Statistisch betrachtet



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Transkript:

STATISTISCHES LANDESAMT Statistisch betrachtet Familien in Sachsen - Ausgabe 2016

Inhaltsverzeichnis Seite Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 2 Einleitung Familien im Fokus der Statistik 3 Lebensformen und Familien 4 Geburtenverhalten - Basis für Familiengründungen 7 Familien in Sachsen - Strukturen im Wandel 9 Familien und Erwerbsleben 12 Wirtschaftliche Situation von Familien 15 Wohnen und Ausstattung 19 Freizeit, Sport, Kultur 22 Gesundheitsrelevantes Verhalten und Familie 24 Datenquellen 26 Glossar 27

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildungen: Abb. 1 Familien im Mikrozensus nach dem neuen Lebenbsformkonzept in Sachsen 2014 Abb. 2 Lebensformen 2014 in Sachsen nach Kreisfreien Städten und Landkreisen Abb. 3 Rückgang des Anteils von Familien an den Lebensformen von 1996 bis 2014 nach Bundesländern Abb. 4 Lebensformen 1996 und 2014 nach Bundesländern Abb. 5 Frauen im Alter von 15 bis unter 50 Jahren und Lebendgeborene in Sachsen 1990 bis 2014 Abb. 6 Zusammengefasste Geburtenziffer in Sachsen und Deutschland 1990 bis 2014 Abb. 7 Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt der lebendgeborenen Kinder in Sachsen und Deutschland 1990 bis 2014 Abb. 8 Frauen ohne Kinder 2012 nach ausgewählten Geburtsjahrgängen bzw. Altersgruppen Abb. 9 Familien und Kinder 1996 bis 2014 Abb. 10 Kinder in Familien 1996 bis 2014 nach Alter der Kinder Abb. 11 Familien 1996, 2005 und 2014 nach Familienform und Zahl der Kinder Abb. 12 Anteil alternativer Lebensformen (Lebensgemeinschaften und Alleinerziehende) an Familien Abb. 13 Erwerbsquoten von Männern und Frauen 2014 nach Altersgruppen und Lebensformen Abb. 14 Betreuungsquote von Kindern unter 3 Jahren in Kindertagesbetreuung am 1. März 2015 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen Abb. 15 Aktive Erwerbstätigkeit von Familien mit Kindern 2014 nach Alter des jüngsten Kindes sowie von Paaren ohne Kinder Abb. 16 Teilzeitquoten von Frauen in Paaren und Alleinerziehenden 2014 nach Alter des jüngsten Kindes Abb. 17 Anteil der 2013 geborenen Kinder, deren Vater Elterngeld bezogen hat, an allen in diesem Jahr Geborenen nach Bundesländern Abb. 18 Familien und Paare ohne Kinder 2014 nach ausgewählten Quellen des überwiegenden Lebensunterhaltes der Bezugsperson Abb. 19 Mittleres monatliches Nettoeinkommen von Familien und Paaren ohne Kinder 2014 Abb. 20 Familien und Paare ohne Kinder 2014 nach monatlichem Nettoeinkommen Abb. 21 Struktur der durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben 2013 von Familien und Paaren ohne Kinder Abb. 22 Familien und Paare ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Wohnsituation Abb. 23 Durchschnittliche Wohnfl äche von Familien und Paaren ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Wohnstatus Abb. 24 Familien und Paare ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Ausstattungsgrad mit Fahrrad und Pkw Abb. 25 Familien und Paare ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Ausstattungsgrad mit ausgewählten Haushaltsgeräten Abb. 26 Familien und Paare ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Ausstattungsgrad mit ausgewählter Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik Abb. 27 Anteil der Internetnutzer 2015 nach Altersgruppen Abb. 28 Bevölkerung ab 18 Jahre in Paaren mit und ohne Kinder sowie Alleinerziehende nach BMI Tabellen: Tab. 1 Durchschnittliche Wohnfl äche für Kinder je Familie am 1. Januar 2003, 2008 und 2013 Tab. 2 Durchschnittliche Zeitverwendung von Personen in Deutschland je Tag 2012/2013 nach ausgewählten Aktivitäten und Personenmerkmalen Tab. 3 Bevölkerung ab 15 Jahre in Familien und Paaren ohne Kinder nach Rauchverhalten und Lebensformtyp

Einleitung Familien im Fokus der Statistik Demografischer und sozialer Wandel sind Entwicklungen, die auch in Sachsen Einfluss auf weite Teile der Gesellschaft haben. Wie entwickeln sich die sächsischen Familien und wie leben sie unter den sich ändernden Verhältnissen? Diese Broschüre soll auf Basis verfügbarer statistischer Daten u. a. Antwort darauf geben. Erfahren Sie, dass die Anzahl der Familien in Sachsen von 1996 bis 2014 um mehr als 260 000 zurück gegangen ist, in weniger als der Hälfte der sächsischen Familien zwei oder mehr Kinder lebten, sächsische Väter überdurchschnittlich häufi g Elterngeld bezogen, gut zwei Fünftel der sächsischen Familien in den eigenen vier Wänden wohnten und vieles andere mehr. Die hier dargestellten Ergebnisse basieren im Wesentlichen auf verschiedenen amtlichen Statistiken aus den jeweils aktuellsten Erhebungsjahren, u. a. der Bevölkerungsstatistik, dem Mikrozensus und der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. Für ergänzende Aussagen wurden weitere Datenquellen genutzt. Aufgrund unterschiedlicher Familienabgrenzungen sind Differenzen bei den Insgesamtzahlen möglich. Bei Paaren mit Kindern werden die Partner unabhängig von ihrer rechtlichen Beziehung zum Kind als Mütter bzw. Väter bezeichnet. Eine ausführliche Übersicht und Hinweise zu den Besonderheiten bei der Datenauswahl befindet sich am Ende der Broschüre. Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 3

Lebensformen und Familien Lebensformen im Wandel Der demografische und soziale Wandel, niedriges Geburtenniveau, lange Ausbildungszeiten, die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft, Wohnungsverfügbarkeit, die finanziellen Möglichkeiten der Bevölkerung aber auch individuelle Lebensvorstellungen all das hat Auswirkungen auf die Entwicklung der Lebensformen. Wie Menschen heute leben, ob zusammen in traditionellen Familien, bestehend aus Ehepaaren mit ihren Kindern oder in Lebensgemeinschaften, allein als Singles, Alleinerziehende oder als Alleinstehende in Wohngemeinschaften, ist so vielfältig wie interessant und durch Lebensläufe und auch gesellschaftliche Entwicklungen im stetigen Wandel begriffen. Familie wird heute in vielfältiger Form gelebt. Familie ist, wo Kinder sind. [1] Dies darstellen zu können ist eine große Herausforderung an die amtliche Statistik. Mit Umstellung des traditionellen Familienkonzeptes im Mikrozensus 1) auf ein Lebensformenkonzept wurde diesem Wandel Rechnung getragen. Das traditionelle Familienkonzept fußte auf einem ehezentrierten Familienbegriff und betrachtete Ehepaare sowohl ohne als auch mit Kindern, Alleinerziehende, aber auch geschiedene, getrennt 1) Der Mikrozensus ist als Querschnittserhebung dafür prädesti niert, Aussagen zu Haushalten und Familienformen zu liefern. Weitere methodische Ausführungen siehe Glossar. Abb. 1 Famillien im Mikrozensus nach dem neuen Lebensformkonzept in Sachsen 2014 Quelle: Mikrozensus Lebensform mit Kindern ohne Kinder mit Partner ohne Partner lebende und verwitwete Personen im Sinne von Restfamilien als Familien. Nach dem neuen Lebensformenkonzept (siehe Abb. 1) wird der Familienbegriff auf Lebensformen mit Kindern ausgerichtet. Als Familien gelten nunmehr alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, unabhängig von den Familienständen der Eltern. Sie sind seit 1996 auch statistisch darstellbar. Familien werden hier als die Lebensform gefasst, in der hauptsächlich das Aufwachsen und die Sozialisation von Kindern erfolgen. Ehepaare Lebensgemeinschaften 1) 372,1 Tsd. Alleinerziehende 137,3 Tsd. Familien 1) nichteheliche gemischt- und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften 2) Alleinstehende im Einpersonenhaushalt Ehepaare Lebensgemeinschaften 1) 703,5 Tsd. Alleinstehende (darunter Alleinlebende 2) ) 953,6 Tsd. Deutlicher Rückgang von Familien in Sachsen Während 1996 noch 2 608 000 Sachsen in Familien zusammenlebten, waren es 2014 nur noch 1 644 000. Die Zahl der Familien verringerte sich in diesem Zeitraum von 774 000 auf 509 000. Ihr Anteil an den Lebensformen sank von rund 37 Prozent auf etwa 23 Prozent. Sachsen hatte damit 2014 den niedrigsten Anteil an Familien im Vergleich mit Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. 4 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

