Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. KONZEPTION WOHNSTÄTTE HOHENROTH. für Menschen mit Behinderung



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Transkript:

Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. KONZEPTION WOHNSTÄTTE HOHENROTH für Menschen mit Behinderung Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. Meiningerstraße 55 97616 Bad Neustadt/Saale Tel.: 09771 / 63 09 94-10 Fax.: 09771 / 63 09 94-11 E-Mail: info@lebenshilfe-rhoen-grabfeld.de www.lebenshilfe-rhoen-grabfeld.de

Inhaltsverzeichnis (zu Punkt 8.1.1 der Gesamtkonzeption) Seite 1. Vorwort 1 2. Träger der Wohnstätte 1/2 3. Einrichtung und Ansprechpartner 2 4. Zielgruppe 2 5. Standort und Infrastruktur 2/3 6. Kapazität, Struktur und Öffnungszeiten 3/4 7. Verhinderungspflegesätze 4 8. Wohnen im Alter Tagesstruktur (Blaues Haus) 4 8.1 Zielgruppe 4/5 8.2 Grundgedanke zur Betreuung 5 8.3 Erhöhter Pflegebedarf 6 8.4 Gesundheit 6 9. Personal 7

1. Vorwort Die Hilfe zur Selbsthilfe ist die Leitlinie der pädagogischen Arbeit in der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. Die Wohnstätte Hohenroth ist neben der Wohnstätte Unterweißenbrunn, der Außenwohngruppe und dem betreuten Wohnen ein wesentlicher Bestandteil der Lebenshilfe. Das vorliegende Konzept soll einen Überblick über die Strukturen und Dienstleistungsinhalte der Wohnstätte geben und als Orientierungshilfe bei einem Aufnahmeantrag dienen. 2. Träger der Wohnstätte Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. Geschäftsstelle Meininger Straße 55 97616 Bad Neustadt/Saale Tel.: 09771 / 63 09 94-10 Fax: 09771 / 63 09 94-11 E-Mail: info@lebenshilfe@rhoen-grabfeld.de Der Verein Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. mit Sitz in Bad Neustadt ist Träger verschiedener Einrichtungen für behinderte oder von Behinderung bedrohter Menschen im Landkreis Rhön-Grabfeld. Ziel ist es, insbesondere Menschen mit einer geistigen und/oder Mehrfachbehinderung von Geburt an lebenslang zu begleiten und zu unterstützen. Neben den Wohnangeboten sind noch folgende Einrichtungen in der Trägerschaft der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v.: Interdisziplinäre Frühförderstelle für den Landkreis Rhön-Grabfeld ggmbh Fachtherapeutische Praxis für Logopädie, Ergotherapie und Krankengymnastik Schwerpunkt geistige Behinderung für den Landkreis Rhön-Grabfeld ggmbh (F.L.E.K.) Schulvorbereitende Einrichtung mit Tagesstätte Förderzentrum Unsleben mit dem Förderschwerpunkt geistiger Entwicklung mit Tagesstätte Tagesförderstätte für erwachsene behinderte Menschen mit dem Schwerpunkt einer geistigen Behinderung Offene Behindertenarbeit mit familienentlastendem Dienst und Freizeitbereich

Die Werkstätten für behinderte Menschen im Landkreis Rhön-Grabfeld befinden sich in der Trägerschaft der Lebenshilfe für Behinderte e.v. Schweinfurt. Die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. ist Mitglied im Landesverband (Sitz Erlangen) und der Bundesvereinigung der Lebenshilfe (Sitz Marburg). 3. Einrichtung und Ansprechpartner Anschrift: Wohnstätte Hohenroth Eichenweg 10 97618 Hohenroth - Blaues Haus: Tel.: 09771 / 63 09 99-10 (immer erreichbar) - Rotes Haus: Tel.: 09771 / 63 09 99-20 - Gelbes Haus: Tel.: 09771 / 63 09 99-30 Fax: 09771 / 63 09 99-11 Ansprechpartnerin: Heidrun Krahl (Bereichsleitung) Tel.: 09771 / 63 09 99-20 Mo Fr ab 15:30 Uhr Fax: 09771 / 63 09 99-11 4. Zielgruppe In der Wohnstätte Hohenroth finden Menschen mit geistiger und/oder Mehrfachbehinderung vorübergehend oder auf Dauer ein Zuhause. Die Bewohner arbeiten in der Regel in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der Lebenshilfe Schweinfurt, die sich in unmittelbarer Nähe der Wohnstätte in Hohenroth befindet. Eine Ausnahme stellt das Blaue Haus dar. Hier leben bzw. nehmen Menschen mit Behinderung, die auf Grund ihres Alters, krankheits- oder urlaubsbedingt, nicht mehr Vollzeit in der WfbM arbeiten, an der Tagesstruktur teil, d.h. es findet eine ganztägige Betreuung und Begleitung statt. (nähere Erläuterungen siehe 8. Wohnen im Alter Tagesstruktur ) 5. Standort und Infrastruktur Die Wohnstätte liegt am Rande eines Wohngebietes in der Gemeinde Hohenroth und ist von einer schönen Grünanlage umgeben. Direkt neben der Einrichtung befindet sich die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der Lebenshilfe Schweinfurt.

