Differenzielles Lernen: Life Kinetic Trainingseffekte durch Variabilität? Ist jede Variation / Methode zielführend?
Inhalte 1. Vorüberlegung zum Differenziellen Ansatz und Abgrenzung 2. Theorie des differenziellen Lernens 3. Zwischenfazit & Diskussion 4. Ansatz Life Kinetic 5. Praxis 6. Fazit & Diskussion
1. Vorüberlegung zum Differenziellen Ansatz und Abgrenzung Wissenschaftler/Dozenten Verbesserung/Entwicklung/Wiederherstellung sportmotorischer Fähigkeiten/Fertigkeiten Lehrer Trainer, Übungsleiter Therapeuten
1. Vorüberlegung zum Differenziellen Ansatz und Abgrenzung Kontrovers diskutiert in der Sportwissenschaft: Kritik 06/ 2012 (Künzell & Hossner) Und die Kammerherren gingen und trugen die Schleppe, die gar nicht da war. Hans-Christian Andersen (1805 1875) Gegendarstellung (Schöllhorn, Beckmann, Janssen) Kritk solange sie in konstruktiver Form stattfindet. Wird jedoch eine Form gewählt, die sich als polemisch und suggestiv identifizieren lässt, dann erhält die Kritik eine weniger nutzbringende Komponente und führt in der dargebotenen Form eher zurück in das Reich der Glaubenskriege als in eine Förderung der Aufklärung.
2. Theorie differenzieller Lernansatz???? Methode? Zeit
2. Theorie differenzieller Lernansatz Zustand B Zustand A Zeit
2. Theorie differenzieller Lernansatz Zustand B Zustand A Orientierung an Zielvorgabe (Idealtechnik) Einschleifen durch Wiederholung Sukzessive Annäherung an Zieltechnik Fehler minimieren/vermeiden Bewegungskorrektur Stufenartiger Lernprozess Methodische Übungsreihe Zeit
2. Theorie differenzieller Lernansatz Zustand B Zustand A Zeit
2. Theorie differenzieller Lernansatz Zustand B Zustand A Übergang stabiler Zustand A > B: Zwischenbereich instabil! Entstehen von Schwankungen : Fehler?! Fehler notwendig für Anpassungsprozesse Fehler als Voraussetzung für Systeme, die lernen! Bewusste Verstärkung der auftretenden Fluktuationen in einem Lernprozess durch eine Vielzahl an Bewegungsaufgaben, die im Grenzbereich der Bewegungsvorstellung liegen! Zeit
2. Theorie differenzieller Lernansatz
2. Theorie differenzieller Lernansatz Der Randbereich des Lösungsraums wird abgetastet Differenz: Verstärkung der Variationen ( Breite des Rauschens ) während des Lernprozesses
2. Theorie differenzieller Lernansatz Durch das Rauschen wird nicht die Idealtechnik geübt und stabilisiert sondern ein möglicher Lösungsraum umkreist, der es erlaubt, die auf den Fall situativ optimale Lösung auszuführen! Unterschiedliche, ständig variierende Aufgaben (Differenzen) spielen eine Schlüsselrolle
3. Zwischenfazit & Diskussion http://www.skilehrerverband.de/movies/ski-alpin/schwarz Anwendungsgebiete? Chancen und Grenzen? Praxistransfer?