In Großstädten lebten überwiegend Alleinstehende Regional betrachtet zeigte sich, dass es in den Kreisfreien Städten Chemnitz, Dresden und Leipzig im Verhältnis zu den Landkreisen anteilig weniger Familien gab. In Dresden lag der Anteil von Familien an den Lebensformen 2014 bei 21 Prozent, in Leipzig bei 20 Prozent und in Chemnitz bei 19 Prozent. In allen Landkreisen erreichten die Anteile über 22 Prozent. Im Landkreis Nordsachsen war der Anteil der Familien mit fast 31 Prozent am höchsten. In den drei Großstädten wurde dagegen am häufi gsten allein gelebt. Mehr als die Hälfte der Lebensformen war Alleinstehend. Am wenigsten fand sich diese Lebensform mit einem Anteil von unter 38 Prozent im Vogtlandkreis, im Landkreis Leipzig sowie im Erzgebirgskreis. (siehe auch Abb. 2) Zahl der Familien sank auch deutschlandweit Der Anteil der Alleinstehenden an den Lebensformen stieg seit 1996 um rund 6 Prozentpunkte auf fast 44 Prozent im Jahr 2014. Somit lebten etwa 18 Millionen Alleinstehende in Deutschland, rund 4 Millionen mehr als 1996. Der Anteil der Familien sank im gleichen Zeitraum um fast 7 Prozentpunkte (siehe Abb. 3) auf rund 28 Prozent. Statt rund 46 Millionen Menschen lebten 2014 nur noch rund 39 Millionen Menschen in Familien. Diese Entwicklung bewirkte, dass 2014 weniger als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland in Familien lebte. 1996 waren es noch fast 57 Prozent. Abb. 2 Lebensformen 2014 in Sachsen nach Kreisfreien Städten und Landkreisen Quelle: Mikrozensus Nordsachsen Bautzen Leipzig Meißen Vogtlandkreis Erzgebirgskreis Sächsische Schweiz- Osterzgebirge Mittelsachsen Zwickau Görlitz Leipzig, Stadt Dresden, Stadt Chemnitz, Stadt 0 20 40 60 80 100 Prozent Paare mit Kindern Paare ohne Kinder Alleinerziehende Alleinstehende Abb. 3 Rückgang des Anteils von Familien an den Lebensformen von 1996 bis 2014 nach Bundesländern Quelle: Mikrozensus - 18-16 - 14-12 - 10-8 - 6-4 - 2 0 Prozentpunkte Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Thüringen Brandenburg Sachsen Rheinland-Pfalz Deutschland Niedersachsen Bayern Berlin Schleswig-Holstein Saarland Nordrhein-Westfalen Bremen Baden-Württemberg Hessen Hamburg Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 5

Rückgang der Familien in den Bundesländern unterschiedlich stark In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Sachsen fi el der Rückgang des Anteils von Familien besonders deutlich aus. Noch 1996 lag er in diesen Ländern mit Werten zwischen 37 Prozent und rund 42 Prozent höher als in allen anderen Bundesländern. Rheinland-Pfalz und Bayern folgten mit jeweils 36 Prozent. 2014 lag der Anteil der Familien in Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Sachsen bei 27 Prozent und darunter. Baden-Württemberg, Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz erreichten Werte um 30 Prozent. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin war der Anteil der Familien sowohl 1996 (unter 28 Prozent) als auch 2014 (unter 23 Prozent) am geringsten. Im Gegenzug gab es hier nach wie vor anteilig wesentlich mehr Alleinstehende als in den Flächenländern. 2014 waren es zwischen 53 und 57 Prozent. (siehe auch Abb. 4) Abb. 4 Lebensformen 1996 und 2014 nach Bundesländern Quelle: Mikrozensus Baden-Württemberg Hessen Bayern Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Saarland Brandenburg Thüringen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Bremen Hamburg Berlin 0 20 40 60 80 100 Prozent Lebensformen mit Kindern: Lebensformen ohne Kinder: Ehepaare nichteheliche Lebensgemeinschafteerziehende Allein- Paare Alleinstehende 2014 1996 6 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

Geburtenverhalten Basis für Familiengründungen Wussten Sie, dass in Sachsen 2014 mehr Kinder je Frau geboren wurden als im Durchschnitt für Deutschland? 2014 wurden 35 935 Kinder geboren, Geburtenzahlen steigen wieder 1990 konnten noch 49 774 Lebendgeborene verzeichnet werden. 1994 hatte sich diese Zahl mehr als halbiert und erreichte mit 22 734 Lebendgeborenen den niedrigsten Stand seit 1990. Danach gab es wieder steigende Geburtenzahlen. 2014 wurden 35 935 Lebendgeborene registriert. Diese Geburtenentwicklung hat Sachsen 2014 mit 1,57 zur deutschlandweit höchsten zusammengefassten Geburtenziffer 1) geführt. Im Durchschnitt für Deutschland lag dieser Wert bei 1,48. (siehe auch Abb. 5 und 6) Mit knapp 29 Jahren bekamen 2014 sächsische Frauen ihr erstes Kind Das durchschnittliche Alter von Frauen bei der Geburt ihrer Kinder lag 1990 bei reichlich 25 Jahren. 2014 waren sie fünf Jahre älter (reichlich 30 Jahre), als sie Kinder zur Welt brachten (siehe Abb. 7). 1) siehe Glossar Abb. 5 Frauen im Alter von 15 bis unter 50 Jahren und Lebendgeborene in Sachsen 1990 bis 2014 Quelle: Bevölkerungsstatistik Frauen Lebendgeborene 1200000 50 000 1080000 45 000 960 000 40 000 840 000 35 000 720 000 30 000 600 000 25 000 480 000 20 000 360 000 15 000 240 000 10 000 120 000 5000 0 0 0 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 Abb. 6 Zusammengefasste Geburtenziffer in Sachsen und Deutschland 1990 bis 2014 Quelle: Bevölkerungsstatistik Kinder je Frau 1,60 1,40 1,20 1,00 0,80 0,60 0,40 0 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 Frauen Lebendgeborene Sachsen Deutschland 7 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates

