Liebe Mitglieder, Freunde und Partner des MÜNCHNER FORUM FÜR ISLAM,

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Transkript:

NEWSLETTER Ausgabe 01/23.9.2014 Liebe Mitglieder, Freunde und Partner des MÜNCHNER FORUM FÜR ISLAM, Sie haben bisher über verschiedene Wege die Entwicklung unserer Initiative verfolgt, über Mitgliedertreffen und Protokolle, Austausch im Internet, Berichterstattung in den Medien und natürlich persönliche Gespräche. Ohne diese Wege ersetzen zu wollen, bieten wir ab sofort einen NEWSLETTER an, um aktuell über den Fortgang unseres Projekts zu informieren - von dem wir annehmen, dass es Ihnen am Herzen liegt. Der Newsletter soll in der Regel voraussichtlich einmal monatlich versandt werden, bei Bedarf aber auch in unregelmäßigen Abständen und richtet sich an unsere Mitglieder ebenso wie an alle, die das MFI mit Sympathie begleiten, die in den Medien oder in der Politik tätig sind, die ethische Verantwortung in der Wirtschaft vertreten, die in erzieherischen oder sozialen Bereichen engagiert sind und an alle, die daran interessiert sind, dass das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen in München gelingt. Bitte geben Sie diesen Newsletter gerne an weitere InteressentInnen weiter und nennen Sie uns Mail-Adressen, die wir in den Verteiler aufnehmen dürfen! Wenn Sie den Newsletter nicht erhalten möchten, genügt eine kurze Mail mit dem Betreff KEIN Newsletter an info@islam-muenchen.de. Die Themen in dieser Ausgabe: NEUE RÄUME FÜR DAS MFI IN DER ALTSTADT DEKLARATION DER IMAME IN MÜNCHEN NICHT IM NAMEN ALLAHS UND NICHT IN UNSEREM NAMEN! ISLAMFEINDLICH EXTREMISTISCHES BÜRGERBEGEHREN Ich bin ein Jude, wenn Synagogen angegriffen werden, ich bin ein Christ, wenn Christen beispielsweise im Irak verfolgt werden, und ich bin ein Moslem, wenn Brandsätze auf ihre Gotteshäuser geworfen werden. (Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland)

NEUE RÄUME FÜR DAS MFI IN DER ALTSTADT Nach mehreren Jahren des Planens und Konzipierens, der Gespräche und Papiere, wird das MÜNCHNER FORUM FÜR ISLAM jetzt erstmals konkret im Stadtbild sichtbar: Das MFI hat ein Gebäude in der Innenstadt angemietet, das drei Jahre lang als vorläufige Geschäftsstelle dienen soll. Das kleine Haus in der Hotterstraße 16, direkt neben der traditionsreichen Hundskugel (einem der ältesten Häuser Münchens) gelegen, soll 2017 abgerissen werden. Bis dahin wird es dem MFI als vorläufige Geschäftsstelle dienen, mit Büros, Vortrags- und Veranstaltungsräumen und einem relativ geräumigen Gebetsraum. In freiwilliger Arbeit haben sich Vereinsmitglieder und Freunde unter der ehrenamtlichen Bauleitung unserer Vorstandsmitglieder Husein Durmic und Saiyed Shah daran gemacht, das innen und außen stark renovierungsbedürftige Gebäude, das lange als Lager genutzt wurde, in Stand zu setzen. Ihnen allen gebührt riesengroße Anerkennung und sehr herzlicher Dank auch denen, die noch weiterhin mithelfen werden, denn es bleibt noch einiges zu tun und freiwillige Helfer sind immer willkommen! Am 22. August konnte das erste Freitagsgebet in der Altstadt-Moschee abgehalten werden und zum Opferfest am 5. Oktober werden die Muslime zum gemeinsamen Feiern eingeladen. Die offizielle Eröffnung des Gebäudes für die Öffentlichkeit wird zu einem späteren Zeitpunkt geplant der Termin steht noch nicht fest. Bitte beachten Sie ab sofort unsere NEUE POSTANSCHRIFT: MFI e.v., Hotterstr. 16, 80331 München EBENFALLS NEU: Tel. 089-21269366, Fax 089-21269287 vorher und jetzt!

vorher und jetzt! Tafel Unsere Werte in der Altstadt- Moschee Der Blick aus dem Fenster von unserer Altstadt-Moschee

