Gummimodifizierung von Bitumen und Asphalt - Wirkungsweise und praktische Umsetzung -

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VSVI NRW - Wirkungsweise und praktische Umsetzung - Dipl.-Ing. Ricarda Manke Lehrstuhl für Verkehrswegebau Ruhr-Universität Bochum Dr.-Ing. Daniel Gogolin Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbh 19. Februar 2013

Inhalt Grundlagen der (Gummi-)modifizierung Vorhandene Regelwerke (TL RmB-StB By, E GmBA) Bisherige Erfahrungen und praktische Umsetzung LOA 5 D in Köln (Lärm) SMA 8 S in Paderborn (Recycling) 2

Modifizierung von Bitumen Quelle: www.sciencephoto.com In Deutschland werden ca. 23 % Prozent des gesamten für den Straßenbau verwendeten Bitumens modifiziert. (Quelle: EAPA) Warum modifiziert? Bessere Wärmestandfestigkeit Bessere Haftung am Gestein Bessere Kohäsion Besseres Ermüdungsverhalten Besseres Kälteverhalten 3

Geltendes Regelwerk für Bitumen Anforderungen an: Straßenbaubitumen Polymermodifizierte Bitumen Elastomermodifizierte Bitumen (PmB A) Plastomermodifizierte Bitumen (PmB C) 4

Auf dem Markt erhältliche Modifikatoren Modifizierung durch Polymere Styrol-Butadien-Styrol (SBS) Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) Ethylvinylacetat (EVA) Polyoctenamer-Kautschuk (TOR) Elastomere Recycling-Gummi Naturkautschuk (NR) Modifikationen Polymere Isoprenkautschuk (IR) Polychloropren-Kautschuk (CR) Acrylat-Kautschuk (ACM) Ethylen-Acrylester-Kautschuk (AECM) Ethylen-Propylen-Dien-Copolymere (EPDM) Plastomere Polyethylen (PE) Polypropylen (PP) Duroplaste Polyepoxide Polyester Polyurethane (PUR) 5

Vielzahl von Bindemitteln nach TL Bitumen-StB 07 zur Auswahl Wofür weitere Bindemittel? Steigende Verkehrsbelastungen Klimatische Veränderungen Wirtschaftlicher Druck Arbeitsschutz Umweltschutz etc. Standardbindemittel nach TL Bitumen- StB 07 nicht immer ausreichend Neue Bindemittelkonzepte 6

Altreifen als hochwertiger Zusatz für Bitumen/Asphalt 600.000 Tonnen Reifen pro Jahr in Deutschland demontiert (Stand 2010) In Europa jährlich ca. 1,2 Mio. Tonnen CO 2 -Einsparung durch Recycling der Reifen, d.h. Aufbereitung statt Verbrennung (fester Brennstoff für Kohlekraftwerke und Zementfabriken) 7

Materialrecycling Gummigranulat/-pulver Stahl Textilgewebe Abfall 67 % 18 % 14 % < 1 % 8

Herstellverfahren Gummimehl/- granulat Kryogenes Verfahren Stickstoff zum Abkühlen Zerkleinern durch Brechvorgang sehr glatte Oberflächen Ambientes Verfahren Kühlung durch Luft Zerkleinern durch Mahlprozess Sehr raue Oberfläche 9

Gründe der Gummiverwendung für bautechnische Zwecke Gummi ist eine weitere Möglichkeit der Modifikation von Bitumen Begrenzte Verfügbarkeit anderer Polymerarten Verbesserung der mechanischen Eigenschaften Kostenstabilität der Rohstoffe Nachhaltigkeit / Schonung natürlicher Ressourcen Umweltschutz 10

Möglicher Reaktionsablauf der Gummimodifikation Reaktion zwischen Maltenen des Bitumens und den Elastomeren der Gummipartikel Quellen der Gummipartikel bis zum Doppelten der Ausgangsgröße Gelbildung aus Elastomeren, Maltenen und Asphaltenen Teile vom Gummi verbleiben als reine Gummipartikel in der Bitumenmatrix Anstieg der Viskosität 11

Viskositätsverlauf während der Reaktionszeit 2500 2250 2000 2000 2100 2100 1750 1700 Viskosität [mpa*s] 1500 1250 1000 750 500 700 1100 250 0 60 90 min 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Reaktionszeit [Minuten] Viskosität bei 177 C 12

