Ursachen und Gründe für die Nichtnutzung von Bibliotheken in Deutschland

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Transkript:

Ursachen und Gründe für die Nichtnutzung von Bibliotheken in Deutschland Repräsentative Telefonbefragung von 1.301 Personen im Alter von 14 bis 75 Jahren Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und weiteren Sponsoren

Nichtnutzung öffentlicher Bibliotheken* durch 14- bis 75-Jährige in Deutschland Problemdimension Repräsentative Befragungen (Bevölkerung ab 14 Jahren): 1996 (Infas): 30 % Nutzer** 70 % Nichtnutzer öffentlicher Bibliotheken 2004 (Infas): 29 % Nutzer 71 % Nichtnutzer öffentlicher Bibliotheken 2008 (Stiftung Lesen): 19 % Nutzer 81 % Nichtnutzer öffentlicher Bibliotheken 2011 (Stiftung Lesen): 29 % Nutzer 71 % Nichtnutzer öffentlicher Bibliotheken Methoden-Steckbrief 2011: Grundgesamtheit: Bevölkerung im Alter von 14 bis 75 Jahren Stichprobe: N=1.301 Computergestützte Telefonbefragung (CATI) durch geschulte Interviewer, Feldinstituts IFAK (Taunusstein) Befragungszeitraum Oktober und November 2011 * Dazu zählen Stadtbibliotheken und Gemeindebüchereien, keine Schul- oder Universitätsbibliotheken u. ä. ** Als Nutzer gilt, wer in den letzten 12 Monaten eine öffentliche Stadtbibliothek oder Gemeindebücherei genutzt hat Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 2

Nichtnutzung öffentlicher Bibliotheken im EU-Vergleich Anteil der Bevölkerung ab 15 Jahren, der in den letzten 12 Monaten keine öffentliche Bibliothek besucht hat; 2007; in % Finnland Schweden Dänemark Slowenien Großbritannien Estland Niederlande Irland Slowakei Lettland Polen EU Durchschnitt Frankreich Litauen Ungarn Tschechische Rep. Italien Spanien Belgien Deutschland Rumänien Malta Österreich Portugal Luxemburg Bulgarien Griechenland Zypern 28 29 32 47 47 49 49 51 56 61 62 64 66 67 67 68 70 71 72 72 74 75 75 75 77 80 85 87 Quelle: Eurobarometer European Cultural Values 2007 Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 3

Nutzung von öffentlichen Stadtbibliotheken und Gemeindebüchereien in den letzten 12 Monaten oder davor Repräsentative Befragungen (Bevölkerung ab 14 Jahren): 1996 (Infas): 30 % Nutzer 70 % Nichtnutzer öffentlicher Bibliotheken 2004 (Infas): 29 % Nutzer 71 % Nichtnutzer öffentlicher Bibliotheken 2008 (Stiftung Lesen): 19 % Nutzer 81 % Nichtnutzer öffentlicher Bibliotheken 2011 (Stiftung Lesen): 29 % Nutzer 71 % Nichtnutzer öffentlicher Bibliotheken 2011 (Stiftung Lesen): 29 % Nutzer 41 % ehemalige Nutzer 28 % Nichtnutzer (noch nie) Waren in den letzten 12 Monaten in einer öffentlichen Stadtbibliothek, Gemeindebücherei Waren länger als 12 Monate zurückliegend schon einmal in einer öffentlichen Stadtbibliothek, Gemeindebücherei Waren auch länger als 12 Monate zurückliegend nicht in einer öffentlichen Stadtbibliothek, Gemeindebücherei Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 4

Nutzung von Universitäts- /Schulbibliotheken in den letzten 12 Monaten durch Nutzer, ehemalige Nutzer, Nichtnutzer Nutzer öffentlicher Stadtbibliotheken, Gemeindebüchereien, die (n=382) Ehemalige Nutzer öffentlicher Stadtbibliotheken, Gemeindebüchereien, die (n=536) 88 Nichtnutzer öffentlicher Stadtbibliotheken, Gemeindebüchereien, die (n=362) 99 64 36 12 1 auch andere öffentliche Bibliotheken nutzen keine anderen öffentlichen Bibliotheken nutzen andere öffentliche Bibliotheken nutzen keine anderen öffentlichen Bibliotheken nutzen andere öffentliche Bibliotheken nutzen keine anderen öffentlichen Bibliotheken nutzen Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 5