DEKLARATION DER IMAME IN MÜNCHEN Am Freitag, 19. September 2014 haben Muslime in ganz Deutschland einen Aktionstag gegen Hass und Unrecht begangen, angeregt von Koordinationsrat der Muslime (KRM). Für München fand die zentrale Veranstaltung in der DITIB-Moschee in der Schanzenbachstraße (Sendling) statt. Zusätzlich dazu hatte Imam Idriz vom MFI schon seit längerem den Gedanken verfolgt, die Münchner Imame zu einer gemeinsamen Stellungnahme vor allem gegen die entsetzlichen Vorgänge im Irak und in Syrien zusammenzubringen. Die Veröffentlichung der entsprechenden Erklärung wurde dann für den Aktionstag geplant und fand am Vormittag, vor den Freitagsgebeten, im Rahmen einer viel beachteten Pressekonferenz in den neuen Räumen des MFI statt. Hier der Wortlaut der Deklaration der Imame in München: NICHT IM NAMEN ALLAHS UND NICHT IN UNSEREM NAMEN! Die aktuellen Ereignisse im Irak und in Syrien und zunehmender Missbrauch unserer Religion durch Einzelne und durch extremistische Strömungen bewegen uns, in die Öffentlichkeit zu gehen, um wiederholt zu bekräftigen und für alle unüberhörbar zu erklären, was wir tagtäglich sagen und predigen. Weil wir Muslime sind, sind wir entsetzt über die Verbrechen, die im Namen unserer Religion im Irak und in Syrien begangen werden, verurteilen entschieden alle abscheulichen Taten, wie die Vertreibung von andersdenkenden und andersglaubenden Menschen, barbarische Hinrichtungen von Journalisten, Geiseln oder Gefangenen und betrachten all das dezidiert als ebenso unislamisch wie unmenschlich! Wir sind zutiefst traurig über die Zerschlagung der uralten Tradition des Miteinanders im Nahen Osten, wo Menschen unterschiedlichen Glaubens und vielfältiger Kulturen seit Hunderten von Jahren zusammenleben. Wir solidarisieren uns mit Christen, Juden, Jesiden, Schiiten oder Sunniten wer auch immer wo auch immer unter Gewalt, Terror und Vertreibung leidet. Wir wehren uns dagegen, dass der Hass aus anderen Regionen der Welt nach Deutschland gebracht werden soll, und arbeiten für ein friedliches Miteinander hier in Deutschland, wo wir zuhause sind. Wir Imame, die Verantwortung in unseren Gemeinden übernommen haben, um die Botschaft des Islam weiterzutragen, engagieren uns seit Jahren für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland und setzen uns in unseren Predigten und in unserem Wirken in den Gemeinden für ein aufgeklärtes und gemäßigtes Religionsverständnis ein, gemäß dem Koran und der Tradition. Wir leiden unter den aktuellen Nachrichten ja nicht weniger als andere, sondern mehr, weil es unsere Religion ist, die dabei so unbeschreiblich pervertiert wird. Müssen die Imame lauter schreien? Ja, müssen sie! Denn es sind die Irren, die Ungebildeten und Fehlgeleiteten, die Gewalttäter allerorten, die das Bild unserer Religion nach außen bestimmen. Und es ist unsere