Bei ihrem ersten Kind hatten Mütter 2014 im Schnitt ein Alter von knapp 29 Jahren. Beim zweiten Kind lag es zwischen 31 und 32 Jahren, beim dritten Kind bei 33, beim vierten Kind bei knapp 34 und bei weiteren Kindern bei 35 Jahren. Abb. 7 Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt der lebendgeborenen Kinder in Sachsen und Deutschland 1990 bis 2014 Quelle: Bevölkerungsstatistik Durchschnittsalter in Jahren 32 30 28 Zahl der kinderlosen Frauen steigt Nicht nur das Alter von Müttern bei der Geburt ihrer Kinder hat sich erhöht. Auch die Gruppe der Frauen, die aufgrund ihrer Lebensvorstellungen oder aus anderen Gründen kinderlos blieb, ist größer geworden. Wie aus einer Zusatzerhebung des Mikrozensus von 2012 hervorgeht, war etwa jede zehnte der damals 45- bis unter 50-jährigen Frauen kinderlos. Bei den 40- bis unter 45-Jährigen sind schon 15 Prozent kinderlos geblieben. Von den 35- bis unter 40-Jährigen hatte über ein Fünftel (noch) keine Kinder geboren. (siehe auch Abb. 8) Die hohen Anteile der kinderlosen Frauen bei den 16- bis 24-Jährigen und den 25- bis 34-Jährigen sind wie die Erhöhung des Alters bei Erstgebärenden auch im Zusammenhang mit den längeren Ausbildungszeiten zu sehen. Außerdem spielen die Herausforderungen und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten in unserer Zeit und entsprechende individuelle Lebensentwürfe eine viel stärkere Rolle bei der Entscheidung von Frauen, ob und wann Kinder zum Leben gehören sollen, als in früheren Generationen. [2], [3], [4] 26 24 220 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 Abb. 8 Frauen ohne Kinder 2012 nach ausgewählten Geburtsjahrgängen bzw. Altersgruppen 1) Quelle: Mikrozensus Geburtsjahre (Altersgruppe) Sachsen Deutschland 1937-1947 (65-75) 1948-1957 (55-64) 1958-1962 (50-54) 1963-1967 (45-49) 1968-1972 (40-44) 1973-1977 (35-39) 1978-1987 (25-34) 1988-1996 (16-24) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Prozent 1) Mit Angabe zur Geburt von Kindern 8 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

Familien in Sachsen Strukturen im Wandel Wussten Sie, dass es 2014 mehr als ein Drittel weniger Familien gab als 1996? Familien 1) werden weniger und kleiner Die Anzahl der Familien in Sachsen ist von 1996 bis 2014 deutlich zurückgegangen. Gab es 1996 noch rund 667 000 Familien, waren es 2014 noch rund 432 000. Gleichzeitig ging auch die Anzahl der Kinder in Familien zurück. Lebten 1996 noch über eine Million Kinder in sächsischen Familien, konnten 2014 nur noch rund 672 000 registriert werden (siehe Abb. 9). Beide Entwicklungen sind hauptsächlich durch die im vorangegangenen Kapitel dargestellte Geburtenentwicklung beeinflusst. Aufgrund der Geburtenentwicklung werden Unterschiede in der Altersstruktur der Kinder, die 1996 und 2014 in Familien lebten, deutlich. Lag der Anteil der Kinder unter 10 Jahren im Jahr 1996 bei rund einem Drittel, sank er aufgrund des Geburteneinbruchs nach der Wende zunächst bis zum Jahr 2000 auf knapp 1) Hier und bei weiteren Ausführungen auf Basis des Mikrozensus werden Familien mit Bezugspersonen unter 55 Jahre betrachtet. Weitere Ausführungen siehe Glossar. Abb. 9 Familien 1) und Kinder 1996 bis 2014 Quelle: Mikrozensus Familien 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 1) Bezugsperson unter 55 Jahre Familien 29 Prozent ab. Bis 2005 stieg der Anteil wieder auf mehr als ein Drittel. 2014 war sogar reichlich die Hälfte der Kinder unter 10 Jahre alt. Der Anteil der über 20-jährigen Kinder in Kinder Kinder 1200 1000 800 800 600 600 400 400 200 200 den Familien stieg von rund 13 Prozent im Jahr 1996 kontinuierlich auf rund 20 Prozent im Jahr 2010 an. Seit 2011 ist dieser Anteil rückläufi g und erreichte 2014 einen Tiefstand 0 0 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 9

Abb. 10Kinder in Familien 1) 1996 bis 2014 nach Alter der Kinder Quelle: Mikrozensus 2014 2010 2005 2000 1996 0 20 40 60 80 100 Alter von... bis unter... Jahren Prozent unter 5 5-10 10-15 15-20 20-25 25 und älter Bei jeder zweiten Scheidung waren minderjährige Kinder und Jugendliche betroffen 2015 gab es in Sachsen 7 007 Ehescheidungen. Bei 3 502 Scheidungen waren auch minderjährige Kinder und Jugendliche betroffen. Die Zahl der Scheidungswaisen lag bei 5 367. Das waren 106 Kinder und Jugendliche mehr als im Vorjahr und der höchste Wert seit 2006. 1) Bezugsperson unter 55 Jahre von etwa 10 Prozent (siehe Abb. 10). Wohnten im Zeitraum 2001 bis 2005 jährlich mehr als 160 000 über 20-Jährige im Hotel Mama, nutzten es 2014 nur knapp 70 000. Dieser deutliche Rückgang ist nicht nur auf das Streben junger Erwachsener nach eigenständigem Leben, sondern vor allem auf die geringen Bevölkerungszahlen in der relevanten Altersgruppe zurück zu führen. So gab es z. B. in der Altersgruppe der 20- bis unter 30-Jährigen 2014 über 60 000 Personen weniger als 1996. Zahl der Adoptionen weiterhin steigend 261 minderjährige Kinder und Jugendliche wurden 2014 adoptiert, 16 mehr als im Vorjahr. Fast zwei Drittel der Kinder waren zum Zeitpunkt der Adoption jünger als 6 Jahre. Bei 182 der adoptierten Kinder (70 Prozent) hatten die abgebenden/sorgeberechtigten Eltern bzw. Elternteile zu Beginn der Adoptionspflege bzw. des Adoptionsverfahrens den Familienstand ledig. Fast die Hälfte aller adoptierten Kinder und Jugendlichen wurde von Stiefmüttern oder Stiefvätern angenommen. Weniger Ehepaare mit Kindern mehr Lebensgemeinschaften und Alleinerziehende Ein Blick auf die Familienformen zeigt, dass sich der drastische Rückgang der Familienzahl vor allem bei der traditionellen Form des familiären Zusammenlebens - Ehepaare mit Kindern - zeigt. Auch wenn ihre Zahl sich zwischen 1996 und 2014 um mehr als die Hälfte reduzierte, waren Ehepaare mit Kindern mit rund 52 Prozent nach wie vor die häufigste Familienform. Die Zahl der Lebensgemeinschaften mit Kindern stieg im gleichen Zeitraum um mehr als 44 Prozent an. Bei den Alleinerziehenden wurde ein moderater Anstieg um 9 Prozent registriert. Von den 113 000 Alleinerziehenden waren 2014 rund 86 Prozent Frauen. Alternative Formen des Zusammenlebens in Familien gewinnen an Bedeutung. Betrug der Anteil von Lebensgemeinschaften und Alleinerziehenden an den Familien 1996 etwa ein Viertel, lag er 2000 bei rund 30 Prozent, 2005 schon bei 36 Prozent, 2010 bei 42 Prozent und 2014 sogar bei 48 Prozent. Weniger als die Hälfte aller Familien mit zwei oder mehr Kindern. 1996 hatte die Hälfte der Familien ein Kind. Der Anteil der Ein-Kind-Familien stieg bis 2009 auf knapp 60 Prozent und pendelte sich bis 2014 bei knapp 57 Prozent ein. Bei Zwei-Kind-Familien sank hingegen der Anteil im gleichen Zeitraum mit leichten Schwankungen von etwa 40 Prozent (1996) auf rund 34 Prozent (2014). Der Anteil von Familien mit drei und mehr Kindern lag bei Werten zwischen rund 7 Prozent (2005) und rund 10 Prozent (2014). Mit maximal 2 Prozent spielten Familien, in denen vier oder mehr Kinder lebten, eine untergeordnete Rolle. Gab es 1996 rund 13 000 solcher großen Familien, waren es 2014 nur noch rund 8 000. 10 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

