Schützen in einem langen Umzug zum Petersplatz. Dort wurde kurz angehalten, um den Papst Franziskus im Vatikan
zu grüßen und gemeinsam das Lied Großer Gott wir loben dich zu singen. Dies war eigentlich für das sonntägliche Angelusgebet vorgesehen. Da die Schützen aber nicht daran teilnehmen konnten, wurde diese Zeremonie auf den Samstag vorgezogen. Für die daraufhin folgende Parade über die Via della Conciliazone wurden von der italienischen Polizei alle Zufahrtsstraßen abgeriegelt und viele Zuschauer standen am Straßenrand und bestaunten die deutschen Schützen, die bis in das Parkgelände der Engelsburg marschierten. Dort war für uns eine Pasta-Party organisiert. Es war ein lauer, schöner Abend und wir saßen gesellig bei Nudeln, Lasagne, Tiramisu, Wasser und Bier im Park der Engelsburg zusammen und hatten einen tollen Blick auf die Ewige Stadt. Leider mussten wir frühzeitig aufbrechen, da einige aus unserer Reisegruppe müde waren. Es war sehr schade, denn so haben wir Rom bei Nacht verpasst. Was wir nicht wussten war, dass der Abend noch sehr schön werden sollte. Im Gästehaus angekommen, trafen sich alle Teilnehmer im Aufenthaltsraum. Die Stühle wurden zusammen geschoben, die restlichen Weinflaschen, Wasser, Chips und Süßigkeiten wurden aus allen Zimmern geholt und es wurde in geselliger Runde erzählt, gelacht, gesungen und getanzt. Bert, der Kaiser aus Hoengen, wurde ans Klavier gebeten und unterstützte den Gesang. Sogar die Küchenschwester wurde von unserem Gesang angelockt und ließ es sich nicht nehmen, an unserer geselligen Runde teilzunehmen. In unserer Gruppe befand sich viel Prominenz z.b. das ehemalige Europakönigspaar Harry Ketels mit seiner Frau Thea aus den Niederlanden, das Kaiserpaar Bert und Wilhelmine Mennicken aus Hoengen, das amtierende Vorster Königspaar Robert und Elisabeth, der Ritter Erwin Trenz aus Gohr und der Bezirksbundesmeister Norbert Hünemeyer aus Düsseldorf. Nach den Ehrentänzen und einem erlebnisreichen Tag, war es dann Zeit zum Schlafen gehen.
Am letzen Tag unserer Pilgerreise war für uns eine heilige Messe im Petersdom vorgesehen. Da Papst Franziskus unseren Terminplan durcheinander geworfen und die Messe für Sonntag auf den Petersplatz verlegt hatte, fuhren wir wegen des erwarteten großen Andrangs erst später zum Petersplatz. Ein Teil der Mitfahrer verfolgte dort die Messe im Hintergrund auf der Großleinwand, ein anderer Teil erkundete die Engelsburg und wiederum andere Stadtteile von Rom, die bei den Führungen nicht berücksichtigt wurden.
Mit all diesen Eindrücken wurden wir gegen 14 Uhr wieder eingesammelt und in Richtung Villa Serena gebracht. Von dort aus ging es um 16 Uhr zum Flughafen, wo Margareta uns die Tickets aushändigte und sich von uns verabschiedete. Um 20.30 Uhr startete unser Flugzeug LH 3499 in Richtung Düsseldorf, wo wir um 23.00 Uhr sicher landeten. Trotz aller Anstrengungen und kleinen Pannen war es eine unvergessliche Reise. geschrieben von Elisabeth und Regina