Allergie und Schule - Was juckt mich das?



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Transkript:

Allergie und Schule - Was juckt mich das? Informationen für Schüler/-innen und Eltern zum Thema Allergie, Asthma und Neurodermitis

Liebe Kinder, heute habt Ihr an dem Projekt Allergie und Schule Was juckt mich das? teilgenommen. Wir hoffen, Ihr hattet einen interessanten und etwas anderen Unterricht mit uns. In diesem Heft gibt es für Euch und Eure Eltern noch weitere Informationen zu den Themen Allergie, Asthma und Neurodermitis. Am Ende der Broschüre findet Ihr noch etwas zum Spielen und Vergleichen. Viel Spaß! www.was-juckt-mich-das.de

Liebe Eltern, Allergien sind die häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Jedes 4. Kind ist irgendwann einmal davon betroffen. Ihr Kind hat heute an dem Projekt Allergie und Schule Was juckt mich das? mit seiner Klasse teilgenommen. Dieses von der Bielefelder Bürgerstiftung und der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Kinderzentrum Bethel des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (EvKB) initiierte und in Kooperation mit dem Schulamt der Stadt Bielefeld durchgeführte Projekt informiert in den Schulen die Schüler/ -innen, Lehrkräfte und Eltern über den Umgang mit Allergien im Schulalltag. Hierbei ist es uns besonders wichtig, die Nichtbetroffenen zu informieren. Sie sollen wissen, was es bedeutet, mit einer allergischen Erkrankung wie Asthma oder Neurodermitis zu leben. Das Projekt möchte dabei die oftmals unbeabsichtigte Ausgrenzung von Allergiekindern bewusst machen und dadurch verhindern. Das in Deutschland außergewöhnliche Projekt kann mit freundlicher Unterstützung durch Spenden durchgeführt werden. Darüber freuen wir uns und bedanken uns sehr. Prof. Dr. med. E. Hamelmann Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (EvKB) Katharina Hagemeister Projektleiterin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (EvKB) Dr. med. Hans-Georg Bresser Leitender Arzt Allergologie/Kinderpneumologie Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (EvKB) Gitta Trachte Schulamt für die Stadt Bielefeld

Allergie Was ist das? Auf eigentlich harmlose Dinge wie Pollen, Nahrungsmittel oder Tierhaare reagiert der Körper mancher Menschen plötzlich überempfindlich. Diese auslösenden Stoffe nennt man Allergene. Treten beim Kontakt mit diesen eigentlich harmlosen Stoffen Krankheitszeichen (Symptome) auf, nennt man es eine Allergie. Häufige Symptome sind: Schnupfen, Hautausschläge, Juckreiz, Bindehautentzündungen am Auge, Husten und Atemnot. Auch Durchfälle, Kopfschmerzen und Unwohlsein können auftreten.

Selten kann es bei Allergien sogar zu einem lebensbedrohlichen Schock (Anaphylaxie) kommen. Die Ausprägung einer Allergie hängt immer von vielen Faktoren ab, wie z.b. Allergenbelastung, Begleiterkrankungen, Medikamente oder Sport. Das Risiko, eine Allergie zu entwickeln, wird sehr stark von der familiären Belastung mitbestimmt: Haben bereits die Eltern eine Allergie, ist das Risiko groß, dass die Kinder auch eine allergische Neigung entwickeln. Häufige Allergene bei Kindern sind Hausstaubmilben, Tierhaare, Pollen von Frühblühern und Gräsern. Etwa ein Viertel aller Schulkinder haben bereits eine allergische Erkrankung.

Neurodermitis Was ist das? Dieses Krankheitsbild ist unter verschiedenen Namen bekannt. Die Neurodermitis wird besser atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt, weil eine chronische Entzündung und keine Nervenerkrankung zugrunde liegt. So ist unsere Haut aufgebaut. Die Ursache liegt in einer verminderten Schutzfunktion der Haut, wodurch weniger Feuchtigkeit gespeichert wird und mehr Schadstoffe, Bakterien und Allergene eindringen können. Die Haut der betroffenen Kinder ist daher trockener und rissiger und neigt zu juckenden Entzündungen (Ekzem). Diese Anlage ist meist angeboren bzw. vererbt, die Ausprägung der Erkrankung hängt aber von vielen Trigger-Faktoren wie Allergie, Infektionen, Stress und Ernährung ab. Nicht jedes Kind mit atopischer Dermatitis hat aber eine Allergie. Atopische Dermatitis/Neurodermitis ist nicht ansteckend!

