Erfolgreiche Königinnenzucht

Ähnliche Dokumente
Aufzuchtmethoden für Königinnen

Einfache Koninginnenvermehrung. Doppen methode

Königinnenzucht. Wissenswertes aus der Praxis eines Züchters

Zucht und Vermehrung. Zucht und Vermehrung

Königinnenzucht mit dem Anbrütekasten nach dem NICOT- System

Hannes Weber. 11. März 2014

einfache Königinnenzucht

Aktuelles vom BGD Königinnenzucht im Miniplus. Jürg Glanzmann, apiservice, Leiter Fachstelle Zucht

einfache Königinnenzucht Vortrag zur Monatsversammlung 11/2011 des Imkervereins Göttingen von Heinz Joachim Rohland und Andreas Dangel

Redaktion Jürg Glanzmann Fotos Ruedi Ritter Diverse Fotos Martin Hunzinger und Jürg Glanzmann

Königinnenaufzucht/ Ablegerbildung

Wirtschaftlich arbeiten mit der Buckfastbiene. Heinz Bauer / Verband der Buckfastimker-Süd e.v.

Aufzucht von Bienenköniginnen angelehnt an: Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen 1992

Beurteilung der Bienenvölker

Vermehrungszucht. Kadertag Salez Imkerverband St. Gallen Appenzell. erweitert für Imker-Höck Vorderland AR

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Augen auf am Bienenvolk Bienenvölker besser verstehen lernen!

Königinnenzucht. Hintergründe und praktischer Einstieg

Völkerführung Bienenpflege

Königinnenzucht im Honigraum

MAI, ein viel besungener Wonnemonat, die Natur steht in voller Blüte, vieles strebt ihrem Höhepunkt zu.

MAI, ein viel besungener Wonnemonat, die Natur steht in voller Blüte, vieles strebt ihrem Höhepunkt zu.

Königinnen-Vermehrung im Verein

Völkeraufbau nach Völkerverlusten

Der Wonnemonat Mai. Anzeigen- + Redaktions- Schluss. Von Imkermeister Jörg Pardey, Bad Segeberg. Monatsbetrachtung

(Für den Kleinimker) Erkennen von Brutkrankheiten Massnahmen um Brutkrankheiten zu vermeiden. Autor: Hans-Peter Egger

Zuchtauslese bei der Biene

Saisonhock 2014 Restaurant Edlibacherhof,

Grundlagen Königinnenzucht

Aufzucht und Verwertung der Königinnen

Monat April. Arbeiten an den Bienenvölkern im April:

Ablegerbildung Jungvolkbildung Sammelableger

Integrierte Varroabehandlung

Was löst den Schwarmtrieb aus?

Zuchtauslese bei der Biene

IMKERVEREIN STAUDEN Beauftragter fürs Probeimkern: Horst Roßmanith, Blumenstr. 14, Langenneufnach, Tel.:

Ablegerbildung. Oggier Bernarda März 2015 BZV Aletsch Goms

Leistungsprüfung Eigenschafts- und Leistungsprüfungen

ins Bienenjahr 2014 für die Bienen für Dich für mich Bienenverein Nidwaldnen 1

Thema: Wie halte ich die Population tief?

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Ablegerbildung

APRIL, sonnig, regnerisch, stürmisch, kalt, eigentlich oft ein unberechenbarer Monat.

Pit FRITZ Imkerverein AR Vorderland. Schwarmverhinderung. 4. Mai 2015

Leistungsprüfung mit Prüfständen

Jungvolkbildung. Thema: Saugling, Flugling und Zwischenableger. Autor: Philipp Tanner Philipp

Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen Erfahrungen mit dem Konzept der AGT - Toleranzbelegstellen

Leitfaden für die Demonstrationen im Anfängerkurs (für Imkerpaten) Autor: Dr. Gerhard Liebig,