Am häufigsten genannte Gründen für die Nichtnutzung von öffentlichen Stadtbibliotheken und Gemeindebüchereien Anteil trifft voll und ganz zu + trifft eher zu in % Ich kaufe meine Bücher bzw. DVDs und CDs lieber selbst. 76 82 Ich habe keine Zeit. Wenn ich mir Bücher und Medien ausleihen will, tausche ich mit Freunden und Bekannten. 50 49 54 60 Persönliche Gründe Ich lese nicht gerne / habe kein Interesse an Büchern. 13 26 Was ich lesen möchte, bekomme ich auf anderem Weg schneller, z.b. im Internet. Die Veranstaltungen und Fortbildungen interessieren mich nicht. 42 42 61 61 Angebot Mich spricht in der Bibliothek nichts an. 26 30 Wenn ich Zeit habe, ist die Bibliothek geschlossen. Die Räumlichkeiten sind unattraktiv. 18 21 22 31 Ehemalige Nutzer (n=536) Rahmenbedingungen / Räumlichkeiten Nichtnutzer (n=362) Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 6

Am wenigsten genannte Gründen für die Nichtnutzung von öffentlichen Stadtbibliotheken und Gemeindebüchereien Anteil trifft voll und ganz zu + trifft eher zu in % Das Angebot ist politisch, weltanschaulich, religiös nicht ausgewogen. 5 8 Die Nutzungsgebühren sind zu hoch. 5 7 Unter den Leuten, die ich in der Bibliothek treffe, fühle ich mich nicht wohl. 6 8 Die Mitarbeiter/innen wissen nicht richtig Bescheid. 3 6 Die Mitarbeiter/innen sind unfreundlich. 1 4 Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht. 2 2 Ehemalige Nutzer (n=536) Nichtnutzer (n=362) Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 7

Potenzial von ausgewählten Maßnahmen, um ehemalige Nutzer und Nichtnutzer (wieder) zu gewinnen Anteil ehemalige Nutzer und Nichtnutzer, die sagen, dass die Maßnahme für sie auf jeden Fall oder möglicherweise ein Grund wäre, wieder eine Bibliothek zu besuchen; in % Erweiterung der Öffnungszeiten 29 54 Ansprechende Räumlichkeiten 37 51 Aktuellere Medien 34 49 Wenn es eine Cafeteria gäbe 36 48 Mehr Veranstaltungen und Ausstellungen für Leute in meinem Alter 33 44 Wenn Bücher zu mir nach Hause gebracht würden 29 38 E-Books, Musik, Hörbücher und Filme für den Download 19 31 Ehemalige Nutzer (n=536) Nichtnutzer (n=362) Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 8

Handlungsrelevanz von Maßnahmen: Matrix-Logik Relevanz des wahrgenommenen Defizits, an dem eine Maßnahme ansetzt* 100 Maßnahmen mit Handlungsrelevanz liegen prinzipiell in diesem Quadranten 1 Sehr geringe Chance 20 Chance, dass Maßnahme Nichtnutzer oder ehemalige Nutzer in die Stadt- bzw. Gemeindebibliothek führt** 0 * Anteil der Nichtnutzer und ehemaligen Nutzer, die sich entsprechend der Aussagen in den Klammern äußern. ** Einstufung der Maßnahmen durch Nichtnutzer und ehemalige Nutzer: Das wäre ein Grund, (wieder) einmal in eine Stadt-/Gemeindebibliothek zu gehen (Mittelwert) Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 4 Große Chance Folie 9

Handlungsrelevanz-Matrix für ehemalige Nutzer (41 % der Gesamtbevölkerung) Relevanz des wahrgenommenen Defizits, an dem eine Maßnahme ansetzt* 100 Angebote zum Download (86 % nutzen mind. einmal in der Woche Internet) Mehr Computer / W-LAN (86 % nutzen mind. einmal in der Woche Internet) Mehr Musik auf CDs (74 % nutzen mind. einmal in der Woche CDs, MP3) Angebote zum Download (61 % sagen, dass sie das, was sie lesen möchten, auf anderem Weg schneller bekommen, z. B. über das Internet) Bücher nach Hause bringen (60 % sagen, sie haben keine Zeit für Bibliotheksbesuch) Cafeteria (56 % gehen mind. einmal in der Woche Essen, Trinken, treffen Freunde) 1 Mehr Filme DVD (38 % nutzen mind. einmal in der Woche DVDs, schauen Filme) Chance, dass eine Maßnahme Sehr geringe Chance Bücher nach Hause bringen (19 % sagen, Bibliothek ist schlecht zu erreichen) 0 20 Mehr Veranstaltungen und Ausstellungen für Leute in meinem Alter (42 % sagen, die Veranstaltungen- und Fortbildungen in der Bibliothek interessieren nicht) Erweiterung der Öffnungszeiten (29 % sagen, wenn ich Zeit habe, ist die Bibliothek geschlossen) Ansprechende Räumlichkeiten (22 % sagen, die Räumlichkeiten sind unattraktiv) ehemalige Nutzer in die Stadt- bzw. Gemeindebibliothek führt** Aktuellere Medien (18 % halten das Angebot von Bibliotheken für veraltet) Verzicht auf Nutzungsgebühren (7 % sagen, die Nutzungsgebühren sind zu hoch) * Anteil der ehemaligen Nutzer, die sich entsprechend der Aussagen in den Klammern äußern. ** Einstufung der Maßnahmen durch ehemalige Nutzer: Das wäre ein Grund, (wieder) einmal in eine Stadt-/Gemeindebibliothek zu gehen (Mittelwert) Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 10 4 Große Chance

