biffy Big Friends for Youngsters Dokumentation der Patenschaften Evaluation Teil 1 Erfassungszeitraum Programmstart 2001 bis Februar 2003



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Transkript:

biffy Big Friends for Youngsters Evaluation Teil 1 Dokumentation der Patenschaften Erfassungszeitraum Programmstart 1 bis Februar 3 M. Schabacker-Bock

Big Friends for Youngsters (biffy) M. Schabacker-Bock Evaluation Teil 1 Dokumentation der Patenschaften - Daten vom Programmstart 1 bis einschl. Februar 3 erfasst - Inhalt 1. Zusammenfassung. Grundsätzliches 3. Patenschaften Überblick 4. Soziodemographische Merkmale von PatInnen und Kindern/Jugendlichen a. Patinnen und Paten b. Kinder/Jugendliche 5. Charakteristika der Patenschaften a. Geschlechtszugehörigkeit b. Zeitliche Bindung c. Laufzeit d. Häufigkeit und Regelmäßigkeit der Treffen e. Aktivitäten in der Patenschaft f. Sozialer Ansatz g. Beziehung der Patenpaare h. Besonderer Beratungsbedarf i. Rolle der Eltern 6. Perspektive 7. Anhang - Fragebogen - Tabellen - Abbildungen

3 1. Zusammenfassung Seit 1 wird das Patenschaftsprojekt Big Friends for Youngsters (Biffy) unter Federführung der DKJS in verschiedenen Städten Deutschlands durchgeführt. Zur Dokumentation wurde eine Standort übergreifende Erhebung zu den Patenschaften durchgeführt. Grundlage der vorliegenden Dokumentation ist eine Fragebogenaktion bei den Biffy- Agenturen in Deutschland. Erfasst wurden 99 Patenschaften. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: Die Zahl der Patenschaften ist kontinuierlich gestiegen insgesamt konnten der vorliegenden Dokumentation 99 Patenschaften zugrunde gelegt werden. Bis zum Februar 3 waren davon 46 abgeschlossen, 53 liefen weiter. Ca /3 der Biffy-PatInnen sind Frauen; die meisten gelangten über persönliche Ansprache oder Öffentlichkeitsarbeit zum Programm. Bei den Kindern/Jugendlichen sind Jungen und Mädchen nahezu gleichstark vertreten. Sie kommen vorwiegend über die Schule oder persönliche Ansprache zu Biffy. Die meisten Patenpaare sind gleichgeschlechtlich 46 Paare sind Frauen und Mädchen, 5 Paare sind Männer und Jungen. Die Patenpaare treffen sich - überwiegend regelmäßig - bis 3 Stunden oder länger. Gemeinsame Unternehmungen und spielen führen die Hitliste der gemeinsamen Aktivitäten an, gefolgt von Lernen, Sport und Hobby. Dabei ist es wichtig, gemeinsam Spaß zu haben. Aber auch die Kompensation von Defiziten im physischen, psychischen oder sozialen Bereich spielt eine große Rolle. Insgesamt sind die Beziehungen der Patenpaare eher konfliktarm und stabil. Nicht alle Beziehungen der Patenpaare funktionieren jedoch immer reibungslos. Dies spiegelt sich in der verhältnismäßig großen Zahl von Patenschaften wider, bei denen zusätzlicher Beratungsbedarf notwendig ist (48 Nennungen). Die AgenturmitarbeiterInnen schätzen ein, dass 5% der Eltern eine unterstützende Rolle im Rahmen der Patenschaften einnehmen. Die anderen verhalten sich neutral oder behindernd.