Zwei Drittel der Lebensgemeinschaften mit Kindern und Alleinerziehenden waren Ein-Kind-Familien Ehepaare hatten 2014 häufi ger als andere Familien zwei oder mehr Kinder. Bei etwas mehr als jedem zweiten Ehepaar mit Kindern lebten Geschwister in der Familie. Bei Alleinerziehenden und Lebensgemeinschafen mit Kindern sind dagegen die Ein-Kind-Familien mit zwei Dritteln deutlich in der Überzahl. (siehe auch Abb. 11) Leipziger Familien lebten am häufigsten in alternativen Familienformen Die Ausprägung der Familienformen zeigte sich regional unterschiedlich. 2014 waren im Landkreis Bautzen, im Erzgebirgskreis und im Landkreis Zwickau Ehepaare mit Kindern relativ häufi g (rund 58 Prozent). Alternative Familienformen (Lebensgemeinschaften und Alleinerziehende) fanden sich besonders oft in der Stadt Leipzig (knapp 60 Prozent), in den Landkreisen Nordsachsen (52 Prozent) und Görlitz sowie der Stadt Chemnitz (beide rund 50 Prozent). (siehe auch Abb. 12) Dass in den drei sächsischen Großstädten alternative Formen des Zusammenlebens vorgezogen werden, kann nicht pauschalisiert werden. Anders als in Leipzig und Chemnitz lag in Dresden mit etwa 52 Prozent der Anteil der Ehepaare sogar über den Anteilen in den Landkreisen Nordsachsen, Görlitz, Mittelsachsen und Meißen. Abb. 11 Familien 1) 1996, 2005 und 2014 nach Familienform und Zahl der Kinder Quelle: Mikrozensus Ehepaare 2014 2005 1996 Alleinerziehende 2005 2014 1996 Lebens- 2014 gemein- 2005 schaften 1996 1) Bezugsperson unter 55 Jahre Leipzig, Stadt Leipzig Zwickau Vogtlandkreis 0 100 200 300 400 500 Tausend Nordsachsen Mittelsachsen Chemnitz, Stadt Erzgebirgskreis Meißen Dresden, Stadt Bautzen Sächsische Schweiz- Osterzgebirge 1Kind 2Kinder 3Kinder und mehr Abb. 12 Anteil alternativer Lebensformen (Lebensgemeinschaften und Alleinerziehende) an Familien 1) 2014 Gebietsstand: 1. Januar 2016 Quelle: Mikrozensus Kartengrundlage: Verwaltungsgrenzen, GeoSN 2016 1) Bezugsperson unter 55 Jahre Görlitz alternative Lebensformen von... bis unter... in Prozent 40,0-45,0 45,0-50,0 50,0-55,0 55,0-60,0 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 11

Familien und Erwerbsleben Wussten Sie, dass die Mehrheit der Mütter mit Kindern unter drei Jahren 2014 nicht aktiv am Erwerbsleben teilnahm? Abb. 13 Erwerbsquoten von Männern und Frauen2014 nach Altersgruppen und Lebensformen 1)2) Quelle: Mikrozensus Prozent 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 450 unter 25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 Alter von... bis unter... Jahre Ehepaare mit Kind: Männer Ehepaare mit Kind: Frauen Lebensgemeinschaften mit Kind: Männer Lebensgemeinschaften mit Kind: Frauen Erwerbsquote bei Alleinerziehenden am niedrigsten Die Erwerbstätigkeit ist die wesentlichste Quelle für den Unterhalt von Familien. Eine bestmögliche Vereinbarkeit von Familienleben und Erwerbstätigkeit spielt deshalb bei vielen Familien eine herausragende Rolle. [4] Wenn Kinder in den Familien lebten, wirkte sich das auf die Erwerbstätigkeit der Eltern aus. Dies zeigte sich an den Erwerbsquoten, also dem Anteil der Erwerbstätigen (auch in Mutterschutz, Elternzeit u.ä.) und Erwerbslosen an der Bevölkerung der jeweiligen Altersgruppe. Während 2014 bei Paaren ohne Kinder beide Partner eine Erwerbsquote über 90 Prozent erreichten (Männer: 94 Prozent; Frauen: 91 Prozent), war das bei Familien mit Kindern nur bei den Vätern der Fall. Von ihnen standen fast 98 Prozent (Ehemänner) bzw. knapp 96 Prozent (Männer in Lebensgemeinschaften) im Erwerbsleben. Ihre Partnerinnen lagen mit Quoten von rund 86 Prozent aber deutlich darunter. Alleinerziehende, die sich die Kinderbetreuung nicht mit einem Partner teilen konnten, wiesen die niedrigste Erwerbsquote auf. Von ihnen gehörten nur rund 81 Prozent zu den Erwerbspersonen. Der Familientyp hatte zusätzlich Einfluss auf die Erwerbsquote der Frauen. Hinsichtlich des Alters der Mütter zeigte sich, Alleinerziehende Paare ohne Kinder: Männer Paare ohne Kinder: Frauen 1) Bezugsperson unter 55 Jahre; ohne gleichgeschlechtliche Paare 2) Altersgruppen mit nicht repräsentativen Besetzungszahlen unter 5 000 werden in der Abbildung nicht dargestellt dass besonders in den drei Altersgruppen der 25- bis unter 30-Jährigen, der 30- bis unter 35-Jährigen und der 35- bis unter 40-Jährigen, die am häufi gsten kleine Kinder in der 12 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

Familie betreuen, die Quoten deutlich unter denen der Väter oder bei Paaren ohne Kinder lagen. Trotz ähnlichen Verlaufs zeigten sich zudem deutliche Niveauunterschiede in Bezug auf den Familientyp. So fanden sich die Erwerbsquoten zwischen knapp 58 Prozent und 83 Prozent bei Alleinerziehenden unter denen von Ehefrauen (zwischen rund 65 und 86 Prozent). Frauen in Lebensgemeinschaften waren mit Quoten zwischen rund 78 Prozent und rund 91 Prozent noch stärker am Erwerbsleben beteiligt. (siehe auch Abb. 13) Nur vier von zehn Frauen mit Kindern unter drei Jahren aktiv erwerbstätig (siehe Glossar) Wenn Kleinkinder in den Familien lebten, waren die Unterschiede im Erwerbsverhalten zwischen Müttern und Vätern am höchsten. Nur knapp vier von zehn Frauen gingen aktiv einer Erwerbstätigkeit nach, sofern das jüngste Kind das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet hatte. Von den Vätern waren mehr als 80 Prozent aktiv erwerbstätig. Jedes zweite Kind unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung Sachsenweit besuchte 2015 jedes zweite Kind unter drei Jahren eine mit öffentlichen Mitteln geförderte Kindertagesbetreuung. Damit lag Sachsen über der bundesweiten Quote von knapp 33 Prozent (siehe Abb. 14). Diese Betreuungssituation hat auch Einfluss auf die Ausprägung der Erwerbsbeteiligung insbesondere bei Müttern von Kleinkindern. Bei den 3- bis unter 6-Jährigen gab es nahezu (knapp 97 Prozent) eine vollständige Betreuung in geförderten Einrichtungen. Auch hier lag Sachsen über der Quote von knapp 95 Prozent für Deutschland. Abb. 14 Betreuungsquote von Kindern unter 3 Jahren in Kindertagesbetreuung 1) am 1. März 2015 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen Quelle: Statistik der Kinder- und Jugendhilfe Nordsachsen Leipzig Dresden, Stadt Meißen Bautzen Mittelsachsen Sächsische Schweiz- Osterzgebirge Sachsen Zwickau Chemnitz, Stadt Leipzig, Stadt Görlitz Vogtlandkreis Erzgebirgskreis Deutschland 2) 0 10 20 30 40 50 60 Prozent 1) Kinder in Kindertageseinrichtungen sowie Kinder in mit öffentlichen Mitteln geförderter Kindertagespflege, die nicht zusätzlich eine Kindertageseinrichtung oder eine Ganztagsschule besuchen 2) Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Kindertagesbetreuung regional 2015 Abb. 15 Aktive Erwerbstätigkeit von Familien 1) mit Kindern 2014 nach Alter des jüngsten Kindes sowie von Paaren 1) ohne Kinder Quelle: Mikrozensus Paare mit Kindern unter 3 Jahre 3 bis unter 6 Jahre 6 bis unter 18 Jahre 18 Jahre und älter unter 3 Jahre 3 bis unter 6 Jahre 6 bis unter 18 Jahre 18 Jahre und älter Alleinerziehende Paare ohne Kinder 0 20 40 60 80 100 1) Bezugsperson unter 55 Jahre Prozent Mann und Frau bzw. Alleinerziehende/r aktiv Mann nicht aktiv, Frau aktiv Frau nicht aktiv, Mann aktiv Mann und Frau bzw. Alleinerziehende/r nicht aktiv Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 13

