Junge Frauen wählen häufiger als junge Männer Analyse der Beteiligung an den eidgenössischen Wahlen in der Stadt Zürich

Ähnliche Dokumente
WAHLBETEILIGUNG Unterschiede zwischen Wählenden und Nichtwählenden bei den Gemeinde- und Stadtratswahlen in Zürich, 2006

HAUSHALTE UND FAMILIEN

Zahl der Leerwohnungen steigt leicht Ergebnisse der Leerwohnungszählung vom 1. Juni 2015

ZUR ZEIT. gewählt 4/2011. Soziodemografisches Profil der Wählenden bei den National- und Ständeratswahlen Präsidialdepartement

Ein Drittel der Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund

Statistik informiert... Nr. XI/ Dezember 2017

Armutsgefährdungsquoten von Familien (Teil 1)

Deutlicher Anstieg der Leerwohnungszahlen im Kanton Zürich Ergebnisse der Leerwohnungszählung vom 1. Juni 2016

Trend zur späten ersten Mutterschaft

Statistik Stadt Bern Eidgenössische Wahlen 2015 Wahlbeteiligung in der Stadt Bern

Führungskräfte in Deutschland

Datensicherheit im Internet

Einkommen unter Bundesdurchschnitt

BUNDESTAGSWAHL 2013 Ergebnisse nach Alter und Geschlecht in Nordrhein-Westfalen

Bevölkerung mit Migrationshintergrund I

Vergreisung und Verschuldung Statistiktage 2013 Bamberg/Fürth: Ursachen und Folgen des demografischen Wandels 25./26.07.

Die Münchner Ergebnisse der Repräsentativen Wahlstatistik bei der Bundestagswahl 2005

Umfassende Untersuchung zur wirtschaftlichen Situation von IV-Rentnern

Deutlicher Anstieg der Leerwohnungszahl in einzelnen Gemeinden Ergebnisse der Leerwohnungszählung vom 1. Juni 2017

Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher Ergebnisse zur Stadtzürcher Wohnbevölkerung im Jahr 2016

Wohnsituation der älteren Personen in der Stadt Zürich

Religionslandschaft im Wandel Publikation und Veranstaltung zu Religionen in der Stadt Zürich

Die Schweizerische Sozialhilfestatistik im Kanton Glarus. Im Kanton Glarus sind ältere Personen zunehmend auf Sozialhilfe angewiesen

Haushaltseinkommen und Einkommensverteilung in Thüringen. Aufsätze. Harald Hagn Referat Sonderaufgaben und statistische Analysen

Statistik Stadt Bern. Gemeindewahlen 2016 Wahlbeteiligung in der Stadt Bern. Stadt Bern Präsidialdirektion

Weniger leere Wohnungen im Kanton moderater Anstieg in der Stadt Ergebnisse der Leerwohnungszählung im Kanton und in der Stadt Zürich

Tattoos und Piercings gefallen vor allem Jüngeren

Bevölkerung nach höchstem beruflichen Bildungsabschluss und Migrationshintergrund 2012 in % nach Altersgruppen (20-30 Jahre und Jahre)

München ist 1,5 Millionen-Stadt

Erben in der Schweiz: Eine Familiensache mit volkswirtschaftlichen Folgen

Gemeinsame Medienmitteilung mit Statistik Stadt Zürich. Deutlicher Anstieg der Leerwohnungszahlen im Kanton Zürich

"Veggie Day" In der Bevölkerung halten sich Zustimmung und Ablehnung in etwa die Waage

EUROPAWAHL 2014 Ergebnisse nach Alter und Geschlecht in Nordrhein-Westfalen. Heft 5.

Mehr Dossiers mit langer Bezugsdauer abgeschlossen

22. Mai 2012, Neue Zürcher Zeitung Wie die Fünfte Schweiz politisch tickt Studie zum Wahl- und Abstimmungsverhalten von Auslandschweizern

Zuwanderung als Treiber des Bevölkerungswachstums in Zürich Stand der Wohnbevölkerung der Stadt Zürich Ende 2008

Meinungen zum Thema Pflege

STATISTISCHE ANALYSEN

1/5. EU-Vergleich: Mütter in Deutschland arbeiten deutlich häufiger Teilzeit, Väter aber nicht

Landtagswahl 2011: Der Einfluss von Geschlecht und Alter auf das Wahlverhalten

Gemeinsame Medienmitteilung mit Statistik Stadt Zürich. Steigende Leerwohnungszahlen abseits der grossen Zentren