Arzt, Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten, Friseur, Kirche, Kosmetikerin, Vereinsheime, Sportplatz,... sind in 5-10 Geh-Minuten zu erreichen, wobei lediglich eine Hauptstraße überquert werden muss. In nächster Nähe der Einrichtung, bei einer Kleingartenanlage, liegt ein kleiner See. Öffentliche Verkehrsmittel (Stadtbus) befinden sich in unmittelbarer Nähe (ca. 5 Minuten). Die nächstliegende Stadt Bad Neustadt an der Saale ist nur vier Kilometer entfernt und über eine Busverbindung oder zu Fuß in einem ca. 30-minütigen Fußmarsch zu erreichen. In Hohenroth gibt es verschiedene Vereine und eine aktive Kirchengemeinde. Das Wohnhaus wurde 1986 als drei-gruppiges Behindertenwohnheim für geistig behinderte Menschen nach einem schwedischen Vorbild errichtet. Da sich die drei Gruppenbereiche auf der gleichen Ebene befinden und durch eine gemeinsame Aula miteinander verbunden sind, ist das Haus auch für Menschen mit einer körperlichen Behinderung geeignet. 6. Kapazität, Struktur und Öffnungszeiten Die Einrichtung bietet 36 Plätze für Menschen mit Behinderung und besteht aus drei getrennten Häusern, die durch die Aula miteinander verbunden sind. Das Blaue Haus verfügt über 11 Plätze, vor allem für ältere und pflegebedürftige Bewohner, die nicht mehr arbeiten können oder nur teilzeitbeschäftigt sind. An der Tagesstruktur des Blauen Hauses können allerdings alle Betreuten der Wohneinrichtungen teilnehmen, die nicht mehr Vollzeit oder zeitweise wegen Krankheit oder Urlaub nicht in der WfbM arbeiten. Es findet eine ganztägige Betreuung und Begleitung der anwesenden Bewohner statt. Das Rote Haus bietet 12 Plätze, das Haus Sonnenschein (Gelbes Haus) 11 Plätze für Menschen mit Behinderung, die Teil- oder Vollzeit in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten. Die Einrichtung ist ganzjährig (365 Tage) bewohnt. Betriebsnotwendige Anlagen einschließlich der Ausstattung Grundstück/ Außenanlage Gebäude Ausstattung je Wohngruppe großer Garten mit Teich und Obstbaumbestand, Grillplatz am Haus, diverse Sitzgelegenheiten, Parkplatz, 1 Garage erbaut um 1986, drei Gruppen ( Häuser ), Erdgeschoss und Keller 2 Doppelzimmer, 6-8 Einzelzimmer (alle mit Waschgelegenheit), 1 Verhinderungspflegezimmer, 1 Nachtbereitschaftszimmer, 1 Küche mit angegliedertem Wohnbereich,