Von den Frauen, deren jüngstes Kind dieser Altersgruppe angehörte, beteiligten sich drei Viertel aktiv am Erwerbsleben. Damit waren sie nur noch geringfügig weniger erwerbstätig als Frauen in Paaren ohne Kinder. Mit steigendem Alter der Kinder lag der Anteil der aktiven erwerbstätigen Frauen mit Kindern sogar über dem Anteil von Frauen in Paaren ohne Kinder. (siehe auch Abb. 15) Mütter in Paargemeinschaften häufiger teilzeitbeschäftigt als Alleinerziehende Eine Möglichkeit, Familienleben und Erwerbstätigkeit unter einen Hut zu bringen, kann für viele Mütter die Reduzierung der Arbeitszeit zugunsten der Familienzeit sein. Bei Paaren mit Kindern arbeitete gut jede zweite Mutter und bei Alleinerziehenden vier von zehn in Teilzeit. Mit steigendem Alter des jüngsten Kindes sank die Teilzeitquote der Mütter. Besonders deutlich zeigte sich der Einfluss des Familientyps auf die Teilzeitbeschäftigung, solange das jüngste Kind unter sechs Jahre alt war. Mehr als die Hälfte der Alleinerziehenden, aber nur rund vier von zehn Müttern in Paargemeinschaften arbeiteten dann in Vollzeit. Lebten Frauen in Paargemeinschaften ohne Kinder, ging mehr als ein Viertel von ihnen einer Teilzeitbeschäftigung nach. (siehe auch Abb. 16) Abb. 16 Teilzeitquoten von Frauen in Paaren 1) und Alleinerziehenden 1) 2014 nach Alter des jüngsten Kindes Quelle: Mikrozensus Prozent 60 50 40 30 20 10 0 Paare ohne Kinder Paare mit Kindern Alleinerziehende 1) Bezugsperson unter 55 Jahre Abb. 17 Anteil der 2013 geborenen Kinder, deren Vater Elterngeld bezogen hat, an allen in diesem Jahr Geborenen nach Bundesländern Quelle: Statistik zum Elterngeld Sachsen Bayern Thüringen Baden-Württemberg Berlin Hamburg Brandenburg Deutschland Hessen Niedersachsen Schleswig-Holstein Rheinland-Pfalz Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Bremen Saarland Alter der Kinder unter 6 Jahre 6bisunter 18 Jahre 18 Jahre und älter 0 10 20 30 40 50 Prozent Väterbeteiligung am Bezug von Elterngeld in Sachsen überdurchschnittlich 34 036 Frauen und damit fast alle Mütter der 2013 in Sachsen geborenen Kinder nutzten die Möglichkeit des Elterngeldbezugs. Väter bezogen wesentlich seltener und kürzer als ihre Partnerinnen Elterngeld. 14 256 Männer und damit 41 Prozent der Väter der 2013 geborenen Kinder nutzten diese Möglichkeit.. Das waren deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt, der bei 32 Prozent lag. (siehe auch Abb. 17) Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 14

Wirtschaftliche Situation von Familien Wussten Sie, dass fast ein Drittel der Ausgaben von Familien für Wohn- und Energiekosten verwendet wurden? Neun von zehn Familien bestritten ihren Lebensunterhalt überwiegend aus Erwerbstätigkeit In mehr als vier Fünfteln der Familien mit Kindern bezogen 2014 die Väter (in Paargemeinschaften) oder die Alleinerziehenden die finanziellen Mittel für den Lebensunterhalt vorwiegend aus ihrer eigenen Erwerbstätigkeit. In jeder zehnten Familie waren allerdings Arbeitslosengeld I und II oder Sozialhilfe, laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung u. a. Hilfen in besonderen Lebenslagen die wichtigsten Einkommensquellen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Am häufi gsten (mehr als 90 Prozent) bestritten verheiratete Familienväter den Lebensunterhalt überwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit. Bei Familienvätern in Lebensgemeinschaften und Männern, die in Paargemeinschaften ohne Kinder lebten, konnten das rund 88 Prozent. Bei Paargemeinschaften mit Kindern und bei kinderlosen Paaren wurde die wirtschaftliche Situation noch wesentlich verbessert, wenn beide Partner erwerbstätig waren. Bei vier Abb. 18 Familien und Paare ohne Kinder 2014 nach ausgewählten Quellen des überwiegenden Lebensunterhaltes der Bezugsperson 1) Quelle: Mikrozensus Prozent 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Ehepaare mit Kindern Lebensgemeinschaften Alleinerziehende mit Kindern Fünfteln der verheirateten Eltern und drei Vierteln der Eltern, die in Lebensgemeinschaften lebten, war 2014 die Erwerbstätigkeit so ausgeprägt, dass sie für beide Elternteile die Paare ohne Kinder 1) Bezugsperson unter 55 Jahre 2) einschließlich Sozialhilfe, laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung u.a. Hilfen in besonderen Lebenslagen Erwerbstätigkeit Arbeitslosengeld I, II 2) wichtigste Einkommensquelle darstellte. Von den Alleinerziehenden konnten nur knapp zwei Drittel überwiegend von der eigenen Erwerbstätigkeit leben. Sie waren besonders Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 15