Tieftemperaturbereich Hochtemperaturbereich Brechpunkt nach Fraaß Plastizitätsspanne des Straßenbaubitumens Erweichungspunkt Ring und Kugel Rissbildung Spurbildungsgefahr Ausmagerung/ Kornausbruch 13

Tieftemperaturbereich Hochtemperaturbereich Brechpunkt nach Fraaß Plastizitätsspanne des Straßenbaubitumens Erweichungspunkt Ring und Kugel Plastizitätsspanne eines Gummimodifizierten Bitumens Gummimodifizierung ermöglicht den Einsatz: Weichere Bindemittel bei tiefen Temperaturen Steifere Bindemittel bei hohen Temperaturen Weniger Risse Weniger Spurrinnenbildung 14

Grundsätzliche Wirkung von Gummi in Bitumen Nadelpenetration Erweichungspunkt RuK Brechpunkt Plastizitätsspanne Niedriger Höher Niedriger Grösser Duktilität Elastische Rückstellung Niedriger Höher Viskosität Höher 15

Gummimodifizierte Bindemittel 16

Trockenverfahren Sackzugabe 17

Alternativ: Trockenverfahren mit automatisierter Big Bag-Zugabe 18

Nassverfahren an Asphaltmischanlage 19

Nassverfahren an Asphaltmischanlage 20

Hinweise für die Herstellung und Verarbeitung Gummimodifizierter Asphalte Hohe Viskosität des Bindemittels (Dosierung der Pumpenleistung anpassen) Erhöhte Entmischungsneigung (Lagerdauer beachten) Maximale Verarbeitungstemperatur ( 170 C) Lagerung von Gummigranulat in Sackware (Stapelhöhe Verklumpungen) Heißsilierung bei Trockenverfahren ( Reifen Quellen Anlösen) 21

Regelwerke Technische Lieferbedingungen für Gummimodifizierte Bitumen TL RmB-StB By Ausgabe 2010 Herausgeber: Oberste Baubehörde im bayrischen Staatsministerium des Inneren 22

TL RmB-StB By 2010 Gummimodifizierte Bindemittel können alternativ zu Polymermodifizierten Bindemitteln eingesetzt werden. Die Technische Lieferbedingungen für Gummimodifiziertes Bitumen und Gummimodifiziertes Bitumengranulat für den Straßenbau in Bayern (TL RmB-StB By 10) wurden gemeinsam von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung erarbeitet. Die TL RmB-StB By 10 stehen auch unter http://www.stmi.bayern.de als pdf- Datei zur Verfügung. Den Autobahndirektionen und den Staatlichen Bauämtern wird die Anwendung der TL RmB-StB By 10 als technische Mindestbedingung in geeigneten Bauverträgen empfohlen. Zur Erfahrungssammlung ist die Oberste Baubehörde über die Anwendung der TL RmB-StB By 10 bei Ausschreibungen zu informieren. 23

Begriffbestimmungen der TL RmB-StB By 24

Anforderungswerte aus TL RmB-StB By 2010 25

Anforderungswerte aus TL RmB By 2010 26

Empfehlungen zu Gummimodifizierten Bitumen und Asphalten (E GmBA), Ausgabe 2012 beide Verfahren = identische Richtwerte 27

Anforderungswerte aus E GmBA 28

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Arbeitsschutz und Umwelt Nach bisherigen Erkenntnissen weist der Gummimodifizierte Asphalt keine unterschiedlichen Expositionen von Dämpfen und Aerosolen im Vergleich zu herkömmlichen Asphalten auf Bei der Herstellung von Asphalten entstehen grundsätzlich Emissionen. Erste Messungen bei der Herstellung von Gummimodifiziertem Asphalt und dessen Wiederverwertung machen deutlich, dass die Emissionen am Kamin des Asphaltmischwerkes in derselben Größenordnung liegen wie bei der Herstellung und Wiederverwendung von konventionellen Asphalten 30

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Kontrollprüfung - Probleme und Lösung Kontrollprüfungen sind in Anlehnung an die ZTV Asphalt-StB 07, Abschnitt 5.3, durchzuführen. Ergänzung: Bestimmung des Bindemittelgehaltes nach Anhang C der E GmBA Erfassung der ungelösten Gummipartikel über das Dekantierverfahren Extraktion des Mischgutes und des verbleibenden gelösten Bindemittels nach TP-Asphalt StB 07, Teil 1 Gesamtbindemittelgehalt: Summe des rückgewonnenen Bindemittels (löslicher Bindemittelgehalt), der Masse an Gummipartikeln und des Unlöslichen 32