4 Grundsätzliches Das von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung verantwortlich getragen und koordinierte und von NOKIA geförderte Patenschaftsprogramm Big Friends for Youngsters (Biffy) wird an insgesamt 8 Standorten in Deutschland durchgeführt: Berlin mit drei Agenturen (Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Tempelhof) Region Ruhrgebiet Falkensee Leipzig Magdeburg Ulm Wismar Wolfenbüttel Biffy wurde in Deutschland 1gestartet, an den einzelnen Standorten zu unterschiedlichen Zeitpunkten - als letzter Standort kam im Januar 3 Biffy-Magdeburg dazu. Biffy ist in Städten und Gemeinden unterschiedlicher Größe und Struktur angesiedelt mit den entsprechenden unterschiedlichen strukturellen Ausgangsbedingungen. Zudem ist Biffy an verschiedene Träger angebunden mit unterschiedlichen Strukturen und organisationsgebundenem Erfahrungshintergrund. Beim Start des Programms waren die Vorgaben der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung recht unbestimmt. Es gab keine Anforderungsprofile, Qualitätsstandards oder Dokumentationsraster. Entsprechend entwickelten sich die einzelnen Agenturen unterschiedlich. Im Laufe des Erfahrungszuwachses der Agenturen und einer stringenteren Leitung seitens der DKJS wurde eine zunehmende Professionalisierung und Vereinheitlichung im Vorgehen erkennbar. Mit diesem Bericht liegt eine erste standortübergreifende Dokumentation der Patenschaften vor. Die Daten wurden über einen Fragebogen erfasst, der von MitarbeiterInnen der einzelnen Agenturen auf der Grundlage ihrer Kenntnisse ausgefüllt wurde. Berücksichtigt wurden alle eingegangenen Fragebögen mit Start der Patenschaftsprogramme bis zum Februar 3 später angelaufene Patenschaften werden in einer Zusatzerhebung Berücksichtigung finden. Von den Standort Leipzig und Magdeburg liegen keine ausgefüllten Fragebögen vor entsprechend konnten sie in der vorliegenden Dokumentation nicht berücksichtigt werden. Generell fällt bei der Interpretation der Daten ins Gewicht, dass die einzelnen Standorte mit dem Programm zu unterschiedlichen Zeitpunkten begonnen haben einige Ergebnisse werden davon beeinflusst; in den einzelnen Agenturen unterschiedliche Dokumentationsgewohnheiten vorausgesetzt werden müssen. Einflüsse auf die Daten sind möglich; in einigen Agenturen die MitarbeiterInnen gewechselt haben, was möglicherweise eine fortlaufende Dokumentation nur eingeschränkt garantiert; nur die Daten Berücksichtigung finden konnten, die über die Fragebögen eingegangen sind mit einigen Ungenauigkeiten ist dabei zu rechnen.

5 3. Patenschaften - Überblick Insgesamt konnten als Grundlage für die vorliegende Dokumentation 99 Patenschaften Berücksichtigung finden. Diese Zahl führt dazu, dass mit minimalem Unterschied die absoluten Zahlen und die Prozentangaben identisch sind. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über alle Patenschaften der einzelnen Standorte - ausschließlich Leipzig und Magdeburg - die während der gesamten Laufzeit von Biffy bis Februar 3 durchgeführt worden sind. 46 dieser Patenschaften waren zu diesem Zeitpunkt beendet, 53 bestanden noch. Summe Patenschaften nach Standorten vom Programmstart bis Februar Absolute Zahl und Prozentangaben sind identisch 1 1 99 8 Anzahl 6 4 4 15 14 18 6 Berlin Ruhrgebiet Falkensee Ulm Wismar insges. Zum Zeitpunkt Februar 3 bestanden in Berlin 13, Ruhrgebiet 4, Falkensee 5, Ulm 13, Wismar 11, Wolfenbüttel 7, also insgesamt 53 Patenschaften. Patenschaften Stand Februar 3 6 5 53 4 Anzahl 3 1 13 4 5 13 11 7 Berlin Ruhrgebiet Falkensee Ulm Wismar insges.