Aufgabe wessen sonst! dagegen aufzutreten. Wir können nur an alle appellieren, nicht uns hier an den Wahnsinnstaten anderer, wo auch immer auf der Welt, zu messen. Nicht uns, und nicht DEN Islam. So wie wir nicht das Christentum und nicht das Judentum an dem messen wollen und werden, was Einzelne oder extremistische Strömungen an Leid verursachen. Menschen, die kaltblutig Köpfe abschneiden, Andersdenkende vertreiben oder Hass schüren, betrachten wir als Mufsidun Menschen die Unheil auf der Erde stiften, wie der Koran sie nennt. Über solche Menschen sagt Allah im Koran folgendes: Wenn er sich و إ ت و ى ل س ع ى ي ف إأل ر يض يلي ف يسد يف ي ي ا و ي ي ل إل ح ر ث و إلنىس ل و إ ه لل ال ي يب إلف س اد و إ إ ي لل إتى ي إ ه لل ت إل يع ى ي ي ال ف ح سب ج ى ن و ل ي ئ س إل يمه ا د ذ ذ إ abkehrt, bemüht er sich eifrig darum, auf der Erde Unheil zu stiften und Saatfelder und Nachkommenschaft zu vernichten. Aber Gott liebt nicht das Unheil. Und wenn man zu ihm sagt: Fürchte Gott, reißt ihn der Stolz zur Sünde hin. Die Hölle soll seine Genüge sein wahrlich eine schlimme Lagerstatt! (Koran: 2/205-206) Der Koran verurteilt das Töten Unschuldiger in der entschiedensten Formulierung, die denkbar ist: tötet, Wer ein menschliches Wesen م ن ت ل ن ف س ا يبغ ي ي ن ف س و ف س اد ي ف إأل ر يض ف ك نىم ا ت ل إلنىاس ج ييع ا و م ن ح ل اه ا ف ك نىم ا ح ل ا إلنىاس ج ييع ا ohne (dass es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. (Koran: 5/32) Unser Prophet Muhammed sagt: In den Augen Gottes ist es eine geringeres Vergehen, die Kaaba zu لهدم إلكع ة جحرإ جحرإ هون من تل مسمل zerstören, als einen friedliebenden Menschen zu töten. Wir fragen: Wie würden die Muslime in Deutschland auf einen Bombenangriff auf die Kaaba reagieren? Mit Recht gingen sie auf die Straße, um dagegen zu protestieren. Einen unschuldigen Menschen zu töten, ist in Gottes Augen ein größeres Verbrechen als die Zerstörung der Kaaba. Daher rufen wir Muslime und Nicht-Muslime auf, ihre Stimmen noch lauter zu erheben gegen alle kriegerische Gewalt, ganz gleich ob sie mit primitiven Mitteln oder mit modernen Raketen unschuldige Menschen tötet. Dem Frieden gilt der gemeinsame Ruf aller Religionen. Barmherzigkeit ist mit weitem Abstand diejenige Aussage, die uns der Koran am häufigsten über Gott vor Augen hält. Allah selbst ist as-salam, der Friede, und der wahre Muslim, der während seines Gebetes täglich dieses إلسالم Wort immer wieder ausspricht, ist derjenige Mensch, der in Frieden mit Gott, mit sich selbst, seiner Umgebung, allen Menschen, Tieren und Pflanzen sowie mit dem ganzen Kosmos lebt. Allah fordert die Muslime dazu auf, die Botschaft des Friedens zu verbreiten und sich selbst ihrem Gegner gegenüber gerecht zu verhalten, um damit sein Herz zu erweichen und aus ihm einen Freund zu machen: Und nimmer sind das Gute und das Böse و ال ت سبت يوي إل ح سبن ة و ال إل ىس ييهئ ة إد ف ع ي لىي ت يه ح س ن ف ا ذ إ ى إ يي ب ي ك و ب ي ك د د إو ك أ نى و ي يح م ي ك gleich. Wehre (das Böse) in bester Art ab, und siehe da, der, zwischen dem und dir Feindschaft herrschte, wird wie ein treuer Freund sein. (Koran: 41/34) Als eine Konsequenz aus dem koranischen Gebot: (2/208 (Koran: Ihr, die ihr glaubt! Tretet allesamt ein in den Frieden ي ي ا إ ى يين م ك وإ إد ل وإ ي ف إل هسي مل ي ك فىة

