Gert Sommer Jost Stellmacher. Menschenrechte und Menschenrechtsbildung



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Transkript:

Gert Sommer Jost Stellmacher Menschenrechte und Menschenrechtsbildung

Politische Psychologie Herausgegeben von Christopher Cohrs und Andreas Zick Die Politische Psychologie ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit menschlichem Verhalten und Erleben in gesellschaftspolitischen Kontexten befasst. Was sind die psychologischen Ursachen, dass moderne Gesellschaften ihrem demokratischen und friedlichen Ideal noch immer so fern sind? Welche Gründe gibt es z. B. für Politikverdrossenheit, Diskriminierung, Terroranschläge? Wie können Politik- und SozialwissenschaftlerInnen von psychologischen Betrachtungsweisen profitieren? In der Reihe Politische Psychologie werden wichtige aktuelle Forschungsergebnisse und Diskussionen der Politischen Psychologie in Deutschland und Europa zusammengeführt. Politische Phänomene werden aus psychologischer Perspektive analysiert. Mit dem Ziel, das friedliche Zusammenleben der Menschen innerhalb und zwischen Gesellschaften zu fördern, werden Handlungsansätze für Prävention und Intervention aufgezeigt. Gleichzeitig wird eine Disziplin etabliert, die international längst ein anerkanntes Forschungsfeld ist.

Gert Sommer Jost Stellmacher Menschenrechte und Menschenrechtsbildung Eine psychologische Bestandsaufnahme

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 1. Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten VS Verlag für Sozialwissenschaften GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2009 Lektorat: Kea S. Brahms VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Krips b.v., Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-16516-5

Inhaltsverzeichnis 1 VORWORT DER REIHENHERAUSGEBER... 7 2 EINFÜHRUNG... 9 3 KURZE GESCHICHTE DER MENSCHENRECHTE... 13 3.1 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte... 13 3.2 Verträge, die auf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aufbauen... 16 3.3 Zweite Weltkonferenz über Menschenrechte (Wien, 1993)... 20 3.4 Vorgeschichte der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte... 22 4 MENSCHENRECHTSBILDUNG... 31 4.1 Einführung... 31 4.2 Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Förderung der Menschenrechtserziehung in der Schule (1980, 2000)... 33 4.3 UN-Dekade der Menschenrechtserziehung (1995-2004) und Weltprogramm für Menschenrechtsbildung (2005-2015)... 35 4.4 Ziele und Umfang von Menschenrechtsbildung, Akteure und Adressaten... 37 4.5 Zustandsskizze zum Stand der Menschenrechtsbildung in Deutschland... 42 4.6 Menschenrechtsbildung ist machbar... 47 4.6.1 Menschenrechte in Schulbüchern... 47 4.6.2 Materialien und Quellen zur Menschenrechtsbildung... 52 4.6.3 Ergebnisse einer Evaluationstudie eines universitären Menschenrechtsseminars... 55 4.7 Ausblick... 62 5 EMPIRISCHE FORSCHUNG ZU MENSCHENRECHTEN... 65 5.1 Einführung... 65 5.2 Ergebnisse repräsentativer Untersuchungen in Deutschland... 66 5.2.1 Die Wichtigkeit der Verwirklichung von Menschenrechten... 66 5.2.2 Das Wissen über Menschenrechte... 70 5.2.3 Einsatz für Menschenrechte... 81 5.2.4 Ost-West-Deutsche Vergleiche... 83 5.2.5 Fazit zu den repräsentativen deutschen Studien... 87 5.3 Internationale Vergleichsdaten... 87 5.3.1 Wichtigkeit von Menschenrechten... 88 5.3.2 Das Wissen über Menschenrechte im internationalen Vergleich... 91 5.3.3 Fazit aus den internationalen Vergleichen... 94