Angefangen hat alles in Herten bei der Züchtertagung

Moderne Hohenheimer Betriebsweise

Der angepasste Brutraum

Zucht- Arbeit im Imkerverein

Jahresrückblick 2016

Beraterabend, 13. März Spurenlesen im Bienenvolk

Jungvolkbildung. Jungvolkbildung. Zeitraum: ab Anfang Mai bis Mitte / Ende Juli

Internet: Zucht und Vermehrung Imkerverein Offenbach/ Main und Umgebung e.v. 1875

Arbeitstagung der Zuchtobleute und Züchter am in Mayen

März: Das große Frühlingserwachen

Dr. Peter Rosenkranz; Eva Frey Eva Frey. LA Bienenkunde, Universität Hohenheim, D Stuttgart

Komplette Brutentnahme

VS-Mitglied VLI Huber Josef

Richtlinien der SAR vom 15. April 2010

Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Die Kursgebühr beträgt einmalig 75.

Bericht Bienengesundheit. Norbert Lummerstorfer

Austrian Mellifera Züchter. Mitteilungsblatt März Liebe Mitglieder und Freunde der Dunklen Biene! Licht und Schatten

Der angepasste Brutraum

lnstitut für den Wissenschaftlichen Film Gottingen Aufzucht von Bienenköniginnen

Bekämpfung der Varroamilbe

Arbeitsgeme einschaft Toleranzzucht. Königinnenzucht. Referent: Dirk Ahrens, Imkermeister AG Toleranzzucht Biozentrum der Universität Würzburg

Leistungsprüfreglement apisuisse

Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker e. V.

Schwarmtrieb verstehen & nutzen

Zuchtwertschätzung BLUP-Methode / Tiermodell

MÄRZ, ein Wintermonat, aber doch schon Frühling.

Steckbrief Imkern im Frühjahr. Erweitern Drohnenbaurahmen geben überschüssiges Winterfutter entnehmen. 1. Beurteilung von Stärke und Futtervorrat

JULI, ein Sommermonat, mit Hitze, Trockenheit aber auch schwül warme Tage mit Gewitter.

Bedeutung und Methoden der Befallskontrolle

Zuchtauslese bei der Biene, Teil 2

Die Königinnenzucht die Krone der Imkerei

DIB - Empfehlungen für die Leistungsprüfung

Angepasster Brutraum in der Warré-Beute

Naturnahe Varroakontrolle

VARROA MILBE Fortpflanzung & Vermehrung

Zucht und Selektion bei der Honigbiene

Monatsberatung Mai. Im Mai treffen wir die Vorbereitungen für die Zucht. Die Auswahl der Pflegevölker sollte schon im

Das leise Summen. Damit wir es nicht erst hören, wenn es verstummt. Autor: Walter Gasser VDRB

Der Snelgrove-Zwischenboden

Imkerverein Hamburg-Walddörfer. Treffen: 8.Mai 2012 um 19 Uhr 30

ERFOLGREICHE VARROA BEKÄMPFUNG OHNE AMEISENSÄURE IN SÜDTIROL

Landesverband Badischer Imker Imkerausbildung nach dem Leitfaden des Landesverbandes der badischen Imker

Imkerhock Leuk 2015 Alfons Studer

IM Hans Rindberger, 4893 Zell am Moos, Gassen 12. Gut über die Schwarmzeit zu kommen ist eine Herausforderung in der Bienenhaltung.

Betriebsweise verbessern Mit wenigen Schritten Völker führen

Die Varroamilbe - ein Ektoparasit an der Honigbiene II

Unter dem Pflegevolk versteht man das Volk, das die belarvten Weiselnäpfchen aufnehmen soll. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Ablegerbildung Jungvolkbildung

Buckfast- Biene. in der angepassten Dadant-Beute

Transkript:

Frühjahrsversammlung Restaurant Brandenberg Zug, 05.03.2013 Zuger Kantonaler Imkerverein Cyrill Arnet

Das Jahr der Zucht Das 2013 ist das erklärte Jahr der Königinnenzucht im Zuger Kantonalen Imkerverein! Frühjahrsversammlung 05.03.2013 Praxistag Schluechthof 04.05.2013 Praxisabend Schluechthof 14.05.2013 Ziele des Vorstandes: Junge und leistungsstarke Königinnen im Kt. Zug Einheitlicher Drohnenhimmel für Bienenhalter Zuwachs von Neumitgliedern in der Zuchtgruppe