häufi g auf staatliche Unterstützungen angewiesen. 2014 stellten für jede vierte Familie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe und ähnliche Sozialleistungen die wichtigsten Quellen für ihren Lebensunterhalt dar. Bei Ehepaaren und Lebensgemeinschaften mit Kindern waren für rund vier bzw. sieben Prozent der Familien diese staatlichen Hilfen die wesentlichste Einkommensquelle für den Lebensunterhalt (siehe auch Abb. 18). Aufstockerfamilien, die aufgrund niedriger Einkommen oder Notlagen zusätzliche staatliche Hilfen erhielten, sind nicht berücksichtigt. Abb. 19 Mittleres monatliches Nettoeinkommen 1) von Familien und Paaren ohne Kinder 2) 2014 Quelle: Mikrozensus Ehepaare mit Kindern Lebensgemeinschaften mit Kindern Alleinerziehende Ehepaare ohne Kinder Lebensgemeinschaften ohne Kinder 0 500 1 000 1 500 2 000 2 500 3 000 3 500 1) errechnet über Median, ohne Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied in der Haupttätigkeit selbstständiger Landwirt ist, sowie ohne Haushalte, die keine Angaben über ihr Einkommen gemacht haben 2) Bezugsperson unter 55 Jahre Nettoeinkommen bei Ehepaaren mit Kindern am höchsten Art der Einkommen und Zahl der Einkommensbezieher beeinflussten die Höhe der Nettoeinkünfte, welche den Familien zur Bestreitung ihrer Ausgaben zur Verfügung standen. Ältere Kinder, die eigene Einkommen erzielten, trugen zusätzlich zu den Eltern zum Nettoeinkommen der Familien bei. So erhöhte knapp jedes zehnte Kind (rund 62 000), welches noch mit den Eltern oder einem Elternteil in einer Familie zusammenlebte, mit Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit das Nettoeinkommen der Familie. Über das höchste mittlere monatliche Nettoeinkommen verfügten Ehepaare mit Kindern. Ihnen Abb. 20 Familien und Paare ohne Kinder 2014 nach monatlichem Nettoeinkommen 1)2) Quelle: Mikrozensus Tausend 35 30 25 20 15 10 5 0 unter 900 900-1300 1300-1700 1700-2000 2000-2300 2300-2600 2600-2900 2900-3200 3200-3600 3600-4000 4000-4500 4500-5500 5500 und mehr monatliches Nettoeinkommen von... bis unter... Ehepaare mit Kindern Lebensgemeinschaften mit Kindern Ehepaare ohne Kinder Lebensgemeinschaften ohne Kinder Alleinerziehende 1) Bezugsperson unter 55 Jahre; ohne Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied selbständiger Landwirt ist, sowie ohne Haushalte, die keine Angaben über ihr Nettoeinkommen gemacht haben 2) Haushalte mit nicht repräsentativen Besetzungszahlen unter 5 000 werden in der Abbildung nicht dargestellt 16 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

Bildquelle: Jeannette Klaua standen 2014 für den Lebensunterhalt und die Gestaltung ihres Familienlebens rund 3 150 zur Verfügung. Lebensgemeinschaften mit Kindern hatten ein finanzielles Budget von monatlich rund 2 720. Familien von Alleinerziehenden mussten im Schnitt mit 1 510 auskommen. (siehe auch Abb. 19) Bei den Ehepaaren mit Kindern waren gut zwei Drittel den Einkommensgruppen zwischen 2 000 und 4 500 zuzuordnen. Jeweils knapp zwei Drittel der Nettoeinkünfte von Lebensgemeinschaften mit oder ohne Kinder und auch der Ehepaare ohne Kinder lagen in den Gruppen von 1 700 bis unter 3 600. Zwei Drittel und damit die Mehrheit der Alleinerziehenden waren in den Einkommensgruppen zwischen 900 und 2 000 zu finden. Fast ein Zehntel der Alleinerziehenden musste mit einem mittleren monatlichen Nettoeinkommen unter 900 auskommen. (siehe auch Abb. 20) Paare mit Kindern unter 18 Jahren verfügten im Schnitt über 48 100 Bruttogeldvermögen 1) Nach den Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2) 2013 besaßen 95 Prozent der Paare mit und ohne Kinder Geldvermögen. Bei Familien von Alleinerziehenden konnten rund 83 Prozent auf Rücklagen in dieser Form zurückgreifen. Alleinerziehende hatten im Schnitt Bruttogeldvermögen in Höhe von 14 200. Das war nicht einmal ein Drittel des Bruttogeldvermögens, über welches Paare mit Kindern verfügen konnten. Diese hatten im Schnitt 48 100 in Wertpapieren, anderen Anlagen, Lebensversicherungen u. Ä. angelegt. Noch höher war das Bruttogeldvermögen bei Paaren ohne Kinder mit durchschnittlich 54 300. 1) Berücksichtigt bei den folgenden Angaben zum Bruttogeldvermögen sind nur Haushalte mit Angaben zur Höhe des Bruttogeldvermögen 2) Weitere Informationen zur Einkommens- und Verbrauchsstichprobe siehe Glossar Ausgaben für Wohnen und Energie waren größter Posten Unabhängig vom Familientyp summierten sich 2013 die Kosten für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung zum größten Ausgabenposten bei den privaten Konsumausgaben. Alleinerziehende wendeten 2013 dafür reichlich ein Drittel ihrer Gesamtausgaben auf. Bei Paaren mit Kindern betrug dieser Ausgabeposten rund 30 Prozent. Aber auch bei Paaren ohne Kinder lag der Ausgabenanteil bei gut 31 Prozent. Der zweitgrößte Ausgabeposten war für Familien mit Kindern Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren. Alleinerziehende verwendeten hier mit einem Ausgabenanteil von rund 16 Prozent ihrer Gesamtausgaben etwas mehr als Paare mit oder ohne Kinder (15 Prozent). Auf Bekleidung und Schuhe entfi elen bei Familien knapp sechs, bei Paaren ohne Kinder vier Prozent der Ausgaben. Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 17

Abb. 21 Struktur der durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben 2013 von Familien 1) und Paaren ohne Kinder Quelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Paare mit Kindern Alleinerziehende PaareohneKind 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Prozent Wohnen,Energie,Wohnungsinstandhaltung Bekleidung und Schuhe Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren u. Ä. Andere Waren und Dienstleistungen Verkehr Gesundheitspflege 0 Freizeit, 10Unterhaltung 20 und Kultur 30 40 Post 50 und Telekommunikation 60 70 80 90 100 Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen Bildungswesen Prozent Innenausstattung, Haushaltsgeräte, -gegenstände 1) Kinder unter 18 Jahren Die Grundbedürfnisse Wohnen, Verpfl egung und Bekleidung deckten Paare mit und ohne Kindern danach mit gut der Hälfte ihrer Ausgaben ab (51 Prozent). Alleinerziehende wendeten dafür mit rund 56 Prozent etwas mehr auf. Ausgaben für Verkehr wie Fahrzeuge, Kraftstoffe, Zubehör und Reparaturen für Autos sowie Personenbeförderung (incl. Fahrkarten) u. a. war mit Anteilen an den Gesamtausgaben von knapp 15 Prozent bei Paaren mit Kindern und knapp 12 Prozent bei Alleinerziehenden die drittgrößte Ausgabenposition bei Familien. Bei Paaren ohne Kinder bildeten die Ausgaben mit 15 Prozent sogar den zweitgrößten Ausgabenposten. Etwa ein Zehntel ihrer Ausgaben entfi el bei Familien auf Kosten für Freizeit, Unterhaltung und Kultur. Paare ohne Kinder verwendeten rund 13 Prozent ihrer Ausgaben für diesen Bereich. Hierzu zählen u. a. Kosten für Pauschalreisen, Freizeit- und Kulturdienstleistungen aber auch Zeitungen, Zeitschriften, Unterhaltungselektronik, Blumen, Gärten, Camping oder Haustiere. Der Anteil der Kosten für Gaststättenbesuche oder Beherbergungsdienstleistungen lag bei den Paaren mit Kindern bei gut sechs Prozent, bei Alleinerziehenden und Paaren ohne Kinder bei rund fünf Prozent. (siehe auch Abb. 21) 18 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

