Mediation in indischen Familienkonflikten bei Nagpur / Zentralindien Ökumenisches Zentrum Christuskirche, Beethovenplatz 60325 Frankfurt am Main 18. März 2009 Referent: Dr. Jona Aravind Dohrmann
Übersicht über den Vortrag Wo arbeitet die DIZ? Wo arbeitet der Sangam? Aktivitäten in den Dörfern Aktivitäten in den Slums Was zeichnet das Projekt aus? Leitlinien des Projekts Mediation in Familienkonflikten in Indien Die Beratungsstelle t des Sangam Einige Fälle Wie können Sie die Arbeit der DIZ/des Sangam unterstützen Kontakt 18.03.2009 2
Wo arbeitet die DIZ? Die DIZ arbeitet im gesamten Bundesgebiet mit regionalen Schwerpunkten in Baden-Württemberg (DIZ Baden- Württemberg e. V. mit Sitz in Herrenberg) Norddeutschland (DIZ Nord e. V. mit Sitz in Hamburg) Hessen (DIZ e. V. - Hauptsitz) Aachen (Unterstützergruppe) tüt Bücken (Unterstützergruppe) Berlin (demnächst durch die DIZ Berlin e. V.) 18.03.2009 3
Wo arbeitet der Sangam? Partnerprojekt Ecumenical Sangam Region Nagpur, Zentralindien ca. 5 Mio. Einwohner Arbeit in: 6Su Slums 49 Dörfern, 35 bis 70 km südlich von Nagpur 30.000 35.000 Menschen werden erreicht 18.03.2009 4
Aktivitäten in den Dörfern Gesundheitsversorgung Dorfkrankenschwestern Gesundheitscamps mit kostenlosen ärztlichen Untersuchungen in verschiedenen Fachrichtungen Ausbildung durch das Projekt in: Kindergarten - ca. 100 Kinder p. a. Nähschule - ca. 50 Frauen p.a. Handwerkerschule - ca. 30 Männer p.a. Krankenhäusern - ca. 50 Frauen p.a. 18.03.2009 5
Aktivitäten in den Dörfern Counselling Cell: Beratung von Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden Aufklärung über Hygiene Rechte der Frauen Notwendigkeit von Bildung Alternative Einkommensquellen zur Landwirtschaft Verhinderung von Landflucht 18.03.2009 6
Aktivitäten in 6 Slums Gesundheitsversorgung Hilfs-Krankenschwestern für die Basisversorgung Gesundheitscamps mit kostenlosen ärztlichen Untersuchungen in verschiedenen Fachrichtungen Ausbildung durch das Projekt in: Kinderbetreuung (in einem Slum) Nähschule Aufklärung über Hygiene Rechte der Frauen Notwendigkeit von Bildung 18.03.2009 7
Was zeichnet das Projekt aus? Transparenz durch Projektreisen Workcamp Besuche von Spendern Freiwilligendienste Nachhaltigkeit it seit 1971 Nähe zu Informationen durch regelmäßige gegenseitige Besuche 18.03.2009 8
Leitlinien des Sangam Ansatz Hilfe zur Selbsthilfe durch Seminare zu einkommensgenerierenden Maßnahmen Aufklärung über Rechte, insb. Frauenrechte Strukturelle Entwicklungszusammenarbeit da, wo die Strukturen des Staates versagen Bildung, Gesundheitsversorgung, etc. Die Arbeit kommt allen armen Schichten zugute und ist nicht religionsgebunden. 18.03.2009 9
Mediation in Familienkonflikten in Indien Hintergrund der Mediation i Familienkonflikte werden als Privat- /Familienangelegenheit angesehen und nicht als sozialer Mißstand Opfer in der Regel Kinder, vor allem Mädchen, Frauen, vor allem Frauen aus benachteiligten Schichten erste Anlaufstelle ist die örtliche Polizeistation hier kommt Mediation und die Beratungsstelle ins Spiel 18.03.2009 10
Mediation in Familienkonflikten in Indien Zweck der Beratungsstellen: Lösung von Familienkonflikten durch Mediation statt durch staatliche Intervention 18.03.2009 11
Mediation in Familienkonflikten in Indien Hauptproblem: Häusliche Gewalt = liegt vor, wenn jemand in einer Beziehung Macht über den anderen ausübt und Ängste aufgrund dieser Machtposition auslöst. Dies geschieht durch Gewalt (physisch, psychisch, sexuell und Bedrohung) 18.03.2009 12
Mediation in Familienkonflikten in Indien Rolle der Beratungsstellen (Rechtliche) Beratung, vor allem Aufzeichnung der Beschwerde in einem Formular, Aufnahme der Personalien und des Verhältnisses zum Täter Analyse des Problems, um die weitere Vorgehensweise zu überlegen, etwa: Selbstanalyse und Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewußtseins Anordung des Erscheinens des Beschwerdegegners durch die Beratungsstelle Gespräch mit beiden Parteien und evtl. weiteren Familienmitgliedern Vermittlung zwischen den Parteien 18.03.2009 13
Mediation in Familienkonflikten in Indien Rolle der Beratungsstellen (Fortsetzung) Niederschrift der Aussagen der beiden Parteinen und evtl. Zeugen Weitere Nachforschungen Je nach Lage des Falls, Inanspruchnahme der Polizeibehörden ib zur strafrechtlichen h Verfolgung der Beschwerde bzw. weitere Mediation Vermittlung der Opfer familiärer Gewalt in Rehabilitationsinstitutionen Wenn das Opfer die Beschwerde gerichtlich verfolgen möchte, wird dieses kostenlos juristisch beraten 18.03.2009 14
Die Beratungsstelle des Sangam Organisation der Beratung durch den Sangam Polizeistation in Butibori Verweisung Beratungsstelle des Sangam (Counselling Cell) Anzeige Anhörung Beschwerdeführerin Zeugen (Verwandte etc.) Beschwerdegegner g 18.03.2009 15
Die Beratungsstelle des Sangam Typische Fälle: Fall 1: Ehefrau wird physisch und mental belästigt und aufgefordert, mehr Geld von ihrer Familie zu besorgen, lebt nun wieder bei Ihren Eltern Fall 2: Ehemann trinkt zuviel Alkohol und schlägt seine Frau Fall 3: Ehemann hat seine Frau seinen Eltern zu Liebe geheiratet, obwohl er eine Freundin hatte - diese Beziehung führte er auch nach der Hochzeit fort Fall 4: Vergewaltigung durch Familienmitglieder 18.03.2009 16
Wie können Sie die Arbeit der DIZ unterstützen? Unterstützen tüt Sie die Entwicklungszusammenarbeit it und die Bildungsarbeit der DIZ dadurch, daß Sie Spenden Mitglied werden weitere Mitglieder gewinnen die Arbeit der DIZ durch Mitarbeit unterstützen Veranstaltungen organisieren 18.03.2009 17
Kontakt Dr. Jona Aravind Dohrmann Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V. Odrellstraße 43, 60486 Frankfurt am Main dohrmann@sangam.dede Tel.: 069-4300 1018 Aktuelle Projektinformationen und Beispiele der Arbeit findet ihr unter der Homepage: www.sangamonline.org www.diz-ev.de 18.03.2009 18