Haus gemeinschaftliche Sanitärräume Erdgeschoss: 1 Hauptbüro, 1 großes Verhinderungspflegezimmer, 1 Aula, 1 Schuhraum, 1 Pflegebad, 2 Gästetoiletten, 1 begehbarer Bastelschrank, 1 Putzraum Keller: 1 Betreuerdusche, 1 Therapieraum, 2 Hausmeisterwerkstätten, diverse Räume zum Lagern, Speisekammern, 1 Einliegerwohnung mit ausgelagerten Bewohnerzimmern, 1 Besucherzimmer Fahrzeuge 2 Kleinbusse, 1 PKW-Kombi Technische Anlagen Heizungsraum, Gasraum,1 Wasch-, 1 Trockenraum 7. Verhinderungspflegeplätze Das Haus verfügt über vier Verhinderungspflegeplätze. 8. Wohnen im Alter Tagesstruktur (Blaues Haus) Für Menschen mit Behinderung muss es auch nach dem Ausscheiden aus der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) eine Wohn- und Betreuungsmöglichkeit geben. Die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. bietet diese Wohnmöglichkeit in der Wohnstätte Hohenroth, im Blauen Haus mit derzeit 10 Plätzen an. 8.1 Zielgruppe Die Tagesstruktur, d.h. das ganztägige Betreuungsprogramm, wird zunächst den Bewohnern der Wohnstätte Hohenroth, insbesondere denen des Blauen Hauses, angeboten. Allerdings können im Urlaubs- oder Krankheitsfall sämtliche Bewohner aller Wohneinrichtungen der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. an der Tagesstruktur im Blauen Haus teilnehmen. Bei dauerhaftem Bedarf ist ein Umzug in die Wohnstätte Hohenroth unumgänglich. Bei der Personengruppe im Blauen Haus handelt es sich um keine homogene, sondern eine sehr heterogene Gruppe: Frührentner, die bereits vor der Altersgrenze aus dem Arbeitsprozess aus verschiedenen Gründen ausgeschieden sind, Rentner, die die Altersgrenze erreicht haben, aber noch sehr rüstig sind, Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen die WfbM verlassen wollen oder müssen, Menschen, die Teilzeit in der WfbM arbeiten,

Menschen, die aus verschiedenen Gründen tageweise nicht die WfbM besuchen können. Die Biographie der einzelnen Bewohner ist sehr unterschiedlich. Allerdings kennen sich die meisten jedoch aus ihrer langen gemeinsamen Tätigkeit in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). 8.2 Grundgedanken zur Betreuung Grundsätzlich werden bei der Tagesstrukturierung die gleichen Grundsätze beachtet, wie in allen anderen Wohnstätten der Lebenshilfe. Für die Bewohner soll durch die Beibehaltung der wichtigen Grundprinzipien Kontinuität und Sicherheit bei der Bewältigung ihres Alltags bzw. bei dem Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt bewahrt bleiben und ihnen die größtmögliche Hilfestellung und Begleitung geboten werden. Neben der Möglichkeit, bisherige Aktivitäten und Tätigkeiten mit mehr Ruhe und Zeit durchführen zu können, kommen allerdings weitere wichtige Schwerpunkte in Bezug auf die Betreuung hinzu: Akzeptanz und Hilfen zur Erhaltung des Erreichten Körperliche und geistige Fähigkeiten, Gewohnheiten und Kenntnisse sollen nicht verloren gehen, sondern optimal gefördert und dadurch so lange wie möglich erhalten bleiben. Die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. unterstützt dies durch entsprechende Angebote u.a. in der Freizeitgestaltung. Entscheidend ist hierbei die wertanerkennende, liebevolle Annahme und Wertschätzung des (alten) Menschen, mit all seinen Besonderheiten, und das Bemühen die bestmöglichste Lösung bei Diskrepanzen zwischen individuellen, gruppen- oder einrichtungsbezogenen Ansprüchen und Erfordernissen zu erlangen. Sozialkontakte und Kommunikation stärken Durch den Rückzug aus der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) fällt der bisherige Sozialkontakt mit der entsprechenden Kommunikation weg. Durch die Pflege von bestehenden und das Unterstützen beim Aufbau neuer Freundschaften und Bekanntschaften soll der Gefahr einer möglichen Isolierung entgegengewirkt werden. Möglichkeiten zur Integration in Aktivitäten von Kirche, Vereinen, usw. in der Gemeinde Hohenroth werden, soweit dies möglich ist, ebenso in Anspruch genommen, wie auch das Aufrechterhalten von Kontakten zu anderen befreundeten Wohneinrichtungen. Insbesondere bei der Gestaltung der Freizeit achten unsere Mitarbeiter/innen darauf, dass Aktivitäten auch außerhalb des Hauses stattfinden.