6 Die Sicht auf die Entwicklung der Patenschaften über den Programmzeitraum hinweg zeigt in der Summe einen kontinuierlichen Anstieg der Zahl, wobei das Hinzukommen verschiedener Standorte während der Gesamtlaufzeit bei der Interpretation berücksichtigt werden muss. Entwicklung Patenschaften insgesamt Anzahl 6 5 4 3 1 7 8 8 9 11 14 16 15 18 4 6 3 3 31 3 8 31 41 38 38 46 5 55 5 51 53 Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Ok. Nov Dez Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Ok. Nov Dez Jan Feb Jahr 1 3 Betrachtet man die einzelnen Standorte, zeigen sich erhebliche Unterschiede bezogen auf Häufigkeiten und Dynamik der Entwicklungen. (Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Rahmenbedingungen der Arbeit der verschiedenen Standorte erfasst und für die Interpretation der Ergebnisse herangezogen werden.) Der nachfolgenden Tabelle / Graphik ist zu entnehmen, wie sich die Anzahl der Patenschaften in den einzelnen Standorten seit Programmstart entwickelt hat. Entwicklung Patenschaften nach Standorten - Tabelle Jahr 1 3 Monat Jan Fe Mrz Apr Mai Ju Jul Au Se Ok. No De Jan Fe Mrz Apr Mai Ju Jul Au Se Ok. No De Ja Fe Wismar 7 8 8 8 8 8 8 7 5 7 7 7 7 6 6 5 4 4 4 4 6 8 9 9 11 11 Falken- 1 3 3 3 5 6 5 5 5 6 6 6 6 8 5 4 5 5 5 4 5 5 see Berlin 1 3 5 5 6 8 9 9 9 9 9 7 11 11 1 8 1 11 1 13 13 13 Ruhrgebiet 3 3 3 3 4 4 4 4 4 Wolfen- 1 4 7 7 8 9 8 8 11 1 14 17 16 15 9 7 7 büttel UIm 4 4 5 5 6 1 11 11 13 Insges. 7 8 8 9 11 14 16 15 18 4 6 3 3 31 3 8 31 41 38 38 46 5 55 5 51 53 Entwicklung Patenschaften nach Standorten 18 16 14 1 1 Wismar Falkensee Berlin Ruhrgebiet Wolfenbüttel UIm 8 6 4 Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Ok. Nov Dez Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Ok. Nov Dez Jan Feb 1 3

7 4. Soziodemographische Merkmale von Paten und Kindern/Jugendlichen Die Erhebung der soziodemographischen Strukturmerkmale umfasste in diesem Rahmen Alter, Geschlecht und Herkunft. Ergänzt wird der Zugangsweg der Beteiligten zum Programm. Bei den Kindern/Jugendlichen wurde außerdem die besuchte Schule erfragt. Es steht zur Diskussion, ob die Kenntnisse der demographischen Merkmale nur als Ergebnis spezifischer Vorgehensweisen der einzelnen Standorte zu sehen sind, oder ob sich daraus auch generell Rückschlüsse bezogen auf das Beteiligungsverhalten ziehen lassen. a. Patinnen und Paten 9 % der Patinnen und Paten sind deutscher und nur 4% sind nicht-deutscher Herkunft. Die Mehrzahl der PatInnen sind Frauen (N = 67 = 68%). 3 Paten (3%) sind Männer (N = 5 = 5% - keine Angabe. Die PatInnen verteilen sich breit über die verschiedenen Altersgruppen mit einem hohen Anteil bei den 6-35jährigen und den 36-45jährigen. In der Altersgruppe 6 35 Jahre liegt das Verhältnis Frauen:Männern bei 1:1 und nicht wie sonst weitgehend - bei :1. In der Gruppe der 18 bis 5jährigen sind vorwiegend junge Frauen aktiv. Die Patinnen und Paten bei Biffy in Deutschland sind verhältnismäßig jung: 65% der PatInnen sind unter 45 Jahre alt. SeniorInnen über 65 sind mit 8% mit einem eher geringen Anteil vertreten. PatInnen - Altersverteilung N = 99 - absolute Zahlen entsprechen Prozentwerten 3 5 5 Anzahl 15 1 5 15 <18 18-5 6-35 36-45 46-55 56-65 66-7 keine Angabe 1 14 8 1 PatInnen - nach Alter und Geschlecht N = 99 - absolute Zahlen entsprechen Prozentwerten 7 66 männlich 6 weiblich 5 Anzahl 4 3 3 1 13 11 11 9 16 9 1 3 4 3 5 <18 18-5 6-35 36-45 46-55 56-65 66-7 insges.