Typische Symptome der Erkrankung sind trockene, schuppige, gerötete oder nässende Haut, besonders in den Beugen der Arme und Beine, den Handgelenken oder auch im Hals- und Gesichtsbereich. Es entsteht ein oft quälender Juckreiz, und durch das Kratzen verstärken sich die genannten Symptome und man kratzt noch mehr. Diesen Kreislauf zu durchbrechen ist das Ziel der Behandlung! Dazu gehört, belastende Faktoren zu erkennen und zu reduzieren, Entzündung und Juckreiz zu behandeln und ganz wichtig eine regelmäßige und häufige Grundpflege der Haut durchzuführen. Mit der richtigen Pflege können die Symptome einer Neurodermitis deutlich gemildert werden: Wieviel Creme braucht trockene oder neurodermitische Haut? Körperteil Gesicht & Hals Arm & Hand Bein & Fuß Brust & Bauch Rücken & Gesäß Alter Anzahl der Fingerspitzenmengen je Anwendung 3 6 Monate 1 1 1,5 1 1,5 1 2 Jahre 1,5 1,5 2 2 3 3 5 Jahre 1,5 2 3 3 3,5 6 10 Jahre 2 2,5 4,5 3,5 5 Erwachsene 2,5 5 7 6 8

Asthma bronchiale Was ist das? Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege und die häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Die Atmung wird behindert durch eine Verengung der inneren Luftwege, eine Schleimhautschwellung und vermehrte Schleimbildung in diesen Luftwegen. Typische Krankheitszeichen für Asthma sind trockener Husten (insbesondere nachts), ständiges Räuspern, pfeifende und brummende Atmung, erschwerte Atmung oder Atemnot bei Belastung/ Sport und plötzlich auftretendes Engegefühl in der Brust. Häufige Auslöser von Symptomen sind Allergene (Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare), kalte Luft und auch Giftstoffe wie Zigarettenrauch oder Chemikalien in Farben und Sprays. Wie fühlt sich Asthma bronchiale an? Der Selbsttest: Atmen Sie 2 Minuten durch einen Strohhalm mit geschlossenen Lippen und zugehaltener Nase Oft verstärken sich die Symptome bei Atemwegsinfektionen, körperlicher oder auch psychischen Belastungen.

Die Lunge Luftröhre Lungenflügel Bronchien Die Bronchien Ein gesunder Bronchus Verengter Bronchus im Asthmaanfall Muskeln Schleimhaut Schleim Öffnung für die Atemluft Muskelschicht

Experimente aus unserem Unterricht Wir erforschen unsere Haut. Wie fühlen sich eingecremte Hände an? Wir verzaubern ein Kind in einen gläsernen Menschen und schauen anschließend an, wo die Lunge in unserem Körper ist und was sie für Aufgaben hat.

Schau genau! Schau genau, was auf dem Schulhof los ist. Es haben sich 10 Fehler eingeschlichen.

Für weitere Informationen empfehlen wir folgende Kontaktadressen: PINA E.V.: PRÄVENTIONS-U. INFORMATIONS-NETZWERK ALLERGIE/ ASTHMA www.pina-infoline.de ARBEITSGEMEINSCHAFT ASTHMASCHULUNG IM KINDES-UND JUGENDALTER E.V. www.asthmaschulung.de ARBEITSGEMEINSCHAFT ANAPHYLAXIE - Training und Edukation e. V. www.anaphylaxieschulung.de ARBEITSGEMEINSCHAFT NEURODERMITISSCHULUNG E.V. www.neurodermitisschulung.de DEUTSCHER ALLERGIE-UND ASTHMABUND E.V. www.daab.de DEUTSCHER NEURODERMITISBUND E.V. www.dnb-ev.de KINDER-ALLERGOLOGIE/PNEUMOLOGIE KLINIK FÜR KINDER- U. JUGENDMEDIZIN KINDERZENTRUM BETHEL (EVKB) Chefarzt. Prof. Dr. med. E. Hamelmann Leitender Arzt: Dr. med. H.-G. Bresser Grenzweg 10-14, 33617 Bielefeld Tel. 05 21 7 72-7 81 01 www.kinderklinik-bethel.de E-Mail: kindertagesklinik@evkb.de SCHULAMT FÜR DIE STADT BIELEFELD Schulamtsdirektorin G. Trachte 33602 Bielefeld Tel. 05 21 51 23 46 E-Mail: schulamt@bielefeld.de www.was-juckt-mich-das.de SPENDENKONTO Empfänger: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel IBAN DE 48 4805 0161 0000 0040 77 Sparkasse Bielefeld Stichwort: Allergie+Schule