Erhebung und Auswertung meldepflichtiger Störfälle nach der Störfall-Verordnung

Ähnliche Dokumente
ZEMA Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle und Störungen in verfahrenstechnischen Anlagen

ZEMA - Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle und Störungen beim Umweltbundesamt

Zahl der Wahlkreise und Mandate in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland

623 Mecklenburg-Vorpommern

reguläre Ausbildungsdauer verkürzte Ausbildungsdauer Ausbildungsverträge insgesamt Veränderung Zuständigkeitsbereich Veränderung Veränderung

Änderungstarifvertrag Nr. 2 zum Tarifvertrag über die Arbeitsbedingungen der Personenkraftwagenfahrer der Länder (Pkw-Fahrer-TV-L) vom 10.

FERIEN IM SCHULJAHR 2012/2013

EMAU Greifswald Studierende Köpfe (Deutsche) entsprechend amtl. Statistik WS 15/16

wird als Besitzstandszulage der jeweilige Unterschiedsbetrag gezahlt.

Änderungstarifvertrag Nr. 4 zum Tarifvertrag über die Arbeitsbedingungen der Personenkraftwagenfahrer der Länder (Pkw-Fahrer-TV-L) vom 9.

Reformen im Beamtenrecht

20 Jahre ZEMA. GrafiK: Dr. Hans-Joachim Uth, Lychen

EMAU Greifswald Studierende Köpfe (Deutsche) entsprechend amtl. Statistik WS 05/06

1 ländermonitor frühkindliche bildungssysteme indikatoren

Bildung und Kultur. Wintersemester 2015/2016. Statistisches Bundesamt

Bund Mitglieder nach KV-Bezirk 1-25 Familienangehörige nach KV-Bezirk Versicherte nach KV-Bezirk 51-75

EMAU Greifswald Studierende Köpfe (Deutsche) entsprechend amtl. Statistik SS 11

Sprachkenntnisse auf dem Weg zu einheitlichen Regelungen?

Modellrechung Bundestagswahl 2009: Sitzkontingente mit Ausgleich

Bauen und Wohnen. Statistisches Bundesamt. Baugenehmigungen / Baufertigstellungen Lange Reihen z. T. ab 1949

EU-FONDS INFOBRIEF. der EU-Fondsverwaltung für den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds

Altersgrenzen bei der Feuerwehr

Vorsätze für das Jahr 2015

Kfz-Haftpflichtschadenindex. nach Bundesland, jährlicher Fahrleistung sowie Alter und Geschlecht des Versicherungsnehmers

Pflegekosten. Pflegestufe I für erhebliche Pflegebedürftige: Pflegestufe II für schwer Pflegebedürftige: 2.795

- > 1000 m 3 > 100 t > 10 m 3 > 10 t > 1 m 3

Papier und Pappe verarbeitende Industrie

Kfz-Gewerbe. Tarifliche Grundvergütungen. Tarifbereich. Zahl der Vergütungsgruppen nach Vergütungshöhe * Kündigungstermin 9,00-9,99

UA Ereignisauswertung der SFK

Samstag, den 11. September 2010, die bundesweite Beflaggung

Papier und Pappe verarbeitende Industrie

Papier und Pappe verarbeitende Industrie

Übersicht Branchen-Mindestlöhne <

Impfquoten bei den Schuleingangsuntersuchungen ( 34, Abs. 11 IfSG) Deutschland 2012

Meinungen zum Thema Pflege

Betriebliches Gesundheitsmanagement aus Sicht der Arbeitnehmer was wird geboten, gewünscht und genutzt

Konsolidierungscheck Bundesländer

Allgemeine Sterbetafeln für Deutschland

Ursachen hoher Ausbildungs-Abbrecherquoten. Erfolg und Misserfolg der Berufseinstiegsbegleitung

PV-Meldedaten Jan. - Sep Bundesverband Solarwirtschaft e.v. (BSW-Solar)

Impfquoten bei den Schuleingangsuntersuchungen ( 34, Abs. 11 IfSG) Deutschland 2007

Bundesland geltende Regelung Rechtsgrundlage Übergangsregelung / geplante Regelung Baden-Württemberg Altersgrenze ist die Vollendung des 67.