8 In dem Fragebogen wurde abgefragt, über welche Zugangswege die PatInnen zu Biffy gestoßen sind. Die meisten PatInnen wurden über persönliche Ansprache geworben (N = 34 = 35 %) gefolgt von der Gruppe, die über Presseartikel, Rundfunksendungen u.ä. gewonnen werden konnten (N = 8 = 8%). Über Werbeaktionen oder Veranstaltungen sind N = 18 (18% ) auf Biffy aufmerksam geworden, N = 7 (7%) informierten sich über das Internet. Die Zahlen spiegeln wider, wie wesentlich persönliches Engagement und gezielte Werbung für die Gewinnung von PatInnen sind. Das Programm ist noch nicht so bekannt, dass die Beteiligten über andere Personen davon Kenntnis erhalten oder sich über den anonymen Weg Internet informieren. Zugangsweg Anzahl PatInnen Absolute Zahlen und Prozentangaben identisch Presseartikel, Funk etc. 8 Internetauftritt 7 Werbeaktion/Veranstaltung 18 persönliche Ansprache 34 andere Biffy 3 anderes (z.b. Flyer) 6 weiss nicht 3 insges. 99 b. Kinder/Jugendliche Bei den Kindern und Jugendlichen, die über Biffy als Patenkinder betreut werden, sind Jungen und Mädchen recht ausgeglichen verteilt; mit N = 53 (53%) sind die Mädchen nur geringfügig in der Überzahl. (%) Kinder/Jugendliche haben einen Migrationshintergrund. Der überwiegende Teil der Youngster (N = 7 = 73%) stammt aus Deutschland (für fünf Kinder/Jugendliche liegen keine Angaben vor). Die Kinder/Jugendlichen verteilen sich breit auf verschiedene Schularten GymnasiastInnen und RealschülerInnen sind allerdings seltener vertreten. Besuchte Schule Anzahl Kinder/Jugendliche Absolute Zahlen und Prozentangaben identisch Grundschule 19 Hauptschule 19 Realschule 1 Gymnasium 8 Gesamtschule 19 andere 9 keine Angabe 13 insgesamt 99 Die Altersverteilung streut breitläufig. Die Kinder/Jugendlichen unter 1 Jahren stellen mit N = 59 = 6%) den größeren Anteil. Überproportional häufig ist die Gruppe der 1jährigen vertreten. Relativiert werden diese Zahlen dadurch, dass Biffy ein Programm ist, an dem einige

9 Kinder/Jugendliche über einen Zeitraum von über einem Jahr teilnehmen, wobei sich die Altergruppen verschieben. 59% der Kinder und Jugendlichen sind jünger als 13 Jahre, 39% 13 Jahre oder älter. Jungen und Mädchen verteilen sich in den einzelnen Altersgruppen nicht vollständig gleichsinnig. Bei den 9jährigen überwiegen die Jungen, bei den 13jährigen die Mädchen. Wegen der insgesamt kleinen Fallzahlen in den einzelnen Zellen sollen diese Zahlen an dieser Stelle nicht interpretiert werden. Kinder Jugendliche - Alter und Geschlecht 1 11 Anzahl 1 8 6 4 4 8 6 5 5 7 9 7 5 6 6 4 Jungen Mädchen 3 >9 9 1 11 1 13 14 15 16 >16 Alter in Jahren Die meisten Kinder und Jugendlichen konnten zur Teilnahme an Biffy über die Schule bzw. Sozialarbeiter und persönliche und Ansprache gewonnen werden (N = 58 = 59%). Werbeaktionen, Presse und Internet spielen eine geringere Rolle. Erstaunlich ist, dass lediglich für drei Kinder/Jugendliche angegeben wird, dass sie über andere Patenkinder zum Programm gestoßen sind. Zugangsweg - Kinder/Jugendliche Anzahl Kinder/Jugendliche Absolute Zahlen und Prozentangaben identisch Presseartikel, Funk etc. 8 Internetauftritt 5 Werbeaktion/Veranstaltung 11 pers. Ansprache 6 Schule, Sozialarbeiter 3 andere Biffy 3 anderes 11 (Faltblatt, Familienberatungsstelle, Freiwilligenagentur) unbekannt 3 insges. 99