müssen die Muslime in der ganzen Welt lautstark ihre Parteinahme für den Frieden entschieden und unmissverständlich, überall und unablässig kundtun. Islam bedeutet: der friedliebende Gehorsam Allah gegenüber, friedliche Akzeptanz und friedliche Praxis des Glaubens im Namen Allahs. Muslim bedeutet: der friedliebende Mensch, der Mensch, der Frieden auf Erden verbreitet. Dies bekundet der Prophet Muhammed (s) am besten, indem er den Muslim folgendermaßen beschreibt: Der Muslim d.h. der friedliebende Mensch, ist verantwortlich dafür, dass إملسمل من سمل إلناس من لسان ويده die anderen friedliebenden Menschen vor seinen Händen und Worten sicher sind. Gerade dieser Andere, wer auch immer er sein mag, muss fühlen, dass er in Frieden mit den Muslimen leben kann und sich zu jeder Zeit und an jedem Ort bewusst sein, dass keinerlei Bedrohung von ihnen ausgeht. Wir rufen alle Muslime dazu auf, - ausdrücklich jene Christen, Juden, Jesiden, Muslime, ob Schiiten oder Sunniten, in ihr Gebet mit einzuschließen, die verfolgt und vertrieben werden. - sich offensiv vom sog. Islamischen Staat zu distanzieren und sich unter keinen Umständen direkt oder indirekt mit Terroristen zu identifizieren oder zu solidarisieren, deren Tun zu verteidigen oder zu verharmlosen. Für uns ist der IS weder islamisch noch ein Staat, und wir lehnen seinen selbsternannten Kalifen kategorisch ab. Das Verbot der Organisation IS durch die Bundesregierung begrüßen wir nachdrücklich. - Wir appellieren an unsere Jugendlichen, wachsam zu sein. Eure Zukunft ist hier in Deutschland. Euer Platz ist die Schule, Ausbildungsstelle, Universität, der Arbeitsmarkt und die Familie. Allah hat zu Beginn seiner Botschaft uns gelehrt, in unseren Hände Schreibstifte zu tragen (allama bil qalam Koran: 96/4) und nicht Waffen! Geht auf keinen Fall in die Kriegsgebiete um euer Leben für falsche Zwecke zu opfern! Der Prophet Muhammed hat den Wunsch eines Jugendlichen in den Krieg zu ziehen ج اء ر ج كل إ ل إلنى ي يبه ص ى ل إ ى لل د ل ي ي bleiben. zurückgewiesen und ihn aufgefordert, bei seinen Eltern zu Lasst euch nicht von Propagandisten im و س ىمل ي سبت أ يذن ي ف إل يجه ا يد ف ق ال : ح ح و إي ل إك ال : ن ع م ال : ف يف ي يم ا ف ج ا يهد Internet belügen und verführen! Wenn andere vermeintlich oder tatsächlich Unrecht gegen Muslime verüben, dann könnt ihr nichts dadurch verbessern, dass ihr selbst Unrecht verübt. Terror ist niemals eine Lösung, aber immer eine Sünde! Wir rufen die Politik dazu auf, - in transparenter Weise gemeinsame Wege mit den Moscheegemeinden zu finden, wie wir den Extremismus effektiv bekämpfen können. Der Generalverdacht, unter den wir oft gestellt werden, ist kontraproduktiv und hat die Situation immer weiter verschärft! Die Politik muss dringend differenzierter vorgehen und unterscheiden, von welcher Seite tatsächliche Gefahr ausgeht, diese entschieden bekämpfen aber ebenso entschieden mit denjenigen zusammenarbeiten und sie engagiert unterstützen, die den Islam richtig interpretieren und dadurch sehr viel effektiver gegen Missbrauch vorgehen können. - sich offensiver mit den Gründen des Missbrauchs und des Extremismus auseinanderzusetzen. Die Muslime vermissen eine Willkommenskultur und leiden unter dem Eindruck, dass ihre Religion nach wie vor nicht gleichberechtigt ist. Das führt zu Diskriminierung und Ausgrenzung. Ebenso wie Rechtsradikalismus, Antisemitismus und

islamisch missbräuchlich begründeter Extremismus ist auch die bedrohlich zunehmende Islamfeindlichkeit zu bekämpfen, gerade hier in München. Wir begrüßen daher das Vorgehen des Landesamtes für Verfassungsschutz, islamfeindlichen Extremismus als solchen zu benennen und unter Beobachtung zu stellen. Wir rufen die Gesellschaft dazu auf, - sich unvoreingenommen mit uns auseinanderzusetzen, sich mit uns zu solidarisieren und gemeinsam mit uns gegen Extremismus aus jedweder Richtung vorzugehen. Wichtige Signale, auf die die Muslime lange warten und die uns jetzt drängender denn je erscheinen, wären Besuche hochrangiger Repräsentanten der Gesellschaft, angefangen vom Bayerischen Ministerpräsidenten, aber auch hoher Würdenträger aller Religionsgemeinschaften, in unseren Moscheen. Wir sind gleichzeitig denen dankbar verbunden, die das bereits seit langem als Selbstverständlichkeit erachten. Zeichen gegen Extremismus zu setzen, ist nur dann wirklich effektiv, wenn sie gemeinsam gesetzt werden. So wie wir uns (keineswegs erst heute!) entschieden gegen Extremismus positionieren, erwarten wir nicht nur in Zeiten von Brandanschlägen gegen Moscheen das gemeinsame Engagement aller, die im Europa unserer Zeit eine gedeihliche, gemeinsame und friedliche Zukunft verwirklichen und bewahren wollen. Unterzeichner: Imam Abdulvehab Vehabovic (Islamisches Kulturzentrum Hidaje ), Imam Admir Husic (Islam. Gem. Bürgerforum Ikre ), Imam Ahmed Al-Khalifa (Islam. Zentrum München), Imam Ahmed Taha (Islam. Zentrum München), Imam Bedir Celep (Deutsch-Türkischer Verein), Imam Benjamin Idriz (MFI), Imam Besnik Rama (Islam. Gemeinschaft Balkan ), Imam Fikret Fazlic (Islam. Gemeinde Penzberg), Imam Izet Bibic (Bosnisches Kulturzentrum Fedzr ), Imam Mirza Dzafic (Islam. Gemeinschaft Tevid ), Imam Mustafa Koc (Deutsch-Türkischer Verein), Imam Nusret Hodzic (Islam. Kulturzentrum Hidaje ), Imam Sidigullah Fadai (Verein für Imam- Weiterbildung), Imam Soufyan Trabelsi (Muslimisches Kulturforum Al-Ahiba), Imam Syaieful Fatah (Indonesisch- Islamische Gemeinde), Imam Ujkan Sejdini (Islam. Zentrum der Albaner El-Furkan ) Bitte helfen Sie bei der Verbreitung dieser Deklaration unter Muslimen und Nicht-Muslimen! Sie ist online verfügbar unter: www.islam-muenchen.de