12. Koordinierte bevölkerungsvorausberechnung annahmen und ergebnisse

Praxisöffnungszeiten. -Befragung in Arztpraxen- Dezember forsa /P /09 Kl/Wi

Die Schulden der Kommunen: Welche Rolle spielen sie bei einer Altschuldenregelung?

4. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999

PV-Meldedaten 2010/ 2011

Schulsysteme der Länder Berufsschulreife Mittlere Reife Fachhochschulreife Allg. Hochschulreife 1

Führungskräfte in Deutschland

Hallo Azubi. Hilfestellungen und Unterstützung bei der Ausbildung durch Agentur für Arbeit und Jobcenter im Kreis Höxter

Mobilfunkstudie Ausgaben für Mobilfunk mit und ohne Hardware nach Wohnort und Alter der Kunden. Juli 2016

content Vermittlungszentralen Unser Profil Kontakt Spende FAQ

Realsteuervergleich - Realsteuern, kommunale Einkommen- und Umsatzsteuerbeteiligungen -

Finanzen und Steuern. Statistisches Bundesamt. Realsteuervergleich - Realsteuern, kommunale Einkommen- und Umsatzsteuerbeteiligungen -

Metall- und Elektroindustrie

Größere Sorgen im Osten Sachsen-Anhalt an der Spitze. Vergleich nach Bundesländern. in Prozent. Ost. West

Aktuelle Breitbandverfügbarkeit in Deutschland (Stand Mitte 2016)

vom 1. März 2006 (BAnz. Nr. 53 S und Nr. 59 S. 1980)

BARMER GEK Zahnreport 2011

Waldbrandstatistik der. Bundesrepublik Deutschland. für das Jahr 2014

50-59 Jahre Jahre Jahre Jahre % % % % % % % % % % % % % % %

Einzelhandel Tarifliche Grundvergütungen Tarifbereich AN-Zahl Zahl der Vergütungsgruppen gültig Kündi- nach Vergütungshöhe *

Ressourcen, Belastungen und Hilfebedarf junger Familien aus Sicht der Familienhebammen:

Genehmigungsbehörden für die grenzüberschreitende Abfallverbringung in der Bundesrepublik Deutschland

Maler- und Lackiererhandwerk

Baden-Württemberg. Block 1: Block 2: Block 3: Block 1:

VDI-Trainigsseminar III Dokumentationssysteme als Instrumente des Sicherheitsmanagement 6.-7.November 1995, Stuttgart

Erhebung und Auswertung meldepflichtiger Störfälle nach der Störfall- Verordnung

/11 04/12 Niedersachsen-Bremen e. V. Tarifgemeinschaft der Innungen

Basiswissen Hochschulen

Spielhallenkonzessionen Spielhallenstandorte Geldspielgeräte in Spielhallen

NatCatSERVICE Naturkatastrophen in Deutschland Anzahl der Ereignisse mit Trend

Thüringer Landesamt für Statistik

Bericht zur versichertenbezogenen Qualitätssicherung für Debeka BKK

Gewalttaten mit rechtsextremistischem Hintergrund Zahlen des Verfassungsschutzes *

Auswertung von Grundinformationen zu den Jugendleiter/innen Juleica-Daten

Mobiliar,Spiel-undBastelmaterialien,Nahrungsmittel,Hygieneartikel,Fachliteratur,WeiterbildungskostenundKommunikationskosten,etwaTelefonund

Tarifentgelte für die chemische Industrie. in den einzelnen Bundesländern

Maler- und Lackiererhandwerk

Landesamt ür Gesundheit und Soziales Parochialstr. 1-3, Berlin Tel.: 030/ Fax: 030/

0,19% 15% 5% 0,11% 0,09%

Übersicht zu den gesetzlichen Regelungen zur Fangjagd in den Bundesländern

Altersgrenzen bei der Feuerwehr

Übersicht über die Ergebnisse der ersten juristischen Staatsprüfung im Jahre 2002

Evangelische Kirche. in Deutschland. Kirchenmitgliederzahlen Stand

Vorbemerkung der Fragesteller ImRahmenderQualifizierungsinitiativeAufstiegdurchBildung (Bundestagsdrucksache16/7750)hatdieBundesregierungdasProgramm

seit 1974 eine gute Sache

Kreditkartenstudie. über CHECK24.de abgeschlossene Kreditkarten nach - Geschlecht, - Bundesland, - Alter, - Kartenmarke und -typ

Entwicklung des deutschen PV-Marktes Auswertung und grafische Darstellung der Meldedaten der Bundesnetzagentur nach 16 (2) EEG 2009 Stand 30.9.