Handlungsrelevanz-Matrix für Nichtnutzer (28 % der Gesamtbevölkerung) Relevanz des wahrgenommenen Defizits, an dem eine Maßnahme ansetzt* 100 Angebote zum Download (71 % nutzen mind. einmal in der Woche Internet) Angebote zum Download (61 % sagen, dass sie das, was sie lesen möchten, auf anderem Weg schneller bekommen) Elektronische Lesegeräte wie ipad oder Kindle zum Leihen (61 % nutzen mind. 1x in der Woche Bücher, egal ob gedruckt oder elektronisch) Mehr Computer / W-LAN (71% nutzen mind. einmal in der Woche Internet) Mehr Musik auf CDs, DVDs (62% nutzen mind. einmal in der Woche CDs, MP3) Bücher nach Hause bringen (54 % sagen, sie haben keine Zeit für Bibliotheksbesuch) Cafeteria (50% gehen mind. einmal in der Woche Essen, Trinken, treffen Freunde) Mehr Veranstaltungen und Ausstellungen für Leute in meinem Alter (42 % sagen, die Veranstaltungen- und Fortbildungen in der Bibliothek interessieren nicht) Sehr geringe Chance 1 Mehr Filme auf DVDs (27% nutzen mind. einmal in der Woche DVDs) 20 0 Erweiterung der Öffnungszeiten (21 % sagen, wenn ich Zeit habe, ist die Bibliothek geschlossen) Ansprechende Räumlichkeiten (18 % sagen, die Räumlichkeiten sind unattraktiv) Aktuellere Medien (15 % halten das Angebot von Bibliotheken für veraltet) Verzicht auf Nutzungsgebühren (5 % sagen, die Nutzungsgebühren sind zu hoch) Große Chance, dass eine Maßnahme Nichtnutzer in die Bücherei führt** * Anteil der Nichtnutzer, die sich entsprechend der Aussagen in den Klammern äußern. ** Einstufung der Maßnahmen durch Nichtnutzer : Das wäre ein Grund, (wieder) einmal in eine Stadt-/Gemeindebibliothek zu gehen (Mittelwert) Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 11 4

Assoziationen mit öffentlichen Stadtbibliotheken und Gemeindebüchereien Frage: Wenn man an Stadtbibliotheken bzw. Gemeindebüchereien denkt, kommen einem ja ganz unterschiedliche Dinge in den Sinn ganz egal, ob man die Bibliothek konkret kennt oder nicht. Ich lese Ihnen einige Gegensatzpaare vor, wie zum Beispiel hell dunkel. Bitte sagen Sie mir jeweils, was Ihrer Meinung nach auf Stadtbibliotheken bzw. Gemeindebüchereien eher zutrifft. Basis: 1.301 Befragte von 14 bis 75 Jahren, in % 38 Gesamtbevölkerung 63 Eher dunkel 40 28 Nutzer Ehemalige Nutzer 62 72 Eher hell 43 Nichtnutzer 57 31 Gesamtbevölkerung 69 Eher abschreckend 35 20 Nutzer Ehemalige Nutzer 64 80 Eher einladend 36 Nichtnutzer 64 22 Gesamtbevölkerung 78 Eher unfreundlich 26 13 Nutzer Ehemalige Nutzer 75 87 Eher freundlich 27 Nichtnutzer 74 Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 12

Strukturelle Merkmale von Nutzern, ehemaligen Nutzern und Nichtnutzern Merkmale, die in den jeweiligen (Nicht-)Nutzer-Typen überdurchschnittlich im Vergleich zur Bevölkerung vorkommen Nutzer (n=382) Ehemalige Nutzer (n=536) Nichtnutzer (n=362) weiblich männlich männlich 14-19 Jahre 60-75 Jahre noch Schüler mittlere Bildung 20-29 Jahre 30-59 Jahre hohe Bildung 60-75 Jahre einfache Bildung Aktiv in der Freizeitgestaltung Bücherkauf im Internet Geringes Interesse an Büchern Haushalt mit Kindern Mehrpersonenhaushalt ohne Kinder Singlehaushalt Mehrpersonenhaushalt ohne Kinder mit Eltern Bibliothek besucht mit Eltern keine Bibliothek besucht mit Eltern keine Bibliothek besucht Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 13