LUSTAT News 15. November 2016 Medienmitteilung. Sozialhilfe im Kanton Uri Sozialhilfequote sinkt auf 1,1 Prozent

11. Wahlverhalten nach Alter und Geschlecht Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik in der Landeshauptstadt Hannover

statistische kurzinformationen

Die Stuttgarter Einwohner mit Migrationshintergrund

Allgemeine Sterbetafeln für Deutschland

Bericht Indikatoren Altstadt Gross- und Kleinbasel nach LES

Das Alter(n) der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland

Stetige Zunahme von Münchnern in eingetragenen Lebenspartnerschaften 2002 bis 2015 Auswertung der Münchnerinnen und Münchner in eingetragenen

Kapitel 1: Deskriptive Statistik

Wahlanalyse Landtagswahl Burgenland 2015

Statistische Auswertung (Signifikanzen) Projekt: Evaluation der Langzeitauswirkung des Imago Paartherapie Workshops

LUSTAT News 17. Dezember 2015 Medienmitteilung. Sozialhilfe im Kanton Obwalden Weniger neue Sozialhilfefälle

Alle Veröffentlichungen im Internet unter

Gemeinsame Medienmitteilung mit der Stadt Zürich. Deutlicher Anstieg der Leerwohnungszahl in einzelnen Gemeinden

Bundestagswahl am 22. September 2013 Repräsentative Wahlstatistik

Bevölkerung nach Lebensformen

Einstellungen Jugendlicher zum Thema Organspende

Dekret über die Mitgliedschaft

Die CDU gewann bei der Wahl zum Deutschen Bundestag alle 16 sächsischen Direktmandate.

Luxemburg. Norwegen. Schweiz. Island. Zypern. Niederlande. Österreich. Schweden. Deutschland. Dänemark. Frankreich. Irland.

Umfrage - Selbstbestimmtes Leben Befragte ab 14 Jahre, Deutschland TNS emnid für HVD 2014

Stadtzürcher Religionslandschaft. Dr. Klemens Rosin 29. Januar 2019

Behinderung und Einkommen

Pressekonferenz Repräsentative Wahlstatistik zur Europawahl 2014

Durchschnittliche Entgeltpunkte je Versicherungsjahr

Hohe Feiertage der verschiedenen Religionen

Alter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder

Migration in München: Teil 2 Jeder dritte Münchner hat einen. Migrationshintergrund

Der Pikettdienst in den Wasserversorgungen

Geld und Partnerschaft

Studie: Bankberatung. Wie persönlich darf es sein?

LANDTAGSWAHL 2012 Ergebnisse nach Alter und Geschlecht in Nordrhein-Westfalen

Weniger Aufenthaltstage in Alters- und Pflegeheimen

Nachrichten zur Statistik

Schuldenbarometer 2008

LUSTAT News 27. November 2018 Medienmitteilung. Sozialhilfe im Kanton Luzern Sozialhilfequote steigt auf 2,5 Prozent

Auszug aus der Studie: Einkaufstourismus Schweiz Eine Untersuchung des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St.

Etwas mehr leere Wohnungen Ergebnisse der Leerwohnungszählung vom 1. Juni 2013

Ergebnisse der Repräsentativen Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2017 in Baden-Württemberg

VI.Politische Partizipation. Grafiken. Tabellen

1.003 Personen, die diesen Sommer schon Urlaub hatten Erhebungszeitraum: 10. bis 15. August 2012 statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte

Vermögenssteuern natürlicher Personen

über die Verbilligung der Krankenkassenprämien (VKP)

Bundestagswahl 2017 / 4

Die obligatorische Unterstellung sämtlicher in der Schweiz tätigen Selbständigerwerbenden

Entscheid der kantonalen Steuerkommission/Verwaltung für die direkte Bundessteuer vom 27. August 2015 i.s. G (StKE 22/2015)

Factsheet Armut im Kanton Bern

Statistische Hefte Wahlen 2013

1. Wurde bzw. wird die Wahlbeteiligung der unter 18-Jährigen bei der Brandenburger Landtagswahl 2014 statistisch untersucht und ausgewertet?

Bundestagswahl 2013: Der Einfluss von Geschlecht und Alter auf das Wahlverhalten

Was erwarten Schülerinnen und Schüler von einem Ausbildungsbetrieb?