Übersicht der außerschulischen Curricula in Deutschland (Stand August 2008): 1

Bericht zur versichertenbezogenen Qualitätssicherung für BKK vor Ort

Das System InfoSiS- Quellen zum aktuellen Stand der Sicherheitstechnik für Sachverständige

Aufbereitung und Verwertung von Bauabfällen in Baden-Württemberg Anlagen und durchgesetzte Mengen in den Regionen

Schuldenmonitor Projektionen für Bremen

Datengesundheitscheck. Wenn Sie Fragen zu diesem Produkt haben, kontaktieren Sie unseren Kundenservice: 030 /

mittl. Bild. Absch Volks-/ Hauptschule Jahre Jahre Jahre Jahre Basis (=100%) Befragungszeitraum:

Ruppmannstraße 21, Stuttgart. Telefon: 0711 /904-0 (Zentrale) Telefax: 0711 /

Lesekompetenz bei PISA und IGLU

Hotel- und Gaststättengewerbe

Transkript:

VdS- Fachtagung Umweltrisiken und Anlagensicherheit 24. - 25. Oktober 1995, Köln Erhebung und Auswertung meldepflichtiger Störfälle nach der Störfall-Verordnung Hans-Joachim Uth, Umweltbundesamt Berlin Übersicht Warum Störfall-/Unfallauswertung? Erfassung meldepflichtiger Ereignisse (ZEMA) Erfassung nichtmeldepflichtiger Ereignisse (SFK) Auswertung und Kommunikation Störfalldatenbank DOSCA Erfahrungen und Empfehlungen VDS951,Folie 1

Warum Störfall-/Unfallauswertung? Erkenntnisgewinnung für: die Entwicklung der Sicherheitstechnik, bzw. -organisation das Verhalten technischer Systeme das Verhältnis von Mensch - Technik. Zwei Arten der Störfallanalyse: A. Einzelfallanalyse Umgang mit einzelnen chemischen Stoffen (LPG, Chlor) Umgang mit konkreten Verfahrensweisen (Betanken, Transportieren, Umschlagen) Umgang mit konstruktiven Einheiten in der Anlage (Materialien für Reaktoren, Verlegung von Rohrleitungen). B. Statistische Analyse Orientierung der Kräfte zur Störfallprophylaxe, Entwicklung grundlegender Sicherheitskonzepte, Unterstützung politisch-regulatorischer Entscheidungen. VDS951,Folie 2

Melde- und Informationsfluß bei Eintritt von Ereignissen nach Störfall-Verordnung Ereignis Betreiber zuständige Aufsichtsbehörde Sachverständige Umweltministerium des Landes Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Zentrale Melde- und Auswertestelle für Ereignisse nach Störfall-Verordnung (ZEMA) im Umweltbundesamt Datenaustausch-Major Accident Report System Information internationale Organisationen alle Umweltministerien der Länder alle Umweltministerien der Länder Arbeitsschutzbehörden der Länder Arbeitsschutzbehörden der Länder Länderausschuß für Immissionsschutz (LAI) Länderausschuß für Immissionsschutz (LAI) Länderausschuß für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik Länderausschuß für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) (LASI) Kommission der Europäischen Union Kommission der Europäischen Union ZEMA-Berichte interessierte (Fach-) Öffentlichkeit Informationsflußdiagramm für Ereignisse nach Störfall-VO VDS951,Folie 3