Agenda Definition Ziele der Präsentation Geheimnisse der Bienenzucht Zuchtreifes Volk erkennen Grundlagen der Bienenzucht Anforderungen an Stofflieferanten Zuchtstoff gewinnen Zuchtverfahren Anbrüteverfahren Starter/Finisher Erziehervolk Verwertung der Zellen / Begattung

Definition Als Zucht wird in der Biologie die kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung bezeichnet. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und ungewünschte Eigenschaften unterdrückt werden.

Ziele der Präsentation Die Notwendigkeit vom Züchten aufzeigen Jede Imkerin, jeder Imker ist in der Lage, mit einfachen Mitteln selbstständig Königinnen zu züchten! Die Instrumente für eine erfolgreiche Bienenzucht kennenlernen Den Lebensrhythmus eines Volkes verstehen (Ökotyp) Motivation zum Züchten wecken Unser Motto heisst: EINFACHHEIT und RATIONELL HANDELN

Geheimnisse Königinnenzucht im Einklang mit dem Lebensrhythmus des Bienenvolkes betreiben naturnah züchten Zusammenhänge und Wechselbeziehungen im Volk müssen wir kennen wichtigster Punkt: Erkennung des zuchtreifen Volkes Das Züchten ist gar nicht so schwierig

Zuchtreifes Volk Zuchtreifes Volk viele Bienen und Drohnen viele verdeckelte, gesunde Brut letzte Wabe mit Bienen besetzt viele verdeckelte Drohnenbrut viel Honig- und Pollenreserven ev. Spielnäpfchen viele junge Bienen

Grundlagen keine Zucht während einer Schlechtwetterperiode immer für ständigen Futterfluss sorgen möglichst junge Maden brauchen (bis max. 24h) ein Volk mit Schwarmgedanken ist ideal beste Zuchtzeiten sind die Monate Mai und Juni spätere Zuchten nur in Völkern mit Umweiselungsgedanken durchführen bei starker Waldtracht ist die Zuchtzeit nicht günstig mit einer wilden Vorzucht wird Volkskraft verpufft Zuchtstoff nicht verwittern lassen Zuchtlatte oder Zuchtwabe spielt keine Rolle nicht sparen, aus dem Vollen schöpfen nicht zu grosse Serien, sonst leidet die Qualität beim Okulieren Zellen nicht erschüttern Temperatur während der Zellenpflege beachten

Anforderung Stofflieferant Freude am Imkern gute Honigleistung sanftmütig wabenstetig krankheitsresistent z.b. Kalkbrut schwarmträge winterresistent angepasste Volksgrösse widerstandsfähig gegen Varroa Bruteinstellung im Winter guter Putztrieb (Nadeltest)

Zuchtstoff gewinnen Verfahren Umlarven: + schnell + rationell + keine Wabenbeschädigung + jüngste Maden findbar - für viele Züchter schwierig? Zellstreifen schneiden: + einfach - Wabe wird zerstört - Zellen müssen nochmals umgeschnitten werden Jenter Verfahren: + kein Umlagern nötig - Königin muss gesucht werden - grosser Stress für die Königin

Zuchtverfahren Zuchtverfahren: Anbrütekasten für ca. 20 Königinnen geeignet nicht so natürlich gleichzeitige Ablegerbildung möglich gute Pflege der ersten 24h Gefahr von Unruhen im Kasten Starter/Finisher für über 150 Königinnen geeignet geeignet für Zuchtteams natürlich, da Flug möglich ist hervorragende Pflege der ersten 24h mittels Erziehervolk (weiselrichtig ode weisellos) Zellen fertig pflegen

