Urban Catalyst, Philipp Oswalt mit Florian Kessel, Berlin, 8. Dezember 2005. Impressum



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Transkript:

Beginnt jetzt! Vorschlag für eine prozessuale Strategie zur Neugestaltung des Schloss/Palast-Areals in Berlin. Berlin Dezember 2005

Beginnt jetzt! Im Juli 2002 hat sich der Bundestag auf Basis der Empfehlungen der Internationalen Expertenkommission Historische Mitte Berlin für die Neugestaltung des Schlossplatzes und die Errichtung des s ausgesprochen. Gut ein Jahr später war der Bundestag nach genauerer Prüfung der Auffassung, ein Schlossneubau aufgrund fehlenden Geldes vorerst nicht bauen zu können und beschloss ein Moratorium. Und beschloss zugleich, diese ungewollte Untätigkeit mit einem Pseudoaktionismus zu kaschieren: dem möglichst schnellen Abriss des Palastes der Republik. Genauer betrachtet stellt der Bundestag mit dem Abrissbeschluss seine Entscheidung für die Neugestaltung in Frage. Denn alles spräche dafür, diese mit den begrenzt zur Verfügung stehende Mitteln sofort anzugehen: Das Architekturbüro Anderhalten hatte im Juli 2005 aufgezeigt, dass die bestehende Ruine des Palastes der Republik mit begrenzten Mitteln umgebaut und als genutzt werden könnte. Mit 106.000 qm entspricht der zur Verfügung stehende Raum dem Umfang im gesamten Schlossneubau incl. Tiefgeschosse und Anbauten vorgesehenen Platzes für die Nutzungen des s. Und wenn der Anblick des von außen zugegebener Maßen recht unansehlichen Gebäudes die Verantwortlichen so schmerzt, könnte eine neue Fassade für den Rohbau leicht Abhilfe schaffen. Auf diese Weise wäre es möglich, in kürzester Zeit (1 2 Jahre) das auf dem Schlossareal zu realisieren und einem wichtigen Teil des Bundestagsbeschlusses von 2002 umzusetzen. Doch damit nicht genug. Das existierende Gebäude stände auch einem sofortigen Baubeginn nicht im Wege. Mehr als das halbe Schloss ließe sich realisieren, ohne den Palast abzureißen. Man könnte Schritt für Schritt so viel bauen, wie es sich der Staat leisten kann, und würde auf diesem Wege zugleich die Finanzierungskosten sparen. Wäre die Hälfte erstellt, könnte das aus dem alten Neubau in den neuen Altbau umziehen und erstere könnte Platz machen für die Vervollständigung letzteren. Sinnvoller wäre es natürlich, die bestehende Gebäudestruktur für die Neubebauung zu nutzen und auch andere Gestaltungsvarianten als die Barockfassadenrekonstruktion zu untersuchen, um etwa die außereuropäischen Sammlungen nicht in die Tiefgeschosse verbannen zu müssen.

Doch den Verantwortlichen geht es offenkundig weder um pragmatische, realistische oder intelligente Lösungen. Es geht anscheinend nur um den Akt der Zerstörung selbst. Dies geht soweit, dass das, was jetzt zerstört werden soll, bei der Neubebauung teilweise wieder rekonstruiert werden soll. So sieht die Machbarkeitsstudie vor, in Zukunft den dann zerstörten Volkskammersaal wieder zu errichten und die intakten Tiefgeschosse des Palastes für schätzungsweise 40 Millionen zu beseitigen, um sie dann wieder zu erstellen. In ihrem ungeduldigen Dekonstruktionswillen und nur hier - erfüllen die kompromisslosen Schlossbefürworter eine Berliner Tradition. Wobei es an der Zeit wäre, mit dieser unseligen Tradition endlich zu brechen. Urban Catalyst, Philipp Oswalt mit Florian Kessel, Berlin, 8. Dezember 2005 Impressum Urban Catalyst Philipp Oswalt Eisenacher Straße 74 D 10823 Berlin T: 49-30-78955630 F: 49-30-78955631 po@urbancatalyst.net www.urbancatalyst.net

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