Meldepflichtige Ereignisse nach der Störfall-Verordnung Definition eines meldepflichtigen Ereignisses: Ein Störfall liegt dann vor, wenn ein Stoff, der in den Anhängen II, III oder IV der Störfall-VO aufgelistet ist (Störfallstoff), durch eine größere Emission, Brand oder Explosion eine ernste Gefahr hervorruft. Eine ernste Gefahr besteht, wenn Gesundheit und Leben von Menschen bedroht ist oder die Umwelt ( Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre, Kulturgüter, Sachgüter ) so geschädigt werden können, daß das Gemeinwohl beeinträchtigt wird. Eine Störung des bestimmungsgemäßen Betriebs liegt vor, wenn durch Störfallstoffe außerhalb der Anlage Schäden eingetreten sind oder Gefahren für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft nicht offensichtlich ausgeschlossen werden können. Der bestimmungsgemäße Betrieb umfaßt neben dem Normalbetrieb auch den An- und Abfahrbetrieb, den Probebetrieb, Instandhaltungsvorgänge und den Zustand bei vorrübergehender Stillegung. VDS951,Folie 4

Meldepflichtige E. Nicht medepflichtige E. E. im Ausland BG Länderbehörden Registrierungstellen, wie DECHEMA,VDI,DGMK, ZEMA ÖKÖ-Inst.,etc. Dateninformations-und austauschsystem DOSCA/UBA ZEMA/UBA Unterausschuß "Ereignisauswertung" (UAE) der SFK Mitglieder: Aufgaben: Task-force: -Bundesbehörden -Landesbehörden -Vertreter der Kreise n. 51a BImSchG A. Erstbewertung d. E. B. Optionale Erstinformation C. Prüfung ob Aufklärungsbedarf D. Einsatz v. "task-force" E. Berichterstatter/in F. Beschlußempfehlung an SFK Mitglieder: -Berichterst. -Betr. Landesb. -Betr. Betreiber -Gutachter/in Aufgaben: -E. untersuchen -Abschlußbericht Beschlußfassung der Störfallkommission AKD951,Uth,UBA VDS951,Folie 5

Meldungen EU-Daten Literatur- Betreiber- StöVO MARS datenbanken meldungen ZEMA UBA DOSCA UBA Datenaustausch Internationale Organisationen Beteiligte Kreise Öffentlichkeit VDS951,Folie 6

Störfalldatenbank DOSCA ( Dokumentation über Störfälle bei chemischen Anwendungen) Erfassung meldepflichtiger Ereignisse nach Störfall-Verordnung Erfassung nichtmeldepflichtiger sicherheitstechnisch bedeutsamer Ereignisse (in Kooperation mit der SFK) Erfassung internationaler Ereignisse Bereitstellung der Informationen über Ereignisse allen beteiligten bzw. interessierten Stellen Auswertung der nationalen und internationalen Ereignisse und damit die Möglichkeit einer schnellen und umfassenden Information über die gewonnenen Erkenntnisse VDS951,Folie 7

Thüringen Schleswig-Holstein Sachsen-Anhalt Ereignisse nach 11 Abs.1 Nr.2 Störfall-Verordnung Ereignisse nach 11 Abs.1 Nr.1 Störfall-Verordnung Sachsen Saarland Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Mecklenburg-Vorpommern Hessen Hamburg Bremen Brandenburg Berlin Bayern Baden-Württemberg 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 normierte Anzahl der Ereignisse für den Zeitraum von 1992 bis 1994 Bild: normierte Anzahl der Ereignisse für den Zeitraum von 1992 bis 1994 pro störfallrelevanter Anlage und 1000 Betriebsjahren folien.folie23.ppt VDS951,Folie 8

Anzahl der Ereignisse 25 20 15 10 5 0 Ereignisse nach 11 Abs. 1 Nr.1 Störfall-VO Ereignisse nach 11 Abs. 1 Nr.2 Störfall-VO Normierte Anzahl der Ereignisse 1991 1992 1993 1994 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Normierte Anzahl der Ereignisse [ Ereignisse pro Anlage und 1000 Betriebsjahren ] VDS951,Folie 9

> 16 > 10; <= 16 Mengen der beteiligten Stoffe in t >5 ; <= 10 >1; <= 5 > 0,5; <= 1 >0,1; <= 0,5 <= 0,1 unbekannt 0 5 10 15 20 25 30 Anzahl der gemeldeten Ereignisse von 1992-1994 VDS951,Folie 10

6 normierte Anzahl der Ereignisse pro Anlage und 1000 Betriebsjahren 5 4 3 2 1 Ereignisse nach 11 Abs.1 Nr.2 Störfall-VO Ereignisse nach 11 Abs.1 Nr.1 Störfall-VO 0 1992 1993 1994 VDS951,Folie 11