Anbrüteverfahren Einfache und rationelle Methode steht im Fokus Zuchtreifes Volk suchen Entnahme: zwei Brutwaben mit viel verdeckelter Brut Bienen von 2-3 offenen Brutwaben dunkel und 18 C Apibox / Schwarmkiste bestücken Königin suchen!! Pollen, Honig und Wasser muss im Volk vorhanden sein Wabengasse zwischen Brutwaben Nach 9 Tagen 1-2 Ableger aus dem Anbrüter machen Nach 24 Stunden angeblasene Zellen entfernen Nach 5 Stunden mit Zuchtlatte in die Wabengasse Anbrüter mit Wasser bespritzen und dann Zuchtlatte schnell einhängen

Starter / Finisher Zuchtreifes Volk suchen Nach 24h neue Zuchtlatte einhängen 3-4 offene Brutwaben hinter das Drohnengitter nehmen Nach 5-7 h die Zuchtlatte (40-50 Zellen) einhängen Nach 8 Tagen Königin mittels Ableger entfernen (Kastentausch) 3 BW sowie 2 Randwaben mit Futter und Pollen und Bienen von 2-3 offenen BW Vorgang kann ohne Bienenzugabe 5-7 wiederholt werden Nach Beendigung 2 3 Ableger F u t t e r B r u t B r u t B r u t F u t t e r

Erziehervolk Voraussetzungen: Das Pflegevolk muss in Pflegestimmung sein. Die Stimmung entsteht bei: Schwarmtrieb Königinnenverlust erschwertem Kontakt zur Königin Im Pflegevolk sind viele 4-10 tägige Jungbienen (Ammenbienen) vorhanden Erziehervolk (während 10 Tagen) weiselrichtiges Volk bis max. 10 Juni möglich (je nach Tracht und Wetter) 2 offene BW hinter das Drohnengitter Nach 24h max. 15 angeblasene Zellen Bei Trachtlosigkeit mit Honigwasser füttern nach 10 Tagen umschulen und 1-2 Ableger aus BW entnehmen weiselloses Volk ab 10. Juni richtige Methode 2h vorher Königin und offene Brut entnehmen (Volk einengen und Wabengasse öffnen) bis 25 Zellen zur Endpflege möglich Bei Trachtlosigkeit mit Honigwasser füttern nach 10 Tagen umschulen

Verwertung der Zellen Schlupf im Begattungskästchen: natürlicher rationeller sofortige Pflege der Jungkönigin Verflug laut Charles Maquelin 2% Schlupf im Käfig: Königin kann kontrolliert werden Königin kann gezeichnet werden keine optimale Pflege aufwendig

Begattung B-Belegstation Zugerland Standort: Hürital (Unterägeri) 2. grösste B-Belegstation der CH Anzahl Drohnenvölker: 11 Völker Linie: Gerber Öffnung der Belegstation: 15.-20. Mai (je nach Witterung) Schliessung der Belegstation: 15. Aug. Regeln: Mitgliedschaft im Zuger Imkerverband Begattungskästen sind absolut drohnenfrei Belegstationsleiter kann jederzeit Stichproben vornehmen Kästchen mit Namen gekennzeichnet Auffuhr bzw. Abfuhr wird nur am Morgen oder Abend durchgeführt am Sonntag herrscht Fahrverbot es herrscht jederzeit Ordnung

Mut zu Neuem Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es Erich Kästner (1930), Lyriker und Kinderbuchautor Aufforderung bis zum 4. Mai 2013: Material beschaffen Zuchtteams gründen Theorie repetieren

Zuchtplan

Rassen Melifera brütet spät kleine Brutnester häufiger von Faul- und Sauerbrut befallen mässige Volksstärke ohne grosse Schwankungen langlebig Stecher, Läufer sparsam mittlere Ernten Brutanlage Krankheitsresistenz Volksstärke Sanftmut, Wabenstetigkeit Futter Honigertrag Carnica grosse Brutnester schnelle Reaktion auf Futterangebot sind statistisch gesünder starke Schwankungen grosser Brutansatz grosser Bienensatz im Sommer sanftmütig, ruhig, wabenstetig muss mehr beobachtet werden grosse Ernten grosse Sammelbereitschaft reagiert schnell auf Trachtangebot