1 5. Charakteristika der Patenschaften a. Geschlechtszugehörigkeit 71% aller Patenpaare sind gleichgeschlechtlich 46% bestehen zwischen Frauen und Mädchen, 5% zwischen Männern und Jungen. Gemischtgeschlechtliche Paare sind in der Minderheit, v.a. Patenpaar zwischen Männern und Mädchen. Während in % dieser Patenschaften Frauen Jungen betreuen, haben lediglich 7% der Mädchens einen männlichen Paten. Paare - nach Geschlecht P = PatIn, K = Kind/Jugendlicher P weiblich K männlich % P männlich K männlich 5% P männlich K weiblich 7% P weiblich K weiblich 46% b. Zeitliche Bindung Patenschaften sollen in einem Zeitrahmen etabliert werden, der den Aufbau von Beziehungen ermöglicht. Als Zielsetzung ist eine Laufzeit von einem Jahr avisiert. Zeitliche Bindungen sind ein wesentliches Qualitätsmerkmal einer Patenschaft. Kriterien sind Dauer/Laufzeit der Patenschaft Häufigkeit der Treffen Konstanz der Treffen. c. Laufzeit Von den insgesamt in die Dokumentation einfließenden Patenschaften waren zum Stand Februar 3 N = 46 (46%) Patenschaften bereits beendet, während N = 53 (54%) noch andauerten. Von den beendeten Patenschaften wurden N = 13 (13%) nach Beendigung der vereinbarten Laufzeit regulär beendet, N = 8 (8%) innerhalb der vereinbarten Laufzeit abgebrochen und N = 5 (6%) in bzw. nach der Probezeit abgebrochen.

11 fortdauernde und beendete Patenschaften - Stand Februar 3 Abbruch in/nach Probezeit 6% Abbruch in Laufzeit 8% fortdauernd 53% regulär beendet 13% Von den beendeten/abgebrochenen Patenschaften erstreckten sich 1 (1%) über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten, davon 3 (3%) über einen Zeitraum von mehr als 1 Monaten. Die Mehrzahl der beendeten Patenschaften verlief allerdings kurzfristiger: 34 (34%) Patenschaften hatten eine Laufzeit unter 6 Monaten, 1 davon lediglich bis zu 3 Monaten. Bei der Durchsicht der Daten fällt auf, dass auch die regulär beendeten Patenschaften kurze Laufzeiten einschließen 5 Patenschaften waren offensichtlich von vorne herein für max. 6 Monate geplant. Andererseits wurden für die Patenschaften, die während/nach der Probezeit abgebrochen wurden, 16 erst nach einer Laufzeit von 4 bis 6 Monaten beendet. Zu überlegen ist, ob und auf welchen Zeitraum ein Zeitansatz für Probepatenschaften definiert werden könnte Beendete/abgebrochene Patenschaften - Dauer Stand Februar 3 Laufzeit in Monaten Monate Anzahl Patenschaften Absolute Zahlen und Prozentangaben identisch 1-3 1 4-6 4 7-9 6 1-1 3 >1 3 insges. 46 Die Anzahl der Patenschaften, die innerhalb der regulären Laufzeit abgebrochen wurden, ist mit 8 (8%) gering. In bzw. nach der Probezeit wurden 6 (6%) der Patenschaften beendet. Der hohe Anteil dieser Patenschaften belegt, dass eine Probezeit als Regulativ sinnvoll ist, um Patenschaften, die unter keinen guten Voraussetzungen stehen, angemessen beenden zu können.