ISLAMFEINDLICH EXTREMISTISCHES BÜRGERBEGEHREN Seit mehreren Jahren sammelt die islamfeindlich-extremistische Kleinstpartei Die Freiheit im Rahmen eines Bürgerbegehrens Unterschriften, um einen Bürgerentscheid gegen ein europäisches Zentrum für den Islam in München herbeizuführen. Über 60.000 Unterschriften wurden nach Angaben ihres Vorsitzenden und Hauptaktivisten Michael Stürzenberger (Foto) am 18.9.2014 beim KVR eingereicht. Sollte eine Prüfung durch das KVR ergeben, dass darunter genügend gültige Unterschriften sind, hat der Stadtrat innerhalb eines Monats zu entscheiden, ob ein entsprechender Bürgerentscheid rechtlich zulässig wäre. Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass die vom Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit nicht infolge einer Hetzkampagne gegen eine religiöse Minderheit, wie sie in München in jüngster Zeit in beispiellosem Ausmaß geführt wird, zum Gegenstand einer Abstimmung gemacht wird. Die Unterschriften wurden von einer vom Landesamt für Verfassungsschutz als extremistisch islamfeindlich eingestuften Gruppierung unter dem Vorwand erschlichen, es gehe dabei um ein europaweites Islamzentrum am (oder beim) Stachus. Imam Idriz und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben sich zusammen mit der Islamischen Gemeinde Penzberg in den vergangenen zwanzig Jahren für ein Islamverständnis eingesetzt, das sich nicht nur zu den Werten der modernen europäischen Gesellschaft bekennt, sondern diese innerhalb und außerhalb des eigenen Gemeindelebens tagtäglich umsetzt. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Pluralismus, uneingeschränkte Religionsfreiheit für alle, Gleichberechtigung von Mann und Frau sind keine Lippenbekenntnisse, sondern entsprechen dem, wie wir unsere Religion verstehen, lehren und praktizieren. Gegen jede Form von Gewalt, gegen Terror und religiösen Zwang sprechen wir uns nicht nur aus, sondern setzen uns gegen alle diese Formen des Missbrauchs unserer Religion ein und gehen dagegen vor, wo immer nötig. All das haben wir in unseren Worten und Werken nachgewiesen, wird von einem breiten politischen und gesellschaftlichen Spektrum an Unterstützern aus allen demokratischen Parteien, aus den Religionsgemeinschaften, den Medien und zahllosen Bürgerinnen und Bürgern, die uns kennen, seit langem anerkannt und gewürdigt. All das ist Selbstverständnis und Ziel des Münchner Forums für Islam, das in enger Kooperation mit der Landeshauptstadt München, mit Unterstützung von Muslimen wie Nicht-Muslimen auf einem Gelände im neu entstehenden Kreativquartier an der Dachauer Straße realisiert werden soll. Sollte - wider Erwarten - ein Bürgerentscheid über den Bau des MFI stattfinden, werden wir die Münchnerinnen und Münchner noch engagierter darüber informieren, dass die Unterstützung des MFI der beste Beitrag gegen Extremismus von jedweder Seite, gegen Radikalisierung und Parallelgesellschaften, gegen den Missbrauch des Islam und Spaltung unserer Gesellschaft - und für ein intaktes Miteinander in unserem ebenso bunten wie bodenständigen München bedeutet.