6 Inhaltsverzeichnis 5.4 Zur Psychologie von Menschenrechten... 95 5.4.1 Die Kontextabhängigkeit der Beurteilung von Menschenrechten und Menschenrechtsverletzungen... 95 5.4.2 Der Einfluss von Personenmerkmalen bei der Beurteilung von Menschenrechten und Menschenrechtsverletzungen... 98 5.4.3 Die Interaktion von Situations- und Personenmerkmalen... 113 5.4.4 Diskussion zur Psychologie von Menschenrechten... 116 6 MASSENMEDIEN: PRODUKTION VON BEWUSSTSEIN ÜBER MENSCHENRECHTE... 119 6.1 Einführung... 119 6.2 Medienberichterstattung zur Zeit des Ost-West-Konfliktes... 121 6.2.1 Vierzigster Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1988) Analyse deutscher Printmedien... 121 6.2.2 Gipfeltreffen zwischen Gorbatschow und Reagan (1988 in Moskau) und die Menschenrechte... 130 6.2.3 Verleihung des Friedensnobelpreises 1985... 134 6.2.4 Erstes Fazit zur Medienberichterstattung über Menschenrechte... 135 6.3 Medienberichterstattung nach der Wende... 136 6.3.1 Weltwirtschaftsgipfel und die sozialen Menschenrechte (München, 1992)... 137 6.3.2 Allensbach-Umfrage zu Menschenrechten (1995)... 138 6.3.3 Darstellung von Menschenrechtsverletzungen in der Europäischen Union... 140 6.3.4 50. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1998) Analyse von Fernsehnachrichten... 142 6.3.5 50. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1998) Analyse deutscher Printmedien... 150 6.4 Medienberichterstattung zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte... 151 6.5 Resümee... 159 7 MENSCHENRECHTSVERLETZUNGEN IM SPIEGEL DER PRESSE... 165 8 PERSPEKTIVEN FÜR DIE MENSCHENRECHTSBILDUNG... 201 LITERATUR... 211 ANHANG... 221 Anhang 1: Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte... 221 Anhang 2: Empfehlungen zur Menschenrechtsbildung von UNESCO und zweiter Weltkonferenz über Menschenrechte... 227 PERSONENVERZEICHNIS... 233 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS... 237

1 Vorwort der Reihenherausgeber Es ist uns eine große Freude, dem Inauguralband der Reihe Politische Psychologie mit diesem Vorwort der Reihenherausgeber eine breite und interessierte Leserinnen- und Leserschaft zu wünschen. Dass sich der erste Band mit dem Thema Menschenrechte befasst, ist eine besonders große Ehre und Herausforderung. Auf diesen grundsätzlichen Rechten basieren soziale Gemeinschaften und an den Prinzipien der Menschenrechte lassen sich Gesellschaften und ihre sozialen Beziehungen messen. Gert Sommer und Jost Stellmacher, beide tragende Säulen des Forums Friedenspsychologie e.v., haben sich seit vielen Jahren um die wissenschaftliche Analyse der psychologischen Bedeutung von Menschenrechten hohe Verdienste erworben. In Deutschland sind sie die Protagonisten einer Psychologie der Menschenrechte. Man mag sich fragen: Was hat Psychologie mit Menschenrechten zu tun?, fragen Gert Sommer und Jost Stellmacher in ihrem Einführungskapitel. Die Psychologie beschäftigt sich mit dem Denken, Fühlen und Handeln von Menschen im Kontext ihrer sozialen Umwelt. Menschenrechte sind Gegenstand menschlichen Denkens (ich betrachte es als Menschenrechtsverletzung, wenn eine Frau für dieselbe Berufstätigkeit schlechter entlohnt wird als ihr männlicher Kollege), Fühlens (ich fühle mich emotional betroffen, wenn ich einen Bericht über die völlig unzureichende Versorgung mit Trinkwasser in vielen Regionen der Welt sehe) und Handelns (ich spende regelmäßig für eine Flüchtlingsorganisation und unterschreibe Appelle an eine Regierung, die die Menschenrechte verletzt) im gesellschaftlichen Kontext. Aber was hat das mit Politik zu tun? Wieso sind Menschenrechte und Menschenrechtsbildung das Thema einer Politischen Psychologie? Die Politische Psychologie beschäftigt sich mit dem Wechselspiel von psychologischen Faktoren und Politik, im Sinne der Gestaltung der Ordnung von sozialer Gemeinschaft. Die Menschenrechte sollten geeignet sein, eine breit akzeptierte normative Vorstellung davon zu definieren, welche Ziele eine Gemeinschaftsordnung sinnvollerweise anstreben kann. Sie sind damit politisch relevant und sie definieren und gestalten soziale Beziehungen und persönliche Werte und Normen. Welche Rolle psychologische Faktoren auf dem Weg zur Erreichung dieser Ziele spielen und welche psychologischen Hindernisse dabei zu überwinden sind, ist das Thema des vorliegenden Bandes.

8 Vorwort der Reihenherausgeber Gert Sommer und Jost Stellmacher machen mit ihrem Band somit besonders deutlich, was Politische Psychologie leisten kann. Wir hoffen sehr, dass ihre umfassende und instruktive Bearbeitung des Themas auf große Resonanz in der interessierten akademischen und nichtakademischen Öffentlichkeit stößt und dass wir als Leserinnen und Leser etwas draus machen. Wie gesagt, es geht um die Menschenrechte. Christopher Cohrs und Andreas Zick