1 d. Häufigkeit und Regelmäßigkeit der Treffen 7, also fast ¾ aller Patenschaftspaare, treffen sich regelmäßig. Die meisten treffen sich wöchentlich, einige 14tägig. Patenschaften - Häufigkeit der Treffen > wöchentlich wöchentlich 14tägig <14tägig Keine 1 insges. Angaben 4 (4%) 49 (5%) 16 (16%) 3 (3%) 7 (6%) 99 Dabei verbringen die meisten Patenpaare bei ihren Treffen bis 3 Stunden miteinander (N = 41 = 4%). Jeweils ca % treffen sich für 3 bis 4 bzw. 1 bis Stunden. 7 (7%) treffen sich sogar länger als vier Stunden. durchschnittliche Dauer der Treffen (Angaben in Stunden) keine Angabe unterschiedlich % 11% 1 bis % mehr als 4 7% 3 bis 4 19% bis 3 41% 3 Patenpaare treffen sich hin und wieder auch außerhalb der regelmäßigen Treffen sie machen gemeinsam Ausflüge, gehen auf Feste oder unternehmen etwas in den Ferien. e. Aktivitäten in der Patenschaft Es wurde abgefragt, was die Patenpaare nach Kenntnis der AgenturmitarbeiterInnen während ihrer gemeinsamen Treffen vorwiegend unternehmen. Die Bandbreite der Aktivitäten ist groß - für 61 Patenpaare wurden drei oder mehr Aktivitätsfelder angekreuzt. Unternehmungen, Spielen, Lernen stehen hoch im Kurs. Sport und Hobby werden ebenfalls häufig benannt. Im Einzelnen wurden folgende Nennungen angegeben: 1 Die Frage nach der Häufigkeit der Treffen konnte von einem Standort nicht beantwortet werden, da offensichtlich durch einen Übermittlungsfehler diese Frage im Fragebogen nicht enthalten war. Entsprechend hoch ist die Besetzung der Kategorie keine Angaben

13 Aktivitäten der Patenpaare Anzahl Nennungen 1 3 4 5 6 7 spielen 54 Unt ernehmungen 66 Hobby 44 Lernen (einschl. gemeinsam lesen) 5 Sport 46 Kult urelle Angebot e und Veranst alt ungen 34 Begleit ung Beruf sorient ierung, Beruf sausbildung 13 anderes 6 f. Sozialer Ansatz Bei der Abfrage der Aktivitäten der Patenpaare ging es darum zu erfassen, was inhaltlich gemacht wird. Ergänzend zu diesen konkreten Aktivitäten wurde der soziale Ansatz abgefragt. Gemeint ist damit die soziale Zielsetzung der Patenschaften. Eindeutig im Vordergrund steht Spaß haben. Dieser Faktor ist sicherlich auch die wichtigste Grundlage, die für ein Funktionieren von Patenschaften gegeben sein muss. Das Bemühen um die Kompensation von physischen, sozialen und psychischen Defiziten hat ebenfalls einen hohen Stellenwert, gefolgt von der Leistungsunterstützung in der Schule. Interessanterweise ist das Bemühen um die Förderung bei besonderen Interessen / Begabungen / bei besonderer Lernmotivation (4 Nennungen) nur mit Nennungen an die Leistungsunterstützung in der Schule, in 1 Nennungen an die Kategorie Integrationshilfe gekoppelt. sozialer Ansatz der Patenschaft Einfach Spass miteinander haben 7 Geschlechtsspezifische Förderung 4 Interessen erschließen (z.b. durch Besuch von Ausstellungen oder Theater) 33 Integrationshilfe bei Migrationshintergrund 18 Förderung bei besonderen Interessen/Begabungen/bei besonderer Motivation 4 Leistungsunterstützung Schule 46 Kompensation bei psychischen, physischen oder sozialen Defiziten 59 1 3 4 5 6 7 8 Anzahl Nennungen