Anteil von Befragten mit Bibliothekssozialisation durch Eltern unter Nutzern, ehemaligen Nutzern und Nichtnutzern Alle Befragte; in % Bevölkerung (n=1.301) 47 49 4 Nutzer (n=382) 62 36 2 Ehemalige Nutzer (n=536) 42 53 5 Nichtnutzer (n=362) 42 56 2 Mit Eltern Bibliothek besucht Mit Eltern keine Bibliothek besucht Weiß nicht mehr Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 14

Erinnerung an Bibliotheksbesuch in der Kindheit bei heute 14- bis 19-Jährigen In der Kindheit eine Bibliothek besucht mit den Eltern ja 67 Dies entspricht der Gesamtbevölkerung von 14 bis 75 Jahren.: 47 % nein 32 49 % 1 5 % dem Kindergarten ja 42 18 % nein 48 52 % kann mich nicht erinnern 9 16 % keinen Kindergarten besucht 1 15 % der Schule ja 54 48 % nein 46 46 % kann mich nicht erinnern 0 6 % Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 15

Handlungsrelevanz-Matrix für 14- bis 19-Jährige Nichtnutzer Relevanz des wahrgenommenen Defizits, an dem eine Maßnahme ansetzt* 100 Cafeteria (86 % gehen mind. einmal in der Woche Essen, Trinken, treffen Freunde) Angebote zum Download (80 % sagen, dass sie das, was sie lesen möchten, auf anderem Weg schneller bekommen, z. B. über das Internet) Mehr Veranstaltungen und Ausstellungen für Leute in meinem Alter (59 % sagen, die Veranstaltungen- und Fortbildungen in der Bibliothek interessieren nicht) Angebote zum Download (96 % nutzen mind. einmal in der Woche Internet) Mehr Computer / W-LAN (96 % nutzen mind. einmal in der Woche Internet) Mehr Musik auf CDs (90 % nutzen mind. einmal in der CDs, MP3) Bücher nach Hause bringen (76 % sagen, sie haben keine Zeit für Bibliotheksbesuch) Mehr Filme DVD (68 % nutzen mind. einmal in der Woche DVDs, schauen Filme) Bücher nach Hause bringen (55 % sagen, Bibliothek ist schlecht zu erreichen) Aktuellere Medien (48% halten das Angebot von Bibliotheken für veraltet) 1 Sehr geringe Chance 20 Chance, dass eine Maßnahme Nichtnutzer in die Stadt- bzw. Gemeindebibliothek führt** 0 Ansprechende Räumlichkeiten (37% sagen, die Räumlichkeiten sind unattraktiv) Erweiterung der Öffnungszeiten (33 % sagen, wenn ich Zeit habe, ist die Bibliothek geschlossen) Verzicht auf Nutzungsgebühren (14 % sagen, die Nutzungsgebühren sind zu hoch) * Anteil der Nichtnutzer und ehemaligen Nutzer, die sich entsprechend der Aussagen in den Klammern äußern. ** Einstufung der Maßnahmen durch Nichtnutzer und ehemalige Nutzer: Das wäre ein Grund, (wieder) einmal in eine Stadt-/Gemeindebibliothek zu gehen (Mittelwert) Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 16 4 Große Chance

Zusammenfassung Die Herausforderung: 28 % Nichtnutzer und 41 % ehemalige Nutzer Die Ergebnisse: Keine Gründe sind: schlechte Erfahrungen wie unfreundliches oder inkompetentes Personal, Nutzungsgebühren, unausgewogenes Angebot Image Gewichtige Gründe sind: persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten Öffnungszeiten, Veranstaltungsangebot, Räumlichkeiten, Cafeteria Bedeutsame Einflussfaktoren: Bibliothekssozialisation Kinder im Haushalt Maßnahmen mit hohem Potenzial der Nutzergewinnung Cafeteria, Erweiterung der Öffnungszeiten, attraktives Veranstaltungsangebot, Bücher/Medien nach Hause liefern, elektronisches, digitales Angebot (14- bis 19-Jährige) Niederschwellige (Familien-)Events, Kooperationen mit Schulen, Kindergärten, Sportvereinen etc. Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 17

Kontakt Deutscher Bibliotheksverband e.v. Barbara Schleihagen, Geschäftsführerin, Tel.: 0 30/644 98 99 12 E-Mail: dbv@bibliotheksverband.de, http://www.bibliotheksverband.de, http://www.bibliotheksportal.de Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen Dr. Simone Ehmig, Institutsleiterin, Tel.: 0 61 31/25 041 101 E-Mail: simone.ehmig@stiftunglesen.de, http://www.stiftunglesen.de, Deutscher Bibliotheksverband e.v. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2012 Folie 18