Schwierigkeiten bei der Extraktion der Mischgutproben Gummianteile in Gesteinskörnungen Fülleranteile in ungelösten Gummipartikeln 33

Kontrollprüfung - Probleme und Lösung Bei der Herstellung von Gummimodifizierten Asphalt lösen sich die Gummipartikel nicht vollständig im Bitumen auf Der lösliche Bindemittelgehalt schwankt in Abhängigkeit von der Lagerdauer, der Lagertemperatur und dem Gummianteil des Bindemittels Genaue Erfassung der ungelösten Anteile bei der Extraktion momentan nicht möglich Keine zutreffende Ermittlung des Bindemittelgehaltes bei Kontrollprüfungen nach TP Asphalt-StB, Teil 1 Entwicklung einer Prüfanweisung zur Bestimmung des Bindemittelgehaltes von Gummimodifizierten Asphalten unter Berücksichtigung des unlöslichen Gummianteils an der Ruhr-Universität Bochum 34

Extraktionsanlagen für den Einsatz von Gummimodifiziertem Asphalt 35

Extraktionsanlagen für den Einsatz von Gummimodifiziertem Asphalt 36

Bisherige Anwendungsgebiete Gummimodifizierter Bindemittel Offenporige Asphalte Splittmastixasphalt Asphaltbinder Asphaltbetone Durch die hohe Viskosität des Bindemittels sind keine stabilisierenden Zusätze erforderlich Verwendung wie ein PmB Lärmoptimierte Asphalte (LOA, SMA LA, PMA) Zusätzliche Reduzierung des Lärms durch erhöhte elastische Anteile Recyclinggedanke (Altreifen), Wirtschaftlichkeit (günstiger als vergleichbare PmB), Lärmreduzierung 37

LOA 5 D GM in Köln Erstmaliger Einsatz eines Gummimodifizierten Bitumens in einem LOA 5 D Einer der leisesten Beläge des Typs LOA der bis dato eingebaut wurde 38

LOA 5 D GM in Köln Gleichmäßige, konkave Oberflächentextur 39

Zusätzlicher Dämpfungseffekt durch elastische Ummantelung (ungelöste Gummianteile) der Gesteinskörnung Gummimodifiziert Polymermodifiziert 40

Deckenerneuerung der Detmolder Straße in Paderborn (11/2012) Aufgabenstellung: Lagenweises Fräsen und Wiedereinbau des abgefrästen Materials als hochwertige Verwertung im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes Asphaltdeckschicht mit einer möglichst hohen Wiederverwertungsrate des Asphaltfräsguts Ca. 1/3 der Fläche SMA 11 S Ca. 2/3 der Fläche SMA 8 S 41

Altbestand Deckschicht Detmolder Straße Durch eine Vielzahl durchgeführter Mischgutuntersuchungen konnte final für die beiden Varianten SMA 8 S und AC 8 D S für die Asphaltdeckschicht eine maximale Zugabemenge von jeweils 50 M.-% Asphaltfräsgut realisiert werden. SMA 8 S (Kreislaufwirtschaftsgesetz) 42

Altbestand Deckschicht Detmolder Straße Bez. der Schicht BM- Gehalt EP RuK NP B. n. F. [-] [M.-%] [ C] [1/10mm] [ C] 2/3 der Sanierungsfläche SMA 8 6,9 73,8 17,1-3,0 1/3 der Sanierungsfläche SMA 11 7,1 70,0 21,7-6,5 Versprödetes, hartes Bitumen PmB RC 70/100 + 15 M.-% Gummi 43

Bitumenart- und sorte Bindemitteluntersuchungen und kennwerte BBR bei -16 C EP RuK NP B.n.F. S m-wert [-] [ C] [1/10 mm] [ C] [MPa] [-] Bitumen aus Altbestand der Deckschicht (resultierend) 72,0 19,2-5 Decke + PmB 62,5 271 0,306 Decke + Gummi 68,0 185 0,307 SMA 8 D S mit einem Asphaltfräsgutanteil von 50 M.-% und einem Straßenbaubitumen 70/100 mit 15 M.-% Gummiadditiv 44

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Es gibt kein Bindemittel für jeden Zweck, aber es gibt für (fast) jeden Zweck ein Bindemittel. 49