Akad. Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen DIABETES MELLITUS
DIABETES MELLITUS Die Zuckerkrankheit Etwa 6 Millionen Menschen in Deutschland wissen, dass sie Diabetes mellitus, im Volksmund Zuckerkrankheit genannt, haben. Bei Diabetikern ist die Produktion oder die Wirkung des Hormons Insulin gestört. Deshalb kann ihr Körper den selbst produzierten oder mit der Nahrung aufgenommenen Zucker nicht mehr in die Zellen aufnehmen. Dem Körper fehlt Energie. Durch das Problem der fehlenden oder zu geringen Insulin-Ausschüttung steigt der Zuckerspiegel im Blut. Der erhöhte Blutzucker kann zu Folgeerkrankungen an Augen, Nieren, Nerven und Füßen führen, ebenso an den großen Gefäßen und dem Herzen. 44.400 Schlaganfälle 27.900 Amputationen 27.000 Herzinfarkte 8.300 neue Dialysebehandlungen 6.000 Erblindungen
Typ-1-Diabetiker Etwa 5 % aller Diabetiker haben einen Typ- 1-Diabetes. Dieser Typ tritt auch bei Kindern und Jugendlichen auf und zwar mit zunehmender Tendenz! Diese Art von Diabetes zeichnet sich durch das Auftreten von starkem Harndrang, extremem Durst, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche aus. Typ-2-Diabetiker 95 % der insgesamt 6 Millionen diagnostizierten Diabetiker in Deutschland haben einen Typ-2-Diabetes. Diese Form tritt überwiegend zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf, zunehmend jedoch auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Meistens haben die Betroffenen ein mehr oder weniger ausgeprägtes Übergewicht.
SCHWANGER- SCHAFTS- DIABETES Schwangerschaftsdiabetes ist eine meist vorübergehende Form der Zuckererkrankung, die während der Schwangerschaft auftritt. Laut Statistik sind etwa 3-5 % der Schwangeren davon betroffen; die Erkrankung wird aber nur bei 10-20 % der betroffenen Frauen erkannt und behandelt. Bei einem Drittel dieser Fälle produzieren die Kinder im Mutterleib das fehlende Insulin für die Mutter mit. Risiken Daraus ergeben sich sowohl für die Kinder als auch für die Mütter verschiedene Risiken. Bei den Müttern ist es eine Häufung von gewissen Schwangerschaftskomplikationen wie Harnwegsinfekte, zu hohe Blutdruckwerte und Übergewicht. Bei den Geburten ist die Kaiserschnittrate deutlich erhöht und die Wundheilungsstörungen sind häufiger. Bei dem Ungeborenen kommt es zu unnatürlich schnellem Wachstum und vermehrter Fruchtwasserbildung. Im schlimmsten Falle kann es sogar zu einer Fehlbildung oder gar intrauterinem Fruchttod kommen. Nach der Geburt ist das Kind durch eigene zu hohe Insulinproduktion gefährdet, was zur Unterzuckerung führt.
Früherkennung Früh erkannter Schwangerschaftsdiabetes erlaubt eine rasche Therapieeinleitung und damit Vorbeugung möglicher Probleme. Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit sind folgende Leistungen in unserer Frauenklinik möglich, die auf Veranlassung Ihres Gynäkologen in Anspruch genommen werden können: Diabetesberatung Diätberatung 75 g Glucose Toleranztest Schulung bei Blutzuckerselbstkontrollen Bei Insulinverarbeitung und Dokumentationsführung Intensive Schwangerenvorsorge Begleitbetreuung Erweiterte Ultraschall-Untersuchung und Dopplersonografie Gespräche mit dem Kinderarzt Risikoüberwachung vor, während und nach der Geburt Kontakt Gynäkologische Ambulanz 02402/107-4316 Kreißsaal 02402/107-4128
PROFES- SIONELLE HILFE Folgeschäden verhindern Folgeschäden lindern Erschreckend hoch ist die geschätzte Anzahl von Menschen (lt. des Deutschen Diabetiker Bundes 2. Mio.), die von ihrer Erkrankung nichts wissen. Die Erkennung der Krankheit ist besonders wichtig, damit Folgeschäden frühzeitig verhindert werden können. Aber auch bereits Erkrankte können einiges zur Linderung der Folgeschäden aktiv beitragen. Eine wichtige Rolle bei der Regulation des Zuckerstoffwechsels spielt die Ernährung die Bewegung die Medikamente das Insulin die Kontrolle der Blutdruck Professionelle Hilfe "Der Diabetiker ist sein eigener Arzt." Dieses Prinzip funktioniert aber nur, wenn der Patient gut geschult und informiert über seine Erkrankung ist. Dieses Wissen vermittelt das Diabetes Team des BETHLEHEM Krankenhauses.
Das Team klärt Sie über Ihr Erkrankungsbild auf, will Ihnen Ängste nehmen und erstellt mit Ihnen gemeinsam ein individuell auf Sie abgestimmtes Behandlungskonzept. Ziel ist eine optimale Einstellung Ihres Zucker- und Fettstoffwechsels sowie eines evtl. erhöhten Blutdrucks. Nur so kann den schwerwiegenden Spätfolgen einer unzureichend behandelten Zuckerkrankheit (Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Nieren, Arme oder Beine) vorgebeugt werden. Ihre Ansprechpartner sind: Diabetes-Beratung, 02402/107-4344 Priv.-Doz. Dr. med. Boris Pfaffenbach, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin (02402/107-4222) Angelika Mertens, Fachärztin der Klinik für Innere Medizin Dr. med. Stefan Hansen, Assistenzarzt der Klinik für Innere Medizin Dorothee Schnur, Diabetesberatung DDG (02402/107-4344 ø) Hannelore Schüffler, Diätassistentin
UNSER ANGEBOT Schulung von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern Beratung von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes oder schwangerer Typ-1 Diabetikerinnen (Ernährungsberatung, Erlernen der Blutzuckerkontrolle, Erlernen der Insulininjektionen) Gruppen- und Einzelschulungen von Typ-1 und Typ-2 Diabetikern (Blut- und Harnzuckerkontrolle, Ernährung, Bewegung, Blutzuckersenkende Medikamente und Insulintherapie, Fußpflege, Individuelle Einzelberatung) Diabetessprechstunden Dienstags 13.00-14.00 Uhr (nach Vereinbarung) Diabetikerschulungen 9.30-11.00 Uhr (nach Vereinbarung, Raum BE 06, Erdgeschoss, Eingang Nuklearmedizin) Training "Gesunde Ernährung für Diabetiker" (Buffet) Täglich 8.15-9.00 Uhr Sprechstunde "Diabetischer Fuß" (nach Vereinbarung) KLINIK FÜR INNERE MEDIZIN Steinfeldstraße 5 52222 Stolberg Telefon 02402/107-4222 oder -4223 Telefax 02402/107-4131 www.bethlehem.de www.drei-k.de