Wohnen und Ausstattung Wussten Sie, dass 2013 gut zwei Fünftel der sächsischen Familien mit Kindern in den eigenen vier Wänden wohnten? Wohnsituation von Familien Reichlich 41 Prozent der Familien mit Kindern lebten nach den Ergebnissen der Einkommensund Verbrauchsstichprobe 1) 2013 in Wohneigentum. Damit lagen sie über dem sächsischen Durchschnitt 2) von gut 35 Prozent. Bei Betrachtung der Familientypen zeigte sich, dass von Alleinerziehenden weniger als ein Fünftel mit ihren Kindern in den eigenen vier Wänden wohnte. Dagegen bewohnte fast jedes zweite Paar mit Kindern sein Eigenheim oder seine Eigentumswohnung. Gegenüber Abb. 22 Familien 1) und Paare ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Wohnsituation Quelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe den Paaren ohne Kinder waren kaum Unterschiede festzustellen. Von diesen lebte etwas mehr als die Hälfte in ihrem Wohneigentum. (siehe auch Abb. 22) 1) Weitere Informationen zur Einkommens- und Verbrauchsstichprobe siehe Glossar 2) Bei diesem Durchschnittswert wurden auch Alleinlebende einbezogen, die deutlich seltener in Wohneigentum lebten. 16,7 49,6 50,2 1) Kinder unter 18 Jahren 49,8 83,3 50,4 Miete/mietfrei Paare mit Kindern Alleinerziehende Paare ohne Kind Wohneigentum Paare mit Kindern Alleinerziehende Paare ohne Kind Familien mit Wohneigentum hatten mehr Platz Die durchschnittliche Wohnfl äche ist je nach Familientyp unterschiedlich groß und war 2013 mit 102 m 2 bei Paaren mit Kindern am größten. Paare ohne Kinder bewohnten im Schnitt knapp 87 m 2. Alleinerziehende mussten mit 75 m 2 auskommen. Unterschiede zeigten sich zwischen Mietern und Wohneigentümern. Bei Eigentümern lagen die Wohnfl ächen deutlich über dem Durchschnitt. Mit rund 121 m 2 stand Paaren mit Kindern die größte Wohnfl äche zur Verfügung. Alleinerziehende mit Wohneigentum konnten im Schnitt knapp 106 m 2 nutzen. Paare ohne Kinder verfügten als Bewohner Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 19

von Eigentumswohnung oder eigenem Haus über eine Wohnfl äche von 104 m 2. Im Mietverhältnis mussten Paare mit Kindern und Alleinerziehende mit rund 37 m 2 weniger Wohnfl äche auskommen als Eigentümer. Bei Paaren ohne Kinder lag die Differenz zwischen Mietern und Eigentümern bei 35 m 2 Wohnfl äche. Interessant ist, dass sich die größeren Wohnfl ächen von Paaren mit Kindern kaum auf mehr Wohnfl äche für Kinder auswirkten. War bei den Wohneigentümern die durchschnittliche Wohnfl äche von Paaren mit Kindern fast 16 m 2 größer als bei Alleinerziehenden, wies die Wohnfl äche für ihre Kinder nur ein Plus von knapp 2 m 2 auf. Bei Familien, die zur Miete wohnten, hatten Paare mit Kindern durchschnittlich 15 m 2 mehr Wohnfl äche zur Verfügung als Alleinerziehende. Die Wohnfl äche für Kinder betrug wie bei den Alleinerziehenden rund 17 m 2. (siehe auch Abb. 23). Je nach Anzahl der Kinder in den Familien erhöhte sich die durchschnittliche Wohnfl äche für Kinder unabhängig vom Familientyp deutlich (siehe Tab. 1). Abb. 23 Durchschnittliche Wohnfläche von Familien 1) und Paaren ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Wohnstatus Quelle : Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Paare mit Kindern Alleinerziehende Paare ohne Kind 0 20 40 60 80 100 120 140 m 2 Miete/mietfrei Wohnfläche für Kinder Eigentum Wohnfläche für Kinder Wohnfläche für Kinder 1) Kinder unter 18 Jahren Mehr als neun von zehn Familien besaßen 2013 Fahrräder Entsprechend den heutigen Anforderungen an Mobilität ist auch die Ausstattung von Familien mit Pkw oder Fahrrädern hoch. Fast alle Paare mit Kindern besaßen 2013 mindestens einen Pkw. Auch knapp drei Viertel der Alleinerziehenden nutzten ein eigenes Auto. Von den Paaren ohne Kinder verfügten rund Tab. 1 Durchschnittliche Wohnfläche für Kinder je Familie 1) am 1. Januar 2003, 2008 und 2013 (in m 2 ) Quelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 95 Prozent über ein Auto. Die Ausstattung mit Fahrrädern war bei Familien deutlich höher als bei Paaren ohne Kinder. Fast 97 Prozent der Paare mit Kindern verfügten über Fahrräder und besaßen durchschnittlich drei Räder je Familie. Von den Familien Alleinerziehender waren rund 92 Prozent mit Fahrrädern ausgestattet. Hier standen im Schnitt knapp zwei Fahrräder bereit. Knapp 80 Prozent der Paare ohne Kinder, von denen fast die Hälfte Rentner- bzw. Pensionärshaushalte 1) waren, besaßen Fahrräder. (siehe auch Abb. 24) 1) Bezugsperson des Haushaltes ist Rentner oder Pensionär Allein- Paare Davon mit Kind(ern) Jahr erzie- mit Davon mit Kind(ern) hende 1 2 und mehr Kind(ern) 1 2 3 und mehr 2003 14,1 (11,7) (19,9) 20,6 15,3 24,5 (35,3) 2008 17,4 (14,2) (26,4) 21,9 15,8 26,5 (39,5) 2013 18,2 14,9 (26,3) 21,5 15,5 25,9 (39,5) 1) Kinder unter 18 Jahren In Familien von Alleinerziehenden wurde häufiger per Hand abgewaschen Paare mit Kindern wiesen bei allen betrachteten Haushaltsgeräten den höchsten Ausstattungsgrad auf. Bei den Mikrowellengeräten lag er mit rund 83 Prozent 5 Prozentpunkte über dem von Familien Alleinerziehender. Bei kostenintensiveren Geräten 20 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

wie Geschirrspülmaschinen oder Wäschetrocknern sind die Unterschiede gravierender. Während von Paaren mit Kindern fast neun von zehn und bei Paaren ohne Kinder drei Viertel eine Geschirrspülmaschine besaßen, hatten nicht einmal zwei Drittel der Alleinerziehenden dieses Gerät zur Erleichterung der Hausarbeit zur Verfügung. Wäschetrockner fanden sich bei gut 40 Prozent der Familien von Paaren mit Kindern und damit fast doppelt so oft wie bei Alleinerziehenden (knapp 23 Prozent). Auch reichlich 30 Prozent der Paare ohne Kinder konnten einen Wäschetrockner in ihrem Haushalt nutzen. (siehe auch Abb. 25) Abb. 24 Familien 1) und Paare ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Ausstattungsgrad mit Fahrrad und Pkw Quelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Fahrrad Personenkraftwagen 1) Kinder unter 18 Jahren 0 20 40 60 80 100 Prozent Abb. 25 Familien 1) und Paare ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Ausstattungsgrad mit ausgewählten Haushaltsgeräten Quelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Paare mit Kindern Alleinerziehende Paare ohne Kind Internetanschluss bei 95 Prozent der Familien verfügbar Mit Fernsehgeräten waren nahezu alle Paare ohne Kinder ausgestattet. Familien verfügten geringfügig seltener über diese Geräte. Die Ausstattung mit stationärem PC war mit fast 65 Prozent bei Paaren mit Kindern am höchsten, gefolgt von Paaren ohne Kinder (57 Prozent) und den Alleinerziehenden (knapp 45 Prozent). Mobile PC wie Laptop, Netbook, Tablet-PC gab es aber deutlich häufi ger bei Familien. Über vier Fünftel der Paare mit Kindern und drei Viertel der Alleinerziehenden besaßen mindestens eins dieser Geräte. Bei Paaren ohne Kinder war es nur reichlich die Hälfte. Über Internetanschlüsse verfügten fast alle Paare mit Kindern und 88 Prozent der Alleinerziehenden. Bei Paaren ohne Kinder sind knapp 79 Prozent über diese Weise vernetzt. (siehe auch Abb. 26) Wäschetrockner (auch im Kombigerät) Abb. 26 Familien 1) und Paare ohne Kinder am 1. Januar 2013 nach Ausstattungsgrad mit ausgewählter Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik Quelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Prozent 100 80 60 40 20 Mikrowellengerät Geschirrspülmaschine 1) Kinder unter 18 Jahren 0 20 40 60 80 100 Prozent 0 Fernseher PC stationär PC mobil PC-Drucker (Laptop, Netbook, Tablet-PC) 1) Kinder unter 18 Jahren Internetanschluss Paare mit Kindern Alleinerziehende Paare ohne Kind Paare mit Kindern Alleinerziehende Paare ohne Kind Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 21