ISLAM, WIE WIR IHN VERSTEHEN ISLAM, wie wir ihn verstehen, - baut auf der Barmherzigkeit Gottes auf: Mehr als alles andere wird im Koran Allah als der Barmherzige, der sich Erbarmende, der Liebende und Verzeihende beschrieben! - auf der Maxime des Propheten Muhammad: Islam heißt, dass niemand Angst vor unseren Taten, unseren Worten, unseren Gedanken hat! - und auf den Grundwerten: Bekenntnis zu Gott und allen seinen Gesandten, Gebet, Fasten im Ramadan, Almosen und Spenden für Bedürftige und soziale Zwecke, Pilgerfahrt nach Mekka, Einsatz für Gerechtigkeit, Streben nach Bildung, Toleranz, Frieden und Vertrauen in der Gesellschaft. ISLAM, wie wir ihn verstehen, - ist in Europa daheim und im 21. Jahrhundert angekommen, - bejaht Menschenwürde, Religionsfreiheit, Gleichberechtigung der Geschlechter, Gleichbehandlung aller Menschen, Demokratie und Pluralismus, - versteht unter Scharia nicht mittelalterliche Körperstrafen und unter Dschihad nicht Heiliger Krieg, und lehnt jegliche Art von Gewalt strikt ab, weil Mord und Terror die größte Sünde und das größte Verbrechen zugleich sind, - ist unvereinbar mit erzwungenen Bekleidungsregeln, mit jeglicher Unterdrückung von Frauen, mit Benachteiligung oder gar Verfolgung von Andersgläubigen, - hat Hochachtung vor allen Religionen und vor der Glaubens- und Gewissensfreiheit aller Menschen. ISLAM, wie wir ihn verstehen, - hat das Recht und den Anspruch, von der Gesellschaft wahrgenommen und anerkannt zu werden! Das MÜNCHNER FORUM FÜR ISLAM - will dieses Islamverständnis für alle sichtbar machen und zur Selbstverständlichkeit werden lassen.

Bitte helfen SIE mit, dass das MFI als ein Ort der Begegnung für alle MünchnerInnen realisiert werden kann! Tragen Sie zu diesem gemeinsamen Werk bei, damit Islam, wie wir ihn verstehen, zu einem selbstverständlichen Teil unserer Stadt werden kann! BITTE SPENDEN SIE JETZT! Wir müssen die Finanzierung für die Grundstückskosten an der Dachauer Straße, die sich auf ca. 10-12 Millionen Euro belaufen, demnächst nachweisen. Dazu bitten wir alle Münchnerinnen und Münchner - Muslime wie Nicht-Muslime - um ihren Beitrag. Spenden in jeder Höhe sind willkommen und wichtig, damit das MFI zu einem gemeinsamen Werk Vieler wird. 1 qm wird ca. 2.500 Euro kosten. Spenden sind natürlich steuerlich abzugsfähig. Bankverbindung: Stadtsparkasse München IBAN DE03701500001001198322 BIC: SSKMDEMM MITGLIED werden? Wenn Sie die Ziele und Inhalte unseres Projekts teilen und sich mit unserer Satzung (www.islam-muenchen.de/satzung) identifizieren dann werden Sie Mitglied! Wir freuen uns über Mitglieder jedweder ethnischer Herkunft oder nationaler Verbundenheit. Dass Sie unser Selbstverständnis teilen und Toleranz, Respekt vor allen Religionen, die freiheitlich demokratische Grundordnung und den Rechtsstaat befürworten und Rassismus jeder Art, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Rechtsextremismus und populismus ablehnen, setzen wir als selbstverständlich voraus. Mitgliedschaftsformular (Aufnahmeantrag) finden Sie hier: http://www.islam-muenchen.de/mfi-mitgliedschaftsformular-und-satzung Impressum: Der Newsletter des MFI erscheint in unregelmäßigen Abständen. Für den Bezug per Mail/PDF bzw. Abbestellung: info@islam-muenchen.de Redaktion: Stefan Jakob Wimmer MÜNCHNER FORUM FÜR ISLAM e.v. Hotterstr. 16, 80331 München, Tel. 089-21269366, Fax 089-21269287 Stadtsparkasse München, IBAN: DE03701500001001198322, BIC: SSKMDEMM info@islam-muenchen.de, www.islam-muenchen.de islammuenchen islamforummuc MUNICH FORUM FOR ISLAM MÜNIH İSLAM FORUMU ISLAMSKI FORUM MINHEN FORUMI ISLAM MYNIH المنتدى اإلسالمي ميونيخ Münchner Forum für Islam e.v. Vereinsregister: VR 202575