14 g. Beziehung der Patenpaare Es ist zu erwarten, dass viele Patenschaften nicht reibungslos ablaufen. Ein gewisses Funktionieren ist jedoch wesentliche Voraussetzung für einen positiven Verlauf. Im Fragebogen wurde abgefragt, ob die Patenschaften als konfliktfrei - konfliktbeladen, stabil labil, intensiv oberflächlich eingeschätzt würden und wie die Kontaktgestaltung beurteilt würde. Es überwiegt zwar eine positive Orientierung; es spiegelt sich aber auch wider, dass spannungsgeladene Patenbeziehungen vorkommen können. Die Beurteilungskategorie ist verhältnismäßig hoch besetzt. Das kann sowohl bedeuten, dass die den Fragebogen ausfüllenden MitarbeiterInnen über die Patenschaft unzureichend informiert waren als auch, dass die Patenbeziehung nicht einschätzbar ist. Beziehung der Patenpaare +3 + +1-1 - -3 konfliktfrei 9 19 1 15 1 4 --- konfliktbeladen stabil 7 18 14 17 1 6 --- labil intensiv 1 4 1 17 14 5 --- oberflächlich problemlose Kontaktgestaltung 6 4 1 16 11 8 --- mühsame Kontaktgestaltung Beziehung der Patenpaare 35 3 9 konfliktfrei - konflikbeladen Anzahl Nennungen 5 15 1 7 6 1 4 19 18 14 1 1 17 16 15 14 1 11 stabil - labil intensiv - oberflächlich problemlose - mühsame Kontaktgestaltung 8 5 6 5 4 3 1-1 - -3 positiv - negativ h. Besonderer Beratungsbedarf Dass die Patenbeziehungen nicht unbedingt spannungsfrei verlaufen müssen, ist natürlich und in Grenzen auch positiv zu beurteilen, v.a. wenn man bedenkt, das Heranwachsende und auch Kinder aus problematischen Familienverhältnissen an diesem Programm teilnehmen. Zudem prallen Wertvorstellungen verschiedener Generationen aufeinander. Zu diskutieren wäre, ob an dieser Stelle nicht eine Sammlung typischer Probleme und entsprechender Lösungsansätze hilfreich wäre, um den Beratungsalltag zu erleichtern. Die Begleitung der Patenschaften durch MitarbeiterInnen der örtlichen Agenturen ist von zentraler Bedeutung. Immer wieder gibt es darüber hinaus schwierige Patenschaften, die zusätzlicher Beratung bedürfen. 48mal wurde bei der vorliegenden Befragung angegeben, dass

15 besonderer Beratungsbedarf häufig oder manchmal vorliegt. Für diese Aufgabe ist ein erheblicher Zeiteinsatz seitens der Biffy-MitarbeiterInnen einzukalkulieren. Es wäre zu überlegen, ob dieses Thema für eine Fortbildungsveranstaltung interessant wäre, um eine verantwortungsvolle und ökonomische Bewältigung entsprechender Problem zu erleichtern. Besonderer Beratungsbedarf häufig manchmal selten nie Keine Angabe Anzahl 3 5 7 14 1 i.rolle der Eltern Nach Einschätzung der AgenturmitarbeiterInnen unterstützen lediglich 5 (5%) der Eltern die Teilnahme ihres Kindes bei Biffy bzw. sehen die Patenschaftsbeziehung positiv. 3 (3%) der Eltern oder Erziehungsberechtigten nehmen eine neutrale Position ein, 1 (1%) verhalten sich behindernd. Da der erfolgreiche Verlauf einer Patenschaft auch von der Einstellung der Eltern bzw. von Vater oder Mutter beeinflusst wird, sollte die Rolle der Eltern im Rahmen des Patenschaftsprogramms näher analysiert werden. Hier besteht Diskussionsbedarf. 6. Perspektive Mit dieser ersten Dokumentation, in der die Patenschaften aller Biffy-Standorte beschrieben sind, wurde ein Beitrag zu einer zunehmenden Professionalisierung des Patenschaftsprogramms biffy geleistet. Eine Weiterführung systematischer Dokumentationen (Kinder/Jugendliche, Eltern, PatInnen) sowie eine Analyse der das Programm fördernden / behindernden Rahmenbedingungen soll darüber hinaus die Weiterentwicklung des Patenschaftsprogramms unterstützen.