4. Ansatz Life Kinetic Kognitives Koordinationstraining (Life Kinetic) http://www.youtube.com/watch?v=0g1jb_v4cxa Das synaptische Modell 14
4. Ansatz Life Kinetic Was ist Life Kinetik? Life Kinetik kombiniert ungewohnte Bewegungsaufgaben mit kognitiven Herausforderungen und visuellen Aufgaben Kreativität, Konzentration und Leistungsfähigkeitssteigerung Ständig neue Strategien entwickeln, um die Aufgaben zu bewältigen Um kontinuierlich neuronale Lernvorgänge zu provozieren, sind somit insbesondere neuartige und ungewohnte Bewegungsaufgaben anzusteuern, wobei ein Aufgabenwechsel erfolgen sollte, sobald im Üben eine Routine auftritt (Beck, 2009). Variation! Keine Automatisierung der Bewegungen Es erfolgt ein Aufgabenwechsel bzw. eine Steigerung, wenn von 10 Versuchen 5 bis 6 klappen 15
4. Ansatz Life Kinetic Training der kognitiven Fähigkeiten Arbeitsgedächtnis: Mehr Optionen können parallel vorgehalten und schneller ausgewählt werden Auffassungsgabe: Eingehende Signale werden schneller erkannt und zugeordnet Wissenszugriff: Gespeichertes Wissen wird auch in schwierigen Situationen schneller abgerufen Training des visuellen Systems Augenfolgebewegung: Die Augen problemlos vertikal, horizontal und diagonal bewegen ohne Springen der Augen Sehbereich: Die Größe des Blickfeldes und die räumliche Wahrnehmung werden verbessert Augenfokussierung: Die korrekte Einschätzung von Entfernungen und Geschwindigkeiten gelingt besser Training der flexiblen Körperbeherrschung Bewegungswechsel: Rascher Wechsel zwischen Bewegungen ohne Stocken Bewegungskette: Kopplung mehrerer einfacher Teilbewegungen Bewegungsfluss: Fortsetzen einer laufenden Bewegung trotz plötzlicher Zusatzaufgabe http://www.youtube.com/watch?v=1d07neib7hi
Die Life Kinetik Formel: Wahrnehmung + Gehirnjogging + Bewegung = Mehr Leistung 4. Ansatz Life Kinetic
4. Ansatz Life Kinetic Forschungslage Die Universität zu Köln überprüfte unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Grünke an 35 Schülern im Alter zwischen 9 und 12 Jahren, ob sich durch Life Kinetik deren Aufmerksamkeits- und Fluide Intelligenzleistung steigern lässt (Grünke, 2011). Die Fluide Intelligenz ist die Fähigkeit, neue Probleme zu lösen und sich an neue Situationen anzupassen. Mit Hilfe des Aufmerksamkeits-Belastungs-Tests von Brickenkamp konnte höchst signifikant nachgewiesen werden, dass die Aufmerksamkeitswerte der Life Kinetik Gruppe um 6% anstiegen, während sich die Kontrollgruppe sogar verschlechterte. Dabei absolvierten beide Gruppen über 5 Wochen dreimal wöchentlich ein 25- minütiges Zusatztraining, die Interventionsgruppe Life Kinetik, die Kontrollgruppe unspezifischen Sport in Form von Bewegungsspielen. Besonders bemerkenswerte Ergebnisse ermittelte der Zahlen-Verbindungs- Test von Oswald und Roth: mit einer Effektstärke von 0,69 konnte gezeigt werden, dass Life Kinetik im Vergleich zur Sportgruppe die Intelligenzwerte mit 12,2% um mehr als das Dreifache erhöhen konnte. Die gemessenen Intelligenzwerte lagen bei der Life Kinetik Gruppe nach nur 5 Wochen mit 87 im Normalbereich, obwohl sie vorher mit 78 noch weit unterdurchschnittlich waren.
4. Ansatz Life Kinetic Forschungslage Pascal Gras, Sportstudent an der Deutschen Sporthochschule Köln, hat im Rahmen seiner Diplomarbeit über das Life Kinetik-Training herausgefunden, dass Handballspieler deutlich ihre spieltaktische Leistungsfähigkeit verbessern konnten. (Gras, 2011) Dabei trainierten von 14 Handballspielern der 3. Liga, die positionsspezifisch als Pärchen ausgewählt worden waren, 7 in 6 Wochen zwölf Mal je eine Stunde Life Kinetik. Mit Hilfe eines Videotestverfahrens und dem Interactive Voting System stellte er fest, dass sich die Life Kinetik Gruppe signifikant in der Entscheidungsqualität (um 4,76% und damit um genau doppelt so viel wie die Kontrollgruppe) und vor allem in der Entscheidungsgeschwindigkeit (um 31,39% und damit um fast das Dreifache der Kontrollgruppe) massiv verbesserte.
5. Fazit & Diskussion Bereits implizit / explizit im Trainingsprozess einbezogen? Anwendung und Möglichkeiten? Vorschläge zum weiteren Vorgehen?