Freizeit, Sport, Kultur Wussten Sie, dass Kinder und Jugendliche mehr Zeit mit Computer und Smartphone verbrachten als mit Lesen von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen? Mediennutzung bedeutsame Freizeitaktivität Die Ergebnisse der Zeitverwendungserhebung von 2012/2013 geben Aufschluss darüber, wie die Menschen in Deutschland Tag für Tag ihre Zeit verbrachten. Aufgrund der Fallzahl können die Ergebnisse nicht länderspezifisch ausgewertet werden, geben aber dennoch Anhaltspunkte über Freizeitaktivitäten. Zu beachten ist, dass ein Durchschnitt der Zeitverwendung bezogen auf alle Personen der betrachteten Gruppe gebildet wird, in den z. B. auch Wochenendtage eingerechnet werden 1). [5] Nach den Bereichen der Physiologischen Regeneration (Schlafen, Essen, Trinken, Körperpflege), der Erwerbstätigkeit und der Haushaltsführung (Tätigkeiten in und für Haushalt, Wohnung, Garten) wurde von Familien für die Mediennutzung ein bedeutsamer Teil ihres Zeitbudgets verwendet. Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren beschäftigten sich täglich durchschnittlich 2 Stunden und 34 Minuten mit Medien. Das waren 4 Minuten mehr als Männer in Paaren mit Kindern und 6 Minuten mehr Tab. 2 Durchschnittliche Zeitverwendung von Personen in Deutschland je Tag 2012/2013 nach ausgewählten Aktivitäten und Personenmerkmalen (in Stunden: Minuten) Quelle: Zeitverwendungserhebung Aktivitäten Alleinerziehende Paare mit Kindern Paare ohne Kinder Männer Frauen Männer Frauen Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahre Persönlicher Bereich, Physiologische Regeneration 10:50 10:21 10:47 11:15 11:28 11:48 Erwerbstätigkeit 2:52 5:20 2:26 2:33 1:52 0:18 Haushaltsführung und Betreuung der Familie 4:50 3:01 5:46 2:51 3:58 1:04 darunter Betreuung von Kindern im Haushalt 1:07 0:44 1:31 / / (0:01) Ehrenamt, freiwilliges Engagement, Unterstützung anderer Haushalte, Versammlungen 0:14 0:17 0:14 0:27 0:25 0:11 Qualifikation, Bildung (0:07) (0:05) (0:04) (0:04) (0:05) 3:48 Soziales Leben und Unterhaltung 1:49 1:30 1:40 1:45 1:52 1:52 Sport, Hobbys, Spiele 0:37 0:42 0:36 1:02 0:52 2:08 Mediennutzung 2:28 2:30 2:11 3:42 3:10 2:34 darunter: Lesen (auch elektronisch) 0:29 0:17 0:24 0:42 0:39 0:21 Fernsehen, Video und DVD 1:36 1:47 1:31 2:27 2:15 1:39 Radio, Musik oder andere Tonaufnahmen hören (0:02) 0:03 (0:01) 0:04 0:03 0:09 Computer und Smartphone 0:21 0:23 0:16 0:30 0:13 0:24 22 Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet

als Alleinerziehende. Frauen in Paaren mit Kindern nutzten im Schnitt 2 Stunden und 11 Minuten täglich dafür. Fernsehen oder das Schauen von DVD oder Videos standen dabei für alle Gruppen an erster Stelle. Für Männer sowie Kinder und Jugendliche lag die Nutzung von Computer und Smartphone bei der Mediennutzung an zweiter Stelle. 2) Bei den Alleinerziehenden und den Frauen in Paaren mit Kindern nahm dagegen das Lesen von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften den zweiten Platz ein. Für Soziales Leben und Unterhaltung wie soziale Kontakte und Gespräche, Ausflüge und Besuche von Kulturstätten wurden durchschnittlich 1,5 bis knapp zwei Stunden täglich verwendet. Kinder und Jugendliche nutzten im Schnitt gut zwei Stunden täglich für Sport, Hobbys und Spiele. Für Sport und körperliche Bewegung wurde davon mit durchschnittlich 37 Minuten genau so viel Zeit verwendet wie für Computerspiele. Männer in Paaren mit Kindern verbrachten durchschnittlich 42 Minuten am Tag mit Sport, Hobbys oder Spielen. Das war etwas mehr Zeit, als bei Frauen in Paargemeinschaften oder bei Alleinerziehenden (36 bzw. 37 Minuten). (siehe auch Tab. 2) Im Internet surfende Kinder und Jugendliche gehören zum Familienalltag Ergebnisse der IKT-Erhebung in Sachsen zeigen, dass knapp 98 Prozent der Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren im ersten Quartal 2015 im Netz surften. Bei den 16- bis 24-Jährigen waren es sogar 100 Prozent und bei den 25- bis 44-Jährigen reichlich 98 Prozent, die das Internet nutzten. (siehe auch Abb. 27) Abb. 27 Anteil der Internetnutzer 2015 nach Altersgruppen Quelle: IKT-Erhebung Prozent 100 80 60 40 20 0 10-15 16-24 25-44 45-64 65 und älter Alter von bis Jahre Kinder und Jugendliche hatten höchste Mitgliedsquote im Landessportbund Sportliche Aktivitäten von Familien können im privaten Bereich, in Fitnessstudios oder durch die Nutzung präventiver Sportangebote von Krankenkassen oder anderer alternativer Angebote erfolgen. Ein weiterer Bereich ist der vereinsorganisierte Sport. Am 1. Januar 2015 waren nach der Bestandserhebung des Landessportbundes Sachsen e. V. 623 482 Mitglieder in verschiedensten Sportvereinen und in unterschiedlichen Sportarten gemeldet. Damit wurde seit 1991 der höchste Mitgliederstand erreicht. Der Anteil der in den Vereinen Sporttreibenden an der Gesamtbevölkerung war im Alter von 7 bis unter 19 Jahren am höchsten. Knapp die Hälfte der 7- bis unter 15-Jährigen und etwa ein Drittel der 15- bis unter 19-Jährigen waren in Vereinen organisiert. Mit steigendem Alter nahm die Mitgliederquote weiter ab. Beliebteste aktiv ausgeübte Sportart war Fußball.. 1) Weitere Informationen zur Zeitverwendungserhebung siehe Glossar 2) Betrachtet man allerdings z. B. nur die knapp 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die die Tätigkeit Nutzung von Computer oder Smartphone überhaupt ausübten, ergab sich sogar ein Zeitverbrauch von durchschnittlich 1 Stunde und 29 Minuten täglich. (weitere Daten siehe [5]) Bildquelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Copyright Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Statistisch betrachtet 23