Tabelle 2a: Kennzahlen betreffend Masterübertritt (in Prozent) Psychologie UH Total Übertritt ins Masterstudium 91 87

Religionszugehörigkeit ,9. Religionszugehörigkeit ,4 11,4 41,6

Pressetext Langfassung. Erhebung der Kirchensteuer auf Kapitalerträge wird automatisiert

Statistischer Infodienst

5. Parteihochburgen und Wahlbeteiligung in der Landeshauptstadt Hannover

Landtagswahl 2012 / 4

Verordnung zum Gesetz über die Einführung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (V zum KVG)

Transkript:

Stadt Zürich Statistik Napfgasse 6 / Postfach 8022 Zürich Tel. 044 412 08 00 Fax 044 270 92 18 www.stadt-zuerich.ch/statistik Zürich, 27. Oktober 2015 Ihre Kontaktpersonen: Christian Gschwendt 044 412 08 28 christian.gschwendt@zuerich.ch Christian Greiner 044 412 08 24 christian.greiner@zuerich.ch Medienmitteilung Junge Frauen wählen häufiger als junge Männer Analyse der Beteiligung an den eidgenössischen Wahlen in der Stadt Zürich Bei den Frauen lag die Beteiligung mit 47,8 Prozent knapp 5 Prozentpunkte unter derjenigen der Männer (52,7 %). Zwischen dem 18. und 28. Lebensjahr weisen die Frauen jedoch eine durchgehend höhere Wahlbeteiligung auf. Ältere Männer und Wahlberechtigte am Zürich- und Hönggerberg wählten am häufigsten, in den Kreisen 11 und 12 war die Beteiligung am tiefsten. Und: Je höher Einkommen und Vermögen, desto höher ist die Wahlbeteiligung. Die Wahlbeteiligung in der Stadt Zürich lag an den eidgenössischen Wahlen vom 18. Oktober 2015 bei 48,7 Prozent (siehe Anmerkungen zur Auswertungsmethode). Dies entspricht der zweithöchsten Beteiligung seit 1975. Rund 81 Prozent der Wahlbeteiligten gaben ihre Stimme brieflich ab. An den Wahlen nahmen 52,7 Prozent der wahlberechtigten Männer teil, bei den Frauen waren es 47,8 Prozent (siehe Webartikel). Der Unterschied zwischen Männern und Frauen betrug somit 4,9 Prozentpunkte und hat im Vergleich zu den Wahlen 2007 (5,9 %) und 2011 (5,8 %) abgenommen. Frauen zwischen dem 18. und 28. Lebensjahr weisen mit durchschnittlich 36,5 Prozent eine durchgehend höhere Wahlbeteiligung auf als ihre männlichen Altersgenossen (34,0 %). Je älter die Wahlberechtigten, desto eher gingen sie wählen. Männer im Pensionsalter sind weiterhin die aktivsten Wähler: 64,9 Prozent der über 65-Jährigen beteiligten sich an den Wahlen. Bei den gleichaltrigen Frauen waren es nur gut die Hälfte (50,7 %). Fluntern mit höchster, Hirzenbach mit tiefster Beteiligung In der Stadt Zürich zeigen sich zwischen den einzelnen Stadtquartieren grosse Unterschiede hinsichtlich der Partizipation an den eidgenössischen Wahlen (siehe Webartikel). Ein Korridor mit hoher Wahlbeteiligung zieht sich vom Zürich- zum Hönggerberg durch die Kreise 6, 7, 8 und 10. Die höchste Partizipation weist das Quartier Fluntern auf, wo über zwei Drittel der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Die tiefste Wahlbeteiligung lässt sich in den Präsidialdepartement