8.3 Erhöhter Pflegebedarf Durch das fortschreitende Alter und eine Veränderung des Krankheitsbildes ergibt sich ein erhöhter sowie qualitativ anderer Bedarf im Bereich der Pflege. Die Grundversorgung nimmt im Alltag der Menschen mit Behinderung eine immer größere Bedeutung ein. Durch den Einsatz von entsprechend ausgebildeten Fachkräften (z.b. Heilerziehungspfleger) kann die Lebenshilfe diesem im Rahmen der Leistungsvereinbarung mit dem Kostenträger gerecht werden. Bei der gesamten Gestaltung des Tagesablaufes wird darauf geachtet, dass ein individuell angemessenes Maß an Aktivitäten und Ruhe gefunden wird, welches sich an den Bedürfnissen und Befindlichkeiten des Einzelnen sowie der Gesamtgruppe orientiert. Mit der Zeit sollte jedoch ein klar geregelter, individueller Tages- und Wochenablauf stattfinden, der dazu verhilft, eine psychische Stabilität herzustellen. Somit kann ein wichtiger Beitrag zum Wohlbefinden des Einzelnen geleistet werden. In regelmäßigen Abständen überprüfen unsere Mitarbeiter/innen zusammen mit den Bewohnern, ob der entwickelte Tages- und Wochenablauf noch den Wünschen, dem Gesundheitszustand, usw. des Bewohners entspricht. Der Tages- und Wochenrhythmus der Betreuten kann und wird dabei sehr verschieden sein. 8.4 Gesundheit Entsprechend dem Lebensalter und der Behinderung ist mit einer Zunahme von Erkrankungen allgemeiner Art, aber auch von typischen Alterserkrankungen zu rechnen. Noch wichtiger werden daher allgemeine Maßnahmen der Vorbeugung und Gesundheitsförderung, z.b. durch eine gesunde Ernährung und angemessene körperliche Aktivitäten. Der Gesundheitszustand unserer Betreuten wird durch das Mitarbeiterteam ständig beobachtet und durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen bestmöglich gefördert. Die bewusste, verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit Themen, wie Sterben und Tod, wird von unseren Mitarbeiter/innen unterstützt. Rituale des Abschiednehmens, eine Begleitung im Sterben und darüber hinaus können von den Bewohnern in Anspruch genommen werden. Der Tod wird als zum Leben gehörig angenommen und vermittelt.

9. Personal Der Personalschlüssel ist notwendig und angemessen. Dieser entspricht dem der Wohnstättengruppen der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. Die tagesstrukturierenden Maßnahmen des Blauen Hauses sind in den Gesamtablauf der Wohnstätte Hohenroth integriert. Die Tagesbetreuung wird daher abwechselnd von dem im Gruppendienst tätigen Mitarbeiter/innen übernommen, wobei beim zeitlichen Umfang und der inhaltlichen Ausgestaltung individuelle Schwerpunkte möglich sind. Die Mitarbeiter/innen der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e.v. verfügen über die grundsätzlichen Voraussetzungen für den Umgang mit älteren Menschen mit einer Behinderung: Berufserfahrung, persönliche Reife, Bereitschaft, sich mit Themen, wie Sterben, Tod und Abschiednehmen, auseinander zu setzen, qualifizierte Kenntnisse über den Umgang und die Pflege alter Menschen, Bereitschaft, sich auf alle anfallenden Themen und Aufgaben, die mit dem Alter einhergehen, einzulassen und bewusst und verantwortungsvoll auseinander zu setzen. Im Bereich der Personalentwicklung wird darauf geachtet, dass insbesondere bei der Betreuung alter Menschen keine häufigen Personalwechsel stattfinden. Nur so ist es möglich, dass eine enge Beziehung zwischen dem Betreuten und unseren Mitarbeiter/innen aufgebaut werden kann, die auch bei möglichen Abbauprozessen beibehalten werden sollte. Die Personalausstattung ist so bemessen, dass eine am individuellen Hilfebedarf und den individuellen Wünschen der Bewohner orientierte Betreuung sichergestellt ist. Stand 05/2006