2/7 Kreisen 11 und 12 beobachten. Im Quartier Hirzenbach beteiligte sich weniger als jede dritte stimmberechtigte Person an den Wahlen. Je älter und wohlhabender, desto höher die Beteiligung Einkommen und Vermögen beeinflussen das Wahlverhalten der Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher. Je höher das steuerbare Einkommen der Wahlberechtigten, desto höher war die Wahlbeteiligung an den National- und Ständeratswahlen 2015 (siehe Webartikel). Der Median des steuerbaren Einkommens der wählenden Einzelpersonen ist mit 46 500 Franken rund ein Drittel höher als derjenige der Nichtwählenden (34 500 Fr.). Verheiratete Wählerinnen und Wähler verfügen gar über ein steuerbares Medianeinkommen, welches um über 40 Prozent höher ist als jenes der verheirateten Nichtwählenden. Stimmberechtigte mit einem steuerbaren Einkommen von über 100 000 Franken beteiligten sich eineinhalbmal bis doppelt so häufig an den Wahlen wie Personen mit einem Einkommen bis 50 000 Franken. Es zeigt sich dabei ein enger Zusammenhang zwischen Alter und Einkommensverhältnissen. Die Beteiligung an den eidgenössischen Wahlen nimmt nicht nur mit dem Einkommen, sondern auch mit dem Alter zu: Die höchste Wahlbeteiligung findet sich bei den 75- bis 84-jährigen Stimmberechtigten mit einem steuerbaren Einkommen über 150 000 Franken. Tiefe Beteiligung bei Eingebürgerten und volljährig Gewordenen 16 255 Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher erlangten seit den letzten eidgenössischen Wahlen die Volljährigkeit oder die Schweizer Staatsangehörigkeit. Vom damit einhergehenden Wahlrecht machten jedoch nur 35,6 Prozent der Eingebürgerten und 31,7 Prozent der Jungbürgerinnen und Jungbürger Gebrauch. Ein Zusammenhang zwischen Aufenthaltsdauer in der Stadt Zürich und Wahlbeteiligung an den Wahlen konnte nicht festgestellt werden. Die Verbundenheit mit Wohnort oder Wohnkanton scheint die Beteiligung an landesweiten Wahlen kaum zu steigern im Gegensatz zu kantonalen oder städtischen Wahlen. Hohe Beteiligung bei Reformierten 57,0 Prozent der evangelisch-reformierten Wahlberechtigten machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Wahlbeteiligung der römisch-katholischen Personen war mit 48,3 Prozent deutlich tiefer. Die Beteiligung der Wahlberechtigten, die keiner der drei staatlich anerkannten Konfessionen angehören, liegt bei 46,1 Prozent. Zu dieser Sammelgruppe zählen neben den Konfessionslosen auch die Angehörigen anderer christlicher und nichtchristlicher Religionsgemeinschaften.

3/7 Hinweis an die Redaktion: Weitere Auskünfte erteilen Christian Greiner und Christian Gschwendt, Statistik Stadt Zürich, Telefon 044 412 08 28. Grafiken auf der nächsten Seite. Anmerkungen zur Auswertungsmethode: Die Analyse der Stimmberechtigten hat in der Stadt Zürich eine lange Tradition. Die Erhebung beruht auf der Auswertung der eingereichten Einmalstimmrechtsausweisen (ESRA). Auf diesen ist ein persönlicher Code aufgedruckt. Dieser wurde mit einem Auszug aus dem Personenregister verglichen, der alle wahlberechtigten Personen enthält. Die ESRA werden getrennt von den Wahl- und Abstimmungsdokumenten erfasst und die gewonnen Daten anonymisiert. Auf diese Art kann bestimmt werden, wer am Urnengang teilgenommen hat, nicht aber, wen die Personen gewählt haben. Die gesamtstädtische Wahlbeteiligung von 48,7 Prozent wurde von den offiziellen Daten des Statistischen Amtes des Kantons Zürich übernommen (ohne Auslandschweizer und Auslandschweizerinnen). Für die restlichen Angaben der Wahlbeteiligung wurden die Daten der eigenen Auswertung genutzt, die mit den Bevölkerungsdaten der Stadt Zürich abgeglichen und auf Sterbefälle, Zu- und Wegzüge bereinigt wurden. Es wurde keine Unterscheidung zwischen gültigen und ungültigen Wahlzetteln gemacht. Die berechnete Wahlbeteiligung (50,1 %) ist deshalb leicht höher als die offiziell kommunizierte.

4/7 Grafiken Grafik 1: Wahlbeteiligung in den Zürcher Stadtquartieren, 2015

5/7 Grafik 2: Wahlbeteiligung nach Alter und Geschlecht, 2015 Grafik 3: Wahlbeteiligung nach Konfession, 2015

6/7 Grafik 4: Medianeinkommen der Wählenden und Nichtwählenden nach Steuertarif, 2015

7/7 Grafik 5: Wahlbeteiligung der Einzelpersonen an den eidgenössischen Wahlen nach Alters- und